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Pharma-Günter macht mich krank!

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Pharma-Günter macht mich krank!

(Sehr) deftige Worte an Pharma-Günter Verheugen

Ihr Genossen unsres Heeres,
Reihenwanderer des Meeres,
Euch berufen wir zur Rache
In so nahverwandter Sache;
Keiner spare Kraft und Blut,
Ewige Feindschaft dieser Brut!

(Faust - Der Tragödie zweiter Teil. Zweiter Akt, Zeilen 7670 - 7675)


Günter Verheugen - die Liste derer die ich, als Nichtmitglied, aus der SPD ausschließen würde, wird immer länger. Was ich über den Mann gestern Abend im ZDF erfahren habe, hat mich entsetzt; was ausnahmsweise einmal nicht an der Qualität der Beiträge von Frontal21 lag. Mir blieb der Mund offen stehen, weil ich den Worten Günter Verheugens, SOZIALDEMOKRAT, lauschte und mir Worte den Gehörgang verdreckten, wie ich sie mir von einem Sozialdemokraten, trotz Pipeline Schröder und Energie Clement, nicht vorstellen konnte. Der EU-Kommissar sprach auf der Jahreshauptversammlung des Bundesverbandes der Pharmazeutischen Industrie. Sicher, um ihnen die Leviten zu lesen - dachte ich in meiner ungeheuerlichen Naivität!

Er wolle Rahmenbedingungen schaffen, die sie (im BPI) brauchen und er müsse ihnen nicht sagen, wie wichtig sie sind. Eine klarere, unverschlüsseltere Botschaft habe ich lange nicht mehr aus der Politik gehört: Ich bin euer Mann in Brüssel, und wenn (zufällig in diesem Jahr) mein Mandat dort ausläuft - dann stehe ich für eine Position in der Pharmaindustrie zur Verfügung. So habe ich seine Worte übersetzt! Wer so spricht, hat in meinen Augen jegliche Selbstachtung verloren und ist zudem und zuallererst ein mehr als unwürdiger Vertreter unserer Interessen in der Europäischen Union! Ich habe selten mehr Verachtung für einen Menschen empfunden als in diesem Augenblick - trotz der Ehrenworte Barschels und Kohls, Parteispendenaffairen, trotz Schröder und Clement und im Vergleich mit Günter Verheugen ist Guido Westerwelle ein aufrechter, ehrbarer und sozialer ausgerichteter Mensch.

Kein Wunder also, dass der Vizepräsident der Europäischen Kommission, zuständig für Unternehmen und Industrie, Günter Verheugen, der Pharmaindustrie Produktinformationen für verschreibungspflichtige Medikamente in den Medien gestatten will. Denn die Menschen hätten ein Recht darauf zu wissen, was sie verordnet bekommen, argumentiert Pharma-Günter. Und ich Blödmann habe gedacht, die Aufgabe der Produktinformation erledige der Beipackzettel. Stattdessen erklärt uns, wenn es nach dem SOZIALDEMOKRATEN Verheugen geht, bald der Hersteller die Wirkungsweise seines Medikamentes und wir sollen das als Produktinformation fressen. Statt der Packungsbeilage, vermutlich …

Aus (vor)gegebenem Anlass gehört auch das Schlusswort der heutigen Kolumne dem verehrten Herrn Geheimrat. Und ich unterstreiche jedes Wort: Vor ( … ) hab ich, wie immer, schuldigen Respekt. Er aber, sag’s ihm, er kann mich im Arsche lecken!

P.S. War das nun so richtig, lieber otix_ ???
 
