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Geschichte der Deutschen Bank

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Turandot

Interessante Seite über die Geschichte der Deutschen Bank:

http://www.bankgeschichte.de/index_03_02.html




Ich wusste z.B. gar nicht, dass Helfferich mal Vorstand war:

Helfferich, Karl *

Lebensdaten:
*22.7.1872 Neustadt +23.4.1924 Bellinzona

Bank:
Deutsche Bank

Mitglied des Vorstands:
1908-1915

Karl Helfferich ist vor allem in seiner Eigenschaft als Währungspolitiker bekannt, während seine Tätigkeit als Bankier außerhalb der Deutschen Bank weniger in Erinnerung geblieben ist. Er stammte aus einer Industriellenfamilie der Vorderpfalz; sein Vater war Inhaber einer Trikotagenfabrik. Nach einem Studium der Staatswissenschaften in München. Berlin und Straßburg, das er 1894 mit der Promotion zum Dr. rer. pol. abschloß, arbeitete er in Berlin als Wissenschaftler und Journalist über die Themen Geldtheorie, Währungsfragen und - verstärkt nach Ende des Ersten Weltkriegs - Politik (mehr als 150 Titel). 1899 habilitierte er über "Die Reform des Deutschen Geldwesens nach der Begründung des Deutschen Reiches". 1901 wurde er als Referent für wirtschaftliche Angelegenheiten in die Kolonialabteilung des Auswärtigen Amts berufen. 1903 erschien seine wohl bedeutendste Studie mit dem prägnanten Titel "Das Geld". Mit diesem umfangreichen Werk, das einen historischen und theoretischen Teil umfaßt, war Helfferich als einer der führenden deutschen Geldtheoretiker ausgewiesen. 1906 übernahm Helfferich, auf Empfehlung Arthur von Gwinners, die Direktion der Anatolischen Eisenbahn-Gesellschaft und siedelte nach Konstantinopel über. Dort erreichte er nach komplizierten Verhandlungen und der Gründung der Bagdadbahn-Gesellschaft, den Weiterbau der Bagdadbahn über das Taurusgebirge hinaus. 1908 kehrte er nach Deutschland zurück und trat in den Vorstand der Deutschen Bank ein, dem er bis 1915 angehörte. Neben dem Aufgabengebiet der Bagdadbahn, galt Helfferichs Interesse vor allem den Engagements der Deutschen Bank in den Kolonialgebieten. Seine Bemühungen um den Ausbau der deutsch-belgischen Beziehungen in Afrika zahlten sich für die Deutsche Bank in umfangreichen Schürfrechten in Katanga und einer erheblichen Beteiligung an der Kongo-Flußschiffahrts-Gesellschaft aus. Mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs kamen die kolonialen Projekte zum Erliegen. Helfferich schied 1915 aus dem Vorstand der Deutschen Bank aus und wurde, seit 1911 Mitglied im Zentralausschuß der Reichsbank, zum Staatssekretär des Reichsschatzamts berufen. 1916/17 war er Staatssekretär des Innern und Vizekanzler unter Reichskanzler Michaelis. Die Niederlage von 1918 führte bei Helfferich, der gerade in seiner Zeit als Bankier eher liberale Standpunkte vertrat, zu einem politischen Gesinnungswechsel nach rechts. 1919 trat er der Deutschnationalen Volkspartei bei. Auf dem Höhepunkt der Hyperinflation legte er im August 1923 einen Plan zur Schaffung einer stabilen deutschen Währung ("Roggenwährung") vor. Auch wenn die schließlich realisierte Lösung erheblich von Helfferichs Vorschlägen abwich, wurde er später als "Vater der Rentenmark" bezeichnet. Obwohl vom Reichsbankdirektorium als neuer Reichsbankpräsident vorgeschlagen, entschied sich die Reichsregierung Ende 1923 bei der Besetzung des Amts gegen Helfferich und für Hjalmar Schacht. Wenig später wurde er Opfer eines Eisenbahnunglücks. Helfferich war seit 1920 mit einer Tochter Georg von Siemens' verheiratet und schrieb die bis heute maßgebliche, dreibändige Biographie über den ersten Vorstandssprecher der Deutschen Bank: "Georg von Siemens. Ein Lebensbild aus Deutschlands großer Zeit".
 
