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Das Alternative Hegemonie Modell (AH-Modell) - Kann es die Welt verändern?

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sportsgeist

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Wie bei allen Modellen, wenige machen mit, kaum einer versteht.
warum auch ??

alle diese Modelle haben in sich etwas Belehrendes, etwas Diktatorisches und etwas Erzieherisches und berauben dem volljährigen Individuum als allererstes eines:

... seine Freiheit und seine Mündigkeit ...
 

sportsgeist

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Ein Profit ist erst einmal ein Gewinn. Daran ist nichts schlimmes. Dein Bäcker macht auch bei jedem Brötchen einen kleinen Gewinn. Wenn man spitzfindig ist, dann kann man sagen, der Profit ist eigentlich ein höherer Arbeitslohn.
nein, Profite und Gewinne sind eben kein höherer Arbeitslohn, sondern eine Aufwandsentschädigung für Risiko und schwebende Haftung ... das ist was ganz anderes
 

sportsgeist

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Durch die reine Marktmacht des AH-Fonds, sowie Exklusivität, werden bestehende Unternehmen zur Kooperation hin erzogen.
ja, wie kreidegefressen und geschwollen ihr euren "neuen" Kommunismus auch immer präsentiert, für Diejenigen, die bei eurer Umerziehung nicht mitspielen wollen und auf ihre Freiheit und ihr Selbstbestimmungsrecht bestehen, habt ihr Marxisten im Schafspelz ... wie immer ... sicherlich auch schon eine *hüstel* "Lösung" in der Schublade liegen
 

Pommes

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Was nützt Dir die Freiheit wenn die Leute zu blöde sind die zu nutzen oder sich nicht leisten können? Wenn die Leute so wenig Geld haben um von Punkt a nach Punkt b zu kommen? Du schafft keine Freiheit. Und Wer soll denn die Freiheit Garantieren und Verteidigen? Das konnte bisher nur das Kollektiv.

Natürlich, - in einem Staat der von der Wiege bis zur Bare auf Vollverblödung setzt ist das nicht anders zu erwarten, jedoch würde eine nach Freiheit strebende Gesellschaft ganz schnell andere Voraussetzungen schaffen.
 
G

Gelöschtes Mitglied 2801

Folgendes habe ich ihm Wissenschaftsnetzwerk Academia entdeckt:

"Verstehen und verändern! Ein Modell für eine bessere Welt!

Das Modell der Alternativen Hegemonie (AH-Modell) ist eine Evolution des bisherigen internationalen Politik-und Wirtschafts-Systems. Es entwickelt dieses weiter, behält bestehende Strukturen bei und leitet negativ wirkende Dynamiken um.

Das AH-Modell erzieht Staaten, als auch Unternehmen zu einem werthaltigen Verhalten. Es belohnt dieses Verhalten und bestraft negative Abweichungen. Durch diese Anreize ist positives Verhalten profitabel und nachhaltig.

Dabei macht sich das AH-Modell die gleichen Kräfte zu nutzen, die in einem kapitalistischen System herrschen, leitet sie aber in eine neue Richtung: Aus der unsichtbaren Hand des Markts, wird die unsichtbare Hand der Erziehung."

Mich persönlich überzeugt das Konzept sehr und ich glaube, dafür würde ich auch eher auf die Straße gehen als für diesen ganzen anderen Hokuspokus, dass immer nur am bestehenden System rumdoktert. Lieber dann gleich so wie in dem Modell, damit die richtige Leute auf die Fingerchen bekommen!

Im Grunde genommen ist es das intelligenteste Konzept seit Marx (und ich meine nicht den realen Sozialismus/Marxismus/Stalinismus, den man draus gemacht hat!!). In jedem Fall ist es aber wieder einmal eine Idee, in einer Zeit in der alles alternativlos sein soll!

Das Modell kann kostenlos hier eingesehen werden: https://www.academia.edu/37859436/Das_Alternative_Hegemonie_Modell_AH-Modell_Die_unsichtbare_Hand_der_Erziehung_zum_Guten
Man kann es auch kaufen, aber ich möchte keine Werbung machen.