W

wafi

jau so ist das.
Betrachtet man das noch vor dem Hintergrund des im Moment wieder allseits beliebten Ärztebashings ... dann wird das noch abstruser.
Diverse redaktionelle Artikel in merkbefreiten postillen, sind schon heute nicht von Redakteuren, sondern von PR Beratern der Pharmalobby geschrieben. Meine Frau kennt natürlich alle diese Artikel, zumindest wenn es ihr Fachgebiet betrifft. Nicht das jemand glaubt, daß sie die lesen würde, sondern anhand der Selbstdiagnosen mit denen die Patienten kommen ... die wechseln nämlich mit den Artikeln :kopfkratz:

Besonders "lustig" wird`s dann, wenn Medikamente angepriesen werden, die zwar helfen, aber z.B. massiv in den Hormonhaushalt eingreifen und eben schon deshalb nicht für Heranwachsende geeignet sind, weil da die unerwünschten Nebenwirkungen besonders häufig kommen. Tangiert Patient allerdings nicht besonders, weil der hat ja gelesen das .... und Arzt ist nur zu doof das Medikament aufzuschreiben .... Holde hat mind. 1 so nen Fall täglich ... mit fürchterlich langwierigen und ätzenden Diskussionen.
Nen anderes Ding ist, daß manche "modernen" Medikamente einen kleinen Vorteil unter ganz bestimmten Randbedingungen haben ... sind diese Randbedingungen nicht erfüllt, dann sind sie gleichwertig oder schlechter wie "alte" Medikamente .... nur sind sie wesentlich teurer und die Randbedingungen unter denen sie nen Vorteil haben, werden natürlich nicht kommuniziert. Folge, elende Diskussionen mit Patient, warum er das superdupermedikament nicht bekommt .... oder hinterher Regreßansprüche der Krankenkassen, weil Arzt nen zu teures Medikament verordnet hat. Wenn Holde das mal, aus ihrer Meinung nach aus gutem Grund, wg. Randbedingungen macht, gibt`s in der Regel nen ellenlangen Schriftverkehr mit der Krankenkasse.

Pharmalobby argumentiert immer damit, daß Forschung wichtig sei und nur damit weitere Krankheiten heilbar oder zumindest in den Griff zu bekommen sei. Richtig ... dies Argument jedenfalls. Nur die Leute, die ich so kenne, die in der Forschung arbeiten, sind eigentlich von dem Thema fasziniert. Ob ihre Forschung von Universitäten bezahlt wird oder von nem Pharmariesen ... interessiert diese Leute nicht. Universitäten waren bislang immer die Basis von Forschung, aber die hat man auf die reine Lehre zurück gestutzt und Forschung ist nur noch mit Drittmitteln möglich, also ein steuersubventionierte Forschung zur Bereicherung der Pharmaindustrie zur Gesundung deren Bankkonten, allerdings nicht mehr unbedingt für einen Erkenntnißgewinn oder gar ... pffff ... für Patienten.

Naja ... zurück zu Verheugen .... von der FDP zur SPD wechselnd, obermufti in der EU ... zeigt er ganz deutlich wozu er fähig ist. Man sollte ihn stoppen.
 
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Forschungsgelder werden nur da investiert, wo's gewinnversprechend ist und nicht wo es nötig wäre.

Politiker sind dazu da, der Pharmaindustrie unsere Gelder zuzuschustern. Für seinen Posten in Spee wird der Pharma-Günter dafür sorgen, dass unsere KV-Beiträge steigen, damit die Pharmaindustrie noch mehr Einnahmen hat.

Ihn interessiert nicht das Wohl der Menschen sondern ein Vorstands- oder Aufsichtsratsposten für nach der politischen Karriere.
 
OP
Goethe
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Forschungsgelder werden nur da investiert, wo's gewinnversprechend ist und nicht wo es nötig wäre.

Politiker sind dazu da, der Pharmaindustrie unsere Gelder zuzuschustern. Für seinen Posten in Spee wird der Pharma-Günter dafür sorgen, dass unsere KV-Beiträge steigen, damit die Pharmaindustrie noch mehr Einnahmen hat.

Ihn interessiert nicht das Wohl der Menschen sondern ein Vorstands- oder Aufsichtsratsposten für nach der politischen Karriere.

@Britta: Zynismus ist die verzweifelte Form der Ironie - wie auch ich immer öfter feststelle. Doch eine ordentliche Empörung macht zumindest die Atemwege wieder frei - zu den Risiken und Nebenwirkungen ....

