G
Gelöschtes Mitglied 2265
[COLOR="#FF0000"]exclusiv für psw ;-)[/COLOR]
Ein Wort im Voraus:
Selbstverständlich begrüße ich, wie jeder um die Gesellschaft besorgter Bürger, Engagement gegen neonazistische Umtriebe. Faschisten gehören geächtet, egal, wo sie auftreten. Auch in Deutschland haben wir faschistische Subkulturen, die man bekämpfen muss. In erster Linie mit dem Rechtsstaat, aber auch durch gesellschaftliche Initiativen.
Grundsätzlich ist eigentlich auch nichts gegen gesellschaftliche Förderungen antifaschistischer, antirassistischer Vereine, Stiftungen, Initiativen zu sagen, seien es steuerliche Erleichterungen für die Gemeinnützigkeit, oder sogar Subventionen bzw. Direktfinanzierungen. Strenge Überprüfung des jeweiligen Zwecks vorausgesetzt.
Die Amadeu Antonio Stiftung
https://de.wikipedia.org/wiki/Amadeu_Antonio_Stiftung
scheint aber ein Sonderfall in Deutschland zu sein. Sie hat ein Monopol über fast all diese Initiativen. Sie wird millionenschwer finanziert, hat das Recht andere Förderanträge zu überprüfen und sie ist mehr oder weniger direkter "Geschäftspartner" des politischen Establishments. Das zeigt sich nicht nur personell (z.B. Wolfgang Thierse im Vorstand/ Schirmherr), sondern auch an der Verbundenheit mit der Bundeszentrale für politische Bildung usw.
Jetzt ist mir zufällig eine Stellenausschreibung in die Augen gefallen, welche den ohnehin fragwürdigen Monopolgebaren eine völlig neue Komponente hinzufügt. Nämlich den Anspruch auf Wahrhaftigkeit nach wissenschaftlichen Kriterien.
http://www.amadeu-antonio-stiftung....issenschaftliche-mitarbeiter-honorarbasis.pdf
Wer sich den Text der Stellenausschreibung oberflächlich durchliest, wird erst einmal getäuscht.
Ein "wissenschaftliche Mitarbeiter" wird gesucht. Ein (Fach-)Hochschulabschluss wird gefordert und die Beschreibung der Tätigkeit klingt auf den ersten Blick wie anspruchsvolle Assistenz.
Anzunehmen ist, dass der Text die Förderung der Stelle durch den Staat befördern soll.
Der zweite Blick ist ernüchternder:
[COLOR="#FF0000"]Ein „Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft. Thüringer Dokumentations- und
Forschungsstelle gegen Menschenfeindlichkeit" gibt es überhaupt nicht.[/COLOR] Das ist eine Erfindung, ein Projekt-Name für irgendein Archiv ähnlicher Zielrichtung. Es gibt deutschlandweit keine wissenschaftliche Institution, die in dieses "Projekt" eingebunden zu sein scheint. Die hochtrabende Bezeichnung "Institut" gaukelt nur einen Anspruch vor. Die Begriffe Wissenschaftler und Institut sind zwar nicht geschützt, ihr Gebrauch jedoch als unseriös einstufbar, wenn die üblichen Kriterien zur Kennzeichnung eines wissenschaftlichen Instituts oder eines Wissenschaftlers nicht zutreffen.
Die Anforderung des Hochschulabschlusses der Stellenausschreibung relativiert sich auch bei näherem Hinsehen: (Fach-)Hochschulabschluss (min. Bachelor) oder vergleichbare Berufserfahrungen mit einschlägigen Schwerpunkten.
Selten so gelacht! Abschluss ist Abschluss und im Wissenschaftsbetrieb nicht durch irgendwelche "Berufserfahrung" ersetzbar. Wer in Deutschland sein Staats-Examen als Arzt/ Lehrer/ Ingenieur nicht absolviert, der darf nicht praktizieren.
Nun mag es ja sein, dass verhinderte Gesellschaftswissenschaftler Freiräume zur Beschäftigung finden, vielleicht sogar branchennahe und sinnvolle Tätigkeit. Zum Beruf macht einen Soziologen aber der Abschluss und nichts anderes.
Es ist kein Zufall, dass, wie in serösen Stellenausschreibungen üblich, auf die konkrete Bezeichnung des gefragten Studiums verzichtet wird. Es ist ja ohnehin keine wirkliche Bedingung. Vielleicht wussten die Stellenausschreiber auch gar nicht, was sie eigentlich in das Profil an fachspezifischer Qualifikation schreiben sollten.
