Es gibt keine rechtsradikale Gewalt, ne?
Hallo, werte Mitstreiter,
Jakob bringt es gewissermaßen auf den Punkt: nur wenige Stunden (man könnte auch von Minuten sprechen) nach der Tat war es bereits medialer Konsens, daß es sich um eine Tat "...mit fremdenfeindlichem Hintergrund..." gehandelt habe. Das war, wohlgemerkt, BEVOR die Staatsanwaltschaft sich in dieser Richtung festgelegt hatte. Ich wiederhole meine Ausgangsfrage deshalb nochmals: handelt es sich um eine Straftat, die in einem generellen Fremdenhaß des Täters begründet liegt? Und: macht ihn das gegebenenfalls zum "Rechtsradikalen"?
Ich denke: NEIN. Ich denke vielmehr, daß der Fremdenhaß des Täters (so dieser überhaupt ein Fremdenhasser ist!!!) allenfalls ein Symptom darstellt, nicht aber die URSACHE für das, was ihn zu dieser Untat getrieben hat. Ich denke, daß wir hier in - zugegebenermaßen: krasser - Form Zeuge eines schon längst in Gang gekommenen Verteilungswettkampfs geworden sind, der besagte Bürgermeister hingegen ein Opfer dieses Kampfes um die besten Plätze am Futtertrog geworden ist. Geschweige denn, daß den Täter das zum Rechtsradikalen mutieren ließe; das setzte voraus, daß er überhaupt in politischen Kategorien von "rechts" und "links" dächte.
Kein Wasser mehr zu haben ist jedoch kein Politikum, sondern eine persönliche Katastrophe.
Was wir hier sehen, ist in meinen Augen nichts anderes als Gestalt bzw.: Tatgewordener Sozialneid. Noch(!) muß in unserem Land eigentlich niemand hungern oder frieren, es sei denn, er wolle es so. Dennoch: wir erleben eine Zeit, in der sich immer mehr Schweine an einem nicht größer gewordenen Trog tummeln. Noch reicht es für alle...
Nur: wenn schon in solch paradiesischen Zuständen Menschen zum Messer greifen, weil sie sich benachteiligt fühlen, de facto auch benachteiligt SIND im Vergleich zu Migranten, wie soll das enden, wenn die Tröge noch schmaler werden und die Schweine immer mehr? Es ist so billig, diese Tat schlicht mit "Fremdenhaß" erklären zu wollen, oder? Wir haben einen mit diversen Preisen und Belobigungen ausgezeichneten Bürgermeister einerseits, der Opfer einer hinterhältigen Messerattacke geworden ist. Wir haben einen mit dem Etikett "Fremdenfeind" ausgestatteten Bürger dieser Stadt andererseits, dem offensichtlich just das Wasser keineswegs bis zum Halse steht, sondern der, im Gegenteil, buchstäblich auf dem Trockenen sitzt.
Der - offensichtlich sozial abgehängte - Täter macht den Bürgermeister persönlich für seine Misere verantwortlich und sticht ihn nieder (wie gesagt: das ist durch nichts zu rechtfertigen!!!). Er wird sich für diese Tat verantworten müssen. Welche Verantwortung aber wird der Bürgermeister übernehmen müssen, ein Bürgermeister, der selbst nach diesem Denkzettel nicht etwa anfängt darüber nachzudenken, ob er wirklich ALLEN seiner ihm anvertrauten Schäfchen gerecht wird, sondern ein naßforsches "Jetzt erst recht!!!" in den medialen Blätterwald hinausröhrt?
Ist diese Tat fremdenfeindlich oder einfach nur folgerichtig? Und wie soll es in zehn Jahren aussehen, wenn sich das etablierte Prekariat unseres Landes tatsächlich existentiell bedroht fühlen muß durch die Zuwanderung in sein Milieu und mit den Zuwanderern konkurrieren?
Nachdenkliche, nein, eher: besorgte Grüße -
Bendert
P.S.: [MENTION=2694]Jakob[/MENTION]: Doch, es gibt rechtsradikale Gewalt. Nur gibt es sie weit seltener als weithin vermutet. Und: sie ist weit weniger organisiert als linke Gewalt.
NOCH.
Konstellationen wie die in Altena könnten das ändern - und in diesem Falle gnade uns Gott... Genau deshalb ist es so wichtig, hier genauer hinzuschauen und den Vorfall eben NICHT als simples Beispiel für "rechte" Gewalt abzutun. Politisch motiviert war dieses Verbrechen garantiert nicht, sondern persönlich. Und genau darin besteht die Gefahr: es sind nicht die politischen Gewalttäter, die für den Kollaps des Staates sorgen, es sind die persönlich betroffenen mit ihrer jeweils individuellen Geschichte, die das tun. Und die, z.B., leichte Beute werden für Extremismus jeder Art und somit auch politisches Kanonenfutter darstellen. DA muß der Hebel ansetzen: den sozialen Frieden zu wahren, und zwar NICHT indem man Migration zum Heilsversprechen ("Unser Dorf hat Zukunft...") erklärt, sondern indem man das, ohnehin im Übermaß vorhandene, GEWACHSENE Prekariat wieder ins Bürgertum zurückführt. Durch Zwang zum eigentständigen Broterwerb, beispielsweise. Durch entsprechende Bildungsmaßnahmen, zum Beispiel Nicht immer mehr Zuwanderer zur Aufstockung der Einwohnerzahl, sondern Arbeit, vor Ort. BILDUNG, vor Ort. Steckt die Abermilliarden nicht in das Durchfüttern integrationsunfähiger Zuwanderer, sondern in die Ausbildung und Qualifikation der einheimischen Transferleistungsempfänger in mittlerweile 4. Generation. Erhöht den Leidensdruck - und zwar massiv!!! - für jeden, der arbeiten könnte, wenn er nur wollte (das sind rund drei Viertel der Hartz-IV-Empfänger). Und investiert das Geld in die Ausbildung der nächsten Generation. Nicht in Zuwanderer, die hier keiner braucht, die keiner haben will und die unserer Gesellschaft keinerlei Mehrwert bringen, außer daß von ihnen eine Integrationsindustrie lebt - und das zu 100% von Steuergeldern.
Schluß mit diesem Irrsinn, weg mit der Scheuklappe auf dem linken Auge, dann brauchen wir uns um "Rechts" keine Sorgen mehr zu machen, mein lieber Jakob!!!