Die Website ist www.understandandchange.com

Was haltet ihr davon? Es klingt sehr gut in meinen Ohren

Man kann den Kommentar zu diesem Modell in zwei Kategorien aufteilen, Inhalt und Seriosität/Qualität:

1) Seriosität/Qualität:
Eine 87 Seiten "dicke" Publikation als "intelligentestes Konzept seit Marx" zu bezeichnen, ist schon ein wenig schräg. Man mag von Marx und seinen Theorien halten was man will aber sein theoretisches Gesamtwerk (das Kapital, Gesamtausgabe in 3 Bänden) ist 2500 Seiten plus dick, analysiert mit Zahlen, Daten und Fakten die Situation seiner Zeit und hat einen respektabel hohen wissenschaftlichen Anspruch. Diese Qualitätskriterien fehlen hier gänzlich. Im Kern ist dieses "Buch" 3 mal das gleiche in Wiederholung mit gelegentlich 2 Sätzen Erklärung.
- Über den Autor ist keine vernünftige Biografie zu finden, anscheinend ist er Diplom-Betriebswirt (FH) aus Franken, wenn man den Buchrücken eines Angebots auf Amazon zu Rate zieht.
- Das Angebot auf Amazon selber ist skurril, denn die Publikationen gehen von Liebesromanen im 19. Jahrhundert über ungenau definierte Philosophien, hin zu einem Midlife-Crisis Buch über einen Mann, der mit einem Leguan redet.
- Der veröffentlichende Verlag wirkt unprofessionell, das Logo scheint in Microsoft-Paint von einem 10-jährigen gestaltet worden zu sein und sämtliche Internetauftritte sind uninformativ und sehr schlecht gemacht.
- Das "Buch" selbst hat nicht mal ein Register für Zitationen oder die philosophisch-wissenschaftlichen Grundlagen des Modelles
Einzeln genommen wären viele dieser Punkte nicht schlimm, kombiniert zeichnet sich das Bild eines unprofessionellen Autors, der wenig Zeit auf diese Theorie verwandt hat und sich der massiven Lücke zwischen behaupteten Effekten und Komplexität/Herausforderung von Theorie und Umsetzung, nicht bewusst ist.

2) Inhalt:
- Dem AH-Modell fehlt eine vernünftige (demokratische) Legitimation.
- Der Finanzierung liegt kein ersichtliches Rechenmodell zu Grunde. 2% des BIPs der Teilnehmerstaaten müsste begründet werden, mit einer Projektion der notwenigen Kosten.... Arbiträre Zahlen diskreditieren ein Modell.
- Für die eigentlich zentralen "Technologiezentren" gibt es weder konkrete Entwicklungsideen, noch wird auf die Herausforderungen in Personalgewinnung, Patenterwerb, Strukturaufbau und Zeitkomponenten aufeinander aufbauender Forschung... eingegangen. Es scheinen selbst Grundkenntnisse über Wissenschaftsbetriebe zu fehlen.
- Es fehlt geschichtliches Verständnis. A-priori Staaten in den ersten Phasen (aufgrund selbst gesetzter Kriterien) auszuschließen hätte eine Blockbildungswirkung, wie zum Beispiel im kalten Krieg. Generell fehlt eine Risikoanalyse komplett. Man kann sich schwer des Eindrucks erwehren, dass der Autor völlig blind für negative Folgen und Möglichkeiten ist, das Konzept ist einfach unausgegoren.
- Die grundlegenden philosophisch-ethischen Konzepte sind nicht ausgearbeitet. Ein komplexes Thema wie "Internationalismus vs. Nationalismus" wird mit 3 Sätzen abgetan (Das AH-Modell beeinflusst das Leben aller direkt oder indirekt und verbessert es langfristig. Gleichzeitig greift er jedoch nie in die kulturelle Identität ein. So ist für beide Seiten ein Kompromiss gefunden.) wie ersichtlich sind diese noch völlig aussagelos und geben keine Erklärung wie besagtes Ziel erreichbar ist. Bei praktisch allen anderen "Qualitätskriterien" nach denen sich die Vergabe von Technologie... richten soll, ist der Zustand ähnlich.
- Das ganze Modell ist letztlich diktatorisch-monopolistisch, der Einfluss auf die als erhaltungswürdig beschriebenen Marktmechanismen wird nicht ergründet.