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Turandot

Auszug:


Obgleich ihre führenden Vertreter mit der nationalsozialistischen Ideologie kaum übereinstimmten, ordneten sie sich den rassistischen Zielen des Regimes von Anfang an widerstandslos unter; zu groß war das Gefühl von Ohnmacht und Schwäche, das die Folgen der Bankenkrise von 1931 und die bankenfeindliche Ideologie führender Nationalsozialisten bei ihnen hinterlassen hatten.



:irre: Mir kommen gleich die Tränen. Die arme Deutsche Bank war so verunsichert! Sie ist doch der klare Profiteur der Krise gewesen, weil sie die gesamte Konkurrenz zum Schnäppchenpreis bekommen hat!



Am 29. Oktober 1929 wurde auf den Generalversammlungen der Deutschen Bank (gegründet 1870) und der Disconto-Gesellschaft (gegründet 1851) die Verschmelzung beider Institute genehmigt. Damit wurde der Weg frei für die bis heute größte Fusion in der Geschichte des deutschen Bankwesens.
 
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Weiß einer, wem die Deutsche Bank gehört?
 
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Turandot

Die Deutsche Bank wurde ...

... von den Nürnberger Prozessen leider vergessen ...




OFFICE MILITARY GOVERNMENT FOR GERMANY; UNITED STATES FINANCE DIVISION - FINANCIAL INVESTIGATION SECTION

O.M.G.U.S
.

Militärregierung der Vereinigten Staaten für Deutschland
Finanzabteilung - Sektion für finanzielle Nachforschungen

Ermittlungen
gegen die Deutsche Bank
1946/1947

KAPITEL I

Empfehlungen

Es wird empfohlen, daß:

1. die Deutsche Bank liquidiert wird,

2. die verantwortlichen Mitarbeiter der Deutschen Bank angeklagt und als Kriegsverbrecher vor Gericht gestellt werden,

3, die leitenden Mitarbeiter der Deutschen Bank von der Übernahme wichtiger oder verantwortlicher Positionen im wirtschaftlichen und politischen Leben Deutschlands ausgeschlossen werden.


http://www.glasnost.de/hist/ns/omgus1.html
 
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Turandot

Jahresbericht der DB 1929. Wer Lust hat sich anzuhören, was man damals erzählt hat von wegen "Überproduktionskrise" und so weiter :rolleyes2:, voilà:

http://www.bankgeschichte.de/downloads/gb/gb_1929.pdf

Aber in manchen Dingen, hat sich die Logik und Rethorik gar nicht geändert:

"Einen, wenn auch nicht gleichwertigen, so doch genügenden Ersatz einer Lohnreduktion, die in Deutschland aus politischen Gründen wenig Aussicht auf Verwirklichung hat, würde eine Verlängerung der Arbeitszeit bieten."

:nono:
 
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Eine Frechheit: Überproduktion in den Agrar- und Rohstoffländern habe die Krise ausgelöst. ... Das starre Festhalten an den erreichten Nominallöhnen und unablässiges Drängen nach weiterer Erhöhung würde eine Mechanisierung der Produktion erzwingen, der teure Arbeiter oder Beamte werde durch die Maschine ersetzt... :eek:

...wären die Nominallöhne um 10% niedriger, "so ständen wir nicht so unter dem Druck der Arbeitslosigkeit"...

Unglaublich: ein Volldepp als Vorstand der Deutschen Bank?

Nein, man erzählt dem Publikum bei jeder geldpolitisch verursachten Krise den gleichen Schwachsinn. Damals wie heute. Und man weiß es ganz sicher besser.
 
