Souveränität bedeutet das freie Treffen einer Entscheidung, in dem Fall, den bau dieser Pipeline.
Sie bedeutet aber wiederum nicht das konsequenzfreie Treffen einer Entscheidung. Wenn den Amerikanern (aus welchen Gründen auch immer), dieses Projekt missfällt, liegt es in deren Souveränitätsrecht, darauf zu reagieren oder mit Maßnahmen dagegen zu drohen. ...
Tja - und im Fall tatsächlicher Souveränität auf Augenhöhe würde D oder EU umgehend mit Gegenmaßnahmen drohen ? Na ja, auf diese US-Kindereien sollte man sich in Europa nicht unbedingt einlassen. Und dieser "Breitbart-News"-Affe, US-Botschafter Grenell, dürfte sich mit der anstehenden Abwahl Trumps auch bald erledigt haben.
Dann dürfte es für einige CDU-Tiefflieger wie etwa Spahn, der sich bester Beziehungen zu Grenell rühmte, etwas peinlich werden und er muss sein Fähnchen neu ausrichten.
Im übrigen könnte es auch sein, dass Grenell schon nächste Woche wieder zurück rudert.
Seinen Vorstoß begründet er ja auch teilweise mit der Erfordernis, die Ukraine durch die Einnahme von Transitgebühren wirtschaftlich zu stärken. Das ist ja nun absolut lächerlich, denn derartige Gebühren haben nun mal so eine Art Schutzgeld-Charakter, beruhen also kaum auf tatsächlicher
wirtschaftlicher Leistung. Eine reale wirtschaftliche Stärkung der Ukraine würde es wohl eher bedeuten, wenn man hinsichtlich der Erfordernis von Militär-Transportflugzeugen zukünftig mit dem Flugzeugbauer Antonow kooperieren würde, das wäre wohl allemal preiswerter als A400M.
Aber eigentlich sollte man sich als dt. Verbraucher keine allzu große Illusionen machen: sollte NordStream 2 tatsächlich günstigere Kosten (trotz hoher Bau- und Wartungskosten) für den direkten Bezug von Erdgas aus Russland ermöglichen, dann kann man sicher sein, dass dieser Preisvorteil nicht an den Verbraucher weitergegeben wird.