Kapitalismus ist die Idee auf Kredit Maschinen zu bauen/kaufen, mit deren Hilfe sich mehr Güter mit weniger Arbeit herstellen lassen.
Die Idee is so simpel wie nur irgendwas.
Wenn man mit weniger Aufwand mehr Zeug herstellen kann, dann bleibt im Verkauf mehr Gewinn über, von dem man den Kredit zurückzahlen kann, während gleichzeitig die Preise auch noch sinken, so dass mehr Verbraucher die Güter kaufen können.
Das kennen wir unter dem Begriff "Wachstum", denn die Idee basiert darauf, dass immer mehr Zeug hergestellt und verkauft wird.
Dies funktioniert offensichtlich nur dann, wenn der Profit für den Unternehmer nach Anschaffung der Maschine tatsächlich grösser ist als die Zinsen auf den Kredit UND wenn die Verbraucher das nötige Geld haben.
Oder anders gesagt: Kapitalismus ist abhängig von Wachstum, ohne Wachstum bricht die Wirtschaft zusammen, was man z.B. in Japan sieht, wo sie seit 25 Jahren permanent Deflation und Depression haben.
Das Problem daran ist, dass die Arbeiter die das Zeug herstellen gleichzeitig die Verbraucher sind, die das Zeug kaufen müssen.
Wenn also ALLE Hersteller mehr Zeug mit weniger Arbeit herstellen, ohne dass die Löhne genauso schnell steigen wie die Produktivität, dann haben die Verbraucher nicht genug Geld um die höhere Produktion zu kaufen.
Wenn aber die Löhne so schnell steigen wie die Produktivität, dann lohnt sich für den Unternehmer die Anschaffung der Maschine nicht.
Vorübergehend lässt sich das Problem lösen, indem wachsende Firmen ihre Konkurrenz aus dem Markt drängen und DAS ist im vollen Gange.
Unternehmen machen immer schneller Pleite oder werden aufgekauft und die "Gewinner" dieses Konkurrenzkampfs werden immer grösser.
Ein heute eröffnetes Einzelhandelsgeschäft hat eine durchschnittliche Lebenserwartung von 9 Monaten, also ziemlich genau so lange wie der Inhaber mit seinem Geld die Miete für den Laden bezahlen kann, denn Gewinn machen 99% der neu eröffneten Läden nicht.
Es gibt heute nur noch ca. 60 global operierende Unternehmen, die ca. 2/3 ALLER Wertschöpfung kontrollieren, von den Rohstoffen bis zum Verkauf an die Endkunden, der gesamte Rest ist Scheinwettbewerb.
VW, Audi, Seat und Skoda machen sich keine Konkurrenz, weil die Marken ALLE zu VW gehören.
Den Gedanken zuende gedacht, laufen wir auf den Punkt zu, wo es weltweit nur noch ein einziges Unternehmen gibt, was ALLES kontrolliert.
Dummerweise ist das aber das Ende des Kapitalismus, weil dieses Unternehmen dann nicht mehr weiter wachsen kann.