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Eine Frechheit: Überproduktion in den Agrar- und Rohstoffländern habe die Krise ausgelöst. ... Das starre Festhalten an den erreichten Nominallöhnen und unablässiges Drängen nach weiterer Erhöhung würde eine Mechanisierung der Produktion erzwingen, der teure Arbeiter oder Beamte werde durch die Maschine ersetzt... :eek:

...wären die Nominallöhne um 10% niedriger, "so ständen wir nicht so unter dem Druck der Arbeitslosigkeit"...

Unglaublich: ein Volldepp als Vorstand der Deutschen Bank?

Nein, man erzählt dem Publikum bei jeder geldpolitisch verursachten Krise den gleichen Schwachsinn. Damals wie heute. Und man weiß es ganz sicher besser.

Das Ersetzen der 'teuren' Arbeiter durch Maschinen ist so oder so gekommen, ob mit oder ohne Lohnverzicht - so wie die Verlagerung von Arbeitsplätzen ins billigere Ausland ebenso durchgeführt wird, egal ob man auf Tarifvertragliche Erhöhungen verzichtet oder nicht.

Leider fallen die Menschen, damals wie heute, immer wieder auf solche Lügen rein.

Die Maschinen kaufen aber die Produkte die sie herstellen nicht. Arbeitslose haben dafür kein Geld, somit ist eine Überproduktion da, die keine Abnehmer findet und es müssen noch mehr Menschen entlassen werden. Was macht man dann mit den ganzen Arbeitslosen?
 
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Turandot

Eine Frechheit: Überproduktion in den Agrar- und Rohstoffländern habe die Krise ausgelöst. ... Das starre Festhalten an den erreichten Nominallöhnen und unablässiges Drängen nach weiterer Erhöhung würde eine Mechanisierung der Produktion erzwingen, der teure Arbeiter oder Beamte werde durch die Maschine ersetzt... :eek:

...wären die Nominallöhne um 10% niedriger, "so ständen wir nicht so unter dem Druck der Arbeitslosigkeit"...

Unglaublich: ein Volldepp als Vorstand der Deutschen Bank?

Nein, man erzählt dem Publikum bei jeder geldpolitisch verursachten Krise den gleichen Schwachsinn. Damals wie heute. Und man weiß es ganz sicher besser.


Toll, gell? :) Besonders der Teil über die Zinsen.
 
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Turandot

Die Androhung der Maschinenarbeiter ist die Globalisierung von damals ...
 
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Toll, gell? :) Besonders der Teil über die Zinsen.
Die Zinsen kommen zweimal vor: erstens seien sie zusammen mit den Löhnen und Steuern dafür verantwortlich, dass es trotz des bereits enorman Rückgangs der Preise für Industrierohstoffe noch nicht zu einem Preisrückgang der Industrieproduktion gekommen sei.

Nicht viel anden, als bei den Agrarprodukten hat sich bisher der Reisrückgang der industriellen Rohstoffe ausgewirkt.Der Reisindex reagibler Waren ist von 130,3 im Januar auf 112,9 im Dezember und auf 106,1 im Februar 1930 gesunken, der Index fUr industrielle Endprodukte aber nur von 158,8 auf 156,2 im Dezember und 154,6 im Februar 1930

Die Deflation beginnt natürlich zuerst da, wo der Druck der Absatzkrise auf den geringsten Widerstand trifft, also bei der Landwirtschaft, weil die vielen Bauern nicht wie die Konzerne und Kartelle organisiert sind, und in den rohstoffproduzierenden Ländern, deren Arbeiter ganz ohne den Schutz von Tarifverträgen und ohne soziale Absicherung dastehen.

Der Einbruch der Preise aus diesen Gründen wird dann flugs umgedeutet, dass also "die Überproduktion in den Agrar und Rohstoffländern" die Krise ausgelöst habe. Dabei dauert der Einbruch der Preise für die Industrieproduktion nur etwas länger. Die Bankiers arbeiten aber schon daran.

