- Registriert
- 20 Jan 2013
- Zuletzt online:
- Beiträge
- 1.580
- Punkte Reaktionen
- 8
- Punkte
- 0
- Geschlecht
Ich habe jetzt einige Antworten abgewartet, aber um die entscheidende Widerlegung dieser These drücken sich TE und andere Befürworter nach wie vor.
Der 2. Weltkrieg begann nicht mit dem Überfall auf die Sowjetunion. Und er endetet auch nicht im Konflikt dieser beiden Staaten.
Zudem ist jederart "Präventivschlag" immer ein Verbrechen des Angriffskrieges. Da gibt es keine "Auslegungen". Wer als erster militärisch eine anerkannte Grenze überschreitet, ist der Schuldige an allem, was dann folgt. Natürlich mit der Ausnahme von anderen Kriegsverbrechen die ihre alleinig eigentümliche Verantwortung (auch Singularität genannt) haben. Es kann keine Kausalitätsbegründung für so etwas geben, weil sonst alles unendlich begründbar ist. Historisch rückwärts bis zum ersten Konflikt, wo sich die eine Steinzeithorde mit der Nachbarsippe prügelte.
Nun gibt es seit dem Nürnberger Tribunal Versuche, militärische Invasion als gerecht oder rechtliche Übereinkunft der Völker auszulegen, wenn in dem Land selbst Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorkommen. Doch schaut man genauer, sind so ziemlich alle, zumindest aber die größten daraus resultierenden Kriege mit verlogenen Begründungen gestartet. Irak (angebliche Massenvernichtungswaffen), Jugoslawien (angebliche KZ), Grenada, Vietnam, Korea, die Kette ist lang. Man sollte auch die Cyberkriege mittlerweile hinzu ziehen. Im Iran ein Atomkraftwerk mit Viren zu verseuchen, hätte auch hunderttausende Tote provozieren können. Auch das ist ein durch nichts im Welt-Recht gedeckter brutaler Angriff einzigartiger Singularität. Es gibt nichts in der Welt, was so etwas wirklich rechtfertigen könnte.
Da bist du falsch informiert: Sowohl im Grundgesetz wie auch im Völkerrecht zählt ein Präventivkrieg gegen einen unmittelbar bevorstehenden Angriff als Verteidigungskrieg. Die Kritik dass damit ein Hintertürchen für Angriffskriege geschaffen wird, ist zwar berechtigt, zum Rechtsstaat gehört eben auch das nicht zählt was Gesetz sein sollte, sondern was Gesetz ist.
Zweitens stimmt deine Liste nicht ganz:
- In Vietnam haben die USA fälschlicherweise behauptet sie wurden angegriffen, die Rechtfertigung war nicht präventiv.
- Südkorea wurde tatsächlich angegriffen.
- Jugoslawien war auch kein Präventivkrieg, sondern wurde ganz anders (wenngleich auch völkerrechtlich fragwürdig) begründet.
Zu guter Letzt stellen wir uns mal alle ganz dumm und sagen, irgendwelche Deutschen Invasoren (mit Nazis hätte das wohl nichts mehr zu tun) wären in die Sowjetunion einmarschiert, hätten wirklich und ehrlich keine Völkermorde begangen und nur die Rote Armee lahmgelegt. Die Meinung der Weltöffentlichkeit wäre Lichtjahre entfernt von dem was heute - zu Recht - über die Nazis gedacht wird. Der Angiffskrieg als solcher verblasst gegenüber den anderen Verbrechen der Nazis.