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Freigeld nach Silvio Gesell - Pro und Contra

Starfix

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Folgen der Geldschwemme
Die Zinsen schwinden, die Utopie beginnt


Islamische Rechtsgelehrte und linke Freigeld-Verfechter
Die Freiwirte sind nicht Links, sie sind Liberal, mir Persönlich sogar viel zu Liberal
- sie alle träumen von einer Welt ohne Zinsen.
Falsch und das nach so vielen Jahren, es Zeigt das Du dich inhaltlich nicht mit der Freigeldtheorie beschäftigt hast.
Die Ideen der Kapitalismuskritiker erleben jetzt ihren Praxistest. Denn in den meisten Industriestaaten haben die Notenbanken die Zinsen faktisch abgeschafft.
Wir können uns die Zinsen nicht mehr Leisten, wenn wir die Zinsen erhöhen wird das System Kollabieren.

Wer sich umgekehrt Geld leihen möchte, müsste es angesichts der niedrigen Zinsen eigentlich besonders einfach haben - genau so, wie es sich Gesell gewünscht hat. Doch auch hier ist die Wahrheit komplizierter:
Nun es ist so Kompliziert das Du es einfach nicht Kapieren willst, weil es dir offensichtlich zu anstrengend ist.
Wer erstklassige Sicherheiten vorweisen kann und das Glück hat, in einem stabilen Land zu leben, der kriegt das Geld praktisch umsonst - der deutsche Häuslebauer zum Beispiel.


Noch mal wenn wir die Zinsen wieder anheben ist es mit den stabilen Land schnell vorbei und dann bauen noch weniger Leute Häuser.

Der Mittelständler in Griechenland, der seine Lieferungen vorfinanzieren muss, merkt vom Ende der Zinsen hingegen wenig. Er kommt ebenso schwer an Kapital wie vor der Geldschwemme der Zentralbanken - weil die Banken das Risiko scheuen, ihm Geld zu leihen.

Die Menschen in Griechenland eine Revolution entfachen, weil bei einer Zinserhöhung die Menschen dort Hungern müssen.


Gerecht ist das ganz sicher nicht.
Mit welchen Recht sollen wir denn die Zinsen für die Überschüsse der Kapitaleigner bezahlen?
Es sieht ganz so aus, als würden mit dem Ende der Zinsen auch die dazugehörigen Utopien entzaubert.


Es ist eine Utopie mit den Zinsen so weiter zu machen wie ihr euch das vorstellt.
 

New York

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Und wie stellen wir uns das vor? Ich habe dazu noch nichts geschrieben.

Fakt ist eines: Durch die künstlich tiefen Zinsen ist die Wirtschaft noch nicht eingebrochen und dies bezahlen wir alle mit unseren Spareinlagen und Renten. Der Bürger wird enteignet, damit die Wirtschaft nicht kollabiert. Dies wird nur gemacht, weil man den Euro retten will.

Fakt ist zudem, dass das Allheilmittel Freigeld und Bargeldsteuer - also ein Instrument dass Kredite in den Markt spülen sollte - ein Märchen ist. Die Rahmenbedingungen sind de facto schon erreicht und es nützt nichts. Und genau darauf habe immer hingewiesen.

Mein Szenario: Wir werden noch lange tiefe Zinsen haben und können diese nur ganz langsam wieder anpassen wenn die Wirtschaft anzieht. Dass heißt wir werden eine lange Stagnationsphase haben und kommen mit Renten in größte Schwierigkeiten. Das Problem wird nicht gelöst, es wird wie immer nur hinausgezögert.

Freigeld = Pestalozzi ist gestorben, es gibt nichts gratis. In einem Punkt hast du aber recht. Mit "links" hat dies nichts zu tun. Sarah Wagenknecht hat in dieser Sache gleich argumentiert, weil sie weiß, dass man mit günstigen Zinsen alleine das Problem nicht lösen kann. Banken geben wegen dem nicht eher Kredite. Die Kriterien für Kreditvergabe sind andere.

BG, New York
 
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Eisbär

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Und wie stellen wir uns das vor? Ich habe dazu noch nichts geschrieben.

Fakt ist eines: Durch die künstlich tiefen Zinsen ist die Wirtschaft noch nicht eingebrochen und dies bezahlen wir alle mit unseren Spareinlagen und Renten. Der Bürger wird enteignet, damit die Wirtschaft nicht kollabiert. Dies wird nur gemacht, weil man den Euro retten will.

Fakt ist zudem, dass das Allheilmittel Freigeld und Bargeldsteuer - also ein Instrument dass Kredite in den Markt spülen sollte - ein Märchen ist. Die Rahmenbedingungen sind de facto schon erreicht und es nützt nichts. Und genau darauf habe immer hingewiesen.

Mein Szenario: Wir werden noch lange tiefe Zinsen haben und können diese nur ganz langsam wieder anpassen wenn die Wirtschaft anzieht. Dass heißt wir werden eine lange Stagnationsphase haben und kommen mit Renten in größte Schwierigkeiten. Das Problem wird nicht gelöst, es wird wie immer nur hinausgezögert.

Freigeld = Pestalozzi ist gestorben, es gibt nichts gratis. In einem Punkt hast du aber recht. Mit "links" hat dies nichts zu tun. Sarah Wagenknecht hat in dieser Sache gleich argumentiert, weil sie weiß, dass man mit günstigen Zinsen alleine das Problem nicht lösen kann. Banken geben wegen dem nicht eher Kredite. Die Kriterien für Kreditvergabe sind andere.

BG, New York

Niemand kann den Kapitalmarktzins künstlich niedrig halten! Kapitalmarktzinsen sind das Resultat eines Marktverhältnis, wie alle anderen Preise auch. Versuch mal die Preise für Stadionkarten niedrig zu halten, wenn Arsenal gegen FC Bayern spielt. Oder versuch mal die Preise für Kredite oben zu halten, wenn das Angebot bei der heutigen Marktsättigung 10 mal größer als die Nachfrage ist...

Das ist totaler Unsinn und geht natürlich nicht. Banale Zusammenhänge, die man halt zur Kenntnis nimmt wie sie sind. Was hat man auf Druck der Kapital-Lobby nicht alles Versucht, um immer mehr Wachstum zu schaffen? Raubbau an Mensch, Natur und Rohstoffe. Unerträgliche Tierquälereien in der Massenhaltung. Verschwenderische Bauprojekte, Miliardengräber die dem gesunden Menschenverstand zu wieder laufen. Prämien, um massenweise Produkte zu verschrotten, die völlig in Ordnung sind. Man hat sogar allen ernstes „Wachstumsgesetze“ verabschiedet.

Diese ganzen verzweifelten Versuche Wachstum um jeden Preis zu schaffen, waren von Anfang zum Scheitern verurteilt. Weil es eben nur endliche Konsumenten und Schuldner gibt, wodurch die Nachfrage, und damit auch die Kapitalgewinne endlich & begrenzt sind. Es gibt nun mal keine Dimensionsfalte, aus der laufend neue Konsumenten und Schuldner purzeln.

Hier ein kurzes Video, was den Zinseszins nochmal einfach erklärt.

https://www.youtube.com/watch?v=kIhBef6bC1E

Darum ist es unmöglich, den Kapitalmarktzins dauerhaft positiv zu halten. Darum werden seit ein paar Jahren endlich Überlegungen und Maßnahmen unternommen, welche den Zins als Umlauf und Investitionsanreiz ersetzten können. Liquiditätskosten sind ein wirksames Mittel, hier mal ein paar direkte Folgen davon.

