Sagen wir so: Ich kann deine Sicht durchaus nachvollziehen - kann nur keine konstruktive Absicht erkennen.
Dass Du da nicht das Konstruktive erkennen kannst, bedeutet aber nicht zwingend, dass es da nichts gibt. Einige hier im Forum haben auch Probleme das Destruktive zu erkennen. Aber es wird inzwischen schon weiter gedacht, es werden Parallelen erkannt, und Dinge und Sachverhalte hinterfragt.
Damit sehe ich den Dialog der nun im Gange ist, als etwas Konstruktives. Der Esowatch-Thread von mir, ist gut besucht, und bringt die Leser zum Nachdenken, was will man mehr?
Offensichtlich ist doch, dass Du damit zerstörst. Um etwas Neues zu errichten? Gut.
Mädchen, Dir ist schon klar, das der Weg hier gerade sehr steil in Richtung Philosophie geht? An mir soll es da nicht liegen, ich mag das Thema sehr.
Ich weiß nicht wie weit Du mit bestimmen Bildern und Betrachtungsweisen in der Philosophie vertraut bist, und ob Du Dir auch die fernöstlichen Vorstellungen bekannt sind. Es geht mir um ein paar „Wahrheiten“ die man überall finden kann, sofern man denn danach sucht, und an der Antwort wirklich interessiert ist.
Ich komme mal eben zum Punkt, ich habe versucht bei Dir das Bild der „Zerstörung“ zu hinterfragen, und das eben viel tiefer, als Du es eventuell jemals getan hast.
Es gibt bestimmte Aussagen, die von der Logik selber nicht weiter begründet werden müssen, eine zum Beispiel wäre hier,
Damit es „Zerstörung“ geben kann, muss es überhaupt erst mal etwas geben.
Dann kann man weiter fragen, kann das was ist, wirklich zerstört werden?
Man wird dahin kommen, dass man eigentlich nur die Form der Dinge im Universum verändern kann. Du kannst die Dinge immer weiter zerlegen, irgendwann hast Du ein riesiges Atompuzzle, und selbst diese kannst Du noch weiter zerlegen.
Frage Dich aber mal, kannst Du wirklich das Sein an sich zerstören? Gibt es nicht ein Etwas, eine Ursubstanz welche der Urgrund jeglicher Form im Universum ist?
So nun mal ein anderes Bild für Dich, stelle Dir einen Sandstrand vor, und die Wellen haben schöne Muster in diesen gezeichnet. Du gehst nun barfuss über diesen Strand.
Betrachte die Abdrücke Deiner Füße im Sand.
Du schaffst neue Formen, Du veränderst die Form des Strandes, mit jedem Deiner Schritte. So gesehen bist Du ein Schöpfer, ein Erschaffer, einer der Form gibt.
Aber nun „zerstörst“ Du auch mit jedem Deiner Schritte, das alte Muster der Wellen im Sand, Du bist so ein Zerstörer.
Wenn Du nun darüber nachdenkst, kann es sein, das Du erkennst, dass Du nicht über den Strand gehen kannst, ohne immer etwas zu verändern, und das diese Veränderung immer von zwei Seiten aus betrachtet werden kann, von dem aus, was ist, was dann „zerstört“ wird, und von dem aus, was „geschaffen“ wird. Aber dies ist immer nur ein Vorgang, es gibt nicht nur ein Schaffen, nur ein Zerstören. Schaffen und Zerstörungen sind subjektive persönliche Bewertungen einer Veränderung, nichts Objektives in der Welt.
Das führt auch oft zu Streit, denn die einen sehn das sie etwas neues schaffen, und die anderen nie Zerstörung dessen was ist.
Wenn Du nun meinst, Du könntest über den Strand schweben, und würdest dann nichts verändern, dann muss ich Dir sagen, dass Du den Kern des Bildes noch nicht in seiner ganzen Tiefe erkennst.
Dein Sein, verändert die Welt, jeder Atemzug den Du machst, schafft und zerstört, wenn man es in dieser Weise beschreiben will. Sein an sich ist eine Veränderung der Welt.
Man muss das erstmal erkennen, es ist einfach so, das eigene Sein, bedingt Veränderung, stetig dessen was ist.
Darauf kann man aufbauen, wenn man die Dinge der Welt hinterfragt, ich breche das hier aber erstmal ab, und will sehen, wie weit Du dem folgen kannst.
Einerseits – wenn man denn Eigenverantwortung sein eigen nennen kann (das ist leider etwas, was der sog. Masse ja nicht zusteht! Das ist der Unterschied) - hast Du Recht. Da gibt es dann nichts, außer Veränderung.
Vermische nicht alles, das hilft nicht, und verwirrt nur den Geist. Natürlich soll die Masse Eigenverantwortung zeigen, und entwickeln, und eben genau das passiert doch hier zurzeit im Forum. Die Dinge werden hinterfragst, der welcher so laut schimpft, wird nach Belegen gefragt, sein Verhalten anderen gegenübergestellt. Hier konnte ich lesen, wie wer schrieb, es sei zu fragen, wer wirklich Hell und wer Dunkel ist.
Andererseits: man kann in Harmonie erschaffen, ohne Gräuel. Das ist so;-)
Nein, man kann nicht erschaffen, man kann nicht zerstören, man kann nur verändern, und man ist immer nur Veränderung. Harmonie und Gräuel sind nur subjektive Bilder, Vorstellungen alleine in Dir und anderen, nicht Dinge oder Objekte da wirklich in der Welt. Die Vorstellungen liegt das Bild zu Grunde, das es Zerstörung und Schaffung als eigenständige Vorgänge gibt.
Die innere Betrachtung und Bewertung der eigenen Gefühlswelt und der eigenen Position zu den Dingen die sind, bleibt was sie ist, eine Phänomen seiner selbst, es hat keinen Einfluss auf die Veränderung an sich. Die Dinge ändern sich, und Du kannst dazu im Einklang stehen und dieses so erleben, oder eben nicht.
Weißt Du, das geht alles viel tiefer…
Wenn Du grundgefüllt wärest, mit dem was Du Liebe und Harmonie nennst, dann wärst Du mit jeder Veränderung m tiefen Einklang, die innere Bewertung würde vergehen. Wenn Du immer alles gut und richtig finden würdest, wärst Du immer dafür, Du wärst mir den Dingen…
Dein Sein macht aber eben aus, das Du nicht im völligen Einklang mit dem Universum bist, das Du wertest, das Du sagst, das finde ich gut, das schlecht, das ist ein Schaffen, das ein Zerstören. Du bist, auch und eben weil, Du nicht völlig im Einklang mit dem was ist bist. Wenn man alle Antworten kennt, dann gibt es keine Fragen mehr.
Das ist richtig. Für mich ist die Welt etwas, was ich in mir schaffe und nach außen projiziere.
Das ist mir viel zu unspezifisch um dazu etwas sagen zu können.
Für mich gibt es zwei 'Herren';-)
Und für mich gibt es nur eins und nie wirklich zwei.
Einerseits kann ich deine Sicht sehen. Andererseits gibt es Wege, Leid zu verringern.
Wo wir dann bei der Frage, Leid wären.
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