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Zaluzhnyi - das Interview

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Valerii Zaluzhnyi ist der Oberbefehlshaber dr ukrainischn Armee, ein glühender Nationalist und Bandera-Verehrer, was aufdie rechtsextreme Gesinnung schliessen lässt.
Das nur am Rande.Interessant ist das ausführliche Interview zur aktuellen Lage, dass in der Zeitschrift "Economist" erschien.

Nach und nach übersetze ich das höchst interessante Interview hier auch für die User, die kein Englisch können.
Besonders interessant ist das Interview, weiles dem gängigen Narrativ westlicher Medien und Politiker in weiten Teilen total zuwiderläuft.

Hier erstmal die Links zum Originalartikel und zur Wayback-Machine, da der Originalartikel hinter einer Paywall steckt:

An interview with General Valery Zaluzhny, head of Ukraine’s armed forces | https://www.economist.com/zaluzhny-transcript

https://archive.vn/h1SZS
 
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Teil 1:

Valery Zaluzhny:

Für uns, für die Militärs, begann der Krieg im Jahr 2014. Für mich persönlich im Juli 2014. Und im Jahr 2014 hatte ich keine Ahnung, was Krieg wirklich ist.
Ich hatte eine Menge Bücher gelesen, ich hatte alle Akademien mit einer Goldmedaille abgeschlossen, ich verstand alles theoretisch, aber ich verstand nicht, was Krieg wirklich bedeutet. Aber in den acht Jahren des Krieges, bis 2022, haben ich und Leute wie ich alles sehr gut verstanden.
Alles, was wir taten, als die groß angelegte Aggression begann, war, nicht nur unser Wissen umzusetzen, das wir bereits 2014 hatten, sondern auch die Fähigkeiten und die Erfahrung, die wir seitdem gesammelt hatten. Und die wichtigste Erfahrung, die wir gemacht haben und die wir fast wie eine Religion praktizieren, ist, dass Russen und alle anderen Feinde getötet werden müssen, einfach getötet werden müssen, und vor allem, dass wir keine Angst davor haben sollten, es zu tun. Und genau das tun wir jetzt.
Alles, was am 24. Februar geschah, war eine Vergrößerung des Umfangs. Bis dahin hatten wir eine Front von 403 km und 232 Stützpunkten. Am 24. Februar wuchs diese Front auf 2.500 km an. Und wir waren eine relativ kleine Truppe, aber wir haben uns engagiert. Natürlich war uns klar, dass wir nicht stark genug waren. Unsere Aufgabe war es, unsere kleineren Kräfte so zu verteilen, dass wir mit unkonventionellen Taktiken den Ansturm aufhalten konnten.


Economist: Was zeichnet Sie als Kommandeur aus?

VZ: Die Sowjetarmee hat ein Konzept begrüßt und durchgesetzt: den Kommandeur. Aber ein Kommandeur und ein Führer zu sein, ist nicht dasselbe. Bei allem Respekt vor Herrn Surowikin [dem Befehlshaber der russischen Streitkräfte in der Ukraine], wenn man ihn ansieht, ist er ein gewöhnlicher petrowitischer Befehlshaber aus der Zeit Peters des Großen, sagen wir, ein Dershimorda [ein brutaler Martinet in Gogols "Der Regierungsinspektor"].
Man sieht ihn an und versteht, dass man entweder die Aufgabe erfüllt oder im Arsch ist. Und wir hatten schon lange erkannt, dass das nicht funktioniert. Das wurde uns vor allem 2014 klar, als 21-jährige Leutnants Männer befehligten, die in ihren 50ern und 60ern waren. Natürlich hatten wir unsere eigenen Dershimordas, die versuchten, mit ihren Fäusten und ihrem Bizeps für Ordnung zu sorgen, aber das funktioniert in der ukrainischen Armee nicht zu 100 %... Es ist immer möglich, normal zu sein. Normal zu sein bedeutet, in jeder Situation menschlich zu bleiben - das ist das Wichtigste. Menschlich bleiben, um ein Anführer zu werden. Klüger zu sein, stärker zu sein, talentierter zu sein und in diesem Fall zu versuchen, Menschen zu führen. Das ist eine Religion, die ich praktiziert habe.


Economist: Heißt das, dass Sie auf Ihre Offiziere hören und deren Initiative fördern?

VZ: Ich vertraue meinen Generälen. Seit Beginn des Krieges habe ich zehn von ihnen entlassen, weil sie der Sache nicht gewachsen waren. Ein anderer hat sich erschossen. Ich vertraue Syrsky [General Oleksandr Syrsky, Kommandeur der ukrainischen Landstreitkräfte]. Wenn er mir sagt, dass er eine weitere Brigade braucht, bedeutet das, dass er wirklich eine weitere Brigade braucht. Ich glaube nicht, dass ich hier der Klügste bin. Ich muss auf die hören, die vor Ort sind, und das tue ich auch. Denn die Initiative ist da.
 
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Ein erster Kommentar bis hierhin:
Wir erfahren, dass auch der 4-Sterne General der Ukrainer es so sieht, dass der bewaffnete Konflikt schon seit 2014 läuft, und im Februar diesen Jahres nur ausgeweitet wurde.
Dies ist ein Faktum, dass im Westen unter der Rubrik "Russen-Propaganda" läuft, sowas darf man nicht sagen, ohne gleich in der "Putinisten"-Schublade zu landen - weil: Es ist ein "unprovozierter Überfall Russlands"..
Damit dürfte ein für allemal geklärt sein, wer hierzulande die verlogene Propaganda zum Besten gibt: Der komplette Mainstream !

