- Registriert
- 23 Mai 2016
- Zuletzt online:
- Beiträge
- 2.581
- Punkte Reaktionen
- 528
- Punkte
- 35.152
- Geschlecht
- --
https://www.deutschlandfunk.de/kirc...he-hat-ein.886.de.html?dram:article_id=429598
"Der moralische Absolutheitsanspruch" - davon wurde mittlerweile auch Täuschlands Parteien[strike]landschaf[/strike]wüste infiziert. Was der Block sagt, ist moralisch hochstehendst, alle anderen Meinungen sind DRECK. Oft "Nazi"-Dreck. Was dem Scheltenden eine extra hohe moralische Position bringt, unterstützt dadurch von nahezu allen BRD-Hamplern. Denn: Wer will nicht selber ein moralisch HOCHWERTIGER Mensch sein, sich dazugehörig fühlend, zu jenen, die tagtäglich die Große Moralkeule schwingen dürfen. Im Chor der Anständigen, im Chor der Aufrechten Demokraten, Seit' an Seit' mit der Führerin und den von ihr Geführten.Kirchen im politischen Diskurs
"Katholische Kirche hat ein fundamentales Glaubwürdigkeitsproblem"
Der Evangelische Kirchentag will die AfD nicht dabei haben, bayerische Bischöfe kritisieren die CSU. Politische Einmischung der Kirchen sei richtig, sagt der Historiker Andreas Rödder im Dlf, der moralische hohe Ton jedoch unredlich. Die Autorität der katholischen Kirche sei massiv erschüttert.
Andreas Rödder im Gespräch mit Christiane Florin
Der Historiker Andreas Rödder (Bert Bostelmann)
Christiane Florin: Vor ein paar Tagen wurde bekannt, dass der Evangelische Kirchentag im nächsten Jahr AfD-Politiker ausdrücklich nicht einladen wird. Außerdem ist in Bayern Wahlkampf und gekämpft wird nicht nur darum, wer wo sein Kreuzchen macht. Gestritten wird auch darüber, wo Kreuze hängen und wer sie deuten darf – auch das mit Beteiligung der Kirchen. Und schließlich ist da noch ein Papst, der die italienische Regierung ermahnt, weil sie Flüchtlingsschiffe abweist.
Ob und wie sich Kirchen in die Politik einmischen sollen, darüber haben wir in lockerer Folge in "Tag für Tag" gesprochen, und wir tun es auch heute, an diesem Einheitstag. Mein Gesprächspartner ist jemand, der als Historiker über einzelne Wahlkämpfe hinausblickt, der längerfristige Entwicklungen beobachtet und auch schon mal eine Prognose riskiert. Es ist Andreas Rödder, Professor für Neueste Geschichte an der Universität Mainz. Sein Buch "Eine kurze Geschichte des 21. Jahrhunderts" stand lange auf der Bestsellerliste.
Guten Tag, Herr Rödder.
Andreas Rödder: Guten Morgen, Frau Florin.
Florin: Bei welcher Einmischung der Kirchen sagen Sie: Das wäre aber jetzt nicht nötig gewesen?
Rödder: Bei Einmischungen, die ganz normal im Tagesgeschäft so stattfinden, dass man sagt, dafür braucht es tatsächlich eigentlich nicht die Kirche, dafür hat die Kirche kein besonderes Mandat, sondern das ist eine tagespolitische Intervention, wie sie jeder Zeitungsleser auch so leisten könnte.
Florin: Fällt Ihnen da ein konkretes Beispiel ein?
Rödder: Das habe ich jetzt ganz bewusst so allgemein gesagt, weil mir das konkrete Beispiel nicht einfällt. Man hat eher den Eindruck, man ist so von einem Grundrauschen umgeben, wo sich Kirchen in die politische Diskussion einschalten und man sagt, es wäre hilfreicher, wenn die Kirche sich da tatsächlich auf ihre spezielle Expertise beziehen würde.
(....)
Florin: Und wann haben Sie mal eine kirchliche Einmischung vermisst in letzter Zeit?
Rödder: Ich vermisse vor allen Dingen ein gutes Stück an Selbstreflexion. An Selbstreflexion darüber, dass die Kirche nicht als absoluter Player in diesem Spiel mitwirkt. Das eigentliche Problem ist, dass die Kirchen mit einer Art von moralischem Absolutheitsanspruch in eine politische Diskussion eintreten, in der andere Spielregeln gelten -jedenfalls nicht der moralische Absolutheitsanspruch gelten kann.
(....)
Zuletzt bearbeitet: