Ein interessanter Artikel
Der Exportweltmeister und Michel ... dumm gelaufen und was nun? (Teil V)
Was verbirgt sich eigentlich hinter dem Begriff „Reform“, den die neoliberalen dauernd verwenden? Tatsächlich das krasse Gegenteil von dem, was das Wort normalerweise aussagt. Es handelt sich um eine Rücknahme der Reformen, die nach dem Zweiten Weltkrieg etwa drei Jahrzehnte lang den Kapitalismus zum ersten Mal in seiner Geschichte gezähmt haben und endlich einmal Wohlstand für (fast) alle brachten. Der neoliberale Reformismus ist im strengsten Orwellschen Sinne des Wortes eine Konterrevolution. Wie es manche richtig gemerkt haben und vorhin auch erörtert wurde, diese Konterrevolution wurde durch das ökonomische Versagen des Kommunismus möglich.
Zitate
Ohne konkurrierende Idee muss sich das kapitalistische System nicht mehr rechtfertigen oder an anderen Maßstäben messen lassen“ - so der bekannte amerikanische Ökonom Lester Thurow etwa 10 Jahre nach dem Zusammenbruch des Kommunismus. „Der Kapitalismus hat der Arbeiterklasse den Krieg erklärt und er hat ihn gewonnen. … Das ist politischer Kannibalismus, und der hat mit demokratischen Idealen wenig zu tun. Den Tätern aber passiert erst mal nichts. Sie werden schlimmstenfalls entlassen, zuweilen immer noch mit hohen Abfindungen. Keiner wurde bisher verhaftet oder angeklagt. Dabei haben sie ein Tausendfaches der Schäden und Verluste angerichtet, die alle Kriminellen in der Vergangenheit verursacht haben. Da mag sich mancher fragen: Was sind die Mafia, Drogenbarone, Waffen- oder Menschenhändler gegen diese entfesselten Billionen-Akrobaten?“
Peter Glotz (1939-2005), als typischer „moderner“ Sozialdemokrat, der in seiner Jugend links rebelliert und im Alter sein Herz dem Kapitalismus schenkt, und als solcher auch ein Befürworter der Agenda 2010 wurde, stellte pessimistisch fest: „Manche Analytiker wissen ganz genau, daß der Sozialismus für allemal mausetot sei. Dafür spricht wenig. Die unvermeidliche Klassenspaltung im digitalen Kapitalismus wird so viel Erbitterung produzieren, daß die Nachfrage nach Remedur zwingend werden dürfte. Ob man die neuen Rezepte dann ,sozialistisch‘ nennt, ist egal.“
Eine noch düsterere Prognose kam von Carl Friedrich von Weizsäcker „Die Menschheit wird nach dem Niedergang des Kommunismus das skrupelloseste und menschenverachtendste System erleben, wie es die Menschheit noch niemals zuvor erlebt hat, ihr ,Armageddon‘. Das System, welches für diese Verbrechen verantwortlich ist, heißt ,unkontrollierter Kapitalismus‘.“
Wenn die Menschen nichts zu verlieren haben, rebellieren sie und machen Revolutionen. Das war schon immer so. Und schon immer haben die Machteliten das zu vermeiden versucht, indem sie die Menschen in den Krieg schickten. Kriege sind also keine Erfindung des Kapitalismus, aber er hat sie wie keine andere Ordnung nötig, weil die Konjunktur periodisch immer wieder zusammenbricht.
Kann man über den heutigen Neoliberalismus, der im US-Imperium verkörpert ist, nicht dasselbe sagen, was Tacitus dem Senat sagte, als das Imperium Roman allmählich vor dem Untergang stand? „Ihrem Hochmut trachtet man vergeblich durch Gehorsam und Unterwürfigkeit zu entgehen.
Als Räuber der Welt durchstöbern sie jetzt das Meer, nachdem ihnen, den Alleszerstörern, die Länder ausgegangen sind. Ist ihr Feind reich, so sind sie habgierig, ist er arm, sind sie unersättlich in ihrem Machtanspruch. … Verschleppung, Gemetzel und Raub benennen sie mit dem verlogenen Ausdruck Imperium, und wo sie eine Wüste schaffen, heißt das Frieden.“
Aus der Geschichte wissen wir, dass es nie schwierig ist, die Untertanen in den Krieg zu schicken. „Nun, natürlich, das Volk will keinen Krieg“ - sagte einmal Göring. „Warum sollte irgendein armer Landarbeiter im Krieg sein Leben aufs Spiel setzen wollen, wenn das Beste ist, was er dabei herausholen kann, daß er mit heilen Knochen zurückkommt.
Aber schließlich sind es die Führer eines Landes, die die Politik bestimmen, und es ist immer leicht, das Volk zum Mitmachen zu bringen, ob es sich nun um eine Demokratie, eine faschistische Diktatur, um ein Parlament oder eine kommunistische Diktatur handelt.“
Hier und heute sollten wir uns dem Krieg mehr denn je widersetzen. Aus einem sehr gutem Grund.
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