Ich als begnadeter Schriftsteller, dessen große Zeit allerdings erst noch kommen muß (bin noch bei Rowlingstufe 1), mache mir natürlich meine Gedanken über diese E-Book-Geschichte. Denn war bislang die Literaturszene, anders als die Musik- und Filmbranche, noch nicht von der eklatanten Netzpiraterie betroffen, so könnte selbiges auch den Autoren drohen, setzt sich das E-Book durch und wird das klassische Buch zum Nischenfurz. :-/ Und es dauert etwas länger, so ein Buch zu schreiben, als einen Musitrack zu produzieren. Natürlich kann ich auch wieder verstehen, wenn verarmte Systemopfer sich alternative Partizipierungsformen suchen und da motiviert die schwarze Flagge hissen, aber natürlich saugen auch immer echte Ferkelchen, die es sich eigentlich locker leisten könnten. Fakt ist jedenfalls, daß die Musikbranche de facto am Boden liegt nach ein paar Jahren Netzpiraterie - von den Auftritten vielleicht mal abgesehen. Um das pro und contra geht es jetzt gar nicht so sehr. Es geht nur um das ja oder nein - wird es passieren? Und ich denke, es würde - mit entsprechenden Folgen für die Literaturbranche.
Andererseits hat man natürlich durch die Netzoption selbst mehr Möglichkeiten, sein Werk zu verbreiten; auch OHNE mafiösen Klüngelverlag, der sich eh nur noch um bekannte Autoren schert bzw. erstmal 'ne kilometerlange Vita verlangt, anstatt lieber nach dem vorliegenden Werk zu urteilen.
Die Frage ist allerdings, wieviel man auf die Art verdienen kann und ob es nicht in der Masse untergeht, so wie auch etliche Musik.
Na ja, ich persönlich muß aber sagen, daß ich lieber auf bedrucktes Papier gucke (bei entsprechenden Lichtverhältnissen) als auf so eine beleuchtete Oberfläche. Das ist irgendwie augenfreundlicher und gemütlicher. Und das Buch kann ich überall mit hinnehmen, den fetten Bildschirm nicht. Aber auch diese kleinen Reader sind irgendwie etwas unhandliche Klötze und leuchten eben. Und wie blättert man da eigentlich um? Scrollt man sich da durch, oder was? Oder klickt? Aber irgendwie blöd. Diese Reader müßten jedenfalls sehr bedienungsfreundlich, dezent strahlend und hochauflösend sein, daß ich so etwas einem klassischen Buch vorziehen würde. Und ich glaube, da denken viele so. Von daher glaube ich, das mit den E-Books wird sich in Grenzen halten und der Nischenfurz bleiben. Umweltfreundlich wäre das System aber natürlich. Auch wenn dann diese Reader produziert werden. Aber auf einen Reader kämen ja etliche Bücher, für die man das Papier spart.