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Gelöschtes Mitglied 2265
Kleine Hintergrundbeschreibung, was Revisionisten sind und veranstalten:
Quelle: Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes. Jahrbuch 2004, Wien 2004 Bailer-Galanda, Lasek, Schiedel: Zur Genese und Aktualität des „Revisionismus“
[COLOR="#0000CD"]Die Verbreitung nationalsozialistischer Ideen und Werthaltungen stieß nach 1945 auf die Schwierigkeit, dass diese untrennbar mit den Verbrechen des Nationalsozialismus verbunden sind. Daher wurden schon in den ersten Nachkriegsjahren in Westeuropa Publikationen veröffentlicht, die das NS-Regime zu beschönigen versuchten und den Holocaust leugneten oder verharmlosten. Die
Repräsentanten dieser zu einer internationalen Bewegung angewachsenen Spielart rechtsextremer bis neonazistischer Publizistik nennen sich selbst verharmlosend „Revisionisten“, die das Bild vom Nationalsozialismus „revidieren“ wollen. Da in den Augen der NS-Apologeten die historische Darstellung des NS-Regimes nicht der Wahrheit entspricht, suchen sie nach Erklärungen für die Implementierung dieses angeblich falschen Bildes. Implizit, oft aber auch explizit, wird die „jüdische Weltverschwörung“ als verursachender Faktor ausgemacht.
Die Juden und Jüdinnen, heißt es, würden die historische Wahrheit in ihrem Sin-
ne fälschen, um sich an den Entschädigungs- und Wiedergutmachungszahlungen
bereichern zu können.
Zuletzt war die Rede von einer regelrechten (jüdischen) „Holocaust-Industrie“,
welche am Leid der Juden und Jüdinnen verdiene.[/COLOR]
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Geschichte der NS-Apologetik und Holocaustleugnung
Die Anfänge dieser Strömungen liegen vor allem in Frankreich und den USA. In
den USA bezog sich der Begriff „Revisionismus“ ursprünglich auf Bemühungen
der seriösen Historiographie, nach Ende des Ersten Weltkriegs regierungsoffiziellen Darstellungen über die Rolle der Vereinigten Staaten während des Kriegs
kritisch entgegenzutreten. Die NS-Apologeten versuchten mit der Selbstbezeichnung als „Revisionisten“ aus propagandistischen Gründen an diese Bestrebungen der Historiographie anzuknüpfen, um ihren Geschichtsfälschungen damit den Anschein von Seriosität zu verleihen.
Mittlerweile ist die Selbstbezeichnung „Revisionismus“ im gesamten internationalen Netzwerk und Zitierkartell der NS-Apologetik gebräuchlich geworden.[/COLOR]
[COLOR="#0000CD"]Der „Revisionismus“ fungiert als ein wesentliches Vehikel für die Vermittlung weltweiter Kontakte rechtsextremer und neonazistischer Organisationen, wozu seit einigen Jahren auch die Möglichkeiten internationaler Computernetzwerke, speziell das Internet, genützt werden. Neben mehreren einschlägigen Homepages aus den USA, England, Australien etc. kann die von einem Österreicher mitbetriebene Internet-Homepage „Ostara“ als die wohl extremste Internet-Domain in Sachen „Revisionismus“ eingestuft werden. [/COLOR]
Quelle: Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes. Jahrbuch 2004, Wien 2004 Bailer-Galanda, Lasek, Schiedel: Zur Genese und Aktualität des „Revisionismus“