Wenn trotzdem unsere Ausfuhr an Fertigwaren, allerdings oftmals unter Verzicht auf jeden Gewinn, im abgelaufenen Jahre abermals um RM 952 Millionen gesteigert werden konnte, so legt das ein rühmliches Zeugnis ebenso für die Geschicklichkeit unseres Exporthandels wie für die Wertschätzung ab, dem sich das deutsche Fabrikat im Auslande erfreut, und zeigt deutlich, wie sich unsere Ausfuhr heben könnte, wenn die Preise, die wir stellen, sich elastischer der Weltmarktentwicklung anpassen ließen.

Die Erzielung genügenden Ausfuhrüberschusses, um Reparationszahlungen und Zinszahlungen regelmäßig an das Ausland übertragen zu können, ist aber für Deutschland
gleichbedeutend mit wirtschaftlicher und politischer Freiheit.

Um die Reparations- und Zinszahlungen weiter leisten zu können, müssten halt die Löhne gesenkt werden, was dann die Preise fallen lässt, womit sich die Wettbewerbsfähigkeit im Ausland erhöhen ließe, wenn - ja wenn, das sagt er nicht, die anderen Staaten das nicht gerade genauso machen würden, womit die Preise der Industriegüter fallen, ohne den Absatz zu heben - im Gegenteil.

Ebenso hemmend wie das Steuersystem wirkt sich die Lohn- und Gehaltshöhe aus. Nicht als ob, absolut und individuell betrachtet, das Einkommen des Beamten, Angestellten oder Arbeiters zu hoch oder auch nur hoch genug sei; aber diese Einkommen haben sich in den letzten Jahren nicht mehr aus steigender Wirtschaftsrente heraus entwickelt, sondern sind der Wirtschaft als etwas Gegebenes diktiert worden, womit sie sich abzufinden habe. Das kann sie vielfach nicht. Darum sind wir in einem übervölkerten Lande, in dem Arbeitswillige keine Beschäftigung finden können, immer mehr zu einer Wirtschaftsführung gedrängt worden, wie sie eigentlich nur durch Arbeitermangel erfordert würde. Hauptsächlich das starre Festhalten der Arbeiterschaft an erreichten Nominallöhnen und unablässiges Drängen nach weiterer Erhöhung zwingt die Produktion zu fortschreitender Mechanisierung...
Quelle: http://www.bankgeschichte.de/downloads/gb/gb_1929.pdf

Man kennt die Geschichtchen von den hohen Lohnkosten, der deswegen erfolgenden "Mechanisierung" und der dadurch entstandenen Massenarbeitslosigkeit ja, also wir kennen sie ständig aus den Massenmedien. An den Universitäten ist das Studium der Wirtschaftsgeschichte nicht üblich. So leicht ließe sich der Stuss von heute am Stuss von gestern entlarven.

Die Löhne sind also an der Arbeitslosigkeit schuld und wenn an den nominalen Löhne nicht so starr festgehalten würde...

Tja, dann könnte sich die Deflation international endlich auch auf die Märkte der Industriewaren ausdehnen und den allgemeinen Zusammenbruch der Ökonomien entsprechend beschleunigen, was der Vorstand der Deutschen Bank ganz sicher weiß, sonst würde er sich ja aus Volldeppen zusammensetzen, damals wie heute.
 
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Turandot

Aber Überproduktionskrise klingt schon ziemlich zynisch. Deswegen gefällt mir da der Pound, der hat sich sowas nicht einfach erzählen lassen: "Overproduction did not begin with the industrial system. Nature habitually overproduces. Chestnuts go to waste on the mountain side, and it has never yet caused a world crisis.
(...)
Overproduction does no harm until you over-market (dump).
(...)
No system of economics can be valid unless it take count of this inherence in vegetable and animal nature (which inherence includes or extends to overproduction)."