Weiterer interessanter Aspekt, dass Zaluzhny es laut eigener Aussage "fast wie eine Religion" praktiziert Russen zu töten.
Damit sind nicht nur feindliche Soldaten gemeint, sondern auch die russischstämmige Zivilbevölkerung der Ukraine - denn die steht seit jetzt 9 Jahren unter ukrainischem Feuer.
Da erübrigt sich jeder weitere Kommentar, und man weiss, woher der Hase läuft - von wegen "frei und demokratisch"...eine totale Pervertierung dieser Begriffe.
 

zebra

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Ukrainische Soldaten haben Hakenkreuze / Runen Rechtsradikale Zeichen an den Uniformen,
das wird so gepflegt damit der Gegner noch brutaler reagiert, es soll eskalieren.
Und die Rot-Grün-Linksversifften stehen auf Nazis > Waffen und Milliarden an Steuergelder für
Nazis > wer etwas negatives an diesem Verhalten äußert wird sogar als Nazi diffamiert 🤪
völlig Paradox ? ja klar das ist Rot / Grün die Totengräber der Demokratie !!!

Das Ziel ist Europa in einen 3.WK zu verwickeln mit maximaler Tötungsabsicht.
die Ampel ist der Auftragskiller Washington dazu > der UA-Krieg geht Uns Allen normal einen
Dreck an > es ist alles von Washington inszeniert >>> USA ist der Feind !!!
 

bkdiv0812

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Ukrainische Soldaten haben Hakenkreuze / Runen Rechtsradikale Zeichen an den Uniformen,
das wird so gepflegt damit der Gegner noch brutaler reagiert, es soll eskalieren.
Unsinn. Das sind ganz ordinäre Neonazis. Die pflegen das so, weil das ihre Kultur ist.
 
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Teil 2:

TE:
Wer ist Ihr militärisches Vorbild?
VZ: Drehen Sie Ihren Kopf nach links. Dort steht ein Porträt des verstorbenen Hennadiy Petrovich Vorobyov [Kommandeur der ukrainischen Bodentruppen von 2009 bis 2014]. Er war ein Mann, der in der Armee sehr geachtet war. Warum habe ich es hier? Wenn ich mich wohl fühle, wenn die Dinge gut laufen, liegt dieses Bild normalerweise mit dem Gesicht nach unten, ich brauche es nicht anzuschauen. Wenn ich an etwas zweifle, stelle ich es aufrecht hin. Ich drehe mich um und schaue es an, um herauszufinden, was Hennadij Worobjow in dieser Situation tun würde. Dies ist ein Mann, der erfolgreich gewesen ist. Das ist ein Mann, der es schwer hatte, weil er allen geholfen hat. Jedem. Er kannte jeden bei den Streitkräften, ihre Frauen, ihre Kinder, ihre Neffen und so weiter. Es war schwer für ihn, aber er nahm diese schwere Last auf sich und trug sie. Das ist das Vorbild.
TE: Das Foto ist im Moment zu sehen.
VZ: Ja. Es gibt eine Menge Zweifel.
TE: Was für welche?
VZ: Wir haben bereits durch eine Reihe von Operationen erkannt, dass die Hauptsache ist, keine Angst vor diesem Feind zu haben. Er kann bekämpft werden, er muss heute bekämpft werden, hier und jetzt. Und das darf auf keinen Fall auf morgen verschoben werden, denn dann gibt es Probleme. Um dies zu erreichen, braucht man Ressourcen. Genau wie die Russen müssen wir, wenn wir etwas planen, die Mittel haben, um es zu tun. Wenn man dann die richtige Position einnimmt und die richtigen Entscheidungen trifft, kann man auch das richtige Ergebnis erwarten.
Die Russen sammeln ihre Ressourcen schon seit langem. Nach meinen Berechnungen müssen es dreieinhalb oder vier Jahre gewesen sein, in denen sie sie intensiv aufgebaut haben: Menschen, Ausrüstung, Munition. Ich glaube, sie hatten drei Monate lang Ressourcen, um ihre Ziele zu erreichen. Die Tatsache, dass sie diese Ressourcen erschöpft und ihr Potenzial vergeudet haben, ohne praktisch ein Ergebnis zu erzielen, zeigt, dass ihre Position falsch gewählt war. Sie müssen nun erneut darüber nachdenken, wie sie aus dieser Situation herauskommen können.
Sie wollten Kiew einnehmen. Militärisch war dies die richtige Entscheidung - der einfachste Weg, um ihr Ziel zu erreichen. Ich hätte genauso gehandelt. Ich kenne Gerasimow [den Chef der russischen Streitkräfte] gut (natürlich nicht persönlich). Für ihn gab es keinen Ausweg. Er konzentrierte sich auf den Donbas, um die ihm verbliebenen Ressourcen zu erhalten. Heute ist die Lage im Donbass nicht einfach. Aber strategisch gesehen gibt es für die russische Armee nichts zu gewinnen.
Daher suchen sie wahrscheinlich nach Möglichkeiten, die Kämpfe zu beenden und eine Pause zu erreichen, egal mit welchen Mitteln: Sie beschießen Zivilisten, lassen unsere Frauen und Kinder erfrieren. Sie brauchen diese Pause aus einem einfachen Grund: Sie brauchen Zeit, um Ressourcen zu sammeln und neues Potenzial zu schaffen, damit sie ihre Ziele weiter verfolgen können.
Aber sie arbeiten parallel an einer anderen Aufgabe, sie tun alles, um zu verhindern, dass wir uns neu formieren und selbst zuschlagen können. Deshalb kommt es entlang der 1.500 km langen Frontlinie zu Gefechten. An einigen Stellen sind sie intensiver, an anderen weniger intensiv, aber sie halten unsere Truppen zurück, damit wir uns nicht neu formieren können. Die Tatsache, dass sie jetzt hart kämpfen, ist natürlich sehr schlecht. Aber es ist keine Lösung für das strategische Problem. Es zermürbt einfach die Streitkräfte der Ukraine.
Deshalb ist es sehr wahrscheinlich, dass sie irgendwo jenseits des Urals neue Ressourcen vorbereiten, genau wie während des Zweiten Weltkriegs, daran habe ich keinen Zweifel. Sie werden zu 100 % vorbereitet.
Es wird Munition vorbereitet, zwar keine sehr gute, aber immerhin. Es werden nicht die gleichen Ressourcen sein, wie sie in zwei Jahren Waffenstillstand hätten sein können. Das wird nicht der Fall sein. Sie wird lausig sein, und das Kampfpotenzial wird sehr, sehr gering sein, selbst wenn er eine Million Menschen mehr in die Armee einstellt, um Leichen zu werfen, wie es Schukow [ein ranghoher sowjetischer Befehlshaber während des Zweiten Weltkriegs] getan hat, wird es trotzdem nicht das gewünschte Ergebnis bringen.
Das nächste Problem, das wir haben, ist also zunächst einmal, diese Linie zu halten und nicht noch mehr Boden zu verlieren. Das ist entscheidend. Denn ich weiß, dass es zehn bis 15 Mal schwieriger ist, sie zu befreien, als sie nicht aufzugeben. Unsere Aufgabe ist es also, durchzuhalten. Unsere Aufgabe ist es, mit Hilfe unserer Partner genau zu beobachten, was dort vor sich geht, wo sie sich vorbereiten. Das ist unsere strategische Aufgabe.
Unsere zweite strategische Aufgabe besteht darin, uns auf diesen Krieg vorzubereiten, der im Februar stattfinden kann. Wir müssen in der Lage sein, einen Krieg mit frischen Kräften und Reserven zu führen. Unsere Truppen sind jetzt alle in Kämpfe verwickelt, sie bluten. Sie bluten und werden nur durch Mut, Heldentum und die Fähigkeit ihrer Kommandeure, die Lage unter Kontrolle zu halten, zusammengehalten.

