OP
Gelöschtes Mitglied 2265
- Thread Starter
- #61
Mein lieber 2Raben. ich schätze Deine posts in der Regel sehr, abär... ich denke, daß man Kunst nicht allgemein "verdeuten" (interpretieren) kann. Ich vermute, ein Kunstwerk, welcher Art auch immer, wirkt ganz speziell auf den Einzelnen, wenn sich auch alle über den künstlerischen Aspekt einich sind. Ich bin kein Freund von Begriffen wie z.B. Metaebene, denn der Begriff Meta ist einfach zu vielschichtich, oder? Möglicherweise meinst Du, wenn du den Begriff benutzt, etwas, was für Dich einleuchtend, für andere aber nicht ist.Die Metaebene entsteht durch die relativ spannungsreiche Aufteilung des Blattes. Das Herz und der Baum bilden eine gegenläufige, sich unterstützende Linie, wodurch die Aussage an Glaubwürdigkeit gewinnt. Nicht schlecht für den Anfang.
Bei einem Spanienurlaub vor mehr als 50 Jahren saßen meine Eltern und ich in Can Picafort auf Mallorca draußen vor einer Cantina wo meiner Erinnerung nach eine Steineiche stand. Es war total windstill und die Schatten, die sich da ergaben, vermittelten auf dem Terracottaboden auch eine gewisse Spannung. Abär.... das ist mMn keine Kunst, nur weil das Licht einem Objekt ein wenich Leben einhaucht. Diese "Kunstwerke" sind mMn Abfall in dem Sinn wie ich alle " Josef Beuys' "Werke" empfinde.In dem Zangeblatt entsteht diese Spannung durch die sich überlagernden Schattenpartien.Wenn man farbiges Licht verwendet, entsteht dadurch ein aquarellartiger Eindruck. Das Blatt war eines der Ersten in der Kunstgeschichte mit diesem Effekt. Dadurch ist es so hoch dotiert (wenn auch mmn etwas zu hoch) aber man kann nur hoffen, dass der Golom Vernunft annimmt und das flache Geschwätz jetzt mal ein Ende nimmt. Das Blatt ist sein Geld (fast) wert.
Der Kunstmarkt bestätigt nur sich selbst, bzw. seine Anlageinteressenten. Aus ihm lässt sich nichts über tatsächliche Kunst ableiten.Meine Meinung ist aber diejenige, welche sich durch die Tatsachen sofort erschließt, von den Fachleuten argumentativ gedeckt ist und welche durch den Kunstmarkt unmissverständlich tausendfach bestätigt wird.
.. dann kann ich also ab sofort von mir behaupten , "ich wäre gebildet" .. danke dir ..
Hier ist die Metaebene mehr als klar!...Prinzipiell gilt: Es ist keine Kunst ohne Metaebene, Punkt.
Ich verstehe diese Metaebenengeschichte tatsächlich nicht. Gut, daß ich im Ruhestand bin und daß das keiner meiner Chefs wußte.*LOL*Hier ist die Metaebene mehr als klar!
Die besteht nämlich daraus, das die Engel im Himmel ( an der Decke ) sind,
und die Menschen unten auf der ERDE wandeln und zu ihnen aufschauen...
Die Metaebene ist nichts anderes als eine Umschreibung von perspektivischem Geschmack, denn sie ist nie genau definiert!
( Zum Glück, sonst würden wir alle das gleiche Auto fahren, oder würden alle das gleiche Hemd tragen )
Mit Geschmack hat die Arbeit nichts zu tun. Es handelt sich um eine geistige Leistung. Wenn ihr diese nicht schnallt ist das euer Problem.
Selbst ein Tischler könnte etwas Kunstvolles schaffen. Frach 'ma [MENTION=209]Pommes[/MENTION].*LOL*
Jupp, sehe ich auch so. Allerdings... wenn man ein wenich Einblick in das "KunstGESCHÄFT"(!) hat, weiß man, das es dort nie um Kunst, sondern immer nur um Kohle geht. Man muß 1. die richtigen Leute beschmusen und 2. im politisch korrekten Trend sein. Komischerweise , gefühlsmäßích, habe ich früher nie verstanden, warum der Schmierer Salome im Trend war. Heute weiß ich es! Ich hörte mal von einem Düsseldorfer Kunstmaler, daß man in D-Dorf als Hetero keine Chance hätte, ausgestellt zu wird en, denn die ganze Verwaltung und Kunstszene war von schwulen Bossen geprägt.Welche geistige Leistung?
Die des "LKünslrers"? Der hat nur Altpapier gefaltet.
Die des Bewunderers? Hurz! Der hat sich Gedanken über das Nichtvorhandene gemacht .
Aha! Warum gibt es dann den Begriff "Kunsttischlerei"? Das wäre doch nach Deiner Sicht ein Pleonasmus, oder?*LOL*Was ist das denn für'n Dummschnack Tischler schaffen ständig Kunstvolles, es dürfte kaum einen zweiten Job geben, in dem ein derart hohes Maß an technischem Wissen mit künstlerischer Fingerfertigkeit und ethischem Bauchgefühl einher geht.
