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Gesundheitspolitik - Systemwechsel - Hintergründe:

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Gesundheitspolitik - Systemwechsel - Hintergründe:

Darauf hat gerade Munichangelika aufmerksam gemacht.

Weitgehend totgeschwiegen von den kapitalistischen Medien hat in München am 7. Juni 2008 eine Großkundgebung mit dem Titel “Patient informiert sich” mit fast 30.000 Teilnehmern im Olympiastadion stattgefunden.

Hier kurz die wichtigsten Aussagen aus dem Vortrag von Dr. med. Wolfgang Hoppenthaller:

Ohne dass wir es merken sollten, verscherbeln unsere Sozialpolitiker unser Gesundheitssystem an Aktiengesellschaften. Bisher galt das Bismarcksche Prinzip „Jung für Alt und Gesund für Krank“. Wenn es nach dem Willen dieser Sozialpolitiker geht, heißt das künftige Geschäftsmotto: „Patient für Profit“.

...

Die Zauberformel heißt: „Das müssen wir in die Eigenverantwortung unserer Bürgerinnen und Bürger legen“.

Nach dieser Zauberformel, „das müssen wir in die Eigenverantwortung der Bürgerinnen und Bürger legen“, zahlen Sie seit Jahren tausende von Euros für Ihre Brillen, als läge die Fehl- und Kurzsichtigkeit Ihrer Kinder in Ihrer Verantwortung
Nach dieser Zauberformel, „das müssen wir in die Eigenverantwortung der Bürgerinnen und Bürger legen“, zahlen Sie seit Jahren Zusatzbeiträge für Ihre Arzneimittel, als wären die Asthmatiker und Herzkranken für ihre Erkrankung selbst verantwortlich.

Nach dieser Zauberformel müssen Sie schon heute viele Medikamente selbst bezahlen.

Nach dieser Zauberformel zahlen Sie seit Jahren Gebühren in der Arztpraxis und im Krankenhaus.
Aufgrund dieser Zauberformel erleben wir jetzt in Zeiten der anbrechenden Armut, in Zeiten der Diskussion um Harz vier und Mindestlöhne tagtäglich in unseren Praxen, dass sich viele Mitbürgerinnen und Mitbürger ihre Zähne nicht mehr reparieren lassen können.

...

Und dieser Sozialabbau geht weiter. Die zweite Zauberformel nach „Eigenverantwortung“ heißt nämlich „Hebung von Rationalisierungsreserven“.

Unter diesem Motto verkaufen unsere Sozialpolitiker unser Solidarsystem an Aktien- und Kapitalgesellschaften. Unser Solidarsystem, unsere Gesundheit soll zum Markt werden – zum Markt mit hohen Gewinnchancen für die Aktionäre dieser Gesellschaften. Der Staat stiehlt sich aus der Verantwortung für seine Bürger, er stiehlt sich aus der Verantwortung für die Daseinsvorsorge seiner Bürger. Er privatisiert das Gesundheitswesen, wie er es mit der Energiewirtschaft schon getan hat. Vorbild für diesen Systemwechsel ist das Gesundheitssystem Amerikas, das unsozialste und teuerste Gesundheitssystem der Welt.

Unter dieser Zauberformel „Hebung von Rationalisierungsreserven“ zerstören diese Sozialpolitiker das nachgewiesener Maßen beste Gesundheitssystem der Welt. Das wollen wir nicht mehr zulassen!
...
Klammheimlich sind unsere Gesundheitspolitiker im Jahr 2007 regelmäßig in die Vereinigten Staaten geflogen und haben dort mit Kaiser Permanente, dem größten Krankenversicherer Amerikas, ihre Absprachen getroffen.

Problemlos können Sie diesen Ausverkauf unseres Gesundheitssystems, seine bereits eingetretenen Folgen und auch die Ziele der Aktienunternehmen auf deren Webseiten nachlesen und nachrecherchieren. Dennoch wird diese Systemzerstörung heute noch von der Bayerischen Staatsregierung und von den CSU- Sozialpolitikern geleugnet.

...

Kein Abgeordneter - weder auf Landes- noch auf Bundesebene – versteht etwas von diesem Gesundheitssystem und dessen Funktion. Die Gesetzesvorlagen werden einfach abgenickt.

Somit kann eine handvoll Sozialpolitiker – ich könnte sie Ihnen hier namentlich aufzählen – ohne jegliche echte parlamentarische Kontrolle ihre Gesetze durchpeitschen.

Diese handvoll Sozialpolitiker können tun und lassen, was sie für richtig halten und hinter diesen Sozialpolitikern stehen die Lobbyisten der milliardenschweren Großkonzerne.

...
Der Altersgipfel der Hausärzte Bayerns liegt bei 59 Jahren. Unsere Praxen sind nicht nur unverkäuflich, diese will niemand mehr geschenkt. In den nächsten drei bis vier Jahren werden 30%-40% der Hausarztpraxen für immer schließen. Wenn aber das Gesetz wie vorgesehen am 01.01.2009 so umgesetzt wird, wie es im Gesetzbuch steht, werden die Hausärzte Bayerns einen Umsatzrückgang von 30% erleben. Dann gehen in den bayerischen Hausarztpraxen schlagartig die Lichter aus!

Dann haben diese Sozialpolitiker ihr Ziel erreicht. Dann wird Ihnen Frau Stewens mit tränenerstickter Stimme erklären, dass es leider keine Hausärzte mehr gibt und dass man sich jetzt eben mit Medizinischen Versorgungszentren behelfen müsse. Dann ist der Einzug des Großkapitals in unser ambulantes System nicht mehr aufzuhalten.

...

Dafür hören sehen und lesen wir mehrfach wöchentlich einen Herrn Prof. Lauterbach, wie er das deutsche Gesundheitswesen und seine Ärzte gezielt in den Schmutz zieht. Derselbe Herr Lauterbach ließ sich in den Bundestag wählen und sitzt gleichzeitig im Aufsichtsrat der Rhön A.G., im Aufsichtsrat einer dieser Kapitalgesellschaften, die den deutschen Gesundheitsmarkt erobern und die Hausärzte wegrationalisieren will. Pünktlich zu unserem Protesttag darf Herr Lauterbach im Spiegel wieder Schmutz über die Hausärzte kübeln. „Das Durchschnittsalter der Doktoren ist hoch, das Wissen oft von vorgestern“, ist Herr Lauterbach zu vernehmen.
Quelle: http://www.apanoua.com/2008/06/klartext-zum-gesundheits-systemwechsel/

Wer sind die vom US-Kapital geschmierten Figuren in den Parteien, den Medien und der sogenannten Wissenschaft, von denen hier beispielgebend der Herr Lauterbach genannt wurde?

Dass es wirklich so korrupt abläuft, wie geschildert, kann man sich nach allen Erfahrungen aus anderen Bereichen leicht ausmalen. Der SPIEGEL ist ja bei den "Reformen" auch wieder dabei.

Wer nennt und sammelt die Namen und die Hintergründe?
 
W

wafi

empfehle http://www.facharzt.de/

die Diskussionsforen sind natürlich noch interessanter als die allgemein zugänglichen Veröffentlichungen auf der Seite, aber ist trotzdem empfehlenswert. Man sollte den dort postenden Ärzten aber ihr Forum belassen und nicht versuchen als fake dort reinzukommen.

Gruß
Peter
 

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