Rekordüberschuss durch gesunkenes Zinsniveau

Der Bundeshaushalt weist zum wiederholten Male einen Rekord-Überschuss aus. Als Grund dafür benennt das Bundesfinanzministerium vor allem das gesunkene Zinsniveau. Bemerkenswert an den daraus resultierenden Schlagzeilen ist weniger, dass es der großen Koalition tatsächlich gelang, weniger Geld auszugeben, als unerwartet üppig in die Kassen floss.
Bemerkenswert ist, dass sowohl der Bundesfinanzminister als auch einige Berichterstatter den ursächlichen Grund dieser Entwicklung benennen: deutlich gesunkene Ausgaben für den Haushaltsposten Zinsen aufgrund des anhaltend niedrigen Zinsniveaus. »Gestützt von niedrigen Zinsen hat der Bund im vergangenen Jahr trotz der schwachen Konjunktur einen Rekord-Überschuss von 13,5 Milliarden Euro erzielt«, heißt es in der Westdeutschen Zeitung und weiter liest man dort auf der Titelseite: »Grund für den Rekord-Überschuss ist aus Sicht des Ministeriums vor allem das gesunkene Zinsniveau.«
...
Allein der Bund spart derzeit - verglichen mit den 00er-Jahren - jährlich fast 30 Milliarden Euro an Zinsaufwendungen. Diese Zahl verdeutlicht, dass es sich lohnt darüber nachzudenken, wie man ein allgemeines Null-Zins-Niveau dauerhaft verankern kann. Ideologische Grabenkämpfe braucht es für diese Diskussion nicht mehr. Die schiere Größe der weltweiten Geldvermögen und Schuldenberge erzwingen am Markt immer höhere Negativzinsen. Es kommt lediglich noch darauf an, diese Entwicklung durch eine angemessene Geldmarktpolitik zu flankieren. https://www.inwo.de/medienkommentare/rekordueberschuss-durch-gesunkenes-zinsniveau/


Wir sehen also, das die Steuerzahler durch sinkende Zinsen erheblich entlastet werden. Was wir brauchen sind höhere Liquiditätskosten, bei denen vor allem das Bargeld einbezogen werden muss. Eine solche Geldpolitik wird eine zeitlich unbegrenzte Dauerkonjunktur zur Normalität werden lassen. Das kann man sich als eine Art Wirtschaftswunderzeit 2.0 vorstellen, welche den Marktteilnehmern ungeahnte Mittel und Freiheiten einräumen wird.
 

Wehrwolf

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Niemand kann den Kapitalmarktzins künstlich niedrig halten! Kapitalmarktzinsen sind das Resultat eines Marktverhältnis, wie alle anderen Preise auch. Versuch mal die Preise für Stadionkarten niedrig zu halten, wenn Arsenal gegen FC Bayern spielt. Oder versuch mal die Preise für Kredite oben zu halten, wenn das Angebot bei der heutigen Marktsättigung 10 mal größer als die Nachfrage ist...

Das ist totaler Unsinn und geht natürlich nicht. Banale Zusammenhänge, die man halt zur Kenntnis nimmt wie sie sind. Was hat man auf Druck der Kapital-Lobby nicht alles Versucht, um immer mehr Wachstum zu schaffen?

Äpfel und Birnen.

Wenn Arsenal gegen Bayern spielt ist die Anzahl der Stadionplätze begrenzt, da gehen die Ticketpreise auf dem Schwarzmarkt natürlich hoch wenn die Nachfrage entsprechend ist. Die EZB ist aber in der Lage eine unbegrenzte Menge an Zentralbankgeld auf Knopfdruck zu erschaffen und an die Banken weiterzureichen. Das in Verbindung mit einem Repozinssatz von 0% und einem Einlagezinssatz von -0,4% sorgt dafür das die Banken kein Interesse daran haben können das ihre Kunden ihnen übermäßig viel Geld bringen. Das ist kein Effekt des Marktes sondern wurde von der EZB künstlich so festgelegt.

Um bei deinem Beispiel zu bleiben wäre das so als könnte ein Tickethändler 8 Milliarden Plätze in der Allianzarena anbieten und würde einen Ticketpreis von 0 Euro verlangen. Da kann die Nachfrage noch so hoch sein, der Tickethändler kann immer den Markt räumen und der FC Bayern bleibt auf seinen Tickets für einen Preis von 0+X sitzen. Genau so siehts beim Kapitalmarkt aus, der Sparer konkurriert mit einem Wirtschaftssubjekt das bei unbegrenzter Feuerkraft keine Rendite braucht.

Das die Sparer natürlich nicht enteignet werden steht ausser Frage denn es gibt kein Recht auf Rendite das man enteignen könnte.

PS: Im dem Video macht der Autor den gleichen Denkfehler wie alle Zinskritiker. Er unterstellt das die Nachfrage nach Krediten automatisch mit dem Angebot an Kreditgeld wächst und das das System zusammenbricht wenn ein Punkt erreicht ist an dem die Nachfrage nicht mehr ausreicht um die Zinswünsche der Anbieter zu bedienen.

In der Realität hängt die Zinsmenge immer von der Nachfrage nach Krediten ab. Wenn die das Angebot höher wird als die Nachfrage kann man in begrenztem Umfang mehr Nachfrage stimulieren indem man mit dem Zinssatz runtergeht, an diesem Punkt endet der Zinseszinseffekt. Es gehen immer mehr Anbieter leer aus und das wars dann mit dem (Zinses-)Zins. Wer von einem Zinseszinsproblem redet dokumentiert damit das er die Zinseszinsformel nicht verstanden hat.

Wir sehen also, das die Steuerzahler durch sinkende Zinsen erheblich entlastet werden. Was wir brauchen sind höhere Liquiditätskosten, bei denen vor allem das Bargeld einbezogen werden muss. Eine solche Geldpolitik wird eine zeitlich unbegrenzte Dauerkonjunktur zur Normalität werden lassen. Das kann man sich als eine Art Wirtschaftswunderzeit 2.0 vorstellen, welche den Marktteilnehmern ungeahnte Mittel und Freiheiten einräumen wird.

Es ist nicht abzusehen das das (Guthaben) Zinsniveau in absehbarer Zukunft steigen wird. Künstliche Liquiditätskosten sind somit nicht nötig und sie wären auch nicht zielführend denn die würden von den Anbietern in ihre Preiskalkulation einfließen und letztendlich immer vom Endverbraucher bezahlt werden.
 
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Eisbär

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Wenn Arsenal gegen Bayern spielt ist die Anzahl der Stadionplätze begrenzt, da gehen die Ticketpreise auf dem Schwarzmarkt natürlich hoch wenn die Nachfrage entsprechend ist. Die EZB ist aber in der Lage eine unbegrenzte Menge an Zentralbankgeld auf Knopfdruck zu erschaffen und an die Banken weiterzureichen. Das in Verbindung mit einem Repozinssatz von 0% und einem Einlagezinssatz von -0,4% sorgt dafür das die Banken kein Interesse daran haben können das ihre Kunden ihnen übermäßig viel Geld bringen. Das ist kein Effekt des Marktes sondern wurde von der EZB künstlich so festgelegt.

Um bei deinem Beispiel zu bleiben wäre das so als könnte ein Tickethändler 8 Milliarden Plätze in der Allianzarena anbieten und würde einen Ticketpreis von 0 Euro verlangen. Da kann die Nachfrage noch so hoch sein, der Tickethändler kann immer den Markt räumen und der FC Bayern bleibt auf seinen Tickets für einen Preis von 0+X sitzen. Genau so siehts beim Kapitalmarkt aus, der Sparer konkurriert mit einem Wirtschaftssubjekt das bei unbegrenzter Feuerkraft keine Rendite braucht.

Das die Sparer natürlich nicht enteignet werden steht ausser Frage denn es gibt kein Recht auf Rendite das man enteignen könnte.

Wenn die EZB Geld in den Umlauf bringt, das nicht durch Wirtschaftsleistung gedeckt ist, steigen die Preise. Das Geld wird dadurch abgewertet, nennt sich Inflation. Die Mrd, welche die EZB „auf Knopfdruck“ erschafft, kommt gar nicht in den Umlauf. Wenn die Leute massenweise dazu übergehen ihre langfristigen Guthaben und Investitionen aufzulösen und stattdessen lieber Liquidität horten, muss die EZB dieses stillgelegte Geld „schöpfen“, und als Zentralbankgeld den Geschäftsbanken zur Verfügung stellen, die es für ihre Kunden wiederum auf Zentralbankkonten horten.

