Prolog
Die „ Qualitätsmedien“ berichten nicht mehr auf Grund gründlicher Recherche vom Arbeitsmarkt, Sie nützen wie in der allgemeinen Berichterstattung das von der Nomenklatura erwünschte Narrativ.
In der Berichterstattung vom Arbeitsmarkt heißen diese Narrative „Fachkräftemangel, Vollbeschäftigung oder robuster Arbeitsmarkt. Sie nutzen die Psychologie der Guten Nachricht, in Zeiten in denen sich die Krisen überhäufen. So hören wir gebetsmühlenartig von der monatlich anwachsenden Fachkräfteknappheit. Aber auch davon, dass eine Vielzahl von Kommunen große Waldflächen in neue Gewerbegebiete umwandeln möchten, damit die Bürger Arbeit finden. Jobsharing im Niedriglohnbereich, wachsende Armut von Menschen die rackern und stempeln aber bei den Tafeln Lebensmittel beziehen müssen. Eine immer schneller galoppierende Inflation, sprunghaft steigende Energiekosten und einmalig einbrechende Einzelhandelsumsätze sowie eine wirtschaftliche Rezession.
Aber wie ist die wahrhaftige Realität auf dem Arbeitsmarkt?
Mehr als 3.000.000 Personen werden in der BA Statistik nach wie vor als unterbeschäftigt geführt.
Millionen Arbeitnehmer stehen jeden Tag früh auf und arbeiten für12 €/Stundenlohn Mindestlohn.
Die Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohn auf 12 € Stundenlohn, betrifft aufgrund dessen, nicht wenige Arbeitnehmer wie mancher unsinniger Weise behauptet. Sondern Millionen Arbeitnehmer deshalb war die Erhöhung sinnvoll. Nahezu Jeder Fünfte in Vollzeit ist Geringverdiener und muss mit einem monatlichen Bruttogehalt von unter 2284 Euro auskommen.
Rund 13 Millionen Menschen waren 2021 in Deutschland armutsgefährdet. Das entspricht 15,8 % der Bevölkerung Deutschlands. Der Schwellenwert der Armutsgefährdung Alleinlebender ist Netto 15 009 € jährlich oder 1250,75 € Netto/Monat
Durch die exorbitant ausufernde Ausweitung des Niedriglohnsektor wurden nicht nur viele Langzeitarbeitslose und Geringqualifizierte in den Arbeitsmarkt integriert sondern auch viele gut bezahlte Vollzeitarbeitsplätze in Mini und Midijobs zerstückelt. Armut trotz Arbeit oder rackern und stempeln.
Das Statistische Bundesamt berichtet in einer Pressemitteilung vom 29. August 2022
„Hohe Inflation führt im 2. Quartal 2022 zu Reallohnrückgang von 4,4%“...
Das Statistische Bundesamt berichtet in einerPressemitteilung Nr. 497 vom 29. November 2022
...Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, ergibt dies einen realen (preisbereinigten) Verdienstrückgang von 5,7 %. ….
Das ist der Stärkste Reallohnverlust für Beschäftigte seit Beginn der Zeitreihe.
Hingegen die Geldvermögen alljährlich neue Rekordstände erreichen.
Die Analyse
Die Arbeitsmarktzahlen im Spiegel der Wahrhaftigkeit
Im BA Bericht November 2022 wird die Zahl der Unterbeschäftigten mit 3.274.750 Personen in Unterbeschäftigung ohne Kurzarbeit 7,1% beziffert. Alleine diese Zahl zeigt eindeutig das tatsächliche Vollbeschäftigung nicht einmal im Ansatz erreicht wird. Auch unter der Berücksichtigung des demographischen Faktor relativiert sich der „Erfolg der Arbeitsmarktreformen“ auf die Überblähung des Niedriglohnsektor und „Jobsharing“
im BA Monatsbericht November 2022 wird die Zahl der Leistungsberechtigten wie folgt beziffert (SGBII;SGB III ohne Bezieher von Asylleistungen und Kriegsfluchtende)
Im November 2022 sind in den Rechtskreisen des SGB II,III insgesamt 6.046.063 Personen leistungsberechtigt *Endgültige Werte stehen erst nach einer Wartezeit fest. Vollbeschäftigung ist das nicht!
Im Detail waren das im November 2022:
694.641 Personen waren im Bezug von Alg-A Leistungsbeziehende.
Des weiteren erhielten 3.803.567 Personen als Erwerbsfähige Leistungsberechtigte (ELB) ALG II (Hartz IV) und 1.547.855 Personen als Nicht erwerbsfähige Leistungsberechtigte (NEF - Sozialgeld)
Die (Kennzahl) der Arbeitslosen im Sinne des § 16 SGB III wird im November 2022 in der offiziellen Statistik der BA auf 2.434.021 Personen beziffert. Gleichzeitig wird die Zahl der Teilnehmer an Maßnahmen aktiver Arbeitsmarktpolitik nach einer ersten Schätzung für November 2022 im BA Bericht auf 716.154 Personen geschätzt. Der Bestand gemeldeter Arbeitsstellen (Mehrfachnennungen, bereits besetzte aber noch nicht gelöschte, Redundanzen inbegriffen) wird im November 2022 im BA Bericht auf 823.314 veranschaulicht.
