Diejenigen mit den Springerstiefeln, dem Dosenbier in der Hand und den Nazi-Parolen kannst du vergessen ... die haben sich Ihre Perspektive schon davor selbst ausgesucht ... arbeiten ist nicht den ihr Ding, genau das gleiche gilt für die vermummten Typen bei G20 Gipfel, die den Opel Corsa von einer Studentin abfackeln und den Gemüsestand daneben. Alles Taugenichts ! Die wollen rumproleten und von Vater Staat auf kosten anderer leben ...
Man kann und sollte das Schulsystem durchaus reformieren und modernisieren, gerne. Das Geld was dafür benötigt wird um diese Maßnahmen umzusetzen, haben wir auch, aber ich habe dir bereits in einem anderen Strang zu einem ähnlichen Thema geschrieben, für was mein Amt zb. in meinem zuständigen Aufgabengebiet das Geld leider in Rekordtempo rausschmeißen MUSS !!! Gelder für dringend benötigte Sanierungen in Schulen ??? Fehlanzeige !!! Was bei mir in Tagen und Wochen genehmigt und durchgewunken wird, dauert beim Schulverwaltungsamt Monate und Jahre !!! Große Projekte werden einfach endlos blockiert.
Aber der Fachkräftemangel im Handwerk hat damit aktuell nichts zu tun ! Mit einem durchschnittlichen Realschulabschluss (sogar mit einem vernünftigen Hauptschulabschluss) hat man überhaupt keine Probleme einen Ausbildungsplatz im Handwerk zu bekommen und kann dann später jederzeit darauf aufbauen und sich fortbilden.
Selbstverständlich hat das Eine mit dem Anderen zu tun.
Wo waren denn in den 70ern die Jungs mit den Springerstiefeln? Es gab sie nicht!
Warum nicht?
Weil in den 70ern eine Vollbeschäftigung herrschte in der jeder einzelne Schüler sich ausrechnen konnte, dass er völlig unabhängig von dem Abschluss den er erreicht hinterher eine Ausbildung machen kann aus der ein Arbeitsplatz herauskommt in dem man so viel verdienen kann, dass man nicht nur als Alleinverdiener eine Familie mit 2 Kindern unterhalten und sich alle paar Jahre ein neues Auto kaufen, sondern nebenbei noch ein Haus bauen kann.
Ich weiss das, ich bin in so einer Familie aufgewachsen, genau am Übergang der Zeit wo das noch ging zu der Zeit wo es nicht mehr ging.
Mein Vater war ein einfacher Elektriker, Sohn eines Arbeiters im Kohlebergbau.
Meinen Eltern sind damals die Baukosten vom Haus explodiert, aus 90.000 Kostenvoranschlag wurden 180.000 (DM damals noch) und meine Eltern sind nur deshalb dabei nicht in die Pleite gerutscht, weil meine Mutter dann auch einen Job angefangen hat.
Versuch mal heute dir vorzustellen, ein 20-jähriger soll heiraten, in den ersten 3 Jahren Ehe 2 Kinder bekommen, alle 2 Jahre ein neues Auto kaufen und in 10 Jahren genug Geld auf dem Bausparvertrag haben um ein Einfamilienhaus am Stadtrand zu bauen, was er vor seinem 40. Geburtstag abbezahlt hat.
Das kannst du komplett vergessen, da fehlt schon von der Elterngeneration her die Möglichkeit ihren Kindern während der Ausbildung unter die Arme zu greifen, obendrein gibt es heute Bafög nur noch als Kredit und wer dann diesen Kredit abbezahlen muss, der kann keine Familie gründen, neue Autos kaufen oder für ein Haus sparen, denn der ist erstmal damit beschäftigt Schulden zu bezahlen.
Dadurch fängt er viel später an sich selber etwas aufzubauen, er wirft das Geld was Häuslebauer sich an Miete sparen den reichen Hauseigentümern in den Rachen und kommt bis an seinen eigenen Rentenantritt überhaupt nicht mehr zum eigenen Haus.
In einer Gesellschaft die seit Generationen gelernt hat, dass es der jeweils nächsten Generation immer besser geht als der vorherigen Generation und alle die das nicht schaffen für blöd erklärt werden, ist es psychologisch schwer zu verkraften, wenn man selber zu den "Dummen" gehört, die es nicht schaffen.