Schauen wir uns das mal näher an:
Das ist bescheuerte Archivtätigkeit, Hilfstätigkeit, Recherche-Blödsinn, Abschreiben!
Das hat mit "Kenntnissen über sozialwissenschaftliche Methoden und deren Anwendung" nichts zu tun.
Die Stiftung wünscht sich für ihren "wissenschaftlichen Mitarbeiter"
Ha,ha,ha!
SPSS ist ein altes Statistik-Lochkartenprogramm, was nach Modernisierung heutzutage leichter als ein I-Phone-Menü zu bedienen ist
Citavi ist ein Literaturverwaltungs- und Rechercheprogramm, gebunden an den Monopolisten Microsoft. Zwar brauchbar und öfter genutzt aber nicht auf Sozialwissenschaften eingeschränkt.
MAXqda ist noch das interessanteste Hilfsmittel. In 6 Minuten kann man verstehen, worum es geht, nach einem halben Tag Arbeit mit dem Programm beherrscht man es im Schlaf.
https://www.youtube.com/watch?v=1HfmtfCNNFw
Wird dazu ein Wissenschaftler gebraucht?
Wer die Stellenanzeige ihres Inhaltes versteht, weiß, dass jemand gesucht wird, der die Alltagsmedien (natürlich nur die, die schon digitalisiert vorliegen), über Codes durchforsten soll nach Neonazi- Aktivitäten, und eine Präsentation der Ergebnisse erstellen kann.
Nur blöd, dass diese "Künste" nichts mit wissenschaftlicher Methodik zu tun haben, denn eine Statistik, die sich nicht auf die Vorgänge selbst, sondern auf willkürliche oder längst selektierte Medienberichte stützt, die behandelt im konkreten Fall nicht mehr die Phänomene des Neofaschismus, vielmehr erfasst sie die Wahrnehmung von vermutlichen Neo-Nazi-Attacken.
[COLOR="#FF0000"]Wer dann trotzdem auf Wahrhaftigkeit in der Sachfrage beharrt, ist ein Betrüger oder Scharlatan.[/COLOR]
Beispiel gefällig? Gerne!
In Dresden wurde im Januar 2015 der Asylbewerber Khaled Idriss Bahray getötet.
Alle Leitmedien berichteten tendenziös von "fremdenfeindlichen Hintergrund", "Mord" und "Hakenkreuzen".
[COLOR="#0000CD"]Wenn jetzt der "wissenschaftliche Mitarbeiter" der Amadeu Antonio Stiftung diesbezügliche Codes durchlaufen lässt, dann ist seine Recherche höchstwahrscheinlich damit beendet. Um sich abzusichern fügt er in seine Präsentation vielleicht noch das Wörtchen mutmaßlich ein, was aber auch schon das Maximum der Einschränkung ist. Jedenfalls wird er seine "wissenschaftliche Statistik" nie wieder bereinigen. Das kann er ja nicht, ohne die zweifelhafte wissenschaftliche Methode selbst anzuzeigen.[/COLOR]
Es war aber kein Neonazi, der den Khaled I. mit einem Messer erstach, das steht fest, sondern vermutlich ein Landsmann der noch im Januar 2015 festgenommen wurde. Das Urteil, sofern der Prozess gemacht und beendet wurde, kenne ich nicht. Erst dann ließe sich der Fall seiner Motive statistisch auswerten.
Die Tragik der Scharlatanerie der besagten Stiftung (bei diesem Vorgang) wirkt dreifach:
1. Es kommt zu einer Verdrängung echter Wissenschaft(ler). Statt dessen werden Laien und Dilettantismus direkt vom Steuerzahler fett bezahlt (die in der Ausschreibung ausgelobte "angemessene Vergütung" muss sich ja bei "Angemessenheit" an Honoraren des Wissenschaftsbetriebs ausrichten)
2. Das wertlose Ergebnis wird Grundlage wieder neuer Berichterstattung der Medien (Kreislauf des Irrsinns).
[COLOR="#FF0000"]3. Das primäre Ziel der Bekämpfung von Neonazis und derer Subkultur wird beschädigt. Und das ist eigentlich das Schlimmste.[/COLOR]
Ein Wort im Voraus:
Selbstverständlich begrüße ich, wie jeder um die Gesellschaft besorgter Bürger, Engagement gegen neonazistische Umtriebe. Faschisten gehören geächtet, egal, wo sie auftreten. Auch in Deutschland haben wir faschistische Subkulturen, die man bekämpfen muss. In erster Linie mit dem Rechtsstaat, aber auch durch gesellschaftliche Initiativen.