@wafi: Die Pharmaindustrie soll Forschung betreiben - und von der Politik auch unterstützt werden. Aber NICHT so vorbehaltlos und nur auf wirtschaftliche Interessen ausgerichtet. Politik ist für die Rahmenbedingungen zuständig - Gesetze etc., die aber den Menschen nützen und nicht schaden dürfen, wie in diesem Fall. Und, jetzt brauche ich erst einmal ein Aspirin, damit sich mein Blut wieder verdünnt :irre:

In diesem Sinne, einen schönen Tag!
 
I

Iphigenie

Hi Britta,

Du schreibst:

Politiker sind dazu da, der Pharmaindustrie unsere Gelder zuzuschustern. Für seinen Posten in Spee wird der Pharma-Günter dafür sorgen, dass unsere KV-Beiträge steigen, damit die Pharmaindustrie noch mehr Einnahmen hat.

Ihn interessiert nicht das Wohl der Menschen sondern ein Vorstands- oder Aufsichtsratsposten für nach der politischen Karriere.

Ich glaube, Du siehst das falsch. Es gibt keinen Menschen
-oder so gut wie keinen- der bewußt Böses will. Jeder ist
zutiefst überzeugt, das Richtige für die Gemeinschaft zu tun.
Das Böse tun immer die anderen. Selbst ein Adolf Hitler
empfand sich als ein guter Mensch.

Was das Geld anbelangt, so wohnt ihm der Mythos inne,
immer mehr werden zu können....Je mehr Gelder also in
etwas hineingepumpt werden, desto mehr kommen am Ende
heraus...Die Pharmaindustrie kann damit beispielsweise gute
Dinge für die Menschen tun, die damit gesünder werden,
dadurch seltener krank sind, und dadurch das gesamte
Inlandsprodukt steigern können...was wiederum mehr Geld
erzeugt, das allen zu Gute kommt.

Wird Geld in etwas hineingepumpt, das dadurch nicht m e h r
wird, so nennt man diesen Vorgang spenden.:D

grüße
Iphi:happy:
 

opppa

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Hi Britta,

Du schreibst:



Ich glaube, Du siehst das falsch. Es gibt keinen Menschen
-oder so gut wie keinen- der bewußt Böses will. Jeder ist
zutiefst überzeugt, das Richtige für die Gemeinschaft zu tun.
Das Böse tun immer die anderen. Selbst ein Adolf Hitler
empfand sich als ein guter Mensch.

Was das Geld anbelangt, so wohnt ihm der Mythos inne,
immer mehr werden zu können....Je mehr Gelder also in
etwas hineingepumpt werden, desto mehr kommen am Ende
heraus...Die Pharmaindustrie kann damit beispielsweise gute
Dinge für die Menschen tun, die damit gesünder werden,
dadurch seltener krank sind, und dadurch das gesamte
Inlandsprodukt steigern können...was wiederum mehr Geld
erzeugt, das allen zu Gute kommt.

Wird Geld in etwas hineingepumpt, das dadurch nicht m e h r
wird, so nennt man diesen Vorgang spenden.:D

grüße
Iphi:happy:

Die wollen doch garnichts Böses!
(Oder ist unser Geld etwa böse?)

:toben:
 
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Hi Britta,

Du schreibst:



Ich glaube, Du siehst das falsch. Es gibt keinen Menschen
-oder so gut wie keinen- der bewußt Böses will. Jeder ist
zutiefst überzeugt, das Richtige für die Gemeinschaft zu tun.
Das Böse tun immer die anderen. Selbst ein Adolf Hitler
empfand sich als ein guter Mensch.

Was das Geld anbelangt, so wohnt ihm der Mythos inne,
immer mehr werden zu können....Je mehr Gelder also in
etwas hineingepumpt werden, desto mehr kommen am Ende
heraus...Die Pharmaindustrie kann damit beispielsweise gute
Dinge für die Menschen tun, die damit gesünder werden,
dadurch seltener krank sind, und dadurch das gesamte
Inlandsprodukt steigern können...was wiederum mehr Geld
erzeugt, das allen zu Gute kommt.

