wie nennst du dann die nato-osterweiterung?
auch china fuehlt sich langsam bedroht.
russland hat lange genug zugesehen und nix gemacht, wird zeit, das man mal aufzeigt, das der westen nicht ungestraft einen vertrag nach dem anderen brechen darf.
Verträge wurden hier meines Wissens nicht gebrochen.
Allerdings hat man sich in den NATO-Staaten schon weit in der Vergangenheit angewöhnt, Verträge mit den ehemaligen Ostblockstaaten und auch mit China derart auszuformulieren das diese im Bedarfsfall den "benötigten" Interpretationsspielraum lassen...
Abgesehen davon hast Du allerdings recht!
Die fortschreitende Osterweiterung der NATO ist eine reale Bedrohung für Russland und ein direkter Eingriff in die Interessensphäre dieses Staates.
Die NATO-Osterweiterung ist allerdings bei Weitem nicht die einzige Bedrohung für Russland.
Denn weiter könnte man noch aufzählen: Globalisierung und Informationsfreiheit sowie ein paar weitere kleine Themen...
Wenn man also den Konflikt in der Ukraine verstehen will, dann muss man eben auch bereit sein etwas tiefer zu graben und mit Verlaub auch dazu in der Lage sein, die Weltanschauung Russlands als gleichberechtigt anzuerkennen.
Und genau in diesem Punkt versagen die Westmächte seit jeher jämmerlich.
Ehrlich gesagt macht es sich Jeder welcher nicht zu dieser Schlussfolgerung kommt bei der Beurteilung der aktuellen Situation zu einfach.
Das russische Soldaten in der Ukraine aktiv an Kämpfen teilnehmen lässt sich allerdings nicht länger bestreiten.
Ob auf Befehl oder nicht ist für den eigentlichen Ukraine-Konflikt gar nicht so wichtig, spielt allerdings in einer anderen Hinsicht eine Rolle:
1. Handeln diese Soldaten auf Befehl, dann verletzt Russland bewusst die Souveränität der Ukraine und Putin lügt den Westmächten frech ins Gesicht. Und das ist nicht tolerierbar!
2. Die russischen Soldaten handeln nicht auf Befehl. Das wäre noch weniger tolerierbar und auch weitaus gefährlicher!
Denn das würde bedeuten, dass Putin sein Militär nicht unter Kontrolle hat. Und was das bei einer Atom-Macht wie Russland bedeuten könnte braucht man glaube ich Niemandem zu erklären...
Trotzdem... Wie man es auch dreht und wendet, am Ende muss man zwangsläufig zu dem Ergebnis kommen, dass Russland sich in diesem Konflikt falsch verhält.
Das Russland zum Schutz der eigenen Interessensphäre in Zugzwang ist, möchte ich gar nicht bestreiten und muss man denen auch zugestehen - allerdings kann ich die Mittel nicht vertreten.
Fairerweise sollte man hinzufügen das die NATO-Staaten mit ihren "Sanktionen" und ihrem Gebaren nicht weniger falsch handeln und den Konflikt eher anheizen als ihn schlichten.
Was die Ukraine selbst angeht:
Es ist nunmal eine Tatsache, dass es Landstriche mit überwiegend (pro-)russischer Bevölkerung gibt, welche in Ihrer Weltanschauung eben eher zu Russland passen und nunmal nichts mit einem stark rechtsgerichteten pro-westlichen System anfangen können.
Das ist eine Tatsache die sowohl von der Regierung der Ukraine als auch von NATO-Staaten endlich anerkannt werden sollte.
Und wenn wir uns selbst immer wieder als Demokraten hinstellen und von Freiheit pedigen wollen , dann müssen wir eben auch demokratisch genug sein, dieser Bevölkerungsgruppe in der Ostukraine die Freiheit zuzugestehen, ihr eigenes Weltbild zu vertreten.
Konflikte dieser Art könnten sich so leicht lösen lassen, wenn man endlich mal dazu übergehen würde die in ihrem Konstrukt mittlerweile veraltete UN so umzukrempeln, dass sie wieder zeitgemäß aufgestellt ist und entsprechend reagieren kann - und auch darf.
Für meinen Geschmack sollte keine einzige Wahl und kein einziges Unabhängigkeitsvotum - nirgendwo auf der Welt! - ohne die Kontrolle bzw. Überwachung durch die UN stattfinden. Aber das wird wohl ewig Wunschdenken bleiben...
So ganz nebenbei:
Das in Großbritannien demnächst über die Souveränität Schottlands abgestimmt wird um dem Unabhängkeitswunsch der Schotten nachzukommen "juckt komischerweise kein Schwein".
Wenn aber in der Ostukraine und auf der Krim Unabhängigkeitsbestrebungen auftauchen dann schreien alle Westmächte plötzlich auf... Sehr "demokratisch" wenn so offensichtlich mit zweierlei Maß gemessen wird..^^