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Auch Senegal verlässt Françafrique

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Unangepasster
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...diesmal ohne Militärputsch, sondern durch Sieg der demokraischen Institutionen.

Und nun ist es so weit...die Françafrique-Dominosteine fallen einer nach dem anderen...
Aus dem Knast zum Präsidenten Senegals in weniger als einem halben Monat...
Herzlichen Glückwunsch Bassirou Diomaye Faye !

Senegal: Ein Triumph, ein Schock und ein Weckruf
Der unangefochtene Sieg von Bassirou Diomaye Faye, einem 44-jährigen Steuerinspektor, der 10 Tage vor Beginn der Wahlen aus dem Gefängnis entlassen wurde, war eine schöne demokratische Überraschung.
Senegal: A triumph, a shock and a wake-up call | https://www.lemonde.fr/en/international/article/2024/03/26/senegal-a-triumph-a-shock-and-a-wake-up-call_6655708_4.html

👉Der Kandidat der scheidenden Regierung gratulierte nach seiner Niederlage seinem schärfsten Konkurrenten nach einer ruhigen Präsidentschaftswahl. Die Ergebnisse scheinen einwandfrei zu sein, und das Militär ist nirgends zu finden. In der chaotischen politischen Landschaft Westafrikas war der unangefochtene Sieg des senegalesischen Kandidaten Bassirou Diomaye Faye in der ersten Wahlrunde am Sonntag, den 24. März, eine angenehme demokratische Überraschung. Im krassen Gegensatz zu den Putschen, die mehrere Länder der Region in Militärdiktaturen verwandelt haben, ist dieses Ereignis zugleich ein Triumph, ein Schock und ein Weckruf.

Dies ist ein Sieg für die senegalesischen Institutionen und die Demokratie. Seit der Unabhängigkeit des Landes im Jahr 1960 hat es noch nie eine so turbulente Präsidentschaftswahl erlebt. Die Instabilität, die aus den Manövern des scheidenden Präsidenten Macky Sall resultierte, wurde von der Justiz auf bewundernswerte Weise aufgefangen: Der Verfassungsrat hob die Entscheidung des Präsidenten, die Wahl zu verschieben, auf und setzte dann angesichts seiner hartnäckigen "Trägheit" einen Termin für die Abstimmung fest. Die Stärke dieser Institutionen wurde durch die historische Bedeutung dieser Wahl unterstrichen - ob die liberale, pro-westliche politische Linie, die der Senegal seit mehr als sechs Jahrzehnten verfolgt, fortgesetzt werden soll oder nicht - und durch den radikalen Wandel, für den sich das senegalesische Volk schließlich entschied: Der Kandidat, den sie gewählt haben, ist weit davon entfernt, die Wahl der herrschenden Eliten zu sein, und hat keinen Hehl daraus gemacht, dass er sie "rauswerfen" will. Die Solidität der senegalesischen Demokratie hat auch eine deutliche Botschaft an die Juntas und die Völker Afrikas gesendet: Wahlen können es den Menschen auch ermöglichen, "den Spieß umzudrehen".
👈



Nach einem hitzigen Wahlkampf und einer Beteiligung von 71% der 7,3 Millionen registrierten Wähler fiel die Entscheidung unerwartet bereits im ersten Durchgang und zwar sehr deutlich.
Es sei »ein politisches Erdbeben«, so Le Monde Afrique, dass der Kandidat einer verbotenen Partei, der 44jährige Steuerinspektor Bassirou Diomaye Faye, mit knapp 60% der Stimmen gewonnen hat.
In der Hauptstadt Dakar feierten die Menschen mit Hupkonzerten und lauter Musik. Amadou Ba, der Kandidat der Regierungskoalition, kam auf etwa 34 Prozent. Überraschend auch, dass alle politischen Schwergewichte der letzten Jahre zusammen nur rund 10% auf sich vereinigen konnten.

Oppositionsführer Ousmane Sonko, wegen »Korrumpierung der Jugend« zu einer Gefängnisstrafe verurteilt und von der Wahl ausgeschlossen, nominierte seinen Parteivize Diomaye Faye als »seinen« Kandidaten. Auch er saß im Gefängnis – angeklagt wegen Missachtung des Gerichts und Verleumdung von Richtern –, wurde aber wie Sonko zehn Tage vor der Wahl freigelassen.
Die Regierung hatte ein allgemeines Amnestiegesetz erlassen, um politische Spannungen vor dem Urnengang abzubauen, denn das Land stand auf der schwelle zum Bürgerkrieg. Sonko, 2022 zum Bürgermeister der Stadt Ziguinchor gewählt, kämpfte in den letzten Jahren mit seiner linken, panafrikanischen Partei PASTEF nicht nur gegen lokale Korruption, sondern organisierte auch Massenproteste gegen eine erneute Kandidatur des nun scheidenden Präsidenten und westlichen Protégé Macky Sall.
Dem hatte es nicht geholfen, PASTEF im Juli letzten Jahres zu verbieten und ihre Führungsriege zu inhaftieren.
Eine Koalition von mehr als 100 Parteien und einige politische Schwergewichte schlossen sich Fayes Kampagne unter dem Motto »Diomaye mooy Sonko« an, was in der lokalen Wolofsprache »Diomaye ist Sonko« bedeutet.