Zusammengefasst bleibt eigentlich nur der Eindruck einer unausgearbeiteten Machtfantasie des Autors, der scheinbar die Faust'sche Frage, was die Welt im Inneren zusammenhält gelöst zu haben glaubt, während sowohl die Problemanalyse als auch die Lösungsvorschläge banal, blass und unoriginell sind.
Dass trotz fehlender Ausarbeitung auch nur eines dieser unglaublich ambitionierten Ziele, gleich ein Zeitplan mitgeliefert wird, bei dem ab 2060 in Phase 5 folgendes steht: "Autokratien und Diktaturen gibt es nicht mehr", zeigt den absurden Größenwahn, die völlige Problemblindheit und letztlich Unbrauchbarkeit dieses "Werks".
 
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Pommes

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Das ist Quark! Wer den Kapitalismus verstanden hat, dem ist auch klar, dass es nur weniger Korrekturen bedarf, um Kernfehler nachhaltig zu beseitigen.

Richtig man bräuchte nur den Zins zu null bringen und schon ist man den Kapitalismus los.

Ein Beispiel, wie man deutlich das System stabilisieren könnte, wäre eine jährliche Vermögenssteuer von 2% auf das Kapitalvermögen, das Immobilienvermögen und das Anlagevermögen - die Einnahmen aus dieser Steuer müssten nur konsequent zur Umverteilung genutzt werden.

Meine Fresse, Deutschland ist das Land mit den meisten Steuern, die Leistungsträger dieser Gesellschaft wandern längst ab und das nicht erst seit uns hier die Südseekönige überrennen.

Gerade wer die Expotentialfunktion kennt, wird auch mathematisch verstehen, dass eine solche Vermögenssteuer Fehlentwicklungen des Systems dramatisch korrigieren kann!
Vergiss es!
Du müßtest eine Vermögenssteuer genauso exponentiell gestalten wie die Geldvermehrung durch den Zins und dann kannste den Zins auch per Gesetz abschaffen.
Das Problem ist nach wie vor das eine linear steigende Wirtschaftsleistung dauerhaft keine Geldvermögen exponentiell vervielfachen kann, fehlende Wirtschaftsleistung muß der Staat durch Subventionen ausgleichen und die zahlt der Steuerzahler.


Der Zins ist kein Fehler, sondern notwendiger Bestandteil des Systems.
Das stimmt, der Zins ist ein wichtiges Steuerungsinstrument um das Geld im Markt da hin zu bringen wo es gebraucht wird, allerdings muß man den Zins an die Wirtschaftsleistung binden, sprich der Zins muß auch negativ werden können wenn die Wirtschaftsleistung negativ wird und deshalb muß man das Geld als Ware verstehen, die kostet Geld, Zinsen eben.
Aaaaber! wie das in funktionierenden Märkten so ist, was reichlich vorhanden ist kriegt man fast nach geschmissen und Geld ist so reichlich vorhanden das die EZB die Zinsen für die Guthaben der Geschäftsbanken schon im Minus hat.

Zins ist die Antwort auf die Frage, was es kostet, Geld zu leihen. Diese Frage ist gut, und die Antwort auch. Der Zins ist also auch nicht der Fehler im System - der Fehler im System liegt vielmehr darin, dass das aktuelle System eine Vermögensakkumulation ermöglicht, ohne dass dagegen wirksame Gegenmaßnahmen im System enthalten sind. Schon eine moderate jährliche Vermögenssteuer von 1-2% würde das dramatisch verändern, und die Lücke im System schließen.

Ein unangepasster Zins ist von daher ein Fehler im System, als das er Knappheiten schafft, darüber hinaus nimmt er dem Geld seine Eigenschaften als Ware, denn der Geldbesitzer kann ja in aller Ruhe abwarten bis der Händler die Nerven verliert und die Preise senkt.
Der Volkswirtschaftliche Schaden der dadurch entsteht dürfte immens sein.
Das Geld muß in seinen Eigenschaften denen der Produkte die es eintauschen soll angepaßt werden, sprich es muß verstauben, verrosten, unmodern werden usw.
Das ist natürlich bildlich gesprochen, aber erreichen tut man das in dem man das Bargeld mit einer Umlaufgebühr beaufschlagt.
 