Aha! Warum gibt es dann den Begriff "Kunsttischlerei"? Das wäre doch nach Deiner Sicht ein Pleonasmus, oder?*LOL*
Aha! Warum gibt es dann den Begriff "Kunsttischlerei"? Das wäre doch nach Deiner Sicht ein Pleonasmus, oder?*LOL*
Genau! Und deshalb ist die Hauptarbeit eines Tischlers eben Handwerk, wobei die Grenzen zwischen Handwerk und Kunst tatsächlich fließend sind.Die Jungs sind halt auf künstlerische Arbeiten spezialisiert, die schnitzen dir in 5 Min. nen Löwenkopf in deine deine Haustür und ich mache das mit der CNC Fräse in 30 Sek.
Wie ich schrieb, Grenze ist fließend.Ne, Spaß beiseite, ein Kunstschreiner arbeitet mit diversen Sau teuren Hölzern die auch noch lange trocknen müssen und hat auch das nötige Spezialwerkzeug, meistens isser dann auch noch auf Restauration eingestellt, die Anforderung an die Feinmotorik ist sehr hoch.
Meiner einer kann alles und macht alles, ist aber nicht spezialisiert, es kann heute ein Trockenbau sein, morgen eine Wendeltreppe in Buche und übermorgen eine Einbauküche, es kann aber auch passieren das es nur ein Karnickelstall für Brunhilde Meier wird.
Mein erster Auftrag, am ersten Tag der Lehre, war eine Puppenstube für die Tochter von meinem Meister.
Deshalb!
Das ist ein Thema das EUCH berührt, WOW!
Lustig das du von einer Wendeltreppe sprichst!Meiner einer kann alles und macht alles, ist aber nicht spezialisiert, es kann heute ein Trockenbau sein, morgen eine Wendeltreppe in Buche...[/B]
Nein, es berührt sie leider nicht, sie verstehen noch nicht einmal die Argumente, obwohl es noch nicht einmal Schmerzen bereiten würde.
ich wäre aber gerne bereit, das Zangeblatt noch einmal in der Tiefe zu erläutern.
Kannst du dir vorstellen, das ich sie leiden sehen möchte?
Lass zu!
Also...
Herbert Zangs war ein Künstler der 50er bis 70er. Er schuf als Erster Papierknicke, welche im Streiflich zarte Grautöne erzeugen und bei Farblicht aquarellige Töne. Heute ist dieses Verfahren etabliert und ich habe vor einem Jahr auch damit herumexperimentiert.
Das auf ebay angebotene Blatt gehört zu den allerersten dieser Art und markiert einen wichtigen Avantgardpunkt innerhalb des Informell der nur mit wenigen Beispielen vertreten ist. Es ist ein besonderer Glücksfall, weil diese Avantgardpunkte häufig nur durch Skizzen erhalten sind, welche nicht den vollen ästhetischen Wert besitzen. Dieses Blatt ist aber zart, schön UND markiert diesen Punkt. Der hohe Schätzpreis ist darum hier mal ausnahmsweise fast gerechtfertigt. Zum Vergleich: Mit etwas Glück kannst Du eine Beckmannradierung für 450€ und einen Picassoteller für etwa 900€ erwerben.
ich habe mich über den Text von Golom wirklich sehr geärgert, weil er den Künstler völlig unsachlich beleidigt, indem er das Blatt als Müll bezeichnet hat und die Kunstgeschichtler und Händler, die dieses Werk sichern wollen, als Bekloppte bezeichnet hat. Das kann ich als Kunstgeschichtler nicht so stehen lassen.
Solche zarten Arbeiten landen aus Unwissenheit ja wirklich nicht selten im Müll womit ein großer Kulturverlust und Identitätvernichtung einhergeht. Überhaupt ist ein Großteil des Werkes von Zangs vernichtet, durch Umzüge, Brände etc. Das Blatt datiert 1954, ist eine absolute Rarität und vergleichbar mit einem seltenen Oldtimer. Man muss nämlich wissen, dass diese Art von Werken einem deutlichen Schwund unterliegen und die Kunstgeschichtler sich große Mühe machen solche Avantgardepunkte zu erhalten. Wir leben ja in einer Zeit, in der ohnehin so viel Kultur zerstört wird, durch stumpfsinnige Erben, die grassierende Armut, Bildungsmisere, kleine Wohnungen und nicht zuletzt auch durch die Ausbreitung des Islam.
Das lag mir auch schon die ganze Zeit auf der Zunge, aber ich bin leider kein Kunstgeschichtler. >8´)
Und wer sich über solche Dinge echauffiert, sollte sich doch einmal Gedanken darüber machen, warum Otto Normalbürger sich lieber ein verblichenes Spitzweg-Kalenderblatt im "barocken" Plastikrahmen oder den "Mann mit dem Goldhelm" als Stickerei übers Sofa hängt, als sich tatsächlich einmal mit den Geheimnissen der Kunst zu beschäftigen. Und sich vielleicht auch einmal mit der Frage zu befassen, warum es für kulturell ungebildete Neureiche so verführerisch ist, ihr meist unverdientes Geld in ein vergoldetes Steak oder eine völlig überteuerte Rolex zu investieren. >ß´)
Also...
Herbert Zangs war ein Künstler der 50er bis 70er. Er schuf als Erster Papierknicke, welche im Streiflich zarte Grautöne erzeugen und bei Farblicht ......
Autor | Titel | Forum | Antworten | Datum |
---|---|---|---|---|
G | Welchen Vorteil bieten "Steelbooks" (DVD/blueray)? | Vielseitige Kultur | 3 |