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1968 - 2008

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M

Myron

"Ich ging mit dir durch die Straßen. Ich nahm aber keine Straße wahr.
Ich sehe gar nichts. Ich weiß nicht, wo die Augen hinsehen. Wenn man offenen Auges gar nichts sieht."


Hab mir so ein paar Gedanken gemacht über 1968 und und 2008.

2008 ist für mich dieses Forum bzw. die Gedanken von bestimmten Menschen, vielleicht verrückt, aber beide Ereignisse sind für mich gar nicht ähnlich.


1968 besaß in unserer „Straße“ noch keiner ein Telefon oder ein Fernsehgerät.
Wir draußen auf der Marsoberfläche mussten zum telefonieren in das nächste irdischen Dorf zum Gasthof. Pech. Ich konnte den Telefonhörer noch nicht heben.

Derweil haben junge Menschen in Universitätszirkeln auf Straßen und in Betten für Freiheit demonstriert.

Die erste Medienrevolution:

„Das wird jede Protestbewegung sehr bald merken, dass man in den Medien nur wahrgenommen wird, wenn man die Regeln übertritt.“

„Die Propaganda der Tat“.

„Weltweit vernetzte Aufbruchsstimmung“.


...


„Ich entstamme einer Arbeiterfamilie. Ich durfte das Gymnasium besuchen – unterstützt von meinem Vater (der Junge soll es einmal besser haben) – gegen den Willen meiner Mutter. Die ersten beiden Jahre verliefen befriedigend. Im dritten Jahr kam es zur ersten Krise – ich wurde nicht versetzt, wiederholte aber die Klasse mit Erfolg. Alles schien wieder in Ordnung. Aber immer klarer erkannte ich den sozialen Unterschied zwischen mir und den anderen (mit mir waren noch zwei, drei Arbeiterkinder in der Klasse – bis zum Abitur hat es, so viel ich weiß, keiner geschafft).
Der Unterschied zeigte sich schon in der Kleidung und beim Taschengeld. Ich bekam Minderwertigkeitskomplexe, die oft...zu starken Depressionen führten. Einige Lehrer förderten diesen Zustand. Eine Lehrerin sagte einmal montags: Du trägst ja den gleichen Pullover wie am Samstag, der muß doch stinken. In dieser Zeit entstanden meine ersten Gedichte.


(karin struck aus `klassenliebe`)

In unserer Schule trugen wir die ganze Woche hindurch den gleichen Pullover.

Ich frag mich, hatten die Studenten 1968 wirklich Interesse an Menschen außerhalb ihrer Lebensumstände?
Sie haben Ideologietiker-Idole hochgehalten und sich Charismatikern an den Hals geworfen. Wenn sie heute aufwachen würden, würde auf ihren Lettern Obama draufstehen.

Nein, so eine Revolution möchte mich nicht.
Mehr-Schichten-Revolution. Meine Erfahrung sagt mir, in allen gesellschaftlichen Klassen, in die ich bisher Einblick bekam, gibt es solche und solche, in vielen Menschen, egal aus welchen Schichten sie kommen, steckt Widerstandspotential drin, in jedem dieser Menschen auch Angepasstheit.
Dazu kommt der Zeitfaktor. In jedem dieser Menschen gibt es Zeiträume wie Ebbe und Flut, Zeiträume, in denen er zur Angepasstheit und in denen er zur Rebellion neigt.

Die meisten Menschen der 1968-Bewegung haben ein Frühjahr lang versprochen...
Mit größter medialer Unterstützung.

2008

2008 ist viel passiert.

Und dieses Forum hier entstanden.
Ich hab kein Hintergrundwissen. So stell ich mir die Erschaffung der Welt vor.

Die Beben unter den Medienoberflächen wurden seismographisch registriert und festgehalten und hinterfragt.
Im Grunde ist es nicht meine Welt, sie verführt mich zu politischer Radikalisierung und mitunter schlechter Laune. Zu große Dosen dieses Forums machen mich depressiv. Andererseits bin ich hier aufgewacht.

In meine Revolution müssen Menschen eingebunden werden, nicht Ideologien.
In der ersten Demo meines Lebens demonstrierte ich vor Jahren in London für die Freilassung Mandelas. Ich der zweiten Demo, die ich bewusst mitgegangen bin, demonstrierten christliche Pazifisten Seite an Seite mit Mitgliedern der MLPD. Ein paar ideologische von deren Flügeln können ja überhaupt nicht miteinander...

Vielleicht hätte man 2008 eine Bank besetzen sollen.
 

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