Die zweite, sehr wichtige strategische Aufgabe besteht für uns darin, Reserven zu schaffen und uns auf den Krieg vorzubereiten, der im Februar, bestenfalls im März und schlimmstenfalls Ende Januar stattfinden kann. Er könnte nicht im Donbas beginnen, sondern in Richtung Kiew, in Richtung Weißrussland, ich schließe auch die südliche Richtung nicht aus.
Wir haben alle Berechnungen angestellt, wie viele Panzer und Artillerie wir brauchen und so weiter und so fort. Darauf müssen wir uns jetzt alle konzentrieren. Die Soldaten in den Schützengräben mögen mir verzeihen, aber es ist wichtiger, sich jetzt auf die Anhäufung von Ressourcen für die langwierigeren und schwereren Kämpfe zu konzentrieren, die im nächsten Jahr beginnen könnten. Ich werde mit Milley [Amerikas oberstem Soldaten] darüber sprechen [im Laufe des Tages].
Ich werde ihm sagen, wie viel das wert ist, wie viel es kostet. Wenn wir es nicht bekommen, werden wir natürlich bis zum Ende kämpfen. Aber wie eine Filmfigur sagte: "Ich verbürge mich nicht für die Folgen". Die Folgen sind nicht schwer abzusehen. Das ist es, was wir tun müssen.
Es gibt noch eine dritte, sehr wichtige Aufgabe für uns, eine dritte strategische Aufgabe, die leider mit der ersten (Halten der Linien und Positionen) und mit der zweiten (Anhäufung von Ressourcen) zusammenhängt. Das ist die Raketenabwehr und die Luftverteidigung. Meiner persönlichen Meinung nach bin ich kein Energieexperte, aber ich habe den Eindruck, dass wir uns auf der Kippe befinden. Wir balancieren auf einem schmalen Grat. Und wenn [das Stromnetz] zerstört wird ... dann fangen die Frauen und Kinder der Soldaten an zu frieren. Und ein solches Szenario ist möglich. Können Sie sich vorstellen, in was für einer Stimmung die Kämpfer dann sein werden? Können wir ohne Wasser, Licht und Wärme davon sprechen, Reserven vorzubereiten, um weiter zu kämpfen?
 

zebra

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Unsinn. Das sind ganz ordinäre Neonazis. Die pflegen das so, weil das ihre Kultur ist.
wir haben Verwandtschaft in der Ukraine und etliche davon "mussten" in den Bruderkrieg ziehen,
diese Nazisymbole sind quasi Pflicht in der Truppe und soll deine Loyalität bestätigen, ansonsten hast
du ein Problem mit deinen Nazi Kameraden,
Und genau das ist Sinn und Zweck > die sollen bis zum Tod kämpfen, denn die wissen genau was die Russen mit denen in Gefangenschaft mit solchen Totenkopfabzeichen Trägern usw. anstellen ...
 
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Kommentar zu Teil 2:

Oh oh...
Die Einschätzung der russischen Pläne und Kampfkraft - geschenkt !
Sind halt Spekulationen, wissen tut er nichts, so wie im Westen all die antirussischen Propaganisten tatsächlich nicht den blassesten Schimmer von und über Russland haben, Man behauptet irgendwas und glaubt womöglich noch selbst daran.

Aber dann gleitet der General in die Realität ab - das ist, was einen Mann des Militärs von einem zivilen Politiker unterscheidet, vor allem dann, wenn der Politiker eigentlich ein Komödiant ist.
Die Aussagen von seinen blutenden Truppen, von dem Leidtun für seine Männer in den Schützengräben, aber es gäbe Wichtigeres und die stetig grösser werdenden Energieprobleme klingen so gar nicht nach Zuversicht.
Er will Ressourcen sammeln, da fragt sich was für welche personell, wenn mittlerweile alles was Laufen kann zwischen 16 und 60 eingezogen wird, und selbst Frauen schon an der Front eingesetzt werden - von den zahlreichen Söldnern, vor allem aus Polen sind es Tausende, ganz zu Schweigen.

Das Interview wird später noch erhellender, denn es kommt noch, was er sich an Material so vorstellt, um überhaupt selbst in der Lage zu sein, irgendwelche ernsthaften Gegenoffensiven starten zu können.
Im Prinzip ist von "die Ukraine gewinnt" bzw "Russland verliert" schon im zweiten Teil dieser ausführlichen Antwort so gut wie nichts mehr übrig.
 