Die drei zuvor durch Militärputsch aus dem französischen Einflussbereich gefallenen Staaten des Sahel (Burkina Faso, Mali, Niger) bekommen jetzt einen angrenzenden Bundesgenossen mit Seezugang.
Afrika bricht nach und nach in eine neue Ära auf mit einer neuen Generation junger Staatsmänner, für die die Souveränität und Selbstbestimmung ganz obern auf der Agenda steht.

 

Abe Voltaire

Deutscher König
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...diesmal ohne Militärputsch, sondern durch Sieg der demokraischen Institutionen.



Nach einem hitzigen Wahlkampf und einer Beteiligung von 71% der 7,3 Millionen registrierten Wähler fiel die Entscheidung unerwartet bereits im ersten Durchgang und zwar sehr deutlich.
Es sei »ein politisches Erdbeben«, so Le Monde Afrique, dass der Kandidat einer verbotenen Partei, der 44jährige Steuerinspektor Bassirou Diomaye Faye, mit knapp 60% der Stimmen gewonnen hat.
In der Hauptstadt Dakar feierten die Menschen mit Hupkonzerten und lauter Musik. Amadou Ba, der Kandidat der Regierungskoalition, kam auf etwa 34 Prozent. Überraschend auch, dass alle politischen Schwergewichte der letzten Jahre zusammen nur rund 10% auf sich vereinigen konnten.
Selbst Afrika kann, was hier unmöglich ist. Früher hätte man gesagt: "Ein afrikanischer Staat hat dem europäischen Staat einen Spiegel der Schmach vor Augen geführt".
 

zwei2Raben

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Meinen herzlichen Glückwunsch, dass sie das grausame Joch der gierigen Greifer abwerfen konnten. Die ganze Welt wird von den Irrblödbösefaulinfantilen korrupten Materialisten gereinigt werden. Das Blödsinnige nicht hinrichten, keine Rache, bitte Therapie versuchen.
 

gert friedrich

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In vielen unterwentwickelten Ländern werden Personen an die Macht gebracht, die MACHT ausüben müssen, im Sinne von WEM?
Im Sinne von Geldgebern/Staaten, die keine Moralisten sind und die vorgeschobenen Skrupel/Moralgeschichten des Westens bezüglich von Menschenrechten für verlogen halten.
 

bkdiv0812

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In vielen unterwentwickelten Ländern werden Personen an die Macht gebracht, die MACHT ausüben müssen, im Sinne von WEM?
Momentan lässt sich nur das "Gegen wen?" sicher beantworten. Anti-französische Gruppen verschiedenster Art gewinnen im frankophonen Afrika stark an Einfluß, eine französische Kolonie nach der anderen wird unabhängig und wirft die französischen Besatzer raus.

Mögliche Motive für Unterstützer gibt es viele. Der eine will die EU schwächen, der andere will die ohnehin schwache EU zwingen, eine wirtschaftliche und humanitäre Entwicklung Afrikas zuzulassen, der dritte will einfach nur das französische Monopol auf afrikanische Bergbaukonzessionen beseitigt sehen.
 
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In seiner ersten Rede an die Nation seit seiner Wahl zum senegalesischen Präsidenten erklärte Bassirou Diomaye Faye, dass eine seiner ersten politischen Maßnahmen darin bestehen werde, den Öl-, Gas- und Bergbausektor des Landes zu überprüfen, um die Korruption auszumerzen.
Klare Ansage an die ausländischen, vornehmlich französischen Firmen...

 

Blackbyrd

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In seiner ersten Rede an die Nation seit seiner Wahl zum senegalesischen Präsidenten erklärte Bassirou Diomaye Faye, dass eine seiner ersten politischen Maßnahmen darin bestehen werde, den Öl-, Gas- und Bergbausektor des Landes zu überprüfen, um die Korruption auszumerzen.
Klare Ansage an die ausländischen, vornehmlich französischen Firmen...

Die Korruption auszumerzen und das in einem afrikanischen Staat?

Man merkt einmal wieder, dass du die Welt, u.a. auch Afrika, nur aus dem Puschenkino kennst und absolut keine Ahnung hast.

