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Adam Smith

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Hallo,

ich möchte hier einmal Adam Smith zitieren. Adam Smith ist vor über 70 Jahren gestorben und aus diesem Grund besteht hoffentlich kein Copyright Schutz:

Hier kommt Teil eins

Aus dem Buch der Wohlstand der Nationen:

Einführung und Plan des Werkes

Die jährliche Arbeit eines Volkes ist die Quelle, aus der es ursprünglich mit allen notwendigen und angenehmen Dingen des Lebens versorgt wird, die es im Jahr über verbraucht. Sie bestehen stets entweder aus dem Ertrag dieser Arbeit oder aus dem, was damit von anderen Ländern gekauft wird.
Ein Volk ist daher umso schlechter oder besser mit Gütern, die es braucht, versorgt, je mehr oder weniger Menschen sich in den Ertrag der Arbeit oder in das, was sie im Austausch dafür erhalten, teilen müssen.
Zwei Faktoren bestimmen nun in jedem Land dieses Pro-Kopf-Versorgung: Erstens die Produktivität der Arbeit als Ergebnis der Geschicklichkeit, Sachkenntnis und Erfahrung, und zweitens das Verhältnis der produktiv Erwerbstätigen zur übrigen Bevölkerung. Von beiden Umständen muss es jeweils abhängen, ob in einem Land das Warenangebot, wie groß ein Land ist oder welchen Boden und welches Klima es hat.
Überfluss oder Mangel an Gütern dürfte vorwiegend von der Produktivität der Arbeit abhängen. In primitiven Völkern ist jeder Arbeitsfähige zumeist als Jäger oder Fischer mehr oder weniger nützlich tätig. Er ist dabei bestrebt, so gut er kann, sich selbst und die Angehörigen der Familie und des Stammes zu versorgen, die für Jagd und Fischfang schon zu alt, noch zu jung oder zu schwach sind. Solche Völker leben jedoch in so großer Armut, dass sie häufig aus schierer Not gezwungen sind oder es zumindest für notwendig erachten, Kinder, Alte und Sieche bedenkenlos umzubringen oder auszusetzen, so dass sie dann entweder verhungern müssen oder wilden Tieren zum Opfer fallen. In zivilisierten und wohlhabenden Gemeinwesen ist das Sozialprodukt so hoch, dass alle durchweg reichlich versorgt sind, obwohl ein großer Teil der Bevölkerung überhaupt nicht arbeitet und viele davon den Ertrag aus zehn- , häufig sogar hundertmal mehr Arbeit verbrauchen als die meisten Erwerbstätigen . Selbst ein Arbeiter der untersten und ärmsten Schicht, sofern er genügsam und fleißig ist, kann sich mehr zum Leben notwendige und angenehme Dinge leisten, als es irgendeinem Angehörigen eines primitiven Volkes möglich ist.
Die Ursachen dieser Verbesserung in den produktiven Kräften der Arbeit untersuchen ich im ersten Buch, ebenso die Ordnung, nach der sich Ertrag der Arbeit natürlicherweise auf die einzelnen Schichten und nach der sozialen Stellung der Menschen verteilt.
Wie entwickelt auch immer die Grundlagen der Arbeitsproduktivität sein mögen, jährliche Fülle oder Mangel an Waren muss auf jeder Entwicklungsstufe eines Volkes davon abhängen, wie viel Menschen im Jahr nützlich und produktiv tätig sind und wie viel unproduktiv arbeiten. Wie sich später zeigen wird, entspricht überall die Zahl der produktiven Arbeitskräfte der Ausstattung an Kapital, das zu ihrer Beschäftigung eingesetzt wird, und außerdem der besonderen Art, wie das Kapital dabei verwendet wird. Das zweite Buch behandelt daher die Fragen, was der Kapitalstock eigentlich ist, wie er nach und nach wächst und wie sich seine unterschiedliche Verwendung auf das Angebot an Arbeitsplätzen auswirkt.

bei Interesse kommt auch Teil 2

Gruß

Sebastian
 
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Sebastian Hauk
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Hallo,

und hier kommt ein weiterer Teil des Vorworts:

Völker, die es zu einiger Geschicklichkeit, Sachkenntnis und Erfahrung bei der Arbeit gebracht und sehr unterschiedliche Pläne und Ziele beim allgemeinen Einsatz oder der Lenkung der Arbeitskräfte verfolgt haben, hatten nicht immer den gleichen Erfolg, was die Höhe des Arbeitsertrages anlangt. In einigen Staaten förderte die Politik einseitig die Erwerbstätigkeit auf dem Lande, in anderen wiederum die in der Stadt. Kaum ein Staat hat die einzelnen Erwerbe gleich und unparteiisch behandelt. Seit dem Untergang des Römischen Reiches hat die Politik in Europa Handwerk, Gewerbe und Handel, also den Erwerbsfleiß in den Städten, mehr begünstigt als die Agrarwirtschaft, also den Haupterwerb auf dem Lande. Die Gründe, die zu dieser Politik geführt und sie auch durchgesetzt haben dürften, werden im dritten Buch erklärt.

Gruß

Sebastian
 
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Sebastian Hauk
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Hallo,

und hier kommt ein weiterer Teil des Vorworts:

Obwohl sich zu Anfang die verschiedenen Ziele der Politik wahrscheinlich aus privaten Interessen und Vorurteilen einzelner Bevölkerungsschichten hergeleitet haben, ohne dass die Folgen für die Wohlfahrt des Landes überhaupt bedacht oder vorhergesehen wurden, gaben sie doch Anstoß zu recht gegensätzlichen Theorien der Politischen Ökonomie, von denen einige die Bedeutung der städtischen, andere die Vorteile der ländlichen Gewerbe preisen. Diese Theorien haben in allen Ländern die Ansichten innerhalb der Wissenschaft ebenso stark beeinflusst wie die praktische Politik der Herrscher und Staatsmänner. Ich habe mich bemüht, die Theorien im vierten Buch so ausführlich wie möglich zu erklären. Außerdem untersuche ich dort ihre hauptsächlichen Wirkungen in verschiedenen Epochen auf die einzelnen Völker.


Gruß

Sebastian
 
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Wer es in Englisch lesen mag, findet bei Google Books eine Ausgabe. Auf dem Cover ist ausgerechnet die Pyramide mit dem Auge. ;)

http://books.google.de/books?id=A5m...&resnum=6&ved=0CEEQ6AEwBQ#v=onepage&q&f=false

Einige Kapitel kann man leider noch nicht online lesen, jedenfalls nicht in dieser Fassung.

Halt, hier habe ich von "forgotten books" doch noch eine anscheinend komplette Onlineausgabe gefunden:

http://books.google.de/books?id=pTN...=gbs_similarbooks_s&cad=1#v=onepage&q&f=false

klick
http://metalibri.wikidot.com/authors:adam-smith
 

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Vollbart Adam Smiths unsichtbare Hand Politische Ökonomie 256

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