Nachdem sich diese Zahlen nur marginal verändern berichte ich vorerst nur noch einmal pro Quartal
Fachkräftemangel
Tatsächlich ?
Na ja, wenn dann Fachkräfteknappheit.
Entweder wurden nicht ausreichend Fachkräfte ausgebildet oder die Arbeitsbedingungen (Pflege/Handwerk) oder das Arbeitseinkommen/Stundenweise Beschäftigung (Gastronomie) sind für den Lebensunterhalt der Beschäftigten, nicht attraktiv noch ausreichend. Ein tatsächlicher Fachkräftemangel, ist auf den Arbeitsmarkt unter Berücksichtigung des Willens der Ausbildung von Fachkräften, nicht erkennbar. Hingegen die Knappheit von „Billiglohnarbeitskräften“ durchaus realistisch ist.
Kleiner Tipp an alle die Servicekräfte in der Gastronomie händeringend suchen.
Stundenweise Abrufbereitschaft auf Mindestlohnbasis am Wochenende an Sonntagen an Feiertagen und in den Abendstunden ist nicht attraktiv. Auch das Selbstbezahlen der „Service-Dienstkleidung“ ist nicht zu empfehlen und das Einbehalten der Trinkgelder ein absolutes NO-GO. Im übrigen waren meiner Erfahrung nach viele „Fachkräfte“ in der Gastronomie schon traditionell und vielfach seit den 60 er Jahren „Gastarbeiter“ die in den 90er Jahren von „Fachkräften“ aus Osteuropa abgelöst wurden.
„Exkurs Bürgergeld“
Das sogenannte Bürgergeld wurde mit „Vertrauenszeit“ von manchen Politkern als ungerecht empfunden. Sie forderten und bekamen Sanktionen ab der ersten Minute.
Warum haben manche Politiker das Bürgergeld mit „Vertrauenszeit“ als ungerecht empfunden?
Na ja ich denke der wahre Grund dafür, dürfte im allgemeinen Sozialneid begründet sein, das Bürgergeld ist eine staatliche Leistung der Grundsicherung die an Bedürftigkeit gekoppelt ist.
Bürgergeld erhalten nur Bedürftige. Und das empfinden „Sozialneider“ als ungerecht.
Hingegen wird die GASPREIS-SOFORTHILFE als gerecht empfunden.
Warum? Weil diese
ALLE Gas- und Fernwärmekunden ohne Einkommensdeckelung erhalten also auch Ministerpräsidenten, Leiter der Staatskanzlei, Vertreter von Städte und Landkreistagen, Arbeitgeberpräsidenten und Handwerkskammerpräsidenten... Aber auch CDU Funktionäre und viele viele mehr... selbstverständlich nicht mit einen Festbetrag sondern 1/12 des Jahresverbrauchs nur für große Unternehmen ist dieser Verbrauch auf 1,5 Millionen Kilowattstunden im Jahr gedeckelt. Natürlich erhält diese GASPREIS-SOFORTHILFE auch die sozialversicherungspflichtige beschäftigte Teilzeit-Pflegehilfskraft, die sich trotz Arbeit und rackern wöchentlich stundenlang bei der Tafel um Lebensmittel anstellen muss. Wie ich vom Tafel-Chef Vorort erfahren habe „Müssen Tafeln jetzt auch immer mehr Berufstätige versorgen“
Wie ich denke, wird die GASPREIS-SOFORTHILFE auch von Unionspolitikern und der Wirtschaftsnomenklatur aufgrund das sie jeder Gas- und Fernwärmekunde erhalten kann, als gerecht empfunden
So und jetzt Schluss, ich kann nicht soviel essen, wie ich … müsste.
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Epilog
Zudem wird immer deutlicher das, dass Universalgenie in den Stellenanzeigen gesucht wird, so las ich in einer Stellenanzeige im IT Bereich „IT Netzwerkadministrator, mit Kenntnissen zum Programmieren für Hubs und Switch sowie guten SAP Kenntnissen und Erfahrung im ERP Bereich (Enterprise-Resource-Planning) gesucht. Jahres Einkommen 24.000 €. In den Medien wird schon einmal darüber berichtet, dass auch ungelernte im IT Bereich Beschäftigung finden. Na ja, zum Beispiel ein Verkäufer*in im Handyladen gehören wie viele andere Jobs im Umfeld der IT nicht zwingend zum IT Kernbereich, auch wenn viele meinen das jede*r der ein Smartphone bedienen kann, ein IT Spezialist*in ist.
Unternehmen unternehmen etwas gegen die Fachkräfteknappheit andere jammern in die TV Kameras.
1.1 Eckwerte des Arbeitsmarktes Bericht November 2022 (PDF Seite 51)
Tabellenanhang zum Monatsbericht November 2022
Quelle der Zahlen:
https://statistik.arbeitsagentur.de...d-0-202211-pdf.pdf?__blob=publicationFile&v=1
Diese Analyse des Arbeitsmarktbericht der BA wurde unter Verwendung der Quellzahlen des BA Bericht November 2022 von Sybilla am 03. Dezember 2022 erstellt.