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Für viele mag das unglaublich klingen, aber es gab in der DDR eine illegale Sektion
der Kommunistischen Partei Deutschlands.
http://www.kpd-ml.org/doc/partei/opposition_ddr.pdf
Kleiner Auszug daraus, was das Meinungsbild über diese Partei im Volk widerspiegelt (hier natürlich Symphatisanten)
Werte Genossen der KPD!
Durch Tausende von Händen gelang Eure Zeitung zu uns. Was man darin
schwarz auf weiß lesen konnte ließ unsere Herzen höher schlagen, denn von all
diesen triftigen Wahrheiten kommt hier wenig ans Tageslicht. (...) dieser Staat hat
mit Demokratie nichts zu tun, da das Schmarotzertum und die Cliquenwirtschaft
der Bonzen für den allgemeinen Arbeiter unerträglich wird. Wir fühlen uns deshalb
mit den Genossen der KPD sehr verbunden und bitten Euch so weiterzumachen
wie bisher damit noch viele Menschen des Volkes der DDR (die dafür
Interesse zeigen) die Wahrheit über ihre Staatsführung erfahren und bestätigt
bekommen.
Propaganda gegen das SED-Regime funktionierte über Westberlin
Radio Roter Stachel
Im Verlauf des Jahres 1982 gelang es Genossen der Partei, einen transportablen
UKW-Sender, mit dem sie von Westberlin aus erstmalig Ende April und dann
regelmäßig ab dem 2. Mai 1983 an jedem ersten Montag im Monat das
Programm "Radio Roter Stachel" auf 101 MHz in die DDR sendeten. Die
Sendungen begannen jeweils mit der Erkennungsmelodie von Radio Tirana oder
"Vorwärts und nicht vergessen". Dann folgten ansprechend formulierte politische
Meldungen und bewusst populär gehaltene Forderungen der Sektion DDR.
Die Sendung vom 2.1.1984 beispielsweise hatte folgenden Text (Auszüge):
"Radio Roter Stachel. Radio Roter Stachel. Radio Roter Stachel. Sie hören den
Sender der illegalen kommunistischen Partei in der DDR. Wir senden an jedem
ersten Montag im Monat um 21.30 über UKW 101 MHz. Friedensbewegung:
Die SED-Führung hat nach dem Beginn der Nachrüstung in der BRD und nach
dem Ende des Lutherjahres ihren Druck auf kirchliche und unabhängige
Friedensgruppen verstärkt. In vielen Städten gingen die Behörden mit
Hausdurchsuchungen, Festnahmen und Verhaftungen gegen Rüstungsgegner
und Pazifisten vor. (...) Wo bleibt die Demokratie in unserer demokratischen
Republik? Die DDR ist nicht nur ein Arbeiter- und Bauerngefängnis, weil sie
durch Mauern und Minen, durch Stacheldraht und Selbstschussanlagen ihre
arbeitsfähigen Bürger, außer der linientreuen Parteiprominenz, daran hindert,
ihr Land zu verlassen, sondern sie ist es im wörtlichen Sinne, denn die
Gefängnisse sind nicht etwa überfüllt mit Schiebern, Spekulanten etc. , sondern
eben mit diesen einfachen Leuten, die nichts anderes taten als Kritik zu äußern.
Ist das sozialistisch? Ist das demokratisch?"
Der Sender wurde für jeweils kurze Zeit in einem Bunker im Humboldthain
(Wedding) installiert und betrieben. Sehr kurze Sendezeiten (zwischen fünf und
zwölf Minuten) sowie eine Absicherung des Verstecks durch Posten sollten ein
Aufspüren des illegalen Senders durch die Westberliner Polizei oder die
Deutsche Bundespost verhindern. Mindestens zehn Personen waren mit diesem
Unterfangen unmittelbar befasst. Mielkes Mitarbeitern bereitete die Einrichtung
dieses Senders Kopfzerbrechen. Spätestens seit Jahresende 1982 war das MfS
darüber unterrichtet, dass die KPD einen Untergrundsender angeschafft hatte.
Das MfS leitete Maßnahmen ein, um den Standort zu bestimmen. Innerhalb
weniger Tage kamen acht feste und sechs mobile Peilsender zum Einsatz.
"Durch mit Unterstützung des sowjetischen Bruderorgans vorbereiteten und
durchgeführten offensiven Maßnahmen der Standortbestimmung mit einem präparierten
Spezial-Kfz und Körperpeiltechnik im Operationsgebiet gelang es, den
Standort des Feindsenders weiter einzugrenzen." (Schreiben vom Leiter der HA
XXII an Neiber vom 5.7.83)
31
Politisch stand die Partei dem Nationalstalinismus Albaniens unter Enver Hoxha sehr nahe.