Grundsätzlich ist eigentlich auch nichts gegen gesellschaftliche Förderungen antifaschistischer, antirassistischer Vereine, Stiftungen, Initiativen zu sagen, seien es steuerliche Erleichterungen für die Gemeinnützigkeit, oder sogar Subventionen bzw. Direktfinanzierungen. Strenge Überprüfung des jeweiligen Zwecks vorausgesetzt.
Die Amadeu Antonio Stiftung
https://de.wikipedia.org/wiki/Amadeu_Antonio_Stiftung
scheint aber ein Sonderfall in Deutschland zu sein. Sie hat ein Monopol über fast all diese Initiativen. Sie wird millionenschwer finanziert, hat das Recht andere Förderanträge zu überprüfen und sie ist mehr oder weniger direkter "Geschäftspartner" des politischen Establishments. Das zeigt sich nicht nur personell (z.B. Wolfgang Thierse im Vorstand/ Schirmherr), sondern auch an der Verbundenheit mit der Bundeszentrale für politische Bildung usw.
Jetzt ist mir zufällig eine Stellenausschreibung in die Augen gefallen, welche den ohnehin fragwürdigen Monopolgebaren eine völlig neue Komponente hinzufügt. Nämlich den Anspruch auf Wahrhaftigkeit nach wissenschaftlichen Kriterien.
http://www.amadeu-antonio-stiftung....issenschaftliche-mitarbeiter-honorarbasis.pdf
Wer sich den Text der Stellenausschreibung oberflächlich durchliest, wird erst einmal getäuscht.
Ein "wissenschaftliche Mitarbeiter" wird gesucht. Ein (Fach-)Hochschulabschluss wird gefordert und die Beschreibung der Tätigkeit klingt auf den ersten Blick wie anspruchsvolle Assistenz.
Anzunehmen ist, dass der Text die Förderung der Stelle durch den Staat befördern soll.
Der zweite Blick ist ernüchternder:
[COLOR="#FF0000"]Ein „Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft. Thüringer Dokumentations- und
Forschungsstelle gegen Menschenfeindlichkeit" gibt es überhaupt nicht.[/COLOR] Das ist eine Erfindung, ein Projekt-Name für irgendein Archiv ähnlicher Zielrichtung. Es gibt deutschlandweit keine wissenschaftliche Institution, die in dieses "Projekt" eingebunden zu sein scheint. Die hochtrabende Bezeichnung "Institut" gaukelt nur einen Anspruch vor. Die Begriffe Wissenschaftler und Institut sind zwar nicht geschützt, ihr Gebrauch jedoch als unseriös einstufbar, wenn die üblichen Kriterien zur Kennzeichnung eines wissenschaftlichen Instituts oder eines Wissenschaftlers nicht zutreffen.
Die Anforderung des Hochschulabschlusses der Stellenausschreibung relativiert sich auch bei näherem Hinsehen: (Fach-)Hochschulabschluss (min. Bachelor) oder vergleichbare Berufserfahrungen mit einschlägigen Schwerpunkten.
Selten so gelacht! Abschluss ist Abschluss und im Wissenschaftsbetrieb nicht durch irgendwelche "Berufserfahrung" ersetzbar. Wer in Deutschland sein Staats-Examen als Arzt/ Lehrer/ Ingenieur nicht absolviert, der darf nicht praktizieren.
Nun mag es ja sein, dass verhinderte Gesellschaftswissenschaftler Freiräume zur Beschäftigung finden, vielleicht sogar branchennahe und sinnvolle Tätigkeit. Zum Beruf macht einen Soziologen aber der Abschluss und nichts anderes.
Es ist kein Zufall, dass, wie in serösen Stellenausschreibungen üblich, auf die konkrete Bezeichnung des gefragten Studiums verzichtet wird. Es ist ja ohnehin keine wirkliche Bedingung. Vielleicht wussten die Stellenausschreiber auch gar nicht, was sie eigentlich in das Profil an fachspezifischer Qualifikation schreiben sollten.
