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Wirtschaftswachstum ist nur mit Schulden realisierbar

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Das System

Soziale Unruhen in Argentinien
Tote und Verletzte bei Plünderungen

Argentinien erlebte in den vergangenen Tagen eine Welle von Plünderungen. Die Bilanz: Rund 300 Supermärkte und Läden in 40 Orten wurden mehr oder weniger ausgeräumt. In Rosario kamen zwei Menschen unter ungeklärten Umständen zu Tode, es gab zahlreiche Verletzte, über 500 Personen wurden festgenommen.


weiter....


ich wuerde damit anfangen.... dein bezug auf deine unzaehligen links und blogs von irgendwelchen hanswuerstchen sind nicht zulaessig.
 

Uwe O.

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aristo

Kapitalismus - sonst nichts?

Vom Märchen der Wohlstandsmaschine zu Kriterien der Emanzipation


Immer weniger Deutsche nehmen Artikel zur Eurokrise noch mit Interesse wahr. Das ergibt eine Untersuchung des Instituts Allensbach. Danach bricht die Lektüre bei Artikeln, die die Signalwörter ESM, ESFM oder Stahlpakt enthalten, oft schon nach 37 Wörtern ab. Danach kann man praktisch jeden Quatsch schreiben, remmbremmer-deng, weil ja ohnehin nur mehr der Mann im Mond zuhört. Schreibt das Titanic-Magazin, während der kapitalistische Globalskandal ungebremst weiterprozessiert und nach Schätzungen der Internationalen Arbeitsorganisation ILO "kommendes Jahr sieben Millionen Jobs vernichten" wird, womit die Community der Joblosen weltweit dann bei geschätzten 209 Millionen liegen dürfte.

Dazu darf man getrost die 900 Millionen Menschen rechnen, die mit weniger als zwei Dollar am Tag auskommen müssen, obwohl sie nicht als arbeitslos gelten, womit wir dann bei etwa 1,1 Milliarden Menschen ohne wohlstandswirksame Arbeit wären.

"In der Wissenschaft, in der wirklichen Welt: Nach langem "trial and error" hat sich der Kapitalismus durchgesetzt", kommentiert Olaf Gersemann in der Welt unter dem Titel "Kapitalismus - was sonst?" und freut sich darüber, dass das warenproduzierende System sich als "beste aller Wohlstandsmaschinen" erwiesen habe.

ILO-Generaldirektor Somavia hingegen kommt zu dem Schluss, dass "jeder dritte Arbeitnehmer auf der Welt arbeitslos ist oder trotz Arbeit in Armut lebt." Oder wie es das Handelsblatt in herzerwärmendem Businessjargon formuliert: "Die globale Beschäftigungssituation bleibt sehr angespannt."

Angespannt dürfte auch sein, wer solcherart Euphemismen aufgetischt bekommt angesichts der Tatsache, dass die Weltmarktsklaven ja die restliche Weltbevölkerung auch noch mitversorgen müssen, was sich dann zu der Horrorzahl von insgesamt 3,14 Milliarden absolut armen Menschen summiert, die jeweils von ca. 2 Euro am Tag leben müssen. Das entspricht einem Anteil von 48% der Weltbevölkerung.

"Am Elend wird der Kapitalismus nicht zugrunde gehen, aber vielleicht am Reichtum. Die Not der Massen hat er gelindert", konstatiert Wolfgang Uchatius in der Zeit kontrafaktisch und belegt seine national bornierte Sichtweise folgerichtig so: "Der Durchschnittsdeutsche von heute besitzt: Fernseher, Bücher, Möbel, Digitalkamera, Elektroherd, Waschmaschine, Mobiltelefon, Auto, Computer. Insgesamt: 10.000 Gegenstände. Die Maschine war ziemlich erfolgreich."

Wer sich nicht vorstellen kann, ohne 10.000 Gegenstände, dafür aber mit 8 Euro am Tag auskommen zu müssen, darf sich darüber freuen, dass er nicht zu den 5,15 Milliarden Menschen zählt, die genau das müssen. 80% der Weltbevölkerung in Armut, also mit einem Tageseinkommen (in Kaufkraft) von unter 8 Euro: Das und nichts anderes ist das Ergebnis der "Erfolgsgeschichte Kapitalismus".

