Hier ein Übersetzungsleitfaden: Deutsch-Rechts/Rechts-Deutsch, um zu begreifen, wer da wie und warum im Netz kommuniziert:
Linksextrem
Als linksextrem gilt man für Rechte, wenn man Anhänger der bekannten linksextremen Kampfschrift "Grundgesetz" ist.
Fachkräfte
Als Fachkräfte werden Nichtweiße bezeichnet, meist im Kontext von Berichterstattung über Kriminalität. Sarkasmus und die schlichteste Form der Ironie, die Gegenteilformulierung, gehören essenziell zur rechten Sprache. Entsprechend wird hier die Formulierung verballhornt, dass Zuwanderung in Deutschland gebraucht wird, um den Fachkräftemangel auszugleichen. Ähnlich funktioniert "Kulturbereicherer".
Gutmenschen
Auch in intellektueller Darreichungsform als "Hypermoralisten" verfügbar, handelt es sich im rechten Sprachgebrauch um Leute, die einen gewissen Mindestanstand im Alltag und Grundrechte für alle Menschen für politische Werte halten. Die Bezeichnung Gutmensch ist eine Schuldabwehr, weil sich Rechte und Rechtsextreme schlecht fühlen, wenn ihr fehlender Anstand im Kontrast zu Nichtrechten so deutlich wird.
Flüchtlinge
In extremistischen Weltbildern gibt es oft einen einzelnen politischen Kristallisationspunkt, der über alles entscheidet. Bei der evangelikalen Rechten in den USA war es lange die Abtreibung, die als einziges Kriterium für den politischen Kompass betrachtet wurde. Bei Rechten sind es Flüchtlinge und Migranten. Alle anderen Themen sind irrelevant, nachgeordnet oder Zeitverschwendung. Um diese absurde Perspektive aufrechterhalten zu können, verbindet die Rechte sämtliche anderen Themenkomplexe einfach mit Flüchtlingen, mithilfe von Verschwörungstheorien oder konstruierten Vergleichen: Was hätte man mit den X Milliarden für Flüchtlinge für deutsche Obdachlose machen können! Obwohl man selbstredend zugleich Obdachlose verachtet. Für Rechte stellen Flüchtlinge zugleich allergrößte Bedrohung und Existenzberechtigung dar; es ist wie eine Hassliebe, nur ohne Liebe.
Quelle:
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/rechte-sprache-deutsch-rechts-rechts-deutsch-a-1221185.html
Wir könnten ja mal sammeln, was sich sonst noch so nicht entblödet.