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Teil 3

Jetzt kommt die bittere Realität...

TE: Müssen Sie eine weitere Welle der Mobilisierung durchführen?
VZ: Wir führen sie bereits so durch, wie sie ist. Wir haben genug Leute, und ich kann deutlich sehen, was ich habe. Ich habe genug. Ich brauche keine Hunderttausende mehr.
Wir brauchen Panzer, wir brauchen gepanzerte Mannschaftstransportwagen, Schützenpanzer. Und wir brauchen Munition. Bitte beachten Sie, dass ich im Moment nicht über F-16 spreche.
TE: Haben sich die russischen Streitkräfte auf Himars [Mehrfachraketenwerfer amerikanischer Bauart] eingestellt?
VZ: Ja. Sie sind auf eine Entfernung gegangen, die die Himars nicht erreichen können. Und wir haben nichts mit größerer Reichweite.
TE: Können wir über die Luftabwehr sprechen?
VZ: Wir haben jetzt ein Verhältnis von 0,76. Die Russen verwenden diesen Koeffizienten von 0,76, wenn sie ihre Angriffe planen. Das bedeutet, dass sie anstelle von 76 Raketen 100 abschießen. Und 24 kommen durch und erreichen ihr Ziel. Und was machen zwei Raketen mit einem Kraftwerk? Es wird zwei Jahre lang nicht funktionieren. Also muss es aufgebaut werden.
Die Nato-Spezialisten wissen alles, wirklich alles, bis ins kleinste Detail. Es werden Berechnungen angestellt, und Gott sei Dank hat sich das alles weiterentwickelt. Wir haben bereits einige nasams [norwegisch-amerikanische Luftabwehrsysteme]. Nicht genug, aber einige. iris-t [ein deutsches Luftabwehrsystem] ist bereits im Einsatz. Nicht genug, aber einige. Sie müssen nur aufgestockt werden. Wir brauchen Dutzende davon.
TE: Halten Ihre Verbündeten Sie in irgendeiner Weise vom Vormarsch auf die Krim ab?
VZ: Die Frage, ob sie sich zurückhalten oder nicht, kann ich nicht beantworten. Ich werde einfach die Fakten nennen. Um die Grenzen der Krim zu erreichen, müssen wir heute eine Strecke von 84 km bis Melitopol zurücklegen. Das reicht uns übrigens, denn mit Melitopol hätten wir die volle Feuerkontrolle über den Landkorridor, denn von Melitopol aus können wir bereits auf die Landenge der Krim schießen, und zwar mit denselben Heeren usw. Warum sage ich Ihnen das? Weil es auf meinen früheren Punkt über die Ressourcen zurückgeht. Ich kann auf der Grundlage der anstehenden Aufgabe berechnen, welche Art von Ressourcen für den Aufbau von Kampffähigkeiten erforderlich sind.
Wir sprechen hier von der Größenordnung des Ersten Weltkriegs... das hat mir Antony Radakin [Großbritanniens Top-Soldat] gesagt. Als ich ihm sagte, dass die britische Armee im Ersten Weltkrieg eine Million Granaten abgefeuert hat, wurde mir gesagt: "Wir werden Europa verlieren. Wir werden nichts zum Leben haben, wenn ihr so viele Granaten abfeuert." Wenn sie sagen: "Sie bekommen 50.000 Granaten", fallen die Leute, die das Geld zählen, in Ohnmacht. Das größte Problem ist, dass sie es wirklich nicht haben.
Mit diesen Mitteln kann ich keine neuen großen Operationen durchführen, auch wenn wir gerade an einer arbeiten. Sie ist auf dem Weg, aber man sieht sie noch nicht. Wir verwenden viel weniger Granaten.
Ich weiß, dass ich diesen Feind besiegen kann. Aber ich brauche Ressourcen. Ich brauche 300 Panzer, 600-700 IfVs, 500 Haubitzen. Dann halte ich es für durchaus realistisch, die Linien des 23. Februar zu erreichen. Aber mit zwei Brigaden schaffe ich das nicht. Ich bekomme, was ich bekomme, aber es ist weniger als das, was ich brauche. Es ist noch nicht an der Zeit, an die ukrainischen Soldaten zu appellieren, so wie Mannerheim an die finnischen Soldaten appelliert hat. Wir können und sollten viel mehr Territorium einnehmen.
TE: Was halten Sie von der Mobilisierung Russlands?
VZ: Die russische Mobilisierung hat funktioniert. Es ist nicht wahr, dass ihre Probleme so schlimm sind, dass diese Menschen nicht kämpfen werden. Sie werden es tun. Ein Zar sagt ihnen, sie sollen in den Krieg ziehen, und sie ziehen in den Krieg. Ich habe die Geschichte der beiden Tschetschenienkriege studiert - es war das Gleiche. Sie sind vielleicht nicht so gut ausgerüstet, aber sie stellen trotzdem ein Problem für uns dar. Wir schätzen, dass sie über eine Reserve von 1,2 bis 1,5 Mio. Menschen verfügen... Die Russen bereiten etwa 200.000 neue Truppen vor. Ich habe keinen Zweifel daran, dass sie Kiew erneut angreifen werden.
 
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Kommentar zum 3. und letzten Teil:

All das, was hierzulande als unseriöse "russische Propaganda" denunziert wird, findet hier direkt und indirekt Bestätigung:

- In der Luft schalten und walten die Russen, wie sie wollen
- Die russische Teilmobilisierung war erfolgreich, etwas Grosses ist im Kommen, man hat aber keine Ahnung wann und von woher
- Die exorbitanten Zahlen an militärischer Ausrüstung, die wünschenswert genannt werden, übersteigen die Kapazität der NATO selbst bei Weitem, teilweise braucht Zaluzhny mehr, als europäische NATO-Ländern zusammengenommen überhaupt in ihrem eigenen Arsenal haben. Ohne das Material läuft aber garnix mehr, was er bekommt, ist ein Tropfen auf dem heissen Stein.
- Die Russen verhalten sich taktisch und strategisch sehr klug
- Die Aussage über General Mannerheim ist eine indirekte Aussage über eine mögliche Niederlage, das erste Mal, dass eine solche öffentlich in Betracht gezogen wird, und ebenso eine indirekte Schuldzuweisung an seine westlichen Kriegssponsoren.