Der "Durchschnittsdeutsche" bekommt davon freilich nichts mit, die Bevölkerung hierzulande sei "von der Leistungsfähigkeit und Effizienz unseres Wirtschaftssystems weit mehr überzeugt als noch vor wenigen Jahren. Die wirtschaftliche Entwicklung der letzten Jahre hat vielen das Vertrauen in die Erfolgsträchtigkeit der Marktwirtschaft zurückgegeben", fasst das Allensbach-Institut die Ergebnisse einer Umfrage zum Thema zusammen.

Während die mit den 10.000 Gegenständen auf die nächsten "Adjustierungen" (Gersemann) des Systems warten, weiß die Financial Times Deutschland davon zu berichten, dass die 151 so genannten Schwellenländer, auf denen die größten Hoffnungen auf eine neue Runde der Kapitalakkumulation ruhen, "bezogen auf Wachstum, Inflation, Investitionen, Staatsfinanzen und Leistungsbilanz" hohen Erwartungen nicht gerecht werden. Hinsichtlich einer zu erwartenden Wachstumsrate von drei Prozent, einer Inflation von höchstens 5 Prozent, einer Investitionsquote von mindestens 25%, einer Staatsverschuldung von weniger als 50% und einem Leistungsbilanzdefizit von weniger als 2% ließe sich laut FTD-Test nur ein einziges Schwellenland benennen, das als in jeder Hinsicht solide zu qualifizieren wäre: Lettland.

In diesem Musterland der nachholenden Kapitalisierung sorgte Anfang 2011 eine Serie von Raubüberfällen für Aufsehen. Die Täter waren zum Teil Polizisten, was in der Lettischen Presseschau, einem deutsch-lettischen Nachrichtenprojekt, dahingehend beurteilt wurde, dass unter anderem die Monatslöhne der Polizeibeamten von "281 bis 421 Euro" schlicht nicht ausreichen: "Mit solchen Summen lässt sich auch in Lettland eine Familie nur schwer über die Runden bringen. Zwar sind die Wohnkosten in Riga noch weitaus geringer als in Köln oder München, doch die Preise für Lebensmittel, Kleidung und sonstige Alltagsware haben längst westliches Niveau erreicht. Ein Teil der Bediensteten jobbt daher in der Freizeit. Polizisten arbeiten als Wachleute, in privaten Sicherheitsdiensten, manchmal arbeiten sie rund um die Uhr."

Die Geschichte vom Wohlstand bringenden Kapitalismus bleibt, was sie immer war: ein Märchen


weiter....

Das auf dem Kapitalismus basierende System hat in etwa die gleiche Leistungsfähigkeit, wie die Geschwindigkeit eines Fußgängers gegenüber einem Formel1-Wagen.

[color=red]„Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit.“
– Immanuel Kant: Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung? (1784)[/color]

So lange solche Thesen kursieren, ist der Mensch nicht frei.
 
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aristo

"Wall Street 2" Gordon Gekko Rede in der Universität

 
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mmmhmm

Bakelit meinte in seiner Aphorismensammlung " 12 Meter sind einer zu viel"

Schuldenmachen ist wie Geschlechtsverkehr, alle wollen mit machen, nur die Verantwortung bleibt auf der Strecke.
 
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hepserich

Bakelit meinte in seiner Aphorismensammlung " 12 Meter sind einer zu viel"

Schuldenmachen ist wie Geschlechtsverkehr, alle wollen mit machen, nur die Verantwortung bleibt auf der Strecke.

Ich nehm das mal als Weihnachtsgruß.
Das Wort zum Mittwoch...:)
:winken:

Das mit dem Fußball ist nicht schlecht im Bild.
Wenn man weiter wegrückt vom Tor schrumpft der Raumwinkel zu Tor im Quadrat zum Abstand.
Da trifft man schnell nix mehr tormäßig.

Ich stell mir das aber am liebsten so vor:
Du schwimmst mit einem Wasserfall im Rücken.
Je mehr Schulden desto näher am Wasserfall,
und destomehr Gegenströmung.

Dein Bild Zwei ist toll.
Hab ich kein Vergleichbares in der Kiste.
Ein schönes Bild, ein neues Bild.

Hepserich
 
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Zitat: Bei unserem derzeitigen Finanz-, Schulden-, Geld- und Wirtschaftssystem ist Wachstum nur mit Schulden möglich.