Es sind also immer nur die Einlagen der Sparer und Anleger, welche als Kredit vermittelt werden können. Die EZB stellt die Liquidität der Anleger als Zentralbankgeld zur Verfügung. Sie wird sich jedoch hüten den Geschäftsbanken Geld zur Verfügung stellen, dem keine Wertschöpfung zu Grunde liegt.

Wenn z.B. BMW & Siemens mit 100 Mrd „short“ gehen, steht eine entsprechende Wirtschaftsleistung in Form von Autos und Elektrogeräten dahinter. Irgendwoher müssen die das Geld ja bekommen haben. Wenn die EZB diese 100 Mrd einfach so „aus dem Nichts“ den Geschäftsbanken für Kreditvergaben überlässt, steht dem eben keine(!) Wirtschaftsleistung gegenüber, was natürlich die Inflation anheizt.

Darum kann die EZB eine Kreditklemme nicht einfach so mit Gelddrucken aus der Welt schaffen! Ein naheliegender Ausweg sind Liquiditätsgebühren, dann wird BMW & Siemens ihre 100 Mrd, welche durch reale, kaufbare Wirtschaftsleistung gedeckt sind, für Kreditvergaben zur Verfügung stellen. Kreditnehmer können damit dann wirklich etwas Kaufen, z.B. einen BMW oder ne Waschmaschine.

PS: Im dem Video macht der Autor den gleichen Denkfehler wie alle Zinskritiker. Er unterstellt das die Nachfrage nach Krediten automatisch mit dem Angebot an Kreditgeld wächst und das das System zusammenbricht wenn ein Punkt erreicht ist an dem die Nachfrage nicht mehr ausreicht um die Zinswünsche der Anbieter zu bedienen.

In der Realität hängt die Zinsmenge immer von der Nachfrage nach Krediten ab. Wenn die das Angebot höher wird als die Nachfrage kann man in begrenztem Umfang mehr Nachfrage stimulieren indem man mit dem Zinssatz runtergeht, an diesem Punkt endet der Zinseszinseffekt. Es gehen immer mehr Anbieter leer aus und das wars dann mit dem (Zinses-)Zins. Wer von einem Zinseszinsproblem redet dokumentiert damit das er die Zinseszinsformel nicht verstanden hat.

Wenn das Kreditvolumen immer weiter ansteigt und die Nachfrage durch billiges Geld noch weiter angeheizt wird, sind die Märkte nur umso schneller gesättigt und der Zins umso schneller auf Null. Das ist und war für´s Kapital ein altbekannter, traditioneller Teufelskreis, aus dem es kein Entrinnen gibt. Denn die Zinsen sind(!) ja heute auf Null und das horten von Liquidität hat(!) dramatische und bedrohliche Ausmaße angenommen.

Darauf haben Zentralbanken weltweit mit Liquiditätskosten reagiert, was bleibt denen auch anderes übrig?

Es ist nicht abzusehen das das (Guthaben) Zinsniveau in absehbarer Zukunft steigen wird. Künstliche Liquiditätskosten sind somit nicht nötig und sie wären auch nicht zielführend denn die würden von den Anbietern in ihre Preiskalkulation einfließen und letztendlich immer vom Endverbraucher bezahlt werden.

Gerade wegen der niedrigen Zinsen sind ausreichende Bargeld & Liquiditätskosten für das Fortbestehen von Wirtschaft, Konjunktur & Arbeitsplätze eine unverzichtbare Voraussetzung!

Liquiditätskosten lösen den Zins als Investitionsanreiz ab. Sie schaufeln das von der EZB in Umlauf gebrachte liquide Geld, unabhängig(!) von Wachstum & Zins, immer wieder in den Wirtschaftskreislauf zurück. Horten wird dadurch teuer und ist für Sparer, Anleger, Investoren und Spekulanten keine Option mehr. Als Ergebnis haben wir trotz Nullzins & Nullwachstum, eine immer währende Dauerkonjunktur. Sofern Liquidität, inklusive Bargeld, ausreichend belastet wird.
 
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Wehrwolf

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Wenn die EZB Geld in den Umlauf bringt, das nicht durch Wirtschaftsleistung gedeckt ist, steigen die Preise. Das Geld wird dadurch abgewertet, nennt sich Inflation. Die Mrd, welche die EZB „auf Knopfdruck“ erschafft, kommt gar nicht in den Umlauf. Wenn die Leute massenweise dazu übergehen ihre langfristigen Guthaben und Investitionen aufzulösen und stattdessen lieber Liquidität horten, muss die EZB dieses stillgelegte Geld „schöpfen“, und als Zentralbankgeld den Geschäftsbanken zur Verfügung stellen, die es für ihre Kunden wiederum auf Zentralbankkonten horten.

Du widersprichst Dir grade selbst. Einerseits kommt das Geld nicht in Umlauf und andererseits steigen trotzdem die Preise. Beides geht nicht. Aber das war auch nicht das Thema, es ging darum ob man die Guthabenzinsen künstlich drücken kann und das kann man nachweislich. Den Rest des Absatzes zu kommentieren schenke ich mir den das ist nichts als blanker Unsinn.

Es sind also immer nur die Einlagen der Sparer und Anleger, welche als Kredit vermittelt werden können. Die EZB stellt die Liquidität der Anleger als Zentralbankgeld zur Verfügung. Sie wird sich jedoch hüten den Geschäftsbanken Geld zur Verfügung stellen, dem keine Wertschöpfung zu Grunde liegt.

Keine Geschäftsbank verleiht die Einlagen ihrer Sparer, die Theorie gabs mal aber das ist mittlerweile vom Tisch. Die Kreditsumme wird von der Bank bei der Kreditvergabe dem Konto des Kreditnehmers gutgeschrieben und das war es auch schon. Erst wenn der Betreffende damit bezahlt kommt eventuell Zentralbankgeld ins Spiel (wenn der Bezahlvorgang zwischen 2 Kunden der selben Bank stattfindet nicht mal das).

Wenn z.B. BMW & Siemens mit 100 Mrd „short“ gehen, steht eine entsprechende Wirtschaftsleistung in Form von Autos und Elektrogeräten dahinter. Irgendwoher müssen die das Geld ja bekommen haben. Wenn die EZB diese 100 Mrd einfach so „aus dem Nichts“ den Geschäftsbanken für Kreditvergaben überlässt, steht dem eben keine(!) Wirtschaftsleistung gegenüber, was natürlich die Inflation anheizt.

Wenn die EZB 100 Milliarden aus dem nichts der Geschäftsbank überlässt passiert Inflationsmäßig erstmal überhaupt nichts denn der einzige vernünftige Satz den Du bisher geschrieben hast war:

Die Mrd, welche die EZB „auf Knopfdruck“ erschafft, kommt gar nicht in den Umlauf.

Und wenn Siemens oder BMW damit am Aktienmarkt spekulieren passiert ebenfalls nichts ausser das die Aktienkurse steigen. Aktien sind aber, soweit ich weiss, nicht Bestandteil des Warenkorbs mit dem die Inflation ermittelt wird.

Darum kann die EZB eine Kreditklemme nicht einfach so mit Gelddrucken aus der Welt schaffen! Ein naheliegender Ausweg sind Liquiditätsgebühren, dann wird BMW & Siemens ihre 100 Mrd, welche durch reale, kaufbare Wirtschaftsleistung gedeckt sind, für Kreditvergaben zur Verfügung stellen. Kreditnehmer können damit dann wirklich etwas Kaufen, z.B. einen BMW oder ne Waschmaschine.

Das muss sie auch nicht denn wenn die Geschäftsbanken die Kreditsumme selbst schöpfen können ist eine Kreditklemme prinzipiell nicht möglich.

Wenn das Kreditvolumen immer weiter ansteigt und die Nachfrage durch billiges Geld noch weiter angeheizt wird, sind die Märkte nur umso schneller gesättigt und der Zins umso schneller auf Null. Das ist und war für´s Kapital ein altbekannter, traditioneller Teufelskreis, aus dem es kein Entrinnen gibt. Denn die Zinsen sind(!) ja heute auf Null und das horten von Liquidität hat(!) dramatische und bedrohliche Ausmaße angenommen.

