Da hier zur Diskusion passt verweise ich auf
meine Beiträge #3i6 und #317 in Nebenforum.
Der Unterschied von totaler Manipulation solcher Regime, wie z.B. der früheren kommunistischen Länder wie SU oder DDR ist die
Intransparentz der Machenschaften in unserer Demokratie, die eigentlich deswegen diesen Begriff nicht verdient. Ich denke, wir haben jetzt an ähnlichen Punkt gelangt, die Sowjets zur ihrer Zeit auch erreicht haben: die politische Elite wird so weit selektiv behandelt, bis dort nur regimekonform (also die, die entprechende Ideen, Weltanschauungen teilen) gelangen, längst nicht die Fähigsten aus der Masse, die dieser Selektion unterzogen waren. Die langjährige Auslese der Kader auf höhere politische - und journalistische - Ebene hat ihres getan. Die Leute sind mit hohe Wahrscheinlichkeit ehrlich, sie denken wirklich so, wie sie handeln und schreiben.
Nur eben wächst auch der Riss zwischen dieser selektierte Elite und der Bevölkerung, da dort die "Graswurzelbewegungen" nicht so leicht sich ausrotten lassen. Wenn man wie Compa steht konform mit dem staatlichen (meine nicht staaltlich gelenkten, sondern
staatlich bzw. gesellschaftlich entstandenem) Mechanismus, merkt er nicht die Diskrepanzen, die für anderer kritische Forumteilnehmer sehr deutlich sind.
Der Fall Nekrasov zeigt anschaulich, wo wir mit der Meinungs- und Pressefreiheit gelangen sind. Dennoch glaube ich, dass die Kritik an hiesige mainstream ähnelt dem Stein, das auf eine Leinwand geworfen hat (es tut keinem weh). Man muss dem nachgehen, der diese Leinwand so manipuliert hat, dass sie ihre Interessen - nicht der Bevölkerung - reflektiert. Und es ist keiner in Einzelnem. Es ist ein Mechanismus, den wir deutlich
verstehen müssen, um ihn - nicht "die Leinwand" - zu bekämpfen.