----------------------------------

Ich meinte vor allem diese Passage mit dem Zins:

Es unterliegt keinem Zweifel, dass die Höhe des Zinsfußes, das dritte große Hemmnis unserer Wirtschaftsentfaltung, sich erheblich ermäßigen würde, wenn eine rationelle Wirtschafts- und Finanzpolitik die Kapitalbildung bei Unternehmen wieder ermöglichte und dadurch deren übermäßiges Kapitalbegehren mildert. Insbesondere würde aber die Kapitalnachfrage und damit der Zins sinken, wenn durch vernünftige Lösung der Lohn- und Arbeitszeitfrage, die Notwendigkeit entfiele, so viel Geld in arbeitssparende Maschinen zu investieren.



Major Douglas hätte dazu gesagt:

The same issue is raised by the endeavour (a successful endeavour), to exhibit "unemployment" as a symptom of industrial breakdown, rather than, as it should be, a sign of economic progress.

Kennt ihr eigentlich C.H. Douglas?





Specifically, Douglas explains (particularly in Part 2, Chapter 2) that, if the money supply is not increased, dollars/pounds become more valuable, such that prices drop. But, if the money supply is increased just enough, the value of each dollar/pound - hence prices - can be left unchanged. Finding it desirable to keep prices unchanged in this way, Douglas then explains that, essentially, a decision has to be made about who gets the additional dollars/pounds. Under our current fractional reserve system, the banks do, by creating and lending out extra credit. Under a "social credit" system, the extra dollars would be divided up and given to all citizens in equal portions as a "dividend". His rationale: that increases in productivity - resulting as they do from innovation and technological advancement over time - are a "cultural heritage" that belongs not to banks but to all members of society.
 
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Übrigens, ich glaube, das erste was man machen müsste, ist diese DB zerschlagen. Das haben sogar die Amis nach dem II. WK nicht geschafft. :kopfkratz:
 
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Ich meinte vor allem diese Passage mit dem Zins:
Es unterliegt keinem Zweifel, dass die Höhe des Zinsfußes, das dritte große Hemmnis unserer Wirtschaftsentfaltung, sich erheblich ermäßigen würde, wenn eine rationelle Wirtschafts- und Finanzpolitik die Kapitalbildung bei Unternehmen wieder ermöglichte und dadurch deren übermäßiges Kapitalbegehren mildert. Insbesondere würde aber die Kapitalnachfrage und damit der Zins sinken, wenn durch vernünftige Lösung der Lohn- und Arbeitszeitfrage, die Notwendigkeit entfiele, so viel Geld in arbeitssparende Maschinen zu investieren.
Danke für den Hinweis: das habe ich doch glatt überscrollt. :)

Hier haben wir wieder die in jeder Krise strapazierte Lüge, wonach die hohen Zinsen durch so etwas wie "Kapitalmangel" verursacht wären.

Um den "Kapitalmangel" zu beheben, soll den Kapitalisten die "Kapitalbildung" erleichtert werden, also höhere Profite und niedrigere Steuern und vor allem niedrigere Löhne und längere Arbeitszeiten.

Lustig die These, dass mit niedrigeren Löhnen und längeren Arbeitszeiten "die Notwendigkeit entfiele, so viel Geld in arbeitssparende Maschinen zu investieren".

Das ist natürlich verlogener Dreck, denn wenn es für eine Sache einmal eine Maschine gibt, dann ist die immer rationeller als menschliche Arbeit. Wollen die Banker etwa den Verzicht auf technischen Fortschritt in der Produktion predigen, um dem "Kapitalmangel" abzuhelfen und Arbeitsplätze durch Produktion unter dem technischen Niveau zu erhalten?

Auch hier gilt wieder: so blöde kann der Vorstand der Deutschen Bank nicht sein; die oben zitierten Thesen sind reine Publikumsverarschung.

Kennt ihr eigentlich C.H. Douglas?

