Na, ich boykottiere die alberne Umfrage, denn als genügsamer Survivor, der auch nicht-monetäre Prioritäten und Verlangen hat, komme ich selbstredend mit deutlich weniger relativ gut aus, würde es aber trotzdem nicht einsehen, Vollzeit (ohnehin tabu für mich, zumindest wenn es mehr als ein paar Wochen betrifft) für Peanutz und ohne positive Anreize (Sanktionsterror, etc. sind dagegen negative) zu arbeiten. Würde ich Vollzeit arbeiten, würde ich also durchaus etwas mehr verlangen, aber das hieße nicht, daß ich das auch brauche, um sorgenfrei und würdig leben zu können. Das würde sich dann lustig bei mir stapeln und nur ein eher kleiner Teil davon ausgegeben werden.
Ein Hartzer dagegen kann sich beides nicht mehr "leisten". Was ja auch verständlich für die Gesellschaft ist, denn Luxus jeder Art für Null-Leister wäre eine Katastrophe in der Leistungsgesellschaft. Grundsicherung, also das Nötigste zum Überleben, zählt beim Hartzer.
Was laberst'n für'n Scheiß hier schon wieder?! 8-/ Wenn diese systemischen Politnutten der Wirtschaftslobby und ihr Staat immer mehr Menschen keine würdige Perspektive bieten können, dann haben diesen Systemopfern auch adäquate Entschädigungen geboten zu werden, anstatt daß sie wie Täter behandelt werden! Und dazu zählt nicht nur ein jämmerliches Existenzminimum, das noch nicht mal sicher ist, auch wenn das GG das eigentlich klipp und klar vorschreibt (man labert sich übrigens vermutlich grad wieder um diese Tatsache herum im Bundestag, und auch das Lobby-Verfassungsgericht bequemt sich wohl endlich, diese eigentlich offensichtliche Sache zu klären - nach nunmehr dreizehn Jahren Hartz4-Staatsterror und vermutlich wieder mit schwammigem Gelaber als Ergebnis), sondern auch ein Maß an Teilhabe, das über die bloße Mindestexistenz hinausgeht! Stattdessen werden Arbeitslose und Dumpingjobber - also zwei der größten Systemopfergruppen - mit dieser unwürdigen Scheiße abgespeist und auch immer mehr Rentner.
Ach, und leistungsloses Einkommen in weitaus größeren Dimensionen sehe ich eher bei einer gewissen dekadenten Minderheit, die ihr Geld nur irgendwo zu parken braucht, um immer mehr Überfluß anzuhäufen, oder wenn Scheiße-laber-"Influencer" wie Selena Gomez pro dummes Posting Hundertausende kriegen. 8-/
Wo aber ist die untere Grenze oder der durchschnittliche Betrag für ein durchschnittlich würdiges, sorgenfreies Leben eines Vollzeit arbeitenden Menschen in Deutschland?
Meine Rechnung in einzelnen Blockposten (alles drin, was irgendwie damit zusammen hängt) pro Monat:
- akzeptabler Wohnraum 800
- Auto 500
- Lebensmittel 1.000
- Urlaub 300
- Bildung 300
- Kultur & gesellschaftliche Beteiligung 300
- Gesundheit 200
Bin ich schon bei total 3.400 €
Das für eine Person alleine in netto? ...Also, das sieht schon nach Dekadenz aus.
OK, mit dem Wohnen driften wir mit diesem Unrechtsregime vielleicht langsam in diese Zone, aber was soll ich denn pro Monat 1000 Euro für Lebensmittel oder 300 für Bildung ausgeben? Soll ich mich 24/7 bilden, oder was? Und ich geh alle drei Wochen einkaufen (der reguläre Haupteinkauf jedenfalls) und zahle ungefähr 80 Euro für Lebensmittel.
Und 300 für Urlaub pro Monat? Wo soll die Zeit herkommen bei Vollzeitsklaverei in deiner tollen Leistungspsycho"gesellschaft"? Das wäre dann 3600 für eine Person im Jahr für Urlaub. Auf dem Mars, oder was? Und 500 Euro für Auto pro Monat? Ist die KfZ-Versicherung so hoch inzwischen? :-0 Ich wüßte jedenfalls nicht, wie ich soviel Benzin verfahren soll, außer wenn ich ständig pendeln muß und somit noch mehr Lebenszeit opfere pro Tag. Na ja, und wenn ich nicht schwer krank bin, wozu dann 200 Euro für Gesundheit auf den Kopp hauen? 300 Euro für Kultur muß man auch erstmal verbraten, aber das ginge mit etwas Mühe vielleicht noch.
Also, ich persönlich als Single brauche derzeit circa 600 Euro für Fixkosten inkl. Lebensmittel und kann alles drüber sparen oder auf den Kopp hauen.
Aber das ist natürlich durchaus etwas spartanischer hier, und mit der Bude hab ich relativ Glück. Mir würden also 2000 Euro dicke reichen, auch mit etwas größerer Bude und vielleicht noch Auto (keine Protzkarre, sondern was Normales freilich). In meiner gegenwärtigen Situation käme ich mit 1000 Euro prima klar; das wäre schon fast Dandytum für mich. 8-D Aber heißt natürlich nicht, daß jeder so gut damit klarkommt und es nicht noch etwas mehr sein dürfte... ;-) Ist also kein Freischein zur Ausbeutung und Verarsche. Aber wenn ich dafür mehr arbeiten soll...nö.
Wichtig ist natürlich auch, daß es keine zu großen Einkommensunterschiede gibt und die Maßlosigkeit gewisser Großverdiener nicht auf Kosten der Dumpingjobber läuft, etc..