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Thyssen! Ist das wirtschaftliche Vernunft?

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von Marty Ludischbo
Dividendenzahlung trotzt einknickender Auftragslage. Das BSP Thyssen-Krupp AG zeigt, dass unternehmerische Verantwortung eine immer geringwertige Rolle zu spielen scheint.

Seit den Einbrüchen in der Stahlindustrie absolvieren viele Mitarbeiter/Innen bei Thyssen-Krupp Kurzarbeit. Innerbetriebliche Restrukturierungen wurden ebenfalls mit den Arbeitnehmervertreter/Innen vereinbart. Stellen sollen abgebaut werden. Jetzt fühlen sich viele Beschäftigte nicht mehr ernst genommen. 30ct Dividende, trotz roter Zahlen, wird pro Aktie ausgezahlt. Das hat die Hauptversammlung am 21.10.2010 beschlossen. "Erst Geld vom Staat für Kurzarbeitergeld kassieren und dann Dividenden an die Aktionäre auszahlen" hört man oft unter IG-Metall Vertrauensleuten reden.

Das Geld für die Dividende fehlt dann im Unternehmen- Eine kurzsichtige Sicht!

"Das ist keine Ausschüttung, die dem Unternehmen Substanz entzieht", urteilt Mario Cabras, Sprecher der Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz in Düsseldorf. "Thyssen-Krupp hat in guten Zeiten etwas zurückgelegt und kann von diesen Rücklagen eine entsprechend niedrige Dividende ausschütten."

Eine kurzsichtige Aussage
Denkt man an die Gewinnausschüttungen der letzten Jahre kann man ohne auf irgendwelche Zahlen zu verweisen festhalten, dass bei geringeren Gewinnausschüttungen durchaus mehr Rücklagen hätte gebildet werden können. Außerdem, so hört man immer wieder, sind Milliarden Euro nach Brasilien fehlinvestiert worden. Und jetzt verkündete der Vorstandschef Schulz auf der Hauptversammlung in Bochum auch noch, dass sich die Kosten für brasilianische Hüttenwerk CSA von 4,7 auf 5,2 Milliarden Euro erhöhen werden. Das nahm die Hauptversammlung dann eher zähneknirschend zur Kenntnis, denn ursprünglich sollte das brasilianische Hüttenwerk 3,0 Milliarden Euro kosten.
Das zusammengenommen zzgl. der Dividende von 134.147.324,80 Euro (3)2010 könnte das Unternehmen heuer sehr gut für ihre Restrukturierungen gebrauchen. Aber hier wird deutlich. Trost Krise wird weitergemacht wie bisher.
Kosten werden sozialisiert. Was ist anders? Üblicher Weise werden Gewinne privatisiert. Hier sehen wir ein Beispiel, dass Dividende ohne echte Gewinne gezahlt werden. Basis dieser Geldentnahme (Plünderung?1) war ein ausgewiesener Bilanzgewinn.
Da konnte auch der Protest des kleinen Grüppchen aus Mitarbeiteraktienbesitzer/innen nichts daran ändern. Eine neue Qualität des Irrsinns scheint wieder die Runde zu machen.

Sollen die Aktionäre, gegen jegliche wirtschaftliche Vernunft, bei Laune gehalten werden?
Diese Gewinnausschüttung scheint wieder unter dem Motto zu laufen: Wie halte ich die Aktionäre bei Laune. Besser wäre gewesen, wenn der Vorstand die Anteilseigner an ihrer unternehmerischen Verantwortung erinnert hätte. Denn für das Unternehmen wäre es besser, wenn die Dividende für die Restrukturierung im Unternehmen bleibt. Das wäre rein aus Anteilseignersicht auch gesünder für zukünftige Umsatzerwartungen.
Von einem in der Wirtschaftspresse so hochgelobte und geschätzte Manager, wie Ekkehard Schulz , hätte man eigentlich mehr Vernunft erwarten können. Als Gegenleistung billigte die Hauptversammlung dann eine doch noch staatliche Vergütung von 6,5 Mio Euro für den Vorstand. Es waren mal 19,8 Mio Euro. Da haben die Anteileigner dann doch die Notbremse gezogen. Wenn bei solchen Summen überhaupt davon reden kann.

Angeblich gestand das Management Fehler ein. Aber vermutlich wird weitergemacht wie bisher. Konsequenzen? Fehlanzeige!

Hurra...die Aktie boomt
Die kurzfristigen Anleger, ohne Unternehmensbindung, scheint das ganze zu gefallen. Mit Hilfe der staatlichen Zuschüsse zum Kurzarbeitergeldes, sowie die angedachte innerbetriebliche Umstrukturierung hat die Aktie des Unternehmens einen beachtlichen Sprung gemacht. Der Aktienkurs ist seit April wieder von knapp 12 Euro auf ca. 25 Euro (4) Das Börsenspiel geht weiter. Auch bei Thyssen-Krupp!

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