Keynes hat ihn an einer Stelle einmal kurz erwähnt - nein, von kennen kann keine Rede sein. Man hat ihn dann wie viele andere totgeschwiegen.

Specifically, Douglas explains (particularly in Part 2, Chapter 2) that, if the money supply is not increased, dollars/pounds become more valuable, such that prices drop. But, if the money supply is increased just enough, the value of each dollar/pound - hence prices - can be left unchanged. Finding it desirable to keep prices unchanged in this way, Douglas then explains that, essentially, a decision has to be made about who gets the additional dollars/pounds. Under our current fractional reserve system, the banks do, by creating and lending out extra credit. Under a "social credit" system, the extra dollars would be divided up and given to all citizens in equal portions as a "dividend". His rationale: that increases in productivity - resulting as they do from innovation and technological advancement over time - are a "cultural heritage" that belongs not to banks but to all members of society.

Die Bezeichnung "extra Dollars" ist geldpolitisch nicht ganz fundiert. Was er damit meint, ist aber richtig: die steigende (Staats-)Verschuldung, mit der in einer reicher werdenden Volkswirtschaft der damit einhergehende Anstieg der Geldvermögen volkswirtschaftlich ermöglicht wird, kann und soll zur Unterstützung der Ärmsten dieser Gesellschaft verwendet werden.

Der Staat verschuldet sich dann aus zwei Gründen: einmal, um die Gegenposition zu den wachsenden Geldvermögen der Haushalte zu bilden, und zweitens, um die Wohlfahrt zu finanzieren.

Douglas hat allerdings die Verteilung an alle Bürger als "Dividende" gefordert, was ich so nicht ganz vertreten möchte.

Vermutlich hat Douglas aber nicht richtig verstanden, dass das zusätzliche Geld vom Bankensystem durch Kreditvergabe geschaffen wird. Wir haben jetzt die Alternative, ob zur Anregung zusätzlicher Kreditnachfrage die Zinsen so stark gesenkt werden, wie in den USA unter Greenspan, oder ob der Staat seine Verschuldung erhöht und damit sozialpolitisch sinnvolle Maßnahmen finanziert, wobei allerdings durch gesteuerte Inflation kein zinseszinsbedingtes Realwachstum der Verschuldung ausgelöst werden darf.
 
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Übrigens, ich glaube, das erste was man machen müsste, ist diese DB zerschlagen. Das haben sogar die Amis nach dem II. WK nicht geschafft. :kopfkratz:

Manchmal befürchte ich, das kriegt der Ackermann zusammen mit seinem "Chefökonomen" :mad: Norbert Walter noch hin. :toben:
 
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Manchmal befürchte ich, das kriegt der Ackermann zusammen mit seinem "Chefökonomen" :mad: Norbert Walter noch hin. :toben:


Wie meinst du das? :confused: Ich glaube die DB wird nicht nur alles überleben, sondern auch Wege finden zu profitieren und aus alles Krisen gestärkt hervorzugehen.
 
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Wie meinst du das? :confused: Ich glaube die DB wird nicht nur alles überleben, sondern auch Wege finden zu profitieren und aus alles Krisen gestärkt hervorzugehen.
Die von Ackermann versprochenen hohen Eigenkapitalrenditen sind nur mit entsprechenden Risiken zu haben. Im Fall eines Bankzusammenbruchs ist schnell eine andere Bank mit anderem Namen im Geschäft. Nur das vertrauensschaffende "Deutsche Bank" wäre dann verloren.

Ist aber nur so eine Überlegung.

Die Rolle der Deutschen Bank bei der Verteilung hochriskanter Anlagen und der Einfädelung dubioser Cross-Border-Leasings könnte noch Schadensersatzklagen nach sich ziehen.

