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Turandot
Interessante Seite über die Geschichte der Deutschen Bank:
http://www.bankgeschichte.de/index_03_02.html
Ich wusste z.B. gar nicht, dass Helfferich mal Vorstand war:
Helfferich, Karl *
Lebensdaten:
*22.7.1872 Neustadt +23.4.1924 Bellinzona
Bank:
Deutsche Bank
Mitglied des Vorstands:
1908-1915
Karl Helfferich ist vor allem in seiner Eigenschaft als Währungspolitiker bekannt, während seine Tätigkeit als Bankier außerhalb der Deutschen Bank weniger in Erinnerung geblieben ist. Er stammte aus einer Industriellenfamilie der Vorderpfalz; sein Vater war Inhaber einer Trikotagenfabrik. Nach einem Studium der Staatswissenschaften in München. Berlin und Straßburg, das er 1894 mit der Promotion zum Dr. rer. pol. abschloß, arbeitete er in Berlin als Wissenschaftler und Journalist über die Themen Geldtheorie, Währungsfragen und - verstärkt nach Ende des Ersten Weltkriegs - Politik (mehr als 150 Titel). 1899 habilitierte er über "Die Reform des Deutschen Geldwesens nach der Begründung des Deutschen Reiches". 1901 wurde er als Referent für wirtschaftliche Angelegenheiten in die Kolonialabteilung des Auswärtigen Amts berufen. 1903 erschien seine wohl bedeutendste Studie mit dem prägnanten Titel "Das Geld". Mit diesem umfangreichen Werk, das einen historischen und theoretischen Teil umfaßt, war Helfferich als einer der führenden deutschen Geldtheoretiker ausgewiesen. 1906 übernahm Helfferich, auf Empfehlung Arthur von Gwinners, die Direktion der Anatolischen Eisenbahn-Gesellschaft und siedelte nach Konstantinopel über. Dort erreichte er nach komplizierten Verhandlungen und der Gründung der Bagdadbahn-Gesellschaft, den Weiterbau der Bagdadbahn über das Taurusgebirge hinaus. 1908 kehrte er nach Deutschland zurück und trat in den Vorstand der Deutschen Bank ein, dem er bis 1915 angehörte. Neben dem Aufgabengebiet der Bagdadbahn, galt Helfferichs Interesse vor allem den Engagements der Deutschen Bank in den Kolonialgebieten. Seine Bemühungen um den Ausbau der deutsch-belgischen Beziehungen in Afrika zahlten sich für die Deutsche Bank in umfangreichen Schürfrechten in Katanga und einer erheblichen Beteiligung an der Kongo-Flußschiffahrts-Gesellschaft aus. Mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs kamen die kolonialen Projekte zum Erliegen. Helfferich schied 1915 aus dem Vorstand der Deutschen Bank aus und wurde, seit 1911 Mitglied im Zentralausschuß der Reichsbank, zum Staatssekretär des Reichsschatzamts berufen. 1916/17 war er Staatssekretär des Innern und Vizekanzler unter Reichskanzler Michaelis. Die Niederlage von 1918 führte bei Helfferich, der gerade in seiner Zeit als Bankier eher liberale Standpunkte vertrat, zu einem politischen Gesinnungswechsel nach rechts. 1919 trat er der Deutschnationalen Volkspartei bei. Auf dem Höhepunkt der Hyperinflation legte er im August 1923 einen Plan zur Schaffung einer stabilen deutschen Währung ("Roggenwährung") vor. Auch wenn die schließlich realisierte Lösung erheblich von Helfferichs Vorschlägen abwich, wurde er später als "Vater der Rentenmark" bezeichnet. Obwohl vom Reichsbankdirektorium als neuer Reichsbankpräsident vorgeschlagen, entschied sich die Reichsregierung Ende 1923 bei der Besetzung des Amts gegen Helfferich und für Hjalmar Schacht. Wenig später wurde er Opfer eines Eisenbahnunglücks. Helfferich war seit 1920 mit einer Tochter Georg von Siemens' verheiratet und schrieb die bis heute maßgebliche, dreibändige Biographie über den ersten Vorstandssprecher der Deutschen Bank: "Georg von Siemens. Ein Lebensbild aus Deutschlands großer Zeit".