Schauen wir uns das mal näher an:
Mitarbeit bei der Erhebung, Codierung und Auswertung von Daten
Transkription von Interviews
Mitarbeit bei der Erstellung, Pflege, Verschlagwortung und Management von Monitoringdaten/Datenbanken
eigenständige Datenrecherche und Auswertung
Sichtung, Verschlagwortung und Zusammenfassung wissenschaftlicher Fachpublikationen
Redaktion und Korrektur von Veröffentlichungen
Mitarbeit an wissenschaftlichen Fachbeiträgen und Berichten für das Jahrbuch des Institutes
Das ist bescheuerte Archivtätigkeit, Hilfstätigkeit, Recherche-Blödsinn, Abschreiben!
Das hat mit "Kenntnissen über sozialwissenschaftliche Methoden und deren Anwendung" nichts zu tun.
Die Stiftung wünscht sich für ihren "wissenschaftlichen Mitarbeiter"
Beherrschung ... sozialwissenschaftlicher
Software (MAXqda, Citavi, SPSS)
Ha,ha,ha!
SPSS ist ein altes Statistik-Lochkartenprogramm, was nach Modernisierung heutzutage leichter als ein I-Phone-Menü zu bedienen ist
Citavi ist ein Literaturverwaltungs- und Rechercheprogramm, gebunden an den Monopolisten Microsoft. Zwar brauchbar und öfter genutzt aber nicht auf Sozialwissenschaften eingeschränkt.
MAXqda ist noch das interessanteste Hilfsmittel. In 6 Minuten kann man verstehen, worum es geht, nach einem halben Tag Arbeit mit dem Programm beherrscht man es im Schlaf.
https://www.youtube.com/watch?v=1HfmtfCNNFw
Wird dazu ein Wissenschaftler gebraucht?
Wer die Stellenanzeige ihres Inhaltes versteht, weiß, dass jemand gesucht wird, der die Alltagsmedien (natürlich nur die, die schon digitalisiert vorliegen), über Codes durchforsten soll nach Neonazi- Aktivitäten, und eine Präsentation der Ergebnisse erstellen kann.
Nur blöd, dass diese "Künste" nichts mit wissenschaftlicher Methodik zu tun haben, denn eine Statistik, die sich nicht auf die Vorgänge selbst, sondern auf willkürliche oder längst selektierte Medienberichte stützt, die behandelt im konkreten Fall nicht mehr die Phänomene des Neofaschismus, vielmehr erfasst sie die Wahrnehmung von vermutlichen Neo-Nazi-Attacken.
[COLOR="#FF0000"]Wer dann trotzdem auf Wahrhaftigkeit in der Sachfrage beharrt, ist ein Betrüger oder Scharlatan.[/COLOR]
Beispiel gefällig? Gerne!
In Dresden wurde im Januar 2015 der Asylbewerber Khaled Idriss Bahray getötet.
Alle Leitmedien berichteten tendenziös von "fremdenfeindlichen Hintergrund", "Mord" und "Hakenkreuzen".
[COLOR="#0000CD"]Wenn jetzt der "wissenschaftliche Mitarbeiter" der Amadeu Antonio Stiftung diesbezügliche Codes durchlaufen lässt, dann ist seine Recherche höchstwahrscheinlich damit beendet. Um sich abzusichern fügt er in seine Präsentation vielleicht noch das Wörtchen mutmaßlich ein, was aber auch schon das Maximum der Einschränkung ist. Jedenfalls wird er seine "wissenschaftliche Statistik" nie wieder bereinigen. Das kann er ja nicht, ohne die zweifelhafte wissenschaftliche Methode selbst anzuzeigen.[/COLOR]
Es war aber kein Neonazi, der den Khaled I. mit einem Messer erstach, das steht fest, sondern vermutlich ein Landsmann der noch im Januar 2015 festgenommen wurde. Das Urteil, sofern der Prozess gemacht und beendet wurde, kenne ich nicht. Erst dann ließe sich der Fall seiner Motive statistisch auswerten.
Die Tragik der Scharlatanerie der besagten Stiftung (bei diesem Vorgang) wirkt dreifach:
1. Es kommt zu einer Verdrängung echter Wissenschaft(ler). Statt dessen werden Laien und Dilettantismus direkt vom Steuerzahler fett bezahlt (die in der Ausschreibung ausgelobte "angemessene Vergütung" muss sich ja bei "Angemessenheit" an Honoraren des Wissenschaftsbetriebs ausrichten)
2. Das wertlose Ergebnis wird Grundlage wieder neuer Berichterstattung der Medien (Kreislauf des Irrsinns).
[COLOR="#FF0000"]3. Das primäre Ziel der Bekämpfung von Neonazis und derer Subkultur wird beschädigt. Und das ist eigentlich das Schlimmste.[/COLOR]
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