General Mannerheim war der finnische Oberbefehlshaber im Krieg gegen die SU 1939/40. Als der verloren wurde, sprach er an seine Truppe. Der Satz, auf den Zaluzhny sich höchstwahrscheinlich bezieht, ist folgender:

Während unsere tapferen Soldaten unsere Grenzen verteidigten, mussten wir mit unüberwindlichen Anstrengungen beschaffen, was uns fehlte. Wir mussten Verteidigungslinien errichten, wo es keine gab. Wir mussten versuchen, Hilfe zu erhalten, die nicht kam. Wir mussten Waffen und Ausrüstungen zu einer Zeit auftreiben, in der alle Nationen fieberhaft gegen den Sturm rüsteten, der über die Welt fegte. Eure Heldentaten haben die Bewunderung der Welt geweckt, aber nach dreieinhalb Monaten Krieg sind wir immer noch fast allein. Wir haben nicht mehr Hilfe aus dem Ausland erhalten als zwei verstärkte, mit Artillerie und Flugzeugen ausgerüstete Bataillone für unsere Fronten, wo unsere eigenen Männer, die Tag und Nacht kämpfen, ohne die Möglichkeit, abgelöst zu werden, den Angriffen immer neuer feindlicher Kräfte begegnen mussten, was ihre physischen und moralischen Kräfte über alle Maßen strapazierte.
https://www.histdoc.net/history/mheim.html
 

Woppadaq

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Sehr interessanter Thread.

Man liest, was Salushnyi so sagt, und dann, was Che für Märchen daraus macht.

Besser kann man nicht unterhalten werden.
 
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Sehr interessanter Thread.

Man liest, was Salushnyi so sagt, und dann, was Che für Märchen daraus macht.

Ich warte schon seit geraumer Zeit auf etwas Substanzielles, falls du ernsthaft etwas kritisieren wolltest.
Geht da was oder ist so eine hohle Nichtaussage alles, was du auf die Kette kriegst ?
 

Ophiuchus

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Valery Zaluzhny:

Für uns, für die Militärs, begann der Krieg im Jahr 2014. Für mich persönlich im Juli 2014. Und im Jahr 2014 hatte ich keine Ahnung, was Krieg wirklich ist.
Ich hatte eine Menge Bücher gelesen, ich hatte alle Akademien mit einer Goldmedaille abgeschlossen, ich verstand alles theoretisch, aber ich verstand nicht, was Krieg wirklich bedeutet. Aber in den acht Jahren des Krieges, bis 2022, haben ich und Leute wie ich alles sehr gut verstanden.
Alles, was wir taten, als die groß angelegte Aggression begann, war, nicht nur unser Wissen umzusetzen, das wir bereits 2014 hatten, sondern auch die Fähigkeiten und die Erfahrung, die wir seitdem gesammelt hatten. Und die wichtigste Erfahrung, die wir gemacht haben und die wir fast wie eine Religion praktizieren, ist, dass Russen und alle anderen Feinde getötet werden müssen, einfach getötet werden müssen, und vor allem, dass wir keine Angst davor haben sollten, es zu tun. Und genau das tun wir jetzt.
Alles, was am 24. Februar geschah, war eine Vergrößerung des Umfangs. Bis dahin hatten wir eine Front von 403 km und 232 Stützpunkten. Am 24. Februar wuchs diese Front auf 2.500 km an. Und wir waren eine relativ kleine Truppe, aber wir haben uns engagiert. Natürlich war uns klar, dass wir nicht stark genug waren. Unsere Aufgabe war es, unsere kleineren Kräfte so zu verteilen, dass wir mit unkonventionellen Taktiken den Ansturm aufhalten konnten.


Economist: Was zeichnet Sie als Kommandeur aus?

VZ: Die Sowjetarmee hat ein Konzept begrüßt und durchgesetzt: den Kommandeur. Aber ein Kommandeur und ein Führer zu sein, ist nicht dasselbe. Bei allem Respekt vor Herrn Surowikin [dem Befehlshaber der russischen Streitkräfte in der Ukraine], wenn man ihn ansieht, ist er ein gewöhnlicher petrowitischer Befehlshaber aus der Zeit Peters des Großen, sagen wir, ein Dershimorda [ein brutaler Martinet in Gogols "Der Regierungsinspektor"].
Man sieht ihn an und versteht, dass man entweder die Aufgabe erfüllt oder im Arsch ist. Und wir hatten schon lange erkannt, dass das nicht funktioniert. Das wurde uns vor allem 2014 klar, als 21-jährige Leutnants Männer befehligten, die in ihren 50ern und 60ern waren. Natürlich hatten wir unsere eigenen Dershimordas, die versuchten, mit ihren Fäusten und ihrem Bizeps für Ordnung zu sorgen, aber das funktioniert in der ukrainischen Armee nicht zu 100 %... Es ist immer möglich, normal zu sein. Normal zu sein bedeutet, in jeder Situation menschlich zu bleiben - das ist das Wichtigste. Menschlich bleiben, um ein Anführer zu werden. Klüger zu sein, stärker zu sein, talentierter zu sein und in diesem Fall zu versuchen, Menschen zu führen. Das ist eine Religion, die ich praktiziert habe.


Economist: Heißt das, dass Sie auf Ihre Offiziere hören und deren Initiative fördern?

VZ: Ich vertraue meinen Generälen. Seit Beginn des Krieges habe ich zehn von ihnen entlassen, weil sie der Sache nicht gewachsen waren. Ein anderer hat sich erschossen. Ich vertraue Syrsky [General Oleksandr Syrsky, Kommandeur der ukrainischen Landstreitkräfte]. Wenn er mir sagt, dass er eine weitere Brigade braucht, bedeutet das, dass er wirklich eine weitere Brigade braucht. Ich glaube nicht, dass ich hier der Klügste bin. Ich muss auf die hören, die vor Ort sind, und das tue ich auch. Denn die Initiative ist da.
Ich bin oft meist bei dir mit meiner Meinung .