Wien - Nun ist es fix: Die hochriskanten Veranlagungsgeschäfte der Österreichischen Bundesbahnen mit der Deutschen Bank - Ausfallsrisiko in Höhe von 612,9 Millionen Euro - haben ein rechtliches Nachspiel. Die ÖBB-Holding respektive die drei Konzerngesellschaften ÖBB-Infrastruktur Bau AG, ÖBB-Personenverkehr AG und Rail Cargo Austria, in deren Namen die Holding die - bis dato nur Buch-verluste produzierenden - "Portfolio Credit Defaults Swaps" (PCDS) abgeschlossen hat, wird gegen die Deutsche Bank Klage einbringen.
Gelbes Forum: http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=32715
 
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Turandot

Tja, wer weiß das schon. Aber ich denke eher, dass die DB überlebt und alle anderen einkauft. Diese Bank hat glaube ich extrem viel Macht.

Aus glasnost.de:

Die Untersuchung der Deutschen Bank hat ergeben, daß sie eine ungewöhnliche Konzentration wirtschaftlicher Macht darstellte und an der Durchführung der verbrecherischen Politik des Naziregimes auf wirtschaftlichem Gebiet teilgenommen hat.

Die Deutsche Bank war die größte aller deutschen Geschäftsbanken und schwang sich während des Krieges zur größten Bank des europäischen Kontinents auf. Sie besaß 1942 etwa 21 % der Gesamteinlagen und 18,5% des Gesamtvermögens aller 653 Geschäftsbanken des Großdeutschen Reiches. Außerdem errichtete und unterhielt sie ein umfangreiches Netz von Zweigstellen und Filialen nicht nur in ganz Deutschland, sondern auch in den annektierten und besetzten Ländern sowie in den europäischen Satellitenstaaten. Auf dem Gipfel ihrer Macht unterhielt sie im Jahre 1942 etwa 490 Zweigstellen und Depositenkassen, etwa ein Drittel mehr als ihr schärfster Konkurrent, die Dresdner Bank.

Zur Deutschen Bank oder auch zu den anderen Berliner Großbanken gibt es in den Vereinigten Staaten kein Gegenstück. Sie stellte eine Universalbank dar, in ihrer Tätigkeit eine Kombination von kaufmännischem Bankgeschäft und Investitionsgeschäft, und kontrollierte und beeinflußte die Industrie in einem im modernen amerikanischen Bankwesen unbekannten Ausmaß. Sie führte etwa 30% aller Aktienübertragungen der großen deutschen Aktiengesellschaften durch. Sie war die anerkannte Führerin bei der Auflage riesiger Aktien* und Obligationsemissionen für die deutsche Industrie, und infolge ihrer Position auf dem Wertpapiermarkt wurde sie zur dominierenden Kraft an den führenden Effektenbörsen. Aufgrund des eigentümlichen deutschen Systems des Depotstimmrechtes kontrollierte sie in Unternehmen der Schlüsselindustrien große Aktienpakete und verfügte über ein entsprechendes Stimmrecht, obwohl ihr nur eine Minderheit der Aktien gehörte. Von den auf den Jahreshauptversammlungen eines einzigen Jahres vertretenen Anteilen übte sie bei der AEG für 28%, bei IG*Farben für 38%, bei der DEMAG für 49% und bei den Mannesmann*Röhrenwerken für 53% der Aktien das Stimmrecht aus.

Am greifbarsten ist die Einflußnahme der Deutschen Bank auf Deutschlands Industrie und die von ihr ausgeübte Kontrolle in dem ausgedehnten System von Überkreuzverflechtungen in den Aufsichtsräten. Die führenden Repräsentanten der Bank * die Mitglieder des Vorstandes, der Vorsitzende des Aufsichtsrates und die 14 Generalbevollmächtigten traten in die Aufsichtsräte von 379 Industrieunternehmen ein. Allein ihre 11 Vorstandsmitglieder hatten 76 Ämter als Aufsichtsratsvorsitzende und stellvertretende Vorsitzende in anderen Aktiengesellschaften inne.


http://www.glasnost.de/hist/ns/omgus2.html
 

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