Sozial ist was Arbeit schafft. Da kann die Regierung in den letzten 10 Jahren nicht soviel verkehrt gemacht haben, sonst hätten wir nicht annähernd Vollbeschäftigung im Lande.
"Sozial ist, was Arbeit schafft" ???
1933
Alfred Hugenberg (1865-1951) , Vorsitzender der Deutschnationalen Volkspartei (DNVP), welcher Hitlers Machtübernahme durch ein gemeinsames Kabinett ermöglichte, verbreitete für die Reichstagswahl am 05. März 1933 den Slogan "Sozial ist, wer Arbeit schafft".
2000
Der Arbeitgeberverband Gesamtmetall gegründete mit Unterstützung weiterer Wirtschaftsverbände und Unternehmen, die "Initiaive Neue Soziale Markwirtschaft". Diese hat die Aufgabe, die deutsche Öffentlichkeit von „marktwirtschaftlichen Reformen“ zu überzeugen.
Die neoliberale Initiative schreibt sich den Solgan "Sozial ist, was Arbeit schafft" auf die Fahne und verbreitet ihn erfolgreich.
2002
Zwei Jahre später wird der Solgan von der CSU im Wahlkampf benutzt.
Trotz öffentlicher Hinweise (z.B. der TAZ) auf die historische Verwendung änlicher Slogans verbreitet sich der Satz weiter:
Angela Merkel (CDU): "Sozial ist, was Arbeit schafft."
Guido Westerwelle (FDP): "Sozial ist das, was Arbeitsplätze schafft. "
Jürgen Rüttgers (CDU): "Sozial ist, was Arbeit schafft. "
Edmund Stoiber (CSU): "Sozial ist in erster Linie, was Arbeit schafft! "
2009
Der unsägliche Satz erhält Einzug in das Programm der FDP zur Europawahl: "Denn was Arbeit schafft, ist auch sozial."
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Sozial ist, was Arbeit schafft?
Nein. Sozial ist ein fürsorgliches, altruistisches Handeln aus Nächstenliebe. Sozial wäre es folglich Arbeitsplätze zu schaffen, ohne wirtschaftliche Absichten damit zu verfolgen. Und das das ist natürlich reiner Humbug und wird auch von niemandem vertreten, der den unsäglichen Satz verwendet. Vielmehr ist es das Ziel dieser Leute den Begriff "Sozial" zu verändern. Es geht um die Deutungshoheit über einen zentralen Begriff der linken Parteien. Denn CSU, CDU und FDP (und natürlich die Wirtschaft) sind nun einmal nach alter Definition nicht besonders sozial. Mit Hilfe dieser Umdeutung von Begriffen wollen sie gegenüber den Wählern vermitteln, dass sie "sozial" sind, weil sie Arbeitsplätze schaffen. Das ist aber bei weitem nicht das gleiche.
Sozial wäre es, den Sozial benachteiligten, Armen und Schwachen der Gesellschaft zu helfen. Natürlich hilft man einem Teil dieser Menschen auch, indem man Ihnen einen anständig entlohnten Arbeitsplatz beschafft. Aber viele Menschen benötigen andere Hilfe und können nicht arbeiten, da sie zu jung, zu krank oder zu alt sind, eine unmündige Person betreuen müssen oder eine besser Bildung benötigen. All diese Menschen werden nach der Ideologie "Sozial ist, was Arbeit schafft" vergessen. Und die Vertreter des Satzes wollen auch keine "anständig entlohnten" Arbeitsplätze. Ihre Politik zielt darauf ab, die Lohnkosten zu senken und Arbeitnehmerrechte zu schwächen. Sie wollen die Menschen in Notsituationen zwingen, jede Arbeit annehmen zu müssen, damit die Wirtschaft ihre Gewinne maximieren kann.[/COLOR]
http://www.politische.unklarheiten.de/Politik/Sozial-ist-was-Arbeit-schafft