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Heute geht es um demokratischen Zentralismus in der DDR. Das ist für gwöhnlich die Bezeichnung dafür, wovor sich DDRBürger auch gern gedrückt haben. Wir reden von den Kollektivversammlungen etc..:
https://dietrommlerarchiv.wordpress.com/2018/10/07/der-demokratische-zentralismus/
Petra nennt so einen Grund, den ich so nicht bedingungeslos unterstützen kann.
"""In der Bezeichnung „demokratischer Zentralismus“ wurden zwei Begriffe verwendet. Den Begriff „Demokratie“, der im Sozialismus die umfangreiche Aktivität der Werktätigen(arbeitenden Menschen), ihre Teilnahme an der Planung. Leitung und Verwirklichung aller Angelegenheiten kennzeichnet. Allerdings haperte es in der Praxis damit. Das System den demokratischen Zentralismus hatte mehr und mehr Risse bekommen. (s.u.) Aufgrund der Mangelwirtschaft hatte der alltägliche Einkauf viel Zeit verschlungen. Da verloren die Leute das Interesse am politischen Engagement."""
Eigentlich war es genau umgekehrt. Sobald etwas massiv fehlte, wurden unsere Parteiversammlungen praktisch Vollversammlungen, bei denen das "Leid" vorgetragen wurde. Wir organisierten bei uns in der Parteigruppe deswegen einen organisierten Einkauf für unsere Kollegen. Es ist ja bekannt, daß in der Gastronomie arbeitende Menschen, kaum die günstigsten Einkaufszeiten hatten. Und den Ausverkauf von einem Produkt, das Alle wollen, als Mangel zu bezeichnen, würde uns sogar heute schwer überfordern. In der Anwendung des Begriffes auf diese Art, hätte ich heute eine permanente Mangelwirtschaft.
Die Petra versucht das jetzt wieder gerade zu rücken:
"""Die Sucht nach Luxus nahm durch den westlichen Einfluss überhand. So hatte die westliche Propaganda den Grundstein gelegt, damit niedere Instinkte den Niedergang der DDR beschleunigen konnten."""
Es waren keine niederen Instinkte, sondern einfach die massiven Sparguthaben der DDRBürger, die einen Konsum auf höherer Ebene ermöglichten und damit auch den Wunsch danach. Ab dann wirkt erst Propaganda und Embargo als Einheit. Mit den höheren Ansprüchen wächst auch die Komplexität von Produkten, die einen Import diverser Bestandteile von Gebrauchsgütern erforderten.
Auf hunderten Versammlungen, denen ich beiwohnen durfte, wurde uns klar vermittelt, warum dieses und jenes Produkt nur maßvoll zur Verfügung stehen kann. Mit der Einführung von Delikat, Exquisit etc., also den Edelmarken, hatte jeder DDRBürger die Möglichkeit, das zu erwerben, was er gern wollte) Zu einem reellen DDRImportpreis)Damit zogen dann auch echte Westverhältnisse bei uns ein) Ein großer Teil der arbeitenden Bevölkerung entdeckte dann mit einem Mal den Wohlgeschmack von Kürbis als Austausch zu Ananas)Heute bezahlen sie für (billigen) Kürbis mehr als für Ananas))
kh
https://dietrommlerarchiv.wordpress.com/2018/10/07/der-demokratische-zentralismus/
Petra nennt so einen Grund, den ich so nicht bedingungeslos unterstützen kann.
"""In der Bezeichnung „demokratischer Zentralismus“ wurden zwei Begriffe verwendet. Den Begriff „Demokratie“, der im Sozialismus die umfangreiche Aktivität der Werktätigen(arbeitenden Menschen), ihre Teilnahme an der Planung. Leitung und Verwirklichung aller Angelegenheiten kennzeichnet. Allerdings haperte es in der Praxis damit. Das System den demokratischen Zentralismus hatte mehr und mehr Risse bekommen. (s.u.) Aufgrund der Mangelwirtschaft hatte der alltägliche Einkauf viel Zeit verschlungen. Da verloren die Leute das Interesse am politischen Engagement."""
Eigentlich war es genau umgekehrt. Sobald etwas massiv fehlte, wurden unsere Parteiversammlungen praktisch Vollversammlungen, bei denen das "Leid" vorgetragen wurde. Wir organisierten bei uns in der Parteigruppe deswegen einen organisierten Einkauf für unsere Kollegen. Es ist ja bekannt, daß in der Gastronomie arbeitende Menschen, kaum die günstigsten Einkaufszeiten hatten. Und den Ausverkauf von einem Produkt, das Alle wollen, als Mangel zu bezeichnen, würde uns sogar heute schwer überfordern. In der Anwendung des Begriffes auf diese Art, hätte ich heute eine permanente Mangelwirtschaft.
Die Petra versucht das jetzt wieder gerade zu rücken:
"""Die Sucht nach Luxus nahm durch den westlichen Einfluss überhand. So hatte die westliche Propaganda den Grundstein gelegt, damit niedere Instinkte den Niedergang der DDR beschleunigen konnten."""
Es waren keine niederen Instinkte, sondern einfach die massiven Sparguthaben der DDRBürger, die einen Konsum auf höherer Ebene ermöglichten und damit auch den Wunsch danach. Ab dann wirkt erst Propaganda und Embargo als Einheit. Mit den höheren Ansprüchen wächst auch die Komplexität von Produkten, die einen Import diverser Bestandteile von Gebrauchsgütern erforderten.
Auf hunderten Versammlungen, denen ich beiwohnen durfte, wurde uns klar vermittelt, warum dieses und jenes Produkt nur maßvoll zur Verfügung stehen kann. Mit der Einführung von Delikat, Exquisit etc., also den Edelmarken, hatte jeder DDRBürger die Möglichkeit, das zu erwerben, was er gern wollte) Zu einem reellen DDRImportpreis)Damit zogen dann auch echte Westverhältnisse bei uns ein) Ein großer Teil der arbeitenden Bevölkerung entdeckte dann mit einem Mal den Wohlgeschmack von Kürbis als Austausch zu Ananas)Heute bezahlen sie für (billigen) Kürbis mehr als für Ananas))
kh