Soll "emissionsfrei" heißen, daß da diesmal KEIN noch ewig vor sich hinstrahlendes Dreckszeug übrigbleibt (und in der Umgebung von Atomkraftwerken zu wohnen, soll auch nicht so gesund sein), das man nicht wirklich unterzubringen weiß?
Ja, genau das heisst es.
Bei der Spaltung von Atomkernen bleiben halt immer instabile Bruchstücke übrig, die dann radioaktiv zerfallen.
Bei der Fusion von Atomkernen bleibt NICHTS Instabiles übrig, denn bei der Fusion von z.B. Wasserstoff entsteht nichts weiter als Helium.
Auch die Art der Energiegewinnung ist praktisch das genaue Gegenteil.
Bei der Kernspaltung wird die Bindungsenergie frei, die den Kern zusammen hält.
Bei der Fusion muss man die Bindungsenergie die den neuen Kern zusammen hallten soll zuerst mal ins System geben und weil ein Helium-Atom weniger Masse hat als 2 Wasserstoffatome bekommt man die Differenz an Masse nach der Formel e=mc² am Ende raus.
Das Problem an der ganzen Sache ist, dass die notwendige Menge Vorschuss-Energie die man bei einer Fusion zuführen muss aus verschiedenen Formen von Energie bestehen kann, von denen die Meisten auf der Erde nicht vorhanden sind.
- Energie in Form von Druck gibt es im Kern der Sonne im Überfluss, weil die Masse der Sonne sich selbst den Druck im Inneren liefert.
Eine Druckkammer auf der Erde bauen in der auch nur annähernd so viel Druck herrscht ist nicht nur technisch so gut wie unmöglich, solange nicht eine grosse Masse den Druck für umsonst liefert kostet es Unmengen an Energie den Druck künstlich aufzubauen und diese Energiemenge muss von dem was man am Ende raus bekommt abgezogen werden.
- Energie in Form von Wärme gibt es im Kern der Sonne ebenfalls von alleine, weil dort die Kombination aus dem immensen Druck und der ununterbrochen laufenden Fusion eine gigantische Menge Abwärme erzeugt.
Solche Temperaturen auf der Erde erzeugen ist schlicht nicht möglich, weil es NICHTS gibt wie man verhindern könnte, dass so hohe Temperaturen einfach ihre gesamte Umgebung verdampfen, darum geht die Forschung zur Fusion in Richtung der sogenannten "kalten Fusion", aber die braucht dann halt umso mehr Vorschuss-Energie in anderer Form.
In der Wissenschaft kommen alle paar Jahre Meldungen über Durchbrüche bei der Fusionsforschung auf, aber wenn du mal nachliest was genau der neueste Durchbruch war, dann sind das in aller Regel einfach nur neue Fusionsverfahren die zum ersten Mal gelungen sind oder sowas, bei denen aber IMMER ganze Terawattstunden an Vorschuss-Energie ins System gegeben werden müssen um hinterher 0,0000001 Watt raus zu bekommen.
Für ein System was seine eigene Vorschuss-Energie erzeugt und erhält, so wie die Sonne alleine durch ihre Masse den Druck im Inneren erzeugt, gibt es (so weit ich weiss) bisher noch nicht mal eine vage Idee.
Hier noch ein Gedanke am Rande:
Ich bin mir nicht sicher, ob es überhaupt möglich sein kann einen Fusionsreaktor zu bauen bei dem die nötige Vorschuss-Energie kleiner ist als die Energiemenge die dann bei der Fusion raus kommt, denn WENN das möglich wäre, dann entspricht das praktisch dem was die Alchemisten im Mittelalter probiert haben.
Dann wären nicht nur die Replikatoren aus Startrek zum Greifen nah, sie würden sogar noch um Längen übertroffen, denn dann könnte man aus jedem beliebigen Dreck pures Gold (oder was auch immer sonst man gerne hätte) machen und bekäme dabei noch kostenlosen Strom obendrauf.