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gert friedrich

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Blackbyrd

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Alles steht immer zur Debatte...Du neigst zum Schubladendenken und billigen Ausweichmanövern/whataboutism...hast Du doch eigentlich nicht nötig mit Deiner "Souveränität". 🦡
Nein, es steht eben nicht alles zur Debatte. Du musst halt nur genau beachten, worauf ich eingegangen bin, nicht mehr und nicht weniger.
 

gert friedrich

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Nein, es steht eben nicht alles zur Debatte. Du musst halt nur genau beachten, worauf ich eingegangen bin, nicht mehr und nicht weniger.
Warst Du mal Lehrer...!?
Schüler müssen beachten, was der Lehrer als Diskursraum definiert...
PSW-Foristen nicht. 🦡
 
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In seiner ersten Rede an die Nation seit seiner Wahl zum senegalesischen Präsidenten erklärte Bassirou Diomaye Faye, dass eine seiner ersten politischen Maßnahmen darin bestehen werde, den Öl-, Gas- und Bergbausektor des Landes zu überprüfen, um die Korruption auszumerzen.
Klare Ansage an die ausländischen, vornehmlich französischen Firmen...
Abwarten. Das haben schon viele versprochen. Ein Dieb beerbt den Anderen. Bekanntlich hat die Raupe spätestens dann, wenn sie an der Macht, pardon zum Schmettrling mutierte, vergessen, das sie mal eine Raupe war. Bekanntlich hat kein Revolutionär nach seiner Machtübernahme das gehalten, was er in der Opposition versprochen hat. Ausnahmen bestätigen die Regel.
 
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Unangepasster
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Abwarten. Das haben schon viele versprochen. Ein Dieb beerbt den Anderen. Bekanntlich hat die Raupe spätestens dann, wenn sie an der Macht, pardon zum Schmettrling mutierte, vergessen, das sie mal eine Raupe war. Bekanntlich hat kein Revolutionär nach seiner Machtübernahme das gehalten, was er in der Opposition versprochen hat. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Sicherlich richtig, aber du hast den Punkt nicht verstanden.
Der neue Präsident will Senegal zu einem wirklich souveränen Staat machen, jeder seiner Wähler weiss, was mit dieser Ansage wirklich gemeint ist - nämlich den Einfluss Frankreichs zu beenden !
Der Countdown läuft, wann Chinesen und/oder Russen zu einem Besuch in Dakar eingeladen werden...
 

Humanist62

KINDSKOPFENTLARVER
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Sicherlich richtig, aber du hast den Punkt nicht verstanden.
Der neue Präsident will Senegal zu einem wirklich souveränen Staat machen, jeder seiner Wähler weiss, was mit dieser Ansage wirklich gemeint ist - nämlich den Einfluss Frankreichs zu beenden !
Der Countdown läuft, wann Chinesen und/oder Russen zu einem Besuch in Dakar eingeladen werden...
Jeder Versuch zu mehr Demokratie für das Volk ist zu begrüßen.
 
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Sicherlich richtig, aber du hast den Punkt nicht verstanden.
Der neue Präsident will Senegal zu einem wirklich souveränen Staat machen, jeder seiner Wähler weiss, was mit dieser Ansage wirklich gemeint ist - nämlich den Einfluss Frankreichs zu beenden !
Der Countdown läuft, wann Chinesen und/oder Russen zu einem Besuch in Dakar eingeladen werden...
Doch, doch, das habe ich schon verstanden.

Aber die volle Souveränität von den Kolonialherren haben schon viele versprochen Das hat dos Santos, Kabila, Mobutu, Mugabe usw auch versprochen, als sie an die Macht kamen. Nach spätestens 10 Jahren war das Land zwar souverän, aber eine blutige Diktatur von kriminellen und korrupten Kleptomanen.
 

Henry1963

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In seiner ersten Rede an die Nation seit seiner Wahl zum senegalesischen Präsidenten erklärte Bassirou Diomaye Faye, dass eine seiner ersten politischen Maßnahmen darin bestehen werde, den Öl-, Gas- und Bergbausektor des Landes zu überprüfen, um die Korruption auszumerzen.
Klare Ansage an die ausländischen, vornehmlich französischen Firmen...

France’s Macron Seeks Intensified Partnership With Senegal - WE News

France’s Macron Seeks Intensified Partnership with Senegal​


Eine positive Entwicklung für die Beziehungen Westafrika - Europa.
 
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Jeder Versuch zu mehr Demokratie für das Volk ist zu begrüßen.
Senegal, Niger, Mali u. a. sollen mal ihre ausgesandten Scheinasylanten, um die Sozialsysteme vor allem in Deutschland zu schädigen, nach Russland oder China schicken.
 

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