Steigert die Volkswirtschaft ihre Produktivität, hat ein Wirtschaftswachstum stattgefunden. Erkläre doch bitte, warum das ohne zusätzliche Schulden nicht möglich sein soll.:winken:
 
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aristo

Zitat: Bei unserem derzeitigen Finanz-, Schulden-, Geld- und Wirtschaftssystem ist Wachstum nur mit Schulden möglich.

Steigert die Volkswirtschaft ihre Produktivität, hat ein Wirtschaftswachstum stattgefunden. Erkläre doch bitte, warum das ohne zusätzliche Schulden nicht möglich sein soll.:winken:

Steht alles hier im Thread.
 
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Als provokante These: Ist Wirtschaftswachstum den letztlich die entscheidende größe? Müsste es nicht vielmehr um eine nachhaltige, qualitative Entwicklung von Wirtschaft und Beschäftigung gehen, statt um Wachstum um des Wachstums Willen?
Nachhaltige Wirtschaft muss dabei nicht zwangsläufig eine Öko-Wirtschaft sein, sondern eine Wirtschaft, die auf nachhaltige Entscheidungen setzt, den Menschen langfristig Teilhabe und Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Gleichzeitig aber auf einen angemessenen Verbrauch knapper Ressourcen achtet.

Wie gesagt, als These. Bin auf Eure Meinungen gespannt :)
 
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Nachhaltiges Wachstum von Erddrache

Der letzte Satz Deiner "Provokation" muß der Kompaß künftigen Wirtschaftens sein. Ein nicht minder wichtiger Aspekt ist die Frage, wie sieht der Wachstumssaldo nach Abzug der "Nebenwirkungen"
aus? Wie hoch sind die Kosten für die Beseitigung wachstums-
bedingter Schäden an Umwelt und Natur, für schmelzende Polkappen, verdreckte Meere, schadstoffbefrachtete Flüsse, krän-
kelnde Wälder, für Artenschwund? Wir müssen zur Kenntnis nehmen, daß der auf Wirtschaftswachstum gegründete Wohlstand der vergangenen Jahrzehnte Geschichte ist . Künftig kann nicht mehr gelten soviel wie möglich, sodern soviel wie nötig. Wer seine Lebensführung darauf einstellt, verzichtet auf nichts, wenn er das Nötige hat.
 
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aristo

Müsste nicht als erstes eine Wertediskussion stattfinden?

Wie wollen wir Leben und welche Art von Leben "erlauben" wir den Armutsländern?

Sollten wir nicht endlich Anfangen mit der Überlegung, das jeder Mensch auf diesem Planet die gleichen Rechte hat?

Ist die Annahme so abwegig, das die Ungleichheiten politisch gewollt sind, nur weile eine kleine Gruppe von Verbrechern diese Ungleichheit mit Hilfe der Medien als "Naturgesetz" darstellt?

Man sehe mal in die Geschichte. Die großen Reiche sind zerfallen. Kläglich gescheitert und immer waren die Gründer dieser "Weltreiche" nicht ganz richtig in der Birne.

Ist es nicht an der Zeit, die Dogmen zu erkennen, die uns als Wahrheiten verkauft werden?
 
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kennst du Wilhelm Busch, icke ?

Der hat mal was von einem Frosch geschrieben. Du hast dich diese Nacht als der bemüht, der versucht einen Frosch auf den Baum zu tragen und ihm Fliegen beizubringen....na wie war`s?

lach und echt :))
 
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Müsste nicht als erstes eine Wertediskussion stattfinden?

Wie wollen wir Leben und welche Art von Leben "erlauben" wir den Armutsländern?

Sollten wir nicht endlich Anfangen mit der Überlegung, das jeder Mensch auf diesem Planet die gleichen Rechte hat?

Das würde sehr viel Sinn machen, denn vergessen wir nicht:
Vermögen gibt es nicht ohne Schulden und Erfolgreiche gibt es nur, wenn es auch Erfolglose gibt und Gläubige gibt es nur, wenn es auch Ungläubige gibt und so weiter und so fort. Und in welchem Land man lebt, das ist zum größten Teil Schicksal.
Von etwas (Menschen, Staaten etc) zu profitieren, welchem weniger Rechte zugestanden werden, sollte wohl kein erstrebenswerter Zustand sein.
 

Wer ist gerade im Thread? PSW - Foristen » 0 «, Gäste » 1 « (insges. 1)

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