Aber wie wäre es mit einem Exzerpt dessen was du verbreitest ?

Endlos ist meine Zeit dann wenn ich neben dem eregierten Pabst auf einer Wolke sitze !
 

Woppadaq

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Ach Che !

Hättest du das jetzt mal einfach so stehen lassen. Ich hatte, kurz vor Weihnachten, gar kein Bock, darauf näher einzugehen und war bereit, dir hier den Punkt der Initiative zu geben, zu dem Preis, dabei selbst nicht so pralle auszusehen.

Aber gut, wenn du unbedingt auseinandergenommen werden willst.....

Gucken wir uns doch mal deine Ausführungen an:

Wir erfahren, dass auch der 4-Sterne General der Ukrainer es so sieht, dass der bewaffnete Konflikt schon seit 2014 läuft, und im Februar diesen Jahres nur ausgeweitet wurde.
Dies ist ein Faktum, dass im Westen unter der Rubrik "Russen-Propaganda" läuft, sowas darf man nicht sagen, ohne gleich in der "Putinisten"-Schublade zu landen - weil: Es ist ein "unprovozierter Überfall Russlands"..

Was soll dieser Schwachsinn mit "das darf man nicht sagen" ??

Du zitierst hier nen Mainstreammedium, und behauptest, im Westen dürfe man das nicht sagen ?

Soll ich jetzt die ganzen SPIEGEL-Artikel herauskramern, die vor dem Februar 2022 vom "vergessenen Krieg in der Ukraine" berichteten ?

Was du nicht wahrhaben willst, ist, dass Salushny kein Politiker ist, sondern der Oberbefehlshaber der Streitkräfte. Er denkt und redet militärisch. Und militärisch war das, was wir politisch nur als "regionalen Konflikt" angesehen haben, eben doch ein Krieg. Er sagt nicht anderes als : wir machen militärisch dasselbe wie damals, nur im grösseren Maßstab.

Politisch betrachtet ist der Krieg mit den Einmarsch Russlands aber eben doch ein "unprovozierter Überfall" - und Putin hat bis heute Probleme, genauso wie du, zu erklären, was das russische "Gleiwitz" gewesen sein soll. Dass Putin politisch wahrscheinlich nicht anders konnte, mag man gern zum Teil einer Debatte machen. Es ändert aber nichts an diesem Fall.

Weiterer interessanter Aspekt, dass Zaluzhny es laut eigener Aussage "fast wie eine Religion" praktiziert Russen zu töten.
Damit sind nicht nur feindliche Soldaten gemeint, sondern auch die russischstämmige Zivilbevölkerung der Ukraine - denn die steht seit jetzt 9 Jahren unter ukrainischem Feuer.

Ja, das ist klar, dass du das so drehst, was will ich von men russichen Propagandisten auch anderes erwarten ? Klar, propagandistisch wäre es besser gewesen, von "russischen Truppen" statt von "Russen" zu reden - aber jeder Unverblendete weiss, wie es gemeint ist. Denn ja, im Krieg wird nun mal getötet, und die grösste Angst vieler Soldaten in Friedenszeiten ist gar nicht mal, selbst getötet zu werden, sondern selbst töten zu müssen. Dieses Hindernis hat der grösste Teil der ukrainischen Streitkrafte schon hinter sich. Sie haben keine Angst vorm Gegner, haben keine Angst vor brutalen Entscheidungen, sie zögern nicht, den Gegner zu töten, zur Not auch mit unfairen Mitteln. Im Krieg ist alles erlaubt, es zählt der Wille zum Sieg. Wenn das ne Religion ist, wird sie von der ukrainischen Armee praktiziert.

Willst du mir jetzt das Schmusekatzenmärchen von den lieben russischen Truppen erzählen, die lieb und nett und friedlich nur mal Urlaub in der Ukraine machen wollen und keiner Fliege was zuleide tun können? Wie verträgt sich das mit deinen Hinweisen von den im Schützengraben verblutenden Ukrainern? Töten die sich alle gegenseitig, weil der Russe so friedlich ist ?

Die Einschätzung der russischen Pläne und Kampfkraft - geschenkt !
Sind halt Spekulationen, wissen tut er nichts, so wie im Westen all die antirussischen Propaganisten tatsächlich nicht den blassesten Schimmer von und über Russland haben, Man behauptet irgendwas und glaubt womöglich noch selbst daran.

Tja, schon wieder so ein Märchen: der Herr Oberbefehlshaber spekuliert nur, und weiss nichts. Trotz dass er sagt "Die Nato-Spezialisten wissen alles, wirklich alles, bis ins kleinste Detail", und trotz dass er selbst sagt, er rechnet damit, dass die Russen im Ural weitere Vorbereitungen treffen.

Die Wahrheit ist: er wird nicht sagen, was er wirklich weiss. Nur das, was offensichtlich ist, genug, damit er nicht dumm dasteht. So doof zu sagen, vom Material her hat er keine Chance gegen Russland, das wird er nicht tun, wenns nicht wirkklich hoffnungslos aussieht. Was bemerkenswert ist angesichts der Tatsache, dass solche Sprüche bezüglich der russischen Resourcen durchaus mal vom Separatistenblogger Girkin kamen.

Die Aussagen von seinen blutenden Truppen, von dem Leidtun für seine Männer in den Schützengräben, aber es gäbe Wichtigeres und die stetig grösser werdenden Energieprobleme klingen so gar nicht nach Zuversicht.