http://www.bankgeschichte.de/index_03_02.html
Ich wusste z.B. gar nicht, dass Helfferich mal Vorstand war:
Helfferich, Karl *
Lebensdaten:
*22.7.1872 Neustadt +23.4.1924 Bellinzona
Bank:
Deutsche Bank
Mitglied des Vorstands:
1908-1915
Karl Helfferich ist vor allem in seiner Eigenschaft als Währungspolitiker bekannt, während seine Tätigkeit als Bankier außerhalb der Deutschen Bank weniger in Erinnerung geblieben ist. Er stammte aus einer Industriellenfamilie der Vorderpfalz; sein Vater war Inhaber einer Trikotagenfabrik. Nach einem Studium der Staatswissenschaften in München. Berlin und Straßburg, das er 1894 mit der Promotion zum Dr. rer. pol. abschloß, arbeitete er in Berlin als Wissenschaftler und Journalist über die Themen Geldtheorie, Währungsfragen und - verstärkt nach Ende des Ersten Weltkriegs - Politik (mehr als 150 Titel). 1899 habilitierte er über "Die Reform des Deutschen Geldwesens nach der Begründung des Deutschen Reiches". 1901 wurde er als Referent für wirtschaftliche Angelegenheiten in die Kolonialabteilung des Auswärtigen Amts berufen. 1903 erschien seine wohl bedeutendste Studie mit dem prägnanten Titel "Das Geld". Mit diesem umfangreichen Werk, das einen historischen und theoretischen Teil umfaßt, war Helfferich als einer der führenden deutschen Geldtheoretiker ausgewiesen. 1906 übernahm Helfferich, auf Empfehlung Arthur von Gwinners, die Direktion der Anatolischen Eisenbahn-Gesellschaft und siedelte nach Konstantinopel über. Dort erreichte er nach komplizierten Verhandlungen und der Gründung der Bagdadbahn-Gesellschaft, den Weiterbau der Bagdadbahn über das Taurusgebirge hinaus. 1908 kehrte er nach Deutschland zurück und trat in den Vorstand der Deutschen Bank ein, dem er bis 1915 angehörte. Neben dem Aufgabengebiet der Bagdadbahn, galt Helfferichs Interesse vor allem den Engagements der Deutschen Bank in den Kolonialgebieten. Seine Bemühungen um den Ausbau der deutsch-belgischen Beziehungen in Afrika zahlten sich für die Deutsche Bank in umfangreichen Schürfrechten in Katanga und einer erheblichen Beteiligung an der Kongo-Flußschiffahrts-Gesellschaft aus. Mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs kamen die kolonialen Projekte zum Erliegen. Helfferich schied 1915 aus dem Vorstand der Deutschen Bank aus und wurde, seit 1911 Mitglied im Zentralausschuß der Reichsbank, zum Staatssekretär des Reichsschatzamts berufen. 1916/17 war er Staatssekretär des Innern und Vizekanzler unter Reichskanzler Michaelis. Die Niederlage von 1918 führte bei Helfferich, der gerade in seiner Zeit als Bankier eher liberale Standpunkte vertrat, zu einem politischen Gesinnungswechsel nach rechts. 1919 trat er der Deutschnationalen Volkspartei bei. Auf dem Höhepunkt der Hyperinflation legte er im August 1923 einen Plan zur Schaffung einer stabilen deutschen Währung ("Roggenwährung") vor. Auch wenn die schließlich realisierte Lösung erheblich von Helfferichs Vorschlägen abwich, wurde er später als "Vater der Rentenmark" bezeichnet. Obwohl vom Reichsbankdirektorium als neuer Reichsbankpräsident vorgeschlagen, entschied sich die Reichsregierung Ende 1923 bei der Besetzung des Amts gegen Helfferich und für Hjalmar Schacht. Wenig später wurde er Opfer eines Eisenbahnunglücks. Helfferich war seit 1920 mit einer Tochter Georg von Siemens' verheiratet und schrieb die bis heute maßgebliche, dreibändige Biographie über den ersten Vorstandssprecher der Deutschen Bank: "Georg von Siemens. Ein Lebensbild aus Deutschlands großer Zeit".