Das Kreditvolumen steigt ja nicht sondern sinkt. Die Privathaushalte sind traditionell Nettosparer aber mittlerweile sparen unterm Strich auch die Unternehmen und sogar der Staat spart. Das ist auch kein Teufelskreis, dann gibts halt keine Zinsen, so what?

Darauf haben Zentralbanken weltweit mit Liquiditätskosten reagiert, was bleibt denen auch anderes übrig?

Die haben das gleiche geglaubt wie Du aber im Gegensatz zu Dir haben sie ihren Irrtum mittlerweile erkannt.

Gerade wegen der niedrigen Zinsen sind ausreichende Bargeld & Liquiditätskosten für das Fortbestehen von Wirtschaft, Konjunktur & Arbeitsplätze eine unverzichtbare Voraussetzung!

Die Schweden kommen auch ganz gut ohne Bargeld aus wie ich letztes gelesen habe.

Liquiditätskosten lösen den Zins als Investitionsanreiz ab. Sie schaufeln das von der EZB in Umlauf gebrachte liquide Geld, unabhängig(!) von Wachstum & Zins, immer wieder in den Wirtschaftskreislauf zurück. Horten wird dadurch teuer und ist für Sparer, Anleger, Investoren und Spekulanten keine Option mehr. Als Ergebnis haben wir trotz Nullzins & Nullwachstum, eine immer währende Dauerkonjunktur. Sofern Liquidität, inklusive Bargeld, ausreichend belastet wird.

Die EZB kann kein Geld in Umlauf bringen, dafür sind die Geschäftsbanken zuständig. Es sei den Du meinst den Zahlungsverkehr der Banken untereinander aber so hatte ich Dich nicht verstanden. Zinsen waren nie der der ausschlaggebende Anreiz für Investitionen, deshalb ist der Gedanke, man könnte mit niedrigen Zinsen die Investitionen ankurbeln, empirisch widerlegt. 5 Jahre mit Niedrigstzingsen bei gleichzeitig extrem niedrigem Investitionsvolumen sprechen da eine eindeutige Sprache.
 

Pommes

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Die Freiwirte sind nicht Links, sie sind Liberal, mir Persönlich sogar viel zu Liberal

Libertär würde ich sagen, liberal ist was das von oben aufgedrückt wird und libertär kommt von unten.
Und Märkte funktionieren nun mal am besten wenn der Staat die Finger raus hält, wenn das Geld verdient ist, dann ist es am Staat die soziale Frage zu lösen.
Aber in einem funktionierenden Markt wird jeder leicht und bequem seinen Unterhalt verdienen, einfach weil keine Kapitalisten gefüttert werden müssen.
 

roadrunner

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... Zinsen waren nie der der ausschlaggebende Anreiz für Investitionen, deshalb ist der Gedanke, man könnte mit niedrigen Zinsen die Investitionen ankurbeln, empirisch widerlegt. 5 Jahre mit Niedrigstzingsen bei gleichzeitig extrem niedrigem Investitionsvolumen sprechen da eine eindeutige Sprache.
Von mir fett

https://www.finanzen.net/nachricht/...privaten-investitionen-auf-platz-eins-5086953

"... Im Vergleich der westlichen Industrienationen liegt Deutschland auf Platz eins bei den privaten Investitionen. Dies geht aus einem Bericht des Bundesfinanzministeriums hervor.
Bei knapp 18 Prozent der deutschen Wirtschaftsleistung liegt der Anteil der privaten Investitionen in Immobilien, Maschinen, Geräte, Ausrüstung und andere Güter. Das bedeutet Platz eins vor Frankreich, den USA und Großbritannien. Seit 2013 liegt Deutschland auch über dem Schnitt der Euro-Länder in puncto private Kapitalanlagen. …"
 

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Libertär würde ich sagen, liberal ist was das von oben aufgedrückt wird und libertär kommt von unten.
Und Märkte funktionieren nun mal am besten wenn der Staat die Finger raus hält, wenn das Geld verdient ist, dann ist es am Staat die soziale Frage zu lösen.
Aber in einem funktionierenden Markt wird jeder leicht und bequem seinen Unterhalt verdienen, einfach weil keine Kapitalisten gefüttert werden müssen.

Ich denke das sich der Staat nicht überall Raushalten kann, es gibt jede Menge zu regeln und zu richten.
 

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Von mir fett

https://www.finanzen.net/nachricht/...privaten-investitionen-auf-platz-eins-5086953

"... Im Vergleich der westlichen Industrienationen liegt Deutschland auf Platz eins bei den privaten Investitionen. Dies geht aus einem Bericht des Bundesfinanzministeriums hervor.
Bei knapp 18 Prozent der deutschen Wirtschaftsleistung liegt der Anteil der privaten Investitionen in Immobilien, Maschinen, Geräte, Ausrüstung und andere Güter. Das bedeutet Platz eins vor Frankreich, den USA und Großbritannien. Seit 2013 liegt Deutschland auch über dem Schnitt der Euro-Länder in puncto private Kapitalanlagen. …"

Wir waren zwar mal bei über 22% (wenn ich mich recht erinnere) aber hey, wir sind auf Platz 1. So lange die anderen noch weniger Investieren machen wir definitiv alles richtig.
 

Pommes

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Ich denke das sich der Staat nicht überall Raushalten kann, es gibt jede Menge zu regeln und zu richten.

Wie schon öfter dargelegt, der Staat muß sich um hoheitliche Aufgeben kümmern und ansonsten Monopole übernehmen die ein freier Markt mit freiem Geld nicht zerschlagen kann.
 

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Niemand kann den Kapitalmarktzins künstlich niedrig halten! Kapitalmarktzinsen sind das Resultat eines Marktverhältnis, wie alle anderen Preise auch. .

Jetzt haben wir den Knoten für die Freigeldsekte!

Die tiefen Zinsen sind die Folge der "expansiven Geldmengenpolitik der EZB". Diese wurde nicht aus einem unabhängigen Blickwinkel betrachtet, sondern war eine politische Entscheidung. Die Zeche dafür wird nun über eine Dekade und mehr abgetragen werden müssen. Kurzum: die Geldmengenpolitik, die Absicht der EZB, ist gescheitert. Der Markt schläft ein und wurde dadurch nicht belebt. Allerdings wissen wir auch nicht, was Alternativ herausgekommen wäre. Nunmehr glaube ich nach dem BREXIT, dass die deutsche Großzügigkeit für die Wünsche der Franzosen, Italiener, Spanier, Portugiesen und bald wohl auch Südosteuropäer und Balkanesen sehr beliebt und gefragt sein wird. Du darfst glänzen, Mutti ermöglichst Dir.

BG, New York
 

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Wie schon öfter dargelegt, der Staat muß sich um hoheitliche Aufgeben kümmern und ansonsten Monopole übernehmen die ein freier Markt mit freiem Geld nicht zerschlagen kann.

Ich denke wirtschaftsliberal, rechtsliberal. Aber eben liberal. Wenn ich STAAT und HOHEITLICHE AUFGABEN nur schon höre, denk ich an die verdammten Steuervögte und Sesselfurzer in geschützten Werkstätten.

BG, New York
 

Pommes

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Ich denke wirtschaftsliberal, rechtsliberal. Aber eben liberal. Wenn ich STAAT und HOHEITLICHE AUFGABEN nur schon höre, denk ich an die verdammten Steuervögte und Sesselfurzer in geschützten Werkstätten.

BG, New York

Möchtest du von privaten Polizisten verhaftet, von privaten Gesetzgebern verurteilt und in einen privaten Knast gesperrt werden?
Wohl kaum, ansonsten wärest du wohl ein ziemlicher Dummkopf.

