- Registriert
- 24 Feb 2018
- Zuletzt online:
- Beiträge
- 1.083
- Punkte Reaktionen
- 2
- Punkte
- 0
- Geschlecht
- --
US-Präsident Donald Trump umgibt sich in der Außen- und Sicherheitspolitik mit Hardlinern. Wenn man sich seine Rhetorik anhöre, müsse man mit einem Krieg rechnen, sagt USA-Experte Josef Braml im Interview.
Josef Braml: Es hatte sich angedeutet, dass Trump sich von seinem bisherigen Berater Herbert Raymond McMaster trennen würde. Zu unterschiedlich waren beide Charaktere. Mit John Bolton hat der US-Präsident nun einen Mann ins Weiße Haus geholt, der eine ähnliche Vorstellung davon hat, wie die Welt geordnet werden sollte. In ihrer Vorstellung kämpft Unternehmen gegen Unternehmen, Staat gegen Staat. Für beide gilt nicht die Rule of Law, sondern das Recht des Stärkeren.
Bolton gilt auch als aggressiv. Er soll im Jahr 2002 den Krieg gegen den Irak maßgeblich vorangetrieben haben.
Er hat damals nicht lang gefackelt und bereits angedeutet, dass er mit Nordkorea und dem Iran anders umgehen würde als bisher. Ich erwarte, dass Trump im Mai das Nuklear-Abkommen mit dem Iran aufkündigen wird. Dann werden keine vertraglichen Vereinbarungen mehr zählen. Trump wird seine Interessen durchsetzen, indem er militärisch droht.
Zuletzt deutete sich eine Entspannung des Nordkorea-Konflikts an.
Bolton steht dafür, gegen Nordkorea aggressiv aufzutreten. Und wenn Gefahr im Verzug ist, die USA bedroht werden, könnte Trump durchaus einen Präventivschlag erwägen – ohne dass er gestoppt werden könnte. Die Checks and Balances, die Kontrollmechanismen der USA, versagen dort. Das taten sie übrigens schon beim Irak-Krieg.
Können Trump und Bolton noch gestoppt werden?
Bolton wird Trumps Position verstärken. Und Trump war es zuletzt sogar gelungen, in Handelsfragen den Kongress zu umgehen. Obwohl dieser dort viel Mitsprachrecht hat. Die Strafzölle hat er einfach damit begründet, dass die nationale Sicherheit betroffen ist. Trump ist sehr geschickt dabei, den Kongress auszuhebeln. Und wenn es um Krieg und Frieden geht, hat dieser ohnehin wenig zu sagen. Das ist bedenklich.
Die Kontrollmechanismen versagen also?
Wir müssen uns von dem letzten der drei Wunschträume für Trumps Präsidentschaft verabschieden. Der erste war, dass er im Amt präsidentieller handeln wird. Der zweite, dass die erwachsenen Berater das impulsive Twitter-Kind bändigen. Der dritte Traum war, dass die republikanische Partei und die Checks and Balances Trump kontrollieren können. Trump hat seine Partei zerstört. Und die Kontrollmechanismen versagen.
Für wie wahrscheinlich halten Sie es, dass die USA demnächst einen Krieg beginnen werden?
Wer in die amerikanische Geschichte schaut und sich die jetzige Rhetorik anhört, muss damit rechnen.
http://www.t-online.de/nachrichten/...merikanische-rhetorik-spricht-fuer-krieg.html
Da werden sich die Kriegstreiber hier im Forum freuen,endlich wieder Krieg,auch wenn es möglicherweise der letzte sein wird.
Josef Braml: Es hatte sich angedeutet, dass Trump sich von seinem bisherigen Berater Herbert Raymond McMaster trennen würde. Zu unterschiedlich waren beide Charaktere. Mit John Bolton hat der US-Präsident nun einen Mann ins Weiße Haus geholt, der eine ähnliche Vorstellung davon hat, wie die Welt geordnet werden sollte. In ihrer Vorstellung kämpft Unternehmen gegen Unternehmen, Staat gegen Staat. Für beide gilt nicht die Rule of Law, sondern das Recht des Stärkeren.
Bolton gilt auch als aggressiv. Er soll im Jahr 2002 den Krieg gegen den Irak maßgeblich vorangetrieben haben.
Er hat damals nicht lang gefackelt und bereits angedeutet, dass er mit Nordkorea und dem Iran anders umgehen würde als bisher. Ich erwarte, dass Trump im Mai das Nuklear-Abkommen mit dem Iran aufkündigen wird. Dann werden keine vertraglichen Vereinbarungen mehr zählen. Trump wird seine Interessen durchsetzen, indem er militärisch droht.
Zuletzt deutete sich eine Entspannung des Nordkorea-Konflikts an.
Bolton steht dafür, gegen Nordkorea aggressiv aufzutreten. Und wenn Gefahr im Verzug ist, die USA bedroht werden, könnte Trump durchaus einen Präventivschlag erwägen – ohne dass er gestoppt werden könnte. Die Checks and Balances, die Kontrollmechanismen der USA, versagen dort. Das taten sie übrigens schon beim Irak-Krieg.
Können Trump und Bolton noch gestoppt werden?
Bolton wird Trumps Position verstärken. Und Trump war es zuletzt sogar gelungen, in Handelsfragen den Kongress zu umgehen. Obwohl dieser dort viel Mitsprachrecht hat. Die Strafzölle hat er einfach damit begründet, dass die nationale Sicherheit betroffen ist. Trump ist sehr geschickt dabei, den Kongress auszuhebeln. Und wenn es um Krieg und Frieden geht, hat dieser ohnehin wenig zu sagen. Das ist bedenklich.
Die Kontrollmechanismen versagen also?
Wir müssen uns von dem letzten der drei Wunschträume für Trumps Präsidentschaft verabschieden. Der erste war, dass er im Amt präsidentieller handeln wird. Der zweite, dass die erwachsenen Berater das impulsive Twitter-Kind bändigen. Der dritte Traum war, dass die republikanische Partei und die Checks and Balances Trump kontrollieren können. Trump hat seine Partei zerstört. Und die Kontrollmechanismen versagen.
Für wie wahrscheinlich halten Sie es, dass die USA demnächst einen Krieg beginnen werden?
Wer in die amerikanische Geschichte schaut und sich die jetzige Rhetorik anhört, muss damit rechnen.
http://www.t-online.de/nachrichten/...merikanische-rhetorik-spricht-fuer-krieg.html
Da werden sich die Kriegstreiber hier im Forum freuen,endlich wieder Krieg,auch wenn es möglicherweise der letzte sein wird.