(Albanien brach ab 1961 alle Beziehungen zur Sowjetunion ab, später folgte auch der Bruch mit China ).
der Kommunistischen Partei Deutschlands.
http://www.kpd-ml.org/doc/partei/opposition_ddr.pdf
Kleiner Auszug daraus, was das Meinungsbild über diese Partei im Volk widerspiegelt (hier natürlich Symphatisanten)
Werte Genossen der KPD!
Durch Tausende von Händen gelang Eure Zeitung zu uns. Was man darin
schwarz auf weiß lesen konnte ließ unsere Herzen höher schlagen, denn von all
diesen triftigen Wahrheiten kommt hier wenig ans Tageslicht. (...) dieser Staat hat
mit Demokratie nichts zu tun, da das Schmarotzertum und die Cliquenwirtschaft
der Bonzen für den allgemeinen Arbeiter unerträglich wird. Wir fühlen uns deshalb
mit den Genossen der KPD sehr verbunden und bitten Euch so weiterzumachen
wie bisher damit noch viele Menschen des Volkes der DDR (die dafür
Interesse zeigen) die Wahrheit über ihre Staatsführung erfahren und bestätigt
bekommen.
Propaganda gegen das SED-Regime funktionierte über Westberlin
Radio Roter Stachel
Im Verlauf des Jahres 1982 gelang es Genossen der Partei, einen transportablen
UKW-Sender, mit dem sie von Westberlin aus erstmalig Ende April und dann
regelmäßig ab dem 2. Mai 1983 an jedem ersten Montag im Monat das
Programm "Radio Roter Stachel" auf 101 MHz in die DDR sendeten. Die
Sendungen begannen jeweils mit der Erkennungsmelodie von Radio Tirana oder
"Vorwärts und nicht vergessen". Dann folgten ansprechend formulierte politische
Meldungen und bewusst populär gehaltene Forderungen der Sektion DDR.
Die Sendung vom 2.1.1984 beispielsweise hatte folgenden Text (Auszüge):
"Radio Roter Stachel. Radio Roter Stachel. Radio Roter Stachel. Sie hören den
Sender der illegalen kommunistischen Partei in der DDR. Wir senden an jedem
ersten Montag im Monat um 21.30 über UKW 101 MHz. Friedensbewegung:
Die SED-Führung hat nach dem Beginn der Nachrüstung in der BRD und nach
dem Ende des Lutherjahres ihren Druck auf kirchliche und unabhängige
Friedensgruppen verstärkt. In vielen Städten gingen die Behörden mit
Hausdurchsuchungen, Festnahmen und Verhaftungen gegen Rüstungsgegner
und Pazifisten vor. (...) Wo bleibt die Demokratie in unserer demokratischen
Republik? Die DDR ist nicht nur ein Arbeiter- und Bauerngefängnis, weil sie
durch Mauern und Minen, durch Stacheldraht und Selbstschussanlagen ihre
arbeitsfähigen Bürger, außer der linientreuen Parteiprominenz, daran hindert,
ihr Land zu verlassen, sondern sie ist es im wörtlichen Sinne, denn die
Gefängnisse sind nicht etwa überfüllt mit Schiebern, Spekulanten etc. , sondern
eben mit diesen einfachen Leuten, die nichts anderes taten als Kritik zu äußern.
Ist das sozialistisch? Ist das demokratisch?"
Der Sender wurde für jeweils kurze Zeit in einem Bunker im Humboldthain
(Wedding) installiert und betrieben. Sehr kurze Sendezeiten (zwischen fünf und
zwölf Minuten) sowie eine Absicherung des Verstecks durch Posten sollten ein
Aufspüren des illegalen Senders durch die Westberliner Polizei oder die
Deutsche Bundespost verhindern. Mindestens zehn Personen waren mit diesem
Unterfangen unmittelbar befasst. Mielkes Mitarbeitern bereitete die Einrichtung
dieses Senders Kopfzerbrechen. Spätestens seit Jahresende 1982 war das MfS
darüber unterrichtet, dass die KPD einen Untergrundsender angeschafft hatte.
Das MfS leitete Maßnahmen ein, um den Standort zu bestimmen. Innerhalb
weniger Tage kamen acht feste und sechs mobile Peilsender zum Einsatz.
"Durch mit Unterstützung des sowjetischen Bruderorgans vorbereiteten und
durchgeführten offensiven Maßnahmen der Standortbestimmung mit einem präparierten
Spezial-Kfz und Körperpeiltechnik im Operationsgebiet gelang es, den
Standort des Feindsenders weiter einzugrenzen." (Schreiben vom Leiter der HA
XXII an Neiber vom 5.7.83)
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Politisch stand die Partei dem Nationalstalinismus Albaniens unter Enver Hoxha sehr nahe.
(Albanien brach ab 1961 alle Beziehungen zur Sowjetunion ab, später folgte auch der Bruch mit China ).
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