Weiter: Das Geld, möchtest du private Währungen die schon morgen am Tag nichts mehr wert sein können.
Dummkopf!
Weiter: Verwaltung, möchtest du die privatisierte Verwaltung die bar jeder Konkurrenz die Preise für ihren Service festlegt? Dummkopf!
Weiter:Verkehrswege/Infrastruktur, Möchtest du an jeder Autobahnzufahrt nem privaten Wegelagerer Maut bezahlen? Dummkopf!

Wir könnten das jetzt noch weiter treiben aber ich hab kein Bock mehr, es ist eh klar das ohne den Staat nichts aber auch gar nichts geht, nicht mal dein Scheiß Kapitalismus würde ohne Staat funktionieren, es ist nämlich der Staat der sich für ausbleibendes Wirtschaftswachstum verschuldet und dir deine leistungslosen Einkommen ermöglicht, Guthaben und Schulden sind nämlich die zwei Seiten ein und derselben Medaille.

Aber ich bin auch liberal, aber anders als du, ich denke nämlich das der Staat nicht die kapitalistischen Leichen übernehmen sollte.
Ich bin sogar noch viel liberaler als du, in meinem Markt gäbe es nämlich außer Angebot und Nachfrage nichts und damit wäre dein Geschäftsmodell schon zu Ende bevor es begonnen hätte.
Keine Bankenrettung, keine Kaufprämien, keine Steuergeschenke, keine aufgestockten Hungerlöhne, nichts, absolutamente nada.
 

Pommes

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Jetzt haben wir den Knoten für die Freigeldsekte!

Wohl eher nicht, da warten wir aber noch drauf.
Merke: Man kann Silvio Gesell ablehnen, aber widerlegen kann man ihn nicht.

Die tiefen Zinsen sind die Folge der "expansiven Geldmengenpolitik der EZB". Diese wurde nicht aus einem unabhängigen Blickwinkel betrachtet, sondern war eine politische Entscheidung. Die Zeche dafür wird nun über eine Dekade und mehr abgetragen werden müssen. Kurzum: die Geldmengenpolitik, die Absicht der EZB, ist gescheitert. Der Markt schläft ein und wurde dadurch nicht belebt. Allerdings wissen wir auch nicht, was Alternativ herausgekommen wäre. Nunmehr glaube ich nach dem BREXIT, dass die deutsche Großzügigkeit für die Wünsche der Franzosen, Italiener, Spanier, Portugiesen und bald wohl auch Südosteuropäer und Balkanesen sehr beliebt und gefragt sein wird. Du darfst glänzen, Mutti ermöglichst Dir.

BG, New York
Die tiefen Zinsen sind Folge eines Marktverhältnisses!!!
Jetzt paß gut auf ich verrate dir ein Geheimnis.
Zinsen sind gesamtwirtschaftlich nicht zu tilgen, das liegt daran das mit dem Zinseszins die Exponentialfunktion an Bord kommt, die Wirtschaftsleistung aber nicht exponentiell wächst weil niemand periodisch das Doppelte konsumiert.
Die Folge:
Nicht stattgefundenes Wachstum kann nur und ausschließlich über Neuverschuldung ausgeglichen werden.

So mein Freund und jetzt machst du ein schwarzes Schleifchen um dein Weltbild, die Welt ist nämlich verschuldet bis zur Halskrause, Amiland ist Pleiteland, Griechenland Portugal Irland Frankreich etc.
2008/09 ist den Amis das Geld um die Ohren geflogen und wenn die EZB die Geldblase jetzt nicht mit negativen Zinsen ganz vorsichtig ablaufen läßt, dann stehst du bei Zeiten mit deinem Arsch im Freien.
 

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Möchtest du von privaten Polizisten verhaftet, von privaten Gesetzgebern verurteilt und in einen privaten Knast gesperrt werden?
Wohl kaum, ansonsten wärest du wohl ein ziemlicher Dummkopf.

Weiter: Das Geld, möchtest du private Währungen die schon morgen am Tag nichts mehr wert sein können.
Dummkopf!
Weiter: Verwaltung, möchtest du die privatisierte Verwaltung die bar jeder Konkurrenz die Preise für ihren Service festlegt? Dummkopf!
Weiter:Verkehrswege/Infrastruktur, Möchtest du an jeder Autobahnzufahrt nem privaten Wegelagerer Maut bezahlen? Dummkopf!

Wir könnten das jetzt noch weiter treiben aber ich hab kein Bock mehr, es ist eh klar das ohne den Staat nichts aber auch gar nichts geht, nicht mal dein Scheiß Kapitalismus würde ohne Staat funktionieren, es ist nämlich der Staat der sich für ausbleibendes Wirtschaftswachstum verschuldet und dir deine leistungslosen Einkommen ermöglicht, Guthaben und Schulden sind nämlich die zwei Seiten ein und derselben Medaille.

Aber ich bin auch liberal, aber anders als du, ich denke nämlich das der Staat nicht die kapitalistischen Leichen übernehmen sollte.
Ich bin sogar noch viel liberaler als du, in meinem Markt gäbe es nämlich außer Angebot und Nachfrage nichts und damit wäre dein Geschäftsmodell schon zu Ende bevor es begonnen hätte.
Keine Bankenrettung, keine Kaufprämien, keine Steuergeschenke, keine aufgestockten Hungerlöhne, nichts, absolutamente nada.

Ich finde das Wort "Steuergeschenke" so süß. Wer verschenkt hier etwas? Also wenn der Staat sich weniger unter den Nagel reißt, dann verschenkt er. Zuerst gehört doch das Geld das der Bürger verdient einmal dem Bürger und nicht schon dem Staat.

Du musst auch nicht alles verdrehen und vom TATSÄCHLICHEN Thema abweichen. Es geht darum, dass die Systematik der Freigeldsekte nun in Praxis widerlegt wurde.

1. Die Kreditvergabe der Banken hängt von den Rückzahlungsmöglichketen des Kreditnehmers ab und eben nicht wie von Dir seit zig Texten behauptet von den Zinsen. Die Kreditnachfrage boomt eben nicht, nur weil man künstlich tiefe Zinsen hat.

2. Das Kapital unter Druck zu setzen, weil es Minuszinsen gibt oder eben irgendwelche Instrumente, welche die Liquidität belasten, funktioniert nicht. Das Kapital hat andere Wege gefunden und lässt sich nicht unter Druck setzen wie man jetzt ja schön sieht in der Praxis.

Die Utopie ist gescheitert.

BG, New York
 

Eisbär

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Du widersprichst Dir grade selbst. Einerseits kommt das Geld nicht in Umlauf und andererseits steigen trotzdem die Preise. Beides geht nicht. Aber das war auch nicht das Thema, es ging darum ob man die Guthabenzinsen künstlich drücken kann und das kann man nachweislich. Den Rest des Absatzes zu kommentieren schenke ich mir den das ist nichts als blanker Unsinn.

LOL, Du solltest an Deinem Textverständnis arbeiten. Die Preise steigen ja auch nicht, obwohl die EZB auf Knopfdruck Geld erschafft, wie Du schreibst. Ich hatte geschrieben warum das so ist, einfach noch einmal, oder besser zweimal lesen.

Keine Geschäftsbank verleiht die Einlagen ihrer Sparer, die Theorie gabs mal aber das ist mittlerweile vom Tisch. Die Kreditsumme wird von der Bank bei der Kreditvergabe dem Konto des Kreditnehmers gutgeschrieben und das war es auch schon. Erst wenn der Betreffende damit bezahlt kommt eventuell Zentralbankgeld ins Spiel (wenn der Bezahlvorgang zwischen 2 Kunden der selben Bank stattfindet nicht mal das).

Also Sparkassen verleihen die Einlagen ihrer Kunden, da hab ich nachgefragt. Was auch sonst? Bevor man Geld verleiht, muss man es erst mal haben. Man kann sich im übrigen eine beliebige Bankbilanz ansehen, da ist Aktiva (Verwendung der Mittel) und Passiva (Herkunft der Mittel), jeweils sauber aufgeführt. Man kann daraus unzweifelhaft erkennen, das Geschäftsbanken die Einlagen der Sparer und Anleger in der Tat an Kreditnehmer weitergeben. Das machen alle Geschäftsbanken so, darauf beruht das Geschäftsmodell.