Pommes

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Und was sollen mir diese Definitionen sagen? Was ist der Sinn? Die Begriffe "individueller Kollektivismus" und "kollektiver Individualismus" haben auch Definitionen. Was genau soll deine Antwort? Behauptest du, es gäbe diese Definitionen nicht oder gefallen sie dir nicht?
Mir geht es einfach um Grundsätzlichkeiten, man kann Begriffe auch solange umdefinieren bis keiner mehr durchblickt.
So sollte man schon dabei bleiben dass das Individuum im Kollektiv unter geht.
Oder, was die wahrscheinlichst Variante ist: Du siehst alles außer deiner Freigeldlehre, die niemand je auf großer Ebene umsetzen wird als Teufelszeug und kritisierst um des Kritisierens, weil du ein Dogmatiker bist.
Weil ich eben erkannt habe das die Freigeldlehre einzig und alleine Ziel führend ist.
Wir können hier strampeln wie die Weltmeister, solange uns die Eliten mit Zinsen in Abhängigkeit bringen, sind und bleiben wir die Sklaven.
Zinsen kann man nicht tilgen, sie erzwingen Wachstum und schaffen Abhängigkeit, genau jene Abhängigkeiten an denen elitäre Subjekte ihre Ansprüche auf Macht und Herrschaft festmachen.
 
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Natürlich ist es Quatsch, was er schreibt, was einfach daran liegt, dass er ein Dogmatiker eines Freigeldsystems ist, von dem er weiß, dass es niemals umgesetzt werden kann. Daher lässt sich leicht aus dem Elfenbeinturm des erhabenen Wissenden alles andere als Teufelszeug und Ketzerei abtun. Eine Verbesserung des Kapitalismus bzw. Umleitung macht übrigens genau das AH-Modell:


Was ist die Grundidee des Alternative-Hegemonie-Modells (AH-Modell)?

Das AH-Modell ist eine Evolution des bisherigen internationalen Politik-und-WirtschaftsSystems. Es entwickelt dieses weiter, behält bestehende Strukturen bei und leitet negativ wirkende Dynamiken um. Das AH-Modell erzieht Staaten, als auch Unternehmen zu einem werthaltigen Verhalten. Es belohnt dieses Verhalten und bestraft negative Abweichungen.

Durch diese Anreize ist positives Verhalten profitabel und nachhaltig. Dabei macht sich das AH-Modell die gleichen Kräfte zu nutzen, die in einem kapitalistischen System herrschen, leitet sie aber in eine neue Richtung: Aus der unsichtbaren Hand des Markts, wird die unsichtbare Hand der Erziehung.

Dieses gelingt über eine Bündelung der technologischen Forschungs- und Entwicklungsarbeit in neueingerichteten Technologiezentren. Besagte Technologiezentren bündeln wissenschaftliche Kompetenz, entwickeln und testen nachhaltige Technologie zur konkreten Nutzung in den Mitgliedsländern. Die Produktion und Verteilung übernehmen kooperierende Unternehmen, die weiter nach marktwirtschaftlichen Gesichtspunkten tätig sind. Umgesetzt und finanziert wird das AH-Modell über einen AH-Fonds. Der AH-Fonds wird Eigentümer und Marktteilnehmer. Er übernimmt die Rolle eines nachhaltigen Superkonzerns, der durch einen Vorstand, analog einer Aktiengesellschaft, geleitet wird. Kontrolliert wird der AH-Fonds-Vorstand durch ein Gremium („Aufsichtsrat“), das sich aus Mitgliedern einzelner Länder zusammensetzt und den nationalen demokratischen Instanzen sowie der Geberkonferenz zur Rechenschaftslegung verpflichtet ist.

Die entwickelten Technologien werden nur den Märkten jener Staaten zur Verfügung gestellt, die ein positives und nachhaltiges Verhalten („Mindestkriterien“) aufzeigen. Die Erfüllung der Kriterien ist auch Voraussetzung, um am AH-Fonds beteiligt zu werden. Besagte Kriterien (z.B. Menschenrechte, Pressefreiheut, soziale Standards usw..) werden stetig überwacht. Staaten, die sich den Kriterien verweigern werden vom technologischen Fortschritt ausgeschlossen, aber indirekt durch die unsichtbare Hand der Erziehung zur freiwilligen Anpassung ermuntert. Dadurch, dass Nationalstaaten, Warenwirtschaftssysteme oder kulturelle Besonderheiten erhalten bleiben, ist von einer allgemeinen Akzeptanz der Bevölkerung auszugehen, die wiederum für ihr positives und friedliches Verhalten belohnt wird.

