Der Bürgermeister trägt nämlich nicht die leiseste moralische Mitverantwortung für das Attentat an ihm. Es gibt in Altena wie überall eine rassistische Minderheit, die die erfolgreiche Integrationsarbeit des Bürgermeisters nicht mitträgt. Die große Mehrheit unterstützt ihn aber.
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Schauen wir auf den Sachverhalt.
Altena ist eine sterbende Stadt.
Innerhalb von 10 Jahren hat sie 50% der Bevölkerung verloren.
Daher stehen sehr viele Wohnungen leer und verrotten.
Die Innenstandt ist verlottert und wird nur durch optische Maßnahmen aufgehübscht.
Die Steuereinnahmen sind weggebrochen.
Altena stand auch schon unter Kuratell, weil sie nicht mit Geld umgehen kann.
Da hat der Bürgermeister von Altena die Idee gehabt, mehr Flüchtlinge aufzunehmen als er verpflichtet wurde.
Warum?
Es ist genügend leerstehender Wohnraum da.
Für jeden gemeldeten Bürger gibt es Steuerzuschüsse.
Das Vorhaben ist in der Bevölkerung mehr als sehr umstritten, allerdings findet keine offene Diskussion dazu statt, weil sich die Gegner nicht öffentlich in die Nazi-Ecke stellen lassen wollen.
So Befürworter da sind, stellen sie sich als leuchtendes Beispiel wirksam in die Öffentlichkeit (nicht umsonst ist der Bürgermeister ausgezeichnet worden).
Positiv ist, dass die überwiegende Zahl der Flüchtlinge persönlich von einem Freiwilligen betreut wird.
Und dieses positive Bild sieht jetzt der abgehängte (mutmaßliche) Täter und sticht mit seinem Taschenmesser (!) zu.
Mit dem Ruf: "Mir stellen sie das Wasser ab und die Flüchtlinge bekommen alles."
Tatsächlich ist mutmaßliche Täter arbeitslos, getrennt lebend, ohne Wasser und Strom und sein Haus steht vor der Zwangsversteigerung.
Dass das kein Grund zum Zustechen ist, ist unbestritten.
Aber hat ihm der Bürgermeister die Hilfe angeboten, die er den Flüchtlingen angeboten hat?