Wird Geld in etwas hineingepumpt, das dadurch nicht m e h r
wird, so nennt man diesen Vorgang spenden.:D

grüße
Iphi:happy:

Ich halte halt nicht viel von unserem Gesundheitssystem.

Zum Glück bin ich nur alle Schaltjahre mal krank. Ärzte machen mir langsam Angst. Die bekommen doch in der Uni nur noch beigebracht:

Diese Krankheit -> dieses Medikament

Richtig heilen tut von denen fast keiner. Gute Ärzte sind Mangelware. Sie sind zu den Verkäufern der Pharmaindustrie geworden.

Und wie viele Medikamente gibt es, die tatsächlich etwas bewirken?

Immer mehr Naturheilmittel werden vom Markt verbannt. Die chemische Keule ist allgegenwärtig und Alternativmedizin wird schlechtgeredet, weil's die Umsätze der Pharmaindustrie schmälert.

Dafür zahle ich Krankenkassenbeiträge, für die hätte man früher eine Villa mit Swimmingpool gemietet. Das steht in keinem Verhältnis mehr und das kann ich auch nicht mehr als 'Spende' sehen. :toben:
 
OP
Goethe
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Ich finde es interessant, dass viel mehr über die Pharmaindustrie, das Gesundheitssystem, die Ärzte und überhaupt um mein Thema drumherum debattiert wird :)

Um in der Fachsprache zu bleiben: Ihr diskutiert nur die Symptome! Die Wurzeln liegen in der Politik - und wir wässern diese Wurzeln durch Wahlen! Wir sind also auch selber nicht unschuldig an der Situation :winken:

Einen schönen Tag wünscht Euch der
Goethe
 
I

Iphigenie

Ich halte halt nicht viel von unserem Gesundheitssystem.

Zum Glück bin ich nur alle Schaltjahre mal krank. Ärzte machen mir langsam Angst. Die bekommen doch in der Uni nur noch beigebracht:

Diese Krankheit -> dieses Medikament

Richtig heilen tut von denen fast keiner. Gute Ärzte sind Mangelware. Sie sind zu den Verkäufern der Pharmaindustrie geworden.

Und wie viele Medikamente gibt es, die tatsächlich etwas bewirken?

Immer mehr Naturheilmittel werden vom Markt verbannt. Die chemische Keule ist allgegenwärtig und Alternativmedizin wird schlechtgeredet, weil's die Umsätze der Pharmaindustrie schmälert.

Dafür zahle ich Krankenkassenbeiträge, für die hätte man früher eine Villa mit Swimmingpool gemietet. Das steht in keinem Verhältnis mehr und das kann ich auch nicht mehr als 'Spende' sehen. :toben:


Hi Britta,

selbstverständlich denke ich auch so......leider hast Du nicht nicht
meine Ironie verstanden.
Der wahre Herrschende auf dieser Welt ist das Geld. Sämtliche
menschlichen Verhältnisse werden darauf reduziert und leiten sich
davon ab. Nur ist das den wenigsten bewußt. Was auch für
deren Seelenleben gar nicht gut wäre, infogedessen kaschieren sie
das Böse mit Güte....Gutsein.
So ist ein Kapitalist nicht böse weil er viel Geld hat, sondern
gut. Warum? Nun, weil er vielen Menschen Brot gibt, durch
die Arbeitsplätze, die er durch sein Geld ihnen zur Verfügung stellen
kann.

Ihn interessiert nicht das Wohl der Menschen sondern ein Vorstands- oder Aufsichtsratsposten für nach der politischen Karriere.

Natürlich interessiert ihn objektiv nicht das Wohl des Menschen,
nur kann er sich das doch nicht einreden, er müßte sich ja als
Schwein fühlen....Und welcher Mächtige tut das schon gern? Also
sind Mächtige *ACHTUNG IRONIE* gute Menschen *IRONIE AUS*

grüße
Iphi:)
 

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