Wer weiß?
Würde denn dabei das Ganze irdische Leben gewertet oder sozusagen nur die letzten Tage, in der ein "unechter Glaubender" doch noch zu einem Echten wurde ?
Es wird das ganze Leben (aktuelle Inkarnation) und die ganze Seele (eventuelle vorherige Guthaben oder Schuld/Sünden) gewertet.
Gläubige mit Schuld/Sünden können auch bestraft werden. "Gläubiger" kann einmal "eher guter Mensch ohne Schuld/Sündenpunkte" bedeuten oder wie aktuell typischer gebraucht "ein Mensch, der an Allah glaubt".
Allah kann Schuld/Strafe erlassen. Dafür gibt es vermutlich einen fairen Algorithmus, eine einheitlich gute Behandlung für alle Menschen/Lebewesen.
Lohn (Paradies) und Strafe (Hölle) oder auch eine passende Wiedergeburt müssen gerecht und nach einem guten Algorithmus erfolgen. Der große Ausgleich (gerechter Lohn oder Strafe) erfolgt über die Existenz der Seele über die Zeit der Schöpfung.
Gerechtigkeit erster Ordnung ist Lohn für Gutes und Strafe für Schlechtes. Gerechtigkeit zweiter Ordnung ist der große Ausgleich (über alle Inkarnationen und Leben im Jenseits einer Seele), wonach auch schlechte Menschen genug Spaß haben müssen (siehe auch
Alea iacta est). Praktisch leiden Gläubige erst und werden dann belohnt, während Ungläubige erst Spaß haben, um sie dann in der Hölle bestrafen zu können.
Doch "unwissend" ist im Grunde keiner, die Entscheidung an Gott zu glauben ja schon ein wertender Maßstab.
Der große Ausgleich (Lohn und Strafe nach einem einheitlichen Schema/Algorithmus) gilt über die ganze Schöpfung unabhängig vom Wissen der jeweiligen Inkarnation. Vermutlich hat jede Seele vorher ihrem Schicksal in ausreichender Kenntnis dessen zugestimmt.
Irgendwelche Aspekte, wie z.B. dass die 10 Gebote oder das Christentum einigen noch unbekannt sind, betreffen nicht den großen Ausgleich. Es ist anzunehmen, dass zu bestrafende Sünder z.B. gegen die universelle/intuitive
Goldene Regel verstoßen haben.
Möglicherweise/vermutlich spielt beim großen Ausgleich (genug Spaß für alle) auch Gut oder Schlecht keine Rolle - Gläubige sind eher gut aber deswegen haben sie insgesamt nicht mehr Lohn als Bösewichte. Das ist logisch, denn man kann Bösewichte nicht nur bestrafen, wo sie doch schon die ungeliebte Rolle des Bösen übernommen haben. Demzufolge ist es sogar denkbar, dass Böse etwas mehr Spaß als gute Gläubige haben, auch weil Gläubige aus Idealismus gut sein müssen und nicht weil sie so mehr bekommen.
Andererseits gibt es vielleicht auch Tricks, wonach wahre Liebe vielleicht nicht so stark als Lohn angerechnet wird, weiß nicht - jedenfalls wäre es doof, wenn Menschen vor Liebe zurückschrecken würden, bloß weil sie eine Anhäufung von zu viel Lohn durch Liebe befürchten - da kann man argumentieren, dass Verweigerung von Liebe ein negativer Aspekt ist und man somit besser die Liebe mitnimmt. Für welchen Lohn sollte man denn auf Liebe verzichten? Man kann erwarten, dass Allah die Menschen nicht für Liebe bestraft, das wird insgesamt schon irgendwie passen.
Der ganz einfache Grundgedanke ist, dass alle Lebewesen in der vorherbestimmten Schöpfung hinreichend Lohn (Spaß) bekommen müssen. Um üble Ungläubige/Sünder in der Hölle bestrafen zu können, müssen sie zuvor genug Lohn (Spaß) bekommen haben. Was da alles wie zählt, weiß ich nicht - vielleicht wird das noch mal bekannt gegeben.
Barmherzigkeit und Straferlaß für reuige und besserungswillige Sünder müssen im allgemeinen Ausgleich bereits irgendwie berücksichtig sein. Ebenso irgendwelche Rabatte, siehe auch
Allahu akbar.
Nicht nur ein wertvolles Leben geführt zu haben, sondern auch in Herzen verankert.
Bescheidenheit alleinig vermag wohl keine Pforten zu öffnen, doch ohne, bleiben sie eh für immer zu.
Weiß nicht. Ehrlich gute Absichten und für das Gute und Allah zu sein, ist schon viel. Real gute Taten sind auch was wert aber die müssen auch verdient sein - einfach nur per Zufall was nützliches tun zählt nicht so. Bescheidenheit alleine ist vielleicht nicht so viel wert - der praktische Aspekt davon: gelebter Verzicht bedeutet Ansammlung von Spaßpotential im Rahmen des großen Ausgleichs. Für Überheblichkeit und unangemessene Forderungen gibt's natürlich auch keine Pluspunkte. Die Details sind komplexer aber im Grund ist es auch ganz einfach: hinreichend gut sein - was das in etwa bedeutet, ist heutzutage ziemlich bekannt.
Guter Glaube und gute religiöse Praxis sind ein Verdienst. Eine selbstsüchtige falsche Interpretation der Schriften ist jedoch gefährlich: Glaubt besser nicht, dass einem Religionszugehörigkeit oder bestimmte Rituale retten oder dass einem Religioten schlechte Taten straflos gestattet sind. Es wäre völlig absurd, wenn ein übler Sünder von einem normalen Menschen (Priester) vor der Höllenstrafe bewahrt werden könnte oder dass einem ein beschnittener Schniedel von aller Strafe befreien würde.
Jeder kommt nach seinem Leben vor das jenseitige Gericht. Möglicherweise kann man statt Paradies eine angenehmere Wiedergeburt wählen und statt Höllenstrafe die Bestrafung im diesseitigen nächsten Leben. Damit es genug Potential für eine interessante Schöpfung gibt, können die Menschen mit Sündenrabatten oder Paradiesboni für eine entsprechende Wahl gelockt werden, d.h. wenn sie Paradies als Lohn wählen, kriegen sie mehr als bei einer alternativ besseren Wiedergeburt und ebenso ist es mit der Hölle: Straferlaß bei Wahl der Höllenstrafe, wenn die Hölle zu leer ist oder Straferlaß für eine passende Wiedergeburt, wenn die Hölle schon zu voll ist und Sünder für eine leidige Wiedergeburt gebraucht werden. Vielleicht.
Wahrheit ist etwas unabhängig vom Auge des Betrachters Vorhandenes.
Gott: Entweder es gibt sowas oder es ist tasächlich nur eine Einbildung.
Nur eins von beiden ist die Wahrheit. Das andere nicht.
Korrekt. Es gibt die absolute Wahrheit und Realität. Etwas ist oder es ist nicht. Etwas ist wahr oder es ist falsch.
Bezüglich dem Glauben könnte es rein theoretisch irgendwelche Regeln geben, wonach rein hypothetisch nur der in die Hölle kommt, der an solches Konzept glaubt aber dem ist denke ich nicht so. Es wäre absurd, wenn ein gottesfürchtiger oder höllenfürchtiger Gläubiger schlechter gestellt wäre, als ein überheblicher, selbstsüchtiger, selbstgefälliger Ungläubiger. Diesbezüglich hat aber jeder die Wahl, ob er da die Höllenstrafe für ein bisschen niederes Vergnügen im Diesseits riskieren möchte. (alles imho)