Er redet hier nicht mit seinen Truppen, sondern mit der westlichen Presse. Die soll schon wissen, dass es nicht einfach ist für die Ukraine. Er wär ja blöd, die Dinge positiver darzustellen. Könnte ja der Eindruck entstehen, die Ukraine hätte eigentlich genug Reserven, um bis Moskau zu marschieren. Der Westen braucht schon Gründe, weiter Waffen und Munition zu liefern.

Er will Ressourcen sammeln, da fragt sich was für welche personell, wenn mittlerweile alles was Laufen kann zwischen 16 und 60 eingezogen wird, und selbst Frauen schon an der Front eingesetzt werden - von den zahlreichen Söldnern, vor allem aus Polen sind es Tausende, ganz zu Schweigen.

Und schon wieder so ein Märchen, welches durch keine Aussage im Interview gedeckt, sondern lediglich der Phantasie unseres Che entsprungen ist.

Dass die Grenzen für die männliche Bevölkerung längst wieder geöffnet wurden, dass Frauen freiwillig mitkämpfen und Teil der Armee sind, und das von Anfang an, schon lange vor dem russischen Einmarsch - das liegt offensichtlich jenseits deiner Vorstellungskraft.

- In der Luft schalten und walten die Russen, wie sie wollen

Diese Aussage fand ich am lustigsten. Aus "die Russen schiessen 100 Raketen ab, damit 24 durchkommen" macht unser Che eine russische Luft-Dominanz, vergleichbar mit der amerikanischen, wo von 38 000 Lufteinsätzen im Kosovo-Krieg gerade mal ein Flugzeug abgeschossen wurde.

- Die russische Teilmobilisierung war erfolgreich, etwas Grosses ist im Kommen, man hat aber keine Ahnung wann und von woher

Erfolgreich im Sinne von "sie findet statt, und natürlich kämpfen die Soldaten, was solln sie auch sonst tun?", alles andere zu glauben wäre, militärisch betrachtet, Leichtsinn. Salushny ist, wie Prigoshin, Militär genug, seine Gegner nicht zu unterschätzen.
 

Woppadaq

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...und weiter im Text:

- Die exorbitanten Zahlen an militärischer Ausrüstung, die wünschenswert genannt werden, übersteigen die Kapazität der NATO selbst bei Weitem, teilweise braucht Zaluzhny mehr, als europäische NATO-Ländern zusammengenommen überhaupt in ihrem eigenen Arsenal haben. Ohne das Material läuft aber garnix mehr, was er bekommt, ist ein Tropfen auf dem heissen Stein.

Schon wieder so ein Märchen. Gucken wir doch mal, was Salushny wirklich sagt:

Wir sprechen hier von der Größenordnung des Ersten Weltkriegs... das hat mir Antony Radakin [Großbritanniens Top-Soldat] gesagt. Als ich ihm sagte, dass die britische Armee im Ersten Weltkrieg eine Million Granaten abgefeuert hat, wurde mir gesagt: "Wir werden Europa verlieren. Wir werden nichts zum Leben haben, wenn ihr so viele Granaten abfeuert." Wenn sie sagen: "Sie bekommen 50.000 Granaten", fallen die Leute, die das Geld zählen, in Ohnmacht. Das größte Problem ist, dass sie es wirklich nicht haben.

Wohlgemerkt: Europa hat keine derartige Kriegsindustrie, die auf Erste-Weltkrieg-Niveau ausgelegt ist. Sie könnten nicht mehr liefern, selbst wenn sie wollten. Aber die NATO besteht eben nicht nur aus Europa, und der Westen nicht nur aus der NATO. Natürlich sind die Grössenordnungen gewaltig, und sie kommen zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Und es wird dem Westen ziemlich viel kosten, das alles zu wuppen, da wolln wir uns mal nichts vormachen.

Aber 300 Tanks sollen mehr sein, als der Westen zur Verfügung hat? Echt jetzt? Soviel Tanks hat die Ukraine allein beim Zurückerobern der Region Charkow von den Russen erbeutet.

Den wichtigsten Satz von Salushny übersiehst du: Wir verwenden viel weniger Granaten.

Das kommt in diesem Interview nicht so wirklich rüber: wo die Russen stolz damit angeben, pro Tag um die 60 000 Artillerie-Geschosse zu verschiessen - was nebenbei gesagt, keine besonders kluge Strategie ist - da verwenden die Ukrainer lediglich 3000-4000 pro Tag. Können sie aber auch, weil diese genauer treffen als die russischen. Und weil die Russen solche Massen an Munition nicht weit genug verstreut lagern können, dass ukrainische HIMARS diese Munitionslager nicht effektiv treffen.

Klar muss er haushalten. Aber das ukrainische Militär kann das eben auch. Hätte er mehr, würde alles schneller gehen, klaro. Das macht aber noch keine prekäre Situation.

- Die Russen verhalten sich taktisch und strategisch sehr klug

Ah ja.....ich nehme mal an, du ziehst dieses Resümee aus folgender Passage:

Sie wollten Kiew einnehmen. Militärisch war dies die richtige Entscheidung - der einfachste Weg, um ihr Ziel zu erreichen. Ich hätte genauso gehandelt. Ich kenne Gerasimow [den Chef der russischen Streitkräfte] gut (natürlich nicht persönlich). Für ihn gab es keinen Ausweg.

Klar, wenn Salushny das genauso gemacht hätte, kann der Plan nicht so dumm gewesen sein, ne?

Ich les das nur etwas anders. Salushny sagt im Grunde: wir kennen die Pläne und Strategien des russischen Militärs, wir sind mit deren Vorgensweisen vertraut. Und wir haben Antworten darauf.

- Die Aussage über General Mannerheim ist eine indirekte Aussage über eine mögliche Niederlage, das erste Mal, dass eine solche öffentlich in Betracht gezogen wird, und ebenso eine indirekte Schuldzuweisung an seine westlichen Kriegssponsoren.

Das ist wieder einmal das, was du daraus liest.

Verteidigende Militärs rechnen immer eine Niederlage mit ein, sonst handeln sie zu leichtsinnig.