Es ist aber zwangsläufig so, dass in einer Gesellschaft in der die Mittelschicht immer mehr belastet wird und Sozialleistungen immer mehr abgebaut werden, während die Reichen im TV werbewirksam zeigen wie gut es ihnen geht, dass immer mehr Kinder aus der Mittelschicht in die Armut abrutschen und die siehst du dann kurz darauf mit Springerstiefeln und Dosenbier durch sie Strassen ziehen.
Durch geförderte Steuerentlastungen in bestimmten Branchen könnte man auch den Verdienst nochmals attraktiver machen ... das Geld sparen wir dann lieber bei denen ein, die keinen Bock auf gar nichts haben (siehe mein Beispiel ganz oben ) ... was denkst über diesen Vorschlag ?
Man kann in eine Krise nicht hinein sparen.
Das kann ein einzelner Normalverbraucher, das kann auch ein einzelnes Unternehmen, aber der Staat als Gesamtsystem kann das nicht.
Was auch immer der Staat wem auch immer an Steuerentlastung gibt, muss irgendwie gegenfinanziert werden und das MUSS immer sofort direkt und geradeaus zur Schrumpfung des BIP führen.
Wenn der Staat Bafög nur noch als Kredit bezahlt, dann kaufen Bafög-Empfänger nach der Ausbildung keine Autos mehr und schliessen keinen Bausparvertrag ab, dadurch geht der Industrie, den Versicherungen und dem Einzelhandel der Umsatz in den Keller, dadurch bauen die Personal ab, dadurch hat der Staat weniger Einnahmen aus Lohn-, Gewerbe- und Mehrwertsteuer und am Ende ist der Verlust an Steuereinnahmen grösser als die Einsparung vom nicht mehr kostenlosen Bafög.
Geförderte Steuerentlastungen sind ganz grundsätzlich Unfug in einem Land in dem die Reichen und die Konzerne mehr Geld verdienen als je zuvor.
Umverteilen der Steuern, weniger von der Mittelschicht verlangen und dafür mehr von den Reichen, macht Sinn, aber Steuern senken ohne die Reichen höher zu belasten führt direkt und geradeaus in die Rezession.
Den Beruf der Krankenschwester, OP-Schwester oder auch Arzthelferinnen gibt es schon seit vielen Generationen ... eine Krankenschwester/OP Schwester verdient nicht so schlecht ... keine Ahnung was du diesbezüglich für angemessen halten tust, aber 3.000 - 4.000 Euro Brutto + Zulagen für Woe-Dienste oder Nachtdienste und 13. Monatsgehalt finde ich jetzt nicht so wenig (SORRY)
Na rechne halt mal nach.
Erstmal hast du reichlich überschätzt.
Eine Krankenschwester verdient in staatlichen oder kirchlichen Einrichtungen am Anfang gerade mal 2.400€ brutto und bei privaten Einrichtungen gerade mal 1.800€ brutto.
https://www.praktischarzt.de/blog/krankenschwester-gehalt/
Erst nach einigen Jahren Berufserfahrung plus Weiterbildung kann eine Krankenschwester auf 3.000€ brutto kommen und davon können die Angestellten privater Unternehmen auch wieder nur träumen.
Aber seis drum, nehmen wir mal an, eine Krankenschwester verdient 3.000€ brutto.
Netto bleiben ihr als Single so ca. 2.000€ über.
Davon kauft sie weder ein neues Auto noch baut sie ein Haus, je nach Wohnort kann sie froh sein, wenn es nach Miete und Nebenkosten noch für einen Gebrauchtwagen reicht.
Wenn sie mit 60 oder so arbeitslos wird, muss sie zuerst alle ihre Ersparnisse aufbrauchen (wenn sie überhaupt welche hat) bevor sie HartzIV bekommt, dann bekommt sie bei Renteneintritt weniger als 50% Rente, sprich unter 1000€, was (wiederum je nach Wohnort) UNTERHALB der Grundsicherung ist.
Wie du DAS als "nicht so wenig" bezeichnen kannst musst du mir erklären, da hatte mein Grossvater vor 50 Jahren schon mehr und zwar in absoluten Zahlen, von DM auf Euro umgerechnet und OHNE Inflationsbereinigung.
Von Kinder bekommen, Elternzeit, usw., müssen wir dabei noch gar nicht reden.