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Also doch richtig! Zumal Zins nicht nur Geldzins ist, sondern volkswirtschaftlich gesehen jegliches Entgelt.Das ist nicht richtig!
Der Liquiditätsverzicht des Geldbesitzers (der ja immerhin ein öffentliches Zahlungsmittel aus dem Verkehr zieht) stellt zunächst noch keine Leistung dar, denn der trägt ja nur seine derzeit nicht genutzten Überschüsse zur Bank, die sie der Wirtschaft wieder zur Verfügung zu stellt.
Der Zins jedoch, der ihm diesen Liquiditätsverzicht leichter machen soll, muß jedoch erwirtschaftet werden und das erzwingt Wachstum und zwar exponentielles Wachstum.
Aber selbst bei Geld entsteht der Zins nicht aus dem Nichts, das geliehene Geld muss produktiv genutzt werden oder so eingesetzt werden, dass aus seiner Verwendung Zinsgeld entsteht. Also ist eine Leistung gleich welcher Art
Ausgangspunkt jeglicher Zinsleistung. Du selbst weist bei Deinem Küchenschrank-Beispiel darauf hin.
Das ist ein widersinnige Gleichsetzung!Die Entscheidung nimmt mir meine CNC Fräse auch nicht ab, aber die Arbeit nimmt sie mir ab.
So und nun marschierst du zu einem modernen Bauernhof und schaust dir die Melkanlage an oder den GPS gesteuerten Getreideernter.
Denn Deine CNC Fräse steht in einer Werkhalle, schön trocken, gut beleuchtet und sie arbeitet für Dich, wenn Du willst, und fräst beispielsweise ein Stück Metall zu einem Rohling. Auf Knöpfchendruck! Wann immer Du willst, zu jeder Jahreszeit, bei jedem Wetter, egal ob es kalt oder warm draußen ist.
Das ist etwas völlig anderes als die Kuh im Melkkarusell oder der Wintergerstenbestand unter der Haspel des GPS gesteuerten Mähdreschers. Weder Dein PC noch Dein GPS sagen Dir, wann und wie Du den Weizenbestand aberntest und wann Du nachts aufhören musst, weil die Feuchte zu hoch ist.
Aber Du kannst mich ruhig belehren, was modernes Bauerntum so ausmacht, ich werde Deine Hinweise meinen Landwirten weitergeben.
Das zumindest trifft für Lebensmittelgroßhändler nicht zu. Oder aber das "irgendwann" ist unbestimmt oder nie. Und über den reden wir hier u. a..Also, - wenn du mehr einkaufst als du verkaufst hat deine Bilanz ein Defizit und gezwungenermaßen bist du irgendwann illiquide bzw. hoch verschuldet.
Unlogisch! Wer hat den Bedarf an 200 m Einbauschränken und woher weißt Du das? Und was hat dieser Bedarf mit Deiner Kreditsumme=finanziellem Aufwand="echtem" Bedarf zu tun? Bringst Du möglicherweise Bedarf=Nachfrage nach einem Produkt mit Bedarf an Kreditgeld, um zu produzieren, durcheinander.Kommen wir zum Bedarf, ich baue Inneneinrichtungen und der Bedarf beträgt 200 Meter Einbauschränke.
Für den Posten gehe ich mit einem Kredit in Vorleistung, die Kreditsumme wird exakt für den finanziellen Aufwand gebraucht und das ist der echte Bedarf.
Den Kreditkostenanteil (Zins) gebe ich aber mit in den Verbraucherpreis und den muß der Kunde erwirtschaften.
Alle Wirtschaftssubjekte zusammen müssen also im Umfang der Zinsen aus allen Krediten entsprechendes Wachstum generieren, welches den Bedarf übersteigt.
Die aber, soweit es sie bisher gibt, nur äußerst regional funktionieren und auch nur in Anbindung an das monetäre System der Volkswirtschaft. Jetzt an den EURO, dann meinetwegen an die D-Mark. Mehr geht nicht!Siehe Regionalgeldinitiativen in Deutschland!
Da scheiden sich unsere Geister.Marx vertrat den Standpunkt seine Theorie mit Gewalt durchzusetzen.
In diesem Punkt wollte Proudhon ihm nicht folgen, denn der hat das Kapital verstanden, Marx eben nicht.
Das Eigentum an Produktionsmitteln ist völlig uninteressant, denn so Proudhon, läßt sich jedes Kapital entwerten, wenn man ihm ein Gleichwertiges gegenüber stellt.
Mit anderen Worten, mit wachsender Konkurrenz geht der Mehrwert zu null.
1844 war es, da schrieb Marx das Zitierte und es hat sich danach und davor immer als richtig erwiesen. Eine Theorie oder Idee wird zur materiellen Gewalt, wenn sie die Massen ergreift. Mit der Kapital-Analyse hat das garnichts zu tun, wobei ohnehin der Beweis längst geliefert ist, dass das Eigentumsfrage die primäre ist.
Die Mehrzahl der Menschen findet auf die Fragen ihres ökonomischen Daseins eben keine Antworten bei Proudhon oder Gesell, aber bei Marx und mancher bei Keynes.
Und das war der Sinn der Worte von Marx: Du kannst ruhige Ideen haben, Gedankenkonstrukte basteln, Theorien entwerfen und sie für Dich als zutreffend ansehen, die gesellschaftlichen Verhältnisse wirklich bewegen oder etwas verändern können sie per se nicht. Dazu müssen sich die handelnden Akteure ihrer annehmen, Du musst sie überzeugen.
Das musste auch Proudhon erkennen. Über Marx konnte er nicht hinauskommen!
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