Wenn die EZB 100 Milliarden aus dem nichts der Geschäftsbank überlässt passiert Inflationsmäßig erstmal überhaupt nichts denn der einzige vernünftige Satz den Du bisher geschrieben hast war:



Und wenn Siemens oder BMW damit am Aktienmarkt spekulieren passiert ebenfalls nichts ausser das die Aktienkurse steigen. Aktien sind aber, soweit ich weiss, nicht Bestandteil des Warenkorbs mit dem die Inflation ermittelt wird.



Das muss sie auch nicht denn wenn die Geschäftsbanken die Kreditsumme selbst schöpfen können ist eine Kreditklemme prinzipiell nicht möglich.



Das Kreditvolumen steigt ja nicht sondern sinkt. Die Privathaushalte sind traditionell Nettosparer aber mittlerweile sparen unterm Strich auch die Unternehmen und sogar der Staat spart. Das ist auch kein Teufelskreis, dann gibts halt keine Zinsen, so what?



Die haben das gleiche geglaubt wie Du aber im Gegensatz zu Dir haben sie ihren Irrtum mittlerweile erkannt.



Die Schweden kommen auch ganz gut ohne Bargeld aus wie ich letztes gelesen habe.



Die EZB kann kein Geld in Umlauf bringen, dafür sind die Geschäftsbanken zuständig. Es sei den Du meinst den Zahlungsverkehr der Banken untereinander aber so hatte ich Dich nicht verstanden. Zinsen waren nie der der ausschlaggebende Anreiz für Investitionen, deshalb ist der Gedanke, man könnte mit niedrigen Zinsen die Investitionen ankurbeln, empirisch widerlegt. 5 Jahre mit Niedrigstzingsen bei gleichzeitig extrem niedrigem Investitionsvolumen sprechen da eine eindeutige Sprache.

Alles schön und gut, aber ohne Liquiditätsgebühren bricht bei niedrigen Zinsen der Geldumlauf zusammen, weil jeder Arsch das liquide Geld festhält. Die Wirtschaft geht schlicht an Geldmangel zugrunde. Das wird auch offen ausgesprochen, so das heute Niemand mehr Zweifeln braucht:

Zitat aus Frankfurter Allgemeine:

Europas Währungshüter halten die Zinsen im Euroraum auf Rekordtief. Der Leitzins bleibt bei null Prozent, Banken müssen für geparkte Gelder weiterhin 0,5 Prozent Zinsen an die Europäische Zentralbank (EZB) zahlen. Der EZB-Rat bestätigte bei seiner ersten Zinssitzung in diesem Jahr am Donnerstag in Frankfurt zudem die monatlichen Anleihenkäufe der Notenbank in Höhe von 20 Milliarden Euro.
Seit Jahren versucht die EZB, mit einer Flut billigen Geldes die Konjunktur im Euroraum anzukurbeln und die Inflation in Richtung der Zielmarke der Notenbank zu treiben. Hauptziel der Währungshüter sind stabile Preise im Euroraum. Die Notenbank strebt für den Währungsraum mit seinen 19 Ländern mittelfristig eine Jahresteuerungsrate von knapp unter 2,0 Prozent an – weit genug entfernt von der Nullmarke.
Dauerhaft niedrige oder auf breiter Front sinkende Preise könnten nach Ansicht der EZB Unternehmen und Verbraucher verleiten, Investitionen aufzuschieben. Das kann die Wirtschaft bremsen.
Nach jüngsten Zahlen des Statistikamtes Eurostat lagen die Verbraucherpreise im Euroraum im Dezember 1,3 Prozent über dem Stand des Vorjahresmonats.https://www.faz.net/aktuell/finanze...bleibt-bei-lockerer-geldpolitik-16596923.html


Da werden genau die Probleme angesprochen, welche Silvio Gesell schon vor 100 Jahren immer wieder aufgezeigt hat. Vor allem hat er immer wieder vor der Deflationären Abwärtsspirale bei sinkendem Preisniveau gewarnt, was im Artikel deutlich angesprochen wird. Soll das Preisniveau stabil und die Konjunktur am laufen gehalten werden, muss auf das Horten liquider Einlagen eine angemessene Strafgebühr erhoben werden. Dazu zwingt uns gesättigter Markt & Nullzins.

Man scheut sich auch nicht den Ideengeber beim Namen zu nennen. Es besteht kein Zweifel, wohin die Reise geht.

Zitat Finanzmarktwelt:

Im Februar wurde eine perfide Denkschrift des IWF bekannt, wonach man Bargeld abwerten könne, wodurch letztlich noch tiefere Negativzinsen durchgesetzt werden könnten. Auch dazu wurde Cœuré aktuell befragt, und hat dazu nur die ausweichende Antwort parat, dass dies keine neue Idee sei. Die habe schon Silvio Gesell vor 100 Jahren gehabt. Aber das sei keine praktische Diskussion für die EZB. Das klingt irgendwie nicht so, als stehe man dieser Idee bei der EZB völlig ablehnend gegenüber. Denn ein klares NEIN klingt anders.https://finanzmarktwelt.de/negativzinsen-so-locker-und-entspannt-sieht-die-ezb-das-thema-124219/
 

Wehrwolf

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LOL, Du solltest an Deinem Textverständnis arbeiten. Die Preise steigen ja auch nicht, obwohl die EZB auf Knopfdruck Geld erschafft, wie Du schreibst. Ich hatte geschrieben warum das so ist, einfach noch einmal, oder besser zweimal lesen.

Dann also nochmal, soll mir recht sein.

Zitat:"Wenn die EZB Geld in den Umlauf bringt, das nicht durch Wirtschaftsleistung gedeckt ist, steigen die Preise."

Du bist es also der schreibt das die Preise steigen wenn die EZB Geld in Umlauf bringt, nicht ich. Die EZB hat in den vergangenen Jahren über 2 Billionen Euro emittiert und es trotzdem nicht geschafft die Inflation auf den Zielwert von 1,9% zu hieven. Der nächste Satz

Zitat:" Das Geld wird dadurch abgewertet, nennt sich Inflation."

ist allso Bullshit. Eine korrekte Erklärung,warum die Preise bei einer Geldmengenerhöhung nicht zwangsläufig steigen wäre ein Verweis auf die Quantitätsgleichung des Geldes gewesen (https://de.wikipedia.org/wiki/Quantitätsgleichung). Daraus er gibt sich das es keine 1:1 Beziehung von Geldmengenerhöhung und Güterpreiserhöhung besteht sondern die Parameter Umlaufgeschwindigkeit und Transaktionsanzahl ebenfallseine Rolle spielen.

Zitat:"Wenn die Leute massenweise dazu übergehen ihre langfristigen Guthaben und Investitionen aufzulösen und stattdessen lieber Liquidität horten, muss die EZB dieses stillgelegte Geld „schöpfen“, und als Zentralbankgeld den Geschäftsbanken zur Verfügung stellen, die es für ihre Kunden wiederum auf Zentralbankkonten horten."

Ich nehme mal an Du verstehst unter Liquidität ausschließlich Bargeld, dann muss die EZB die entsprechende Menge Geldscheine drucken lassen wenn die Kunden die nachfragen. Wenn die Nachfrage nach Bargeld sehr hoch wird kann das etwas dauern, ist aber machbar. Geldscheine werden aber nicht auf Zentralbankkonten gehortet, deshalb ergibt der letzte Satz keinen Sinn.

Also Sparkassen verleihen die Einlagen ihrer Kunden, da hab ich nachgefragt. Was auch sonst? Bevor man Geld verleiht, muss man es erst mal haben. Man kann sich im übrigen eine beliebige Bankbilanz ansehen, da ist Aktiva (Verwendung der Mittel) und Passiva (Herkunft der Mittel), jeweils sauber aufgeführt. Man kann daraus unzweifelhaft erkennen, das Geschäftsbanken die Einlagen der Sparer und Anleger in der Tat an Kreditnehmer weitergeben. Das machen alle Geschäftsbanken so, darauf beruht das Geschäftsmodell.