Salushny sagt aber klar und deutlich, das man sich, trotz aller Schwierigkeiten, nicht mit dem Erreichten zufrieden geben darf. Dass du daraus ein Eingeständnis der Niederlage fabrizieren willst, ist wieder mal typisch Che. Du musst dich ja an allem klammern, was eventuelle ukrainische Schwäche auch nur andeutet.

Nur ist Finnlands Position im Krieg gegen Russland nicht mit der jetzigen ukrainischen Situation vergleichbar. Dass Waffenlieferungen abreissen werden, danach sieht es jetzt wirklich nicht aus.
 
OP
Che

Che

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Ach Che !

Hättest du das jetzt mal einfach so stehen lassen. Ich hatte, kurz vor Weihnachten, gar kein Bock, darauf näher einzugehen und war bereit, dir hier den Punkt der Initiative zu geben, zu dem Preis, dabei selbst nicht so pralle auszusehen.

Aber gut, wenn du unbedingt auseinandergenommen werden willst.....

Gucken wir uns doch mal deine Ausführungen an:

Erst kommt garnix, dann ein kompletter Rundumschlag...
So ist eine Diskussion nicht möglich, weil total unübersichtlich - vielleicht ist das ja auch beabsichtigt ?
Ich geh dann mal sukzessive Punkt für Punkt mit jeweiliger Replik auf deine Ansichten durch.
 

Bratmarx

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Erst kommt garnix, dann ein kompletter Rundumschlag...
So ist eine Diskussion nicht möglich, weil total unübersichtlich - vielleicht ist das ja auch beabsichtigt ?
Ich geh dann mal sukzessive Punkt für Punkt mit jeweiliger Replik auf deine Ansichten durch.

Das ist mir bei diesen Foristen auch schon aufgefallen, entweder es kommt überhaupt nichts mehr, oder die Beiträge seines Gegenüber zerlegt er in winzige Teile die er mit sinnlosen Gebrabbel betextet oder die selben Fragen immer und immer wieder nur mit anderen Wortlaut stellt.
 
OP
Che

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Was soll dieser Schwachsinn mit "das darf man nicht sagen" ??

Du zitierst hier nen Mainstreammedium, und behauptest, im Westen dürfe man das nicht sagen ?

Soll ich jetzt die ganzen SPIEGEL-Artikel herauskramern, die vor dem Februar 2022 vom "vergessenen Krieg in der Ukraine" berichteten ?
Such lieber Artikel von nach dem 24.Februar in dieser Richtung - das war die Aussage !
Du widerlegst etwas,was gar nicht gesagt wurde.
Wer jetzt darauf hinwest, dass der Krieg schon seit Ende 2014 läuft, ist offiziell ein "russischer Propagandist".
Was du nicht wahrhaben willst, ist, dass Salushny kein Politiker ist, sondern der Oberbefehlshaber der Streitkräfte. Er denkt und redet militärisch. Und militärisch war das, was wir politisch nur als "regionalen Konflikt" angesehen haben, eben doch ein Krieg. Er sagt nicht anderes als : wir machen militärisch dasselbe wie damals, nur im grösseren Maßstab.

Politisch betrachtet ist der Krieg mit den Einmarsch Russlands aber eben doch ein "unprovozierter Überfall" - und Putin hat bis heute Probleme, genauso wie du, zu erklären, was das russische "Gleiwitz" gewesen sein soll. Dass Putin politisch wahrscheinlich nicht anders konnte, mag man gern zum Teil einer Debatte machen. Es ändert aber nichts an diesem Fall.
Wie war das noch ?
Krieg ist Fortsetzung von Politik mit anderen Mitteln...
""Unprovozierter Überfall" ist schlichtweg gelogen, die tägliche Zunahme der Bombardierung der Stadt Donezk, die frei von Militär ist, im Monat Februar in Vorbereitung einer wahrscheinlich anstehenden Offensive gegen die Volksrepubliken spricht eine ganz andere Sprache. Die rote Linie "Ukraine" wurde schon 2007 klar und deutlich und unmissverständlich gezogen und immer wieder widerholt, nicht nur von den Russen, sondern auch von den vernünftigeren Leuten in den USA wie Mearsheimer und sogar einen Kissinger beschlichen Zweifel, ob diese aggressive Haltung Russland gegenüber eine gute Idee ist.
Alleine die fortschreitende NATO-Osterweiterung ist Provokation, der Putsch 2014 ist eine arge Provokation, die Erziehung und Aufrüstung des Ukro-Militärs auf NATO-Standard ist Provokation, die dominierende rechtsextreme Ideologie ist geschichtstechnisch ein schlimme Provokation, die rassistische Russophobie in der Ukraine, die Verfolgung der russophonen Minderheit, das Verbot der Sprache, Parteien, Medien usw ist ganz üble Provokation.
Man kann das alles natürlich ausblenden, das heisst aber nicht, das all die Dinge dann nicht mehr existent sind.
 

Woppadaq

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Das ist mir bei diesen Foristen auch schon aufgefallen, entweder es kommt überhaupt nichts mehr, oder die Beiträge seines Gegenüber zerlegt er in winzige Teile die er mit sinnlosen Gebrabbel betextet oder die selben Fragen immer und immer wieder nur mit anderen Wortlaut stellt.

Och, mein Kleiner, bist du ein bisschen überfordert mit meinen Posts?

Ich geh wenigstens auf jeden Aspekt, damit man auch weiss, woher ich meine Meinung beziehe.

Du bist durchaus auch fähig, deratig lange Posts vom Stapel zu lassen, nur tust du dich da zur Hälfe nur an mich als Person abarbeiten - was eigentlich keine Sau weiter interessiert !
 
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Unsinn. Das sind ganz ordinäre Neonazis. Die pflegen das so, weil das ihre Kultur ist.
Da spricht wieder der Antifakasper, mit ganz viel Meinung, wenig Wissen.

Diese Symbole sind losgelöst von der Verknüpfung ganz allg. europäische Kultur.

Also auch deiner, wenn du ein Europäer bist.
 

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