1) Man sollte die Menschen in der „Kategorie“ der „Superreichen“ individuell betrachten und keine generalisierten Urteile fällen,
Ich fälle keine generalisierten Urteile. Siehe letzter Satz meines Eingangsposts.
Es ist meiner Ansicht nach zum Beispiel durchaus verständlich, dass wohlhabende Menschen ein Problem mit einem progressiven Steuersatz haben.
Es ist für mich voll nachvollziebar, dass jeder Mensch möglichst wenig Steuern zahlen möchte. Ich schließe mich da nicht aus.
Eine Vermögenssteuer ist für meine Begriffe ohnehin eine Enteignungsmaßnahme und moralisch nicht vertretbar, da es zum einen eine Doppelbesteuerung ist und zum anderen eine moralische Begründung fehlt, weshalb ein Vermögen ab einer gewissen Summe herunterreguliert werden muss.
Glaubst du, dass sich eine sehr starke (und zunehmende) Vermögensungleichheit negativ auf eine Gesellschaft auswirkt?
Dass vermögende Menschen grundsätzlich gegen Umweltschutz sind, basierst du denn auf welchen Daten? Sicher wird es einige geben, wir haben aber auch durchaus totale Gegenbeispiele.
Von Grundsätzlich war nicht die Rede.
A) Einige Unternehmen zerstören wissentlich die Umwelt.
B) Sie tun das um Kosten zu reduzieren. Die Manager sind den Aktionären gegenüber verpflichtet, den Gewinn/ die Rendite zu maximieren.
2) Deine Zielumsetzung wirkt für mich genauso unfundiert
Ja es ist mehr ein Gedankenspiel.
Hier wird immer sehr viel auf den Staat und die Altparteien und die Lügenpresse geschimpft. Da ist sehr viel berechtigte Kritik dran - in meinen Augen sind das aber nur Symtome einer geschwächten Demokratie.
Die Ursache dieser Symptome (der Volkswille wird ignoriert) besteht darin, dass mächtige Finanzinteressen am Manipulieren und Beeinflussen sind.
In meinem Post möchte ich herleiten, dass diese Finanzinteressen ihren Ursprung nicht in Boshaftigkeit haben oder auf einem bösen Masterplan (islamisierung des Abendlandes) basieren. Sondern dass es um rein finanzielle (völlig nachvollziehbare) Eigeninteressen geht: Man möchte mehr Geld verdienen und behalten.
Und man hat aus finanziellen Gründen die Macht, Einfluss zu nehmen und seine Meinung über einen Privatsender zu verbreiten. Und diese Macht ist aus meinen Augen eine Bedrohung für die Demokratie.
dafür dass du betonst gegen Verschwörungstheorien zu sein und Fakten zu wollen, ist das aber doch sehr enttäuschend für meine Begriffe.
Ich glaube nicht dass die Bilderberg-Konferenz eine geheime Weltregierung ist, bei der die Finanzelite als einheitliche Macht alle Strippen zieht. Ich glaube die sind sehr heterogen und in vielen Punkten zerstritten.
Ich glaube aber, dass wenige Superreiche bereits die Macht haben, die deutsche Politik und Medienlandschaft massiv zu beeinflussen. Es braucht keine große Verschwörung.
Wenn man sich die Privatsender und die Springerpresse anschaut, dann sind diese Beeinflussungen ja auch recht offensichtlich. Lobbyismus und Großspenden und Parteien sind ja auch real da.
Der Medienmarkt im deutschsprachigen Raum hat einen starken linksgerichteten Sektor, bei Printmedien zum Beispiel die Süddeutsche Zeitung, die TAZ, die Presse (Wien), den Standard (Wien), Frankfurter Rundschau, Neues Deutschland, Tagesanzeiger (Zürich), den Stern….
Ich halte die Medienlandschaft insgesamt für sehr neoliberal und konservativ, geopolitsch rechts. In Bezug auf Flüchtlinge ist der Mainstream links. Es gibt aber auch komplett linke Medien, du hast einige Aufgezählt.
Den Öffentlich-Rechtlichen kann man meiner Ansicht nach keine Tendenz zu Wirtschaftsliberalität oder Liberalismus allgemein unterstellen.
Die ÖR repräsentieren die Meinung derjeiger die im
https://de.wikipedia.org/wiki/Rundfunkrat sitzen. Hier gibt es aber auch neoliberale Einflussversuche der Finanzeliten.
https://de.wikipedia.org/wiki/Initiative_Neue_Soziale_Marktwirtschaft#Kritik
Die politische Satire ist sehr stark Links geprägt,
Ich kenne mehr Linke. Könnte stimmen.
die Talkshows haben keine eindeutige politische Richtung.
Hmmm. Nö.
https://www.lobbycontrol.de/sabine-christiansen-schaubuhne-der-einflussreichen-und-meinungsmacher/
Die Auswahl der Gäste ist reine Meinungsmache - die Gäste werden nur geladen, weil man erwartet, dass sie bestimmte Dinge thematisieren werden.
Das zieht sich heute durch viele Talkshows der Privaten und die ÖR sind auch nicht viel besser.
Lobbyismus halte ich an einigen Stellen auch für zu stark, das Problem liegt aber für mich auch darin, dass der Staat an zu vielen Stellen mit großen Summen mitmischt und eingreift, was ihn zu einem lukrativen Ziel für Lobbyismus macht.
Und er schreibt die Gesetze und entscheidet über Steuern
Danke für deine fundierte Kritik und solide Argumentation. Ich hätte Lust unsere Meinungsverschiedenheiten in seperaten Threads weiter zu diskutieren.