Du solltest vielleicht jemanden fragen der sich damit auskennt. Spannend finde ich das Du im nächsten Absatz direkt demonstrierst das Du es eigentlich besser weisst:

Es sind die Banken, etwa wenn sie Kredite vergeben. Kurz gesagt: Die Buch-geldschöpfung ist ein Buchungsvorgang
.

Stimmt, genau so entsteht das Geld das die Banken für die Kredite brauchen. Ich frage mich warum Du weiter oben behauptest die Banken würden das Geld ihrer Kunden für die Kredite benötigen. Leidest Du an Schizophrenie? Oder versuchst Du krampfhaft Dich gegen die Erkenntnis zu sperren das die Freigeldtheorie auf Annahmen beruht die mit der Realität nichts zu tun haben?

Die Bundesbank dürfte bei der Thematik eine an Glaubwürdigkeit kaum zu schlagende Wissensquelle sein, vielleicht hilft Dir ja eine Erklärung von dort auf die Sprünge:

Bundesbank schrieb:
3.4 Geldschöpfung

Heutzutage ist viel mehr Buchgeld als Bargeld im Umlauf. Häufig besteht die Vorstellung, dass Buchgeld nur dadurch entsteht, dass Bargeld auf ein Konto eingezahlt wird. Dabei wird aber übersehen, dass Bargeld vorher von einem Konto abgehoben wurde. Das Buchgeld war also Geldschöpfung bezeichnet vorher schon da. Die Frage ist des-die Schaffung von Geld. halb, wer das Buchgeld schafft:Es sind die Banken, etwa wenn sie Kredite vergeben. Kurz gesagt: Die Buch-geldschöpfung ist ein Buchungsvorgang.

Wenn die A-Bank einem Kunden Buchgeld entsteht durch die einen Kredit gewährt, dann schreibt Kreditvergabe von Banken. sie den Kreditbetrag als Sichteinlage auf dessen Girokonto bei ihr gut. Wird einem Kunden beispielsweise ein Kredit über 1.000 Euro gewährt (z. B. Laufzeit 5 Jahre, 5 % p.a.), erhöht sich die Sichteinlage des Kunden auf seinem Girokonto bei der A-Bank um 1.000 Euro. Damit ist neues Buchgeld entstanden. In der Bilanz der A-Bank werden die Forderung gegenüber dem Kunden auf der Aktivseite und die geschaffene Sichteinlage als Verbindlichkeit auf der Passivseite erfasst. Wird der Kredit zurückgezahlt, wird Buchgeld entsprechend wieder „vernichtet“.

Buchgeld entsteht auch, wenn eine Bank ihrem Kunden einen Vermögenswert abkauft, z. B. ein Wertpapier. Die Buchung läuft dann fast analog. Der Vermögensgegenstand wird auf der Aktivseite bilanziert, der Kaufbetrag wird als Sichteinlage dem Konto des Kunden gutgeschrieben. Neues Buchgeld wurde geschaffen. Banken schaffen neues Buchgeld also quasi „aus dem Nichts“. Aber das geschaffene Geld gehört nicht ihnen, sondern dem Kunden. Aus Sicht der Bank ist die Sichteinlage ihres Kunden eine Verbindlichkeit – sie schuldet dem Kontoinhaber dieses Geld. Der Kunde kann den gutgeschriebenen Betrag für Überweisungen nutzen oder auch in bar abheben.

Quelle: https://www.bundesbank.de/resource/...432691242af9/mL/geld-und-geldpolitik-data.pdf

Alles schön und gut, aber ohne Liquiditätsgebühren bricht bei niedrigen Zinsen der Geldumlauf zusammen, weil jeder Arsch das liquide Geld festhält. Die Wirtschaft geht schlicht an Geldmangel zugrunde. Das wird auch offen ausgesprochen, so das heute Niemand mehr Zweifeln braucht:Es sind die Banken, etwa wenn sie Kredite vergeben. Kurz gesagt: Die Buch-geldschöpfung ist ein Buchungsvorgang
.

Ich weiss nicht wann Du das letzte Mal die Kontoauszüge durchgeschaut hast aber es würde mich stark wundern wenn Du mehr als 0,5% Zinsen auf dein Tagesgeld bekommst. Bei einer Inflation von 1,2% machst du dabei ständig Verlust. Hebst Du also dein laufendes Einkommen immer sofort in Bar ab und versteckst es im Garten? Wenn nein warum nicht?

Zitat aus Frankfurter Allgemeine:

Europas Währungshüter halten die Zinsen im Euroraum auf Rekordtief. Der Leitzins bleibt bei null Prozent, Banken müssen für geparkte Gelder weiterhin 0,5 Prozent Zinsen an die Europäische Zentralbank (EZB) zahlen. Der EZB-Rat bestätigte bei seiner ersten Zinssitzung in diesem Jahr am Donnerstag in Frankfurt zudem die monatlichen Anleihenkäufe der Notenbank in Höhe von 20 Milliarden Euro.
Seit Jahren versucht die EZB, mit einer Flut billigen Geldes die Konjunktur im Euroraum anzukurbeln und die Inflation in Richtung der Zielmarke der Notenbank zu treiben. Hauptziel der Währungshüter sind stabile Preise im Euroraum. Die Notenbank strebt für den Währungsraum mit seinen 19 Ländern mittelfristig eine Jahresteuerungsrate von knapp unter 2,0 Prozent an – weit genug entfernt von der Nullmarke.
Dauerhaft niedrige oder auf breiter Front sinkende Preise könnten nach Ansicht der EZB Unternehmen und Verbraucher verleiten, Investitionen aufzuschieben. Das kann die Wirtschaft bremsen.
Nach jüngsten Zahlen des Statistikamtes Eurostat lagen die Verbraucherpreise im Euroraum im Dezember 1,3 Prozent über dem Stand des Vorjahresmonats.https://www.faz.net/aktuell/finanze...bleibt-bei-lockerer-geldpolitik-16596923.html


Da werden genau die Probleme angesprochen, welche Silvio Gesell schon vor 100 Jahren immer wieder aufgezeigt hat. Vor allem hat er immer wieder vor der Deflationären Abwärtsspirale bei sinkendem Preisniveau gewarnt, was im Artikel deutlich angesprochen wird. Soll das Preisniveau stabil und die Konjunktur am laufen gehalten werden, muss auf das Horten liquider Einlagen eine angemessene Strafgebühr erhoben werden. Dazu zwingt uns gesättigter Markt & Nullzins.

Da steht das der Gedanke, es würde die Konjunktur antreiben wenn das Geld nur billig genug ist, ein Irrtum war. Damit ist auch Gesells Ansatz gescheitert denn er wollte ja mit der Umlaufgebühr den gleichen Effekt erzielen: Billiges (negativ verzinstes) Geld sollte die Wirtschaft fluten und dann wird irgendwie alles gut.

Man scheut sich auch nicht den Ideengeber beim Namen zu nennen. Es besteht kein Zweifel, wohin die Reise geht.

Zitat Finanzmarktwelt:

Im Februar wurde eine perfide Denkschrift des IWF bekannt, wonach man Bargeld abwerten könne, wodurch letztlich noch tiefere Negativzinsen durchgesetzt werden könnten. Auch dazu wurde Cœuré aktuell befragt, und hat dazu nur die ausweichende Antwort parat, dass dies keine neue Idee sei. Die habe schon Silvio Gesell vor 100 Jahren gehabt. Aber das sei keine praktische Diskussion für die EZB. Das klingt irgendwie nicht so, als stehe man dieser Idee bei der EZB völlig ablehnend gegenüber. Denn ein klares NEIN klingt anders.https://finanzmarktwelt.de/negativzinsen-so-locker-und-entspannt-sieht-die-ezb-das-thema-124219/

Kurzfristig angelegtes Geld hat bereits jetzt eine negative Realrendite. Die kann man kann natürlich noch weiter ins Minus treiben und hoffen das der beabsichtigte Effekt eintritt, aber Einstein hat das mal ganz gut auf den Punkt gebracht: Wahnsinn ist immer wieder das gleiche zu machen und immer ein anderes Ergebnis zu erwarten. Du kannst auch gegen Schnupfen ein Herzmedikament nehmen und wenn es nicht wirkt muss einfach die Dosis erhöht werden, so lange bis es wirkt. Spätestens wenn die Dosis tödlich ist hast Du Dein Schnupfenproblem gelöst.
 

