Ich denke, wir können froh sein, daß uns' Wagenknecht der Partei erhalten bleibt und das Ausschlußverfahren eingestellt wurde, sofern sie nicht von selbst bald hinwirft wie Grandmaster Lafontaine. Zwar muß ich jetzt auch nicht mit allem übereinstimmen und kann ich einzelne Punkte auch der Ankläger in der Partei verstehen, aber im Großen und Ganzen hat das schon meist Hand und Fuß, was sie sagt, und war auch die Kritik in ihrem Buch sicher in vielen Punkten berechtigt. Es geht jedenfalls in der Tat zu viel um oberflächlichen, bestenfalls nachrangig relevanten Schnickschnack wie etwa Gendern und zu wenig um Kernthemen wie soziale Gerechtigkeit in der Linken oder auch vermeintlich Linken heutzutage. Man scheint sich dem System teils zu sehr angepaßt zu haben oder zu denken, dieses ließe sich so leicht an soziale Gerechtigkeit anpassen. Den Umweltschutz allerdings sollte man tatsächlich nicht vernachlässigen, mit Weitsicht da rangehen und müßte diesen Punkt und soziale Gerechtigkeit aber auch gar nicht gegeneinander ausspielen, wenn man es richtig angeht. Na ja, und natürlich möchte man auch einen lebenswerten Lifestyle, aber vieles ist wirklich auch überflüssiger Kokolores.
Letztens hatte ich übrigens mal wieder versehentlich bei dem Yuppie-Neurotiker Markus Lanz flüchtig reingezappt, wo Wagenknecht erneut zugegen war, und da schien er die glorreiche Petition von vor ein paar Jahren gegen ihn wegen seinem unmoderaten, unverschämten Subjektivitätsstil bereits wieder vergessen zu haben, an der auch ich partizipierte. ;-P Nicht nur, daß er nicht bremsend eingriff, wenn die restlichen Gäste - diese Runde von NATO-Geiern, Kriegstreibern und US-Fanbitches - ihr ständig ins Wort fielen, nein, natürlich tat er es auch selbst immer mal wieder und tat da allen seine dämliche Meinung als vermeintlicher "Moderator" kund. Also, ich hätte da an Sahras Stelle schon mal wieder auf den Tisch gehauen und darauf bestanden, auch mal mehr als ein paar Sätze sagen zu dürfen, ohne daß einem wieder jemand ins Wort fällt. Die wirkte da doch untypisch defensiv, auch wenn sie versucht hat, Dinge vernünftig zu erklären, aber wie soll das gehen so? Genau darauf hat man natürlich auch wieder spekuliert; man hatte zwar "gnädigerweise" die eine abweichende Meinung zugelassen in der Runde, aber selbstredend vor, diese dann unterzubuttern und vorzuführen. Mehr oder weniger subtile mediale Hetzmethoden der "freiheitlichen Wertegemeinschaft" eben. Und so richtig unsympathisch vor allen Dingen auch dieser nerdige, bärtige Fettsack der BLÖD-Hetzpostille da. Ein erbärmlicher Ami-Fanboy wie aus dem Bilderbuch. :- P Ich dagegen finde es gut, daß uns' Wagenknecht auch immer wieder auf die für die restliche Runde so schmerzhafte Wahrheit verwiesen hat, was das US-Weltgeschwür sich in der Vergangenheit so alles erlaubt hat, wo die Reaktionen des Heuchlerwestens doch deutlich anders ausfielen... ;-/