Wehrwolf

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Wohl eher nicht, da warten wir aber noch drauf.
Merke: Man kann Silvio Gesell ablehnen, aber widerlegen kann man ihn nicht.

Das ist sogar ziemlich einfach, die Realität selbst hat Gesell widerlegt. Schwierig ist lediglich jemandem die Realität nahezubringen der beschlossen hat die Realität nicht zur Kenntnis zu nehmen wenn sie nicht in sein Weltbild passt.

Die tiefen Zinsen sind Folge eines Marktverhältnisses!!!
Jetzt paß gut auf ich verrate dir ein Geheimnis.
Zinsen sind gesamtwirtschaftlich nicht zu tilgen, das liegt daran das mit dem Zinseszins die Exponentialfunktion an Bord kommt, die Wirtschaftsleistung aber nicht exponentiell wächst weil niemand periodisch das Doppelte konsumiert.
Die Folge:
Nicht stattgefundenes Wachstum kann nur und ausschließlich über Neuverschuldung ausgeglichen werden.

In einer Volkswirtschaft hängt die Menge der Zinsen die gezahlt werden von der Menge an Krediten ab die nachgefragt werden. Wenn Die Geldbesitzer 100 Milliarden Euro zu 5% verzinst haben wollen und es werden nur 10 Milliarden nachgefragt dann werden 90 Milliarden nicht verzinst. Da kannst Du Dir die Zinseszinsformel getrost an einen Ort Deiner Wahl stecken. Und es werden genau die 10 Milliarden verzinst deren Besitzer sich mit dem niedrigsten Zinssatz zufrieden geben, dann sinds statt 5% eben 0,5%, besser als nichts.

So mein Freund und jetzt machst du ein schwarzes Schleifchen um dein Weltbild, die Welt ist nämlich verschuldet bis zur Halskrause, Amiland ist Pleiteland, Griechenland Portugal Irland Frankreich etc.
2008/09 ist den Amis das Geld um die Ohren geflogen und wenn die EZB die Geldblase jetzt nicht mit negativen Zinsen ganz vorsichtig ablaufen läßt, dann stehst du bei Zeiten mit deinem Arsch im Freien.

Viel einfacher. Es wird passieren was immer passiert wenn eine Blase platzt: Einige Geldbesitzer werden Wertberichtigungen in ihren Portfolien vornehmen müssen weil diverse Assets eben nicht den Wert haben der in den Büchern steht. Es werden ein paar Milliarden Guthaben vernichtet und dann gehts ganz normal weiter. So bereinigt sich das System selbst.
 

New York

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Dann also nochmal, soll mir recht sein.

Zitat:"Wenn die EZB Geld in den Umlauf bringt, das nicht durch Wirtschaftsleistung gedeckt ist, steigen die Preise."

Du bist es also der schreibt das die Preise steigen wenn die EZB Geld in Umlauf bringt, nicht ich. Die EZB hat in den vergangenen Jahren über 2 Billionen Euro emittiert und es trotzdem nicht geschafft die Inflation auf den Zielwert von 1,9% zu hieven. Der nächste Satz

Zitat:" Das Geld wird dadurch abgewertet, nennt sich Inflation."

ist allso Bullshit. Eine korrekte Erklärung,warum die Preise bei einer Geldmengenerhöhung nicht zwangsläufig steigen wäre ein Verweis auf die Quantitätsgleichung des Geldes gewesen (https://de.wikipedia.org/wiki/Quantitätsgleichung). Daraus er gibt sich das es keine 1:1 Beziehung von Geldmengenerhöhung und Güterpreiserhöhung besteht sondern die Parameter Umlaufgeschwindigkeit und Transaktionsanzahl ebenfallseine Rolle spielen.

Zitat:"Wenn die Leute massenweise dazu übergehen ihre langfristigen Guthaben und Investitionen aufzulösen und stattdessen lieber Liquidität horten, muss die EZB dieses stillgelegte Geld „schöpfen“, und als Zentralbankgeld den Geschäftsbanken zur Verfügung stellen, die es für ihre Kunden wiederum auf Zentralbankkonten horten."

Ich nehme mal an Du verstehst unter Liquidität ausschließlich Bargeld, dann muss die EZB die entsprechende Menge Geldscheine drucken lassen wenn die Kunden die nachfragen. Wenn die Nachfrage nach Bargeld sehr hoch wird kann das etwas dauern, ist aber machbar. Geldscheine werden aber nicht auf Zentralbankkonten gehortet, deshalb ergibt der letzte Satz keinen Sinn.



Du solltest vielleicht jemanden fragen der sich damit auskennt. Spannend finde ich das Du im nächsten Absatz direkt demonstrierst das Du es eigentlich besser weisst:



Stimmt, genau so entsteht das Geld das die Banken für die Kredite brauchen. Ich frage mich warum Du weiter oben behauptest die Banken würden das Geld ihrer Kunden für die Kredite benötigen. Leidest Du an Schizophrenie? Oder versuchst Du krampfhaft Dich gegen die Erkenntnis zu sperren das die Freigeldtheorie auf Annahmen beruht die mit der Realität nichts zu tun haben?

Die Bundesbank dürfte bei der Thematik eine an Glaubwürdigkeit kaum zu schlagende Wissensquelle sein, vielleicht hilft Dir ja eine Erklärung von dort auf die Sprünge:





Ich weiss nicht wann Du das letzte Mal die Kontoauszüge durchgeschaut hast aber es würde mich stark wundern wenn Du mehr als 0,5% Zinsen auf dein Tagesgeld bekommst. Bei einer Inflation von 1,2% machst du dabei ständig Verlust. Hebst Du also dein laufendes Einkommen immer sofort in Bar ab und versteckst es im Garten? Wenn nein warum nicht?



Da steht das der Gedanke, es würde die Konjunktur antreiben wenn das Geld nur billig genug ist, ein Irrtum war. Damit ist auch Gesells Ansatz gescheitert denn er wollte ja mit der Umlaufgebühr den gleichen Effekt erzielen: Billiges (negativ verzinstes) Geld sollte die Wirtschaft fluten und dann wird irgendwie alles gut.



Kurzfristig angelegtes Geld hat bereits jetzt eine negative Realrendite. Die kann man kann natürlich noch weiter ins Minus treiben und hoffen das der beabsichtigte Effekt eintritt, aber Einstein hat das mal ganz gut auf den Punkt gebracht: Wahnsinn ist immer wieder das gleiche zu machen und immer ein anderes Ergebnis zu erwarten. Du kannst auch gegen Schnupfen ein Herzmedikament nehmen und wenn es nicht wirkt muss einfach die Dosis erhöht werden, so lange bis es wirkt. Spätestens wenn die Dosis tödlich ist hast Du Dein Schnupfenproblem gelöst.

Schön wieder einmal einen Beitrag zu lesen, welcher bankbetriebswirtschaftlich wie volkswirtschaftlich, fundiert ist. :D:D

Den einzigen Punkt, welcher einer unser Freigeldspinner, [MENTION=209]Pommes[/MENTION], ständig moniert, ist die Teuerungsrate von 1,2%. Da ist meines Erachtens der "Warenkorb" nicht mehr auf dem neusten Stand und berücksichtigt regionale Unterschiede beim wichtigsten Kostentreiber "Wohnen" zu ungenau. Als Beispiel: Berlin hat die höchste Teuerung bei den Immobilien. 110 % in 10 Jahren. Da der Faktor Wohnen höchst relevant ist bei der Teuerung, welcher der Bürger spürt, dürfte eine Inflationsrate von 1,2 % zumindest für Berlin viel zu niedrig sein.

BG, New York
 
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