Die Finanzierung erfolgt über eine prozentuale Abgabe des Bruttosozialproduktes. Weitere Einnahme rühren durch Lizenzvergaben. Der AH-Fonds vergibt Nutzungs- und Produktionslizenzen an kooperierende, Kriterien einhaltende Unternehmen gegen Entgelt. Die Unternehmen beliefern die festgelegten Märkte. Sie werden bei diesen Produkten reglementiert. Damit werden nachhaltige Technologien und der Fortschritt über bekannte Vertriebswege eingestreut.

Durch die reine Marktmacht des AH-Fonds, sowie Exklusivität, werden bestehende Unternehmen zur Kooperation hin erzogen. Diese Marktmacht wird auch für die Beschaffung von Ressourcen (Wissenstransfer, Personal usw.) eingesetzt. Für Staaten und Unternehmen gilt gleichermaßen: Sie werden sich weiter egoistisch verhalten und einen maximalen Nutzen für sich herbeiführen wollen. Nun aber, verheißt positives Verhalten, d.h. Kooperation und Erfüllung der Kriterien, Profitmaximierung und maximalen Nutzen. Daher passen sich Staaten und Unternehmen großenteils freiwillig an. Die Kräfte des Marktes werden in eine positive Richtung gelenkt. Die unsichtbare Hand der Erziehung wirkt und sie ist das zentrale Element des AH-Modells.

Durch dieses werthaltige Verhalten und der Entwicklung des Fortschrittes sollen die zentralen Probleme des Planeten gelöst oder zumindest eingedämmt werden. Diktaturen und Autokratien werden langfristig zum Auslaufmodell. Es entsteht eine neue Weltgemeinschaft, die auf kulturelle Besonderheiten Rücksicht nimmt und trotzdem zukunftsgewandt ist. Eine alternative Hegemonie, die zum Guten erzieht.


Quelle: www.understandandchange.com


Als Modell liest sich das gut - allerdings bin ich ob der Umsetzbarkeit skeptisch. Es müsste zunächst eine kritische Masse an Staaten geben, die dieses Modell unterstützen - die ist kaum erreichbar. Warum sollten wirtschaftlich starke Staaten sich zu einem solchen Modell entschließen?
Dass die Lenkungsfunktion auch nicht wirklich greift, wenn ein Staat nicht will, kann man beispielsweise an der EU lernen. Obwohl in der gesamten Vertragsserie der EU schon eine ganze Reihe an Punkten eingebaut sind, die in Richtung eines "Wohlverhaltens" wirken, sind die Kräfte, die die EU auseinandertreiben deshalb keineswegs geringer geworden. Und: Wenn man sich den Beitrittsprozess der Türkei anschaut lernt man auch, dass noch so starke finanzielle Kriterien nicht wirklich stark genug sind, um ein Land wie die Türkei auf einem vernünftigen Weg zu halten.
Weitere Fragestellungen sehe ich wie andere hier in der demokratischen Legitimation einer solchen Institution - sowie in einer effektiven Kontrolle seiner Organe. Je mächtiger AH wird, desto mehr wird sich AH der Kontrolle entziehen, und dann ggf. auch eigene Politik machen.
Auch halte ich es für hinterfragenswürdig, was genau man als Werthaltiges Verhalten, Fortschritt oder auch als Lösung der zentralen Probleme des Planeten definiert. Es ist ja keineswegs so, das wir hier in der Welt schon eine einheitliche Sichtweise darauf hätten......nehmen wir nur mal als Beispiel das Thema Bildungspolitik in Deutschland......dass diese Suboptimal ist, da besteht noch halbwegs Einigkeit. Dass Schulen marode sind, wird auch noch anerkannt - aber schon wenn es um die Frage geht, ob der Bund sich an der Finanzierung beteiligt, und dann ggf. auch Mitspracherecht haben will.....da wird politisch gerungen und gezofft. Was, wenn die Bildungspolitik durch AH definiert würde......gäbe es dann Waldorfschulen? Oder würde man bestimmte Erziehungsmodelle als "besser" oder "schlechter" klassifizieren?

Der Teufel des Modells steckt im Detail.....und ich bin auch eher ein Anhänger der Aufklärung und der Intrinsischen Motivation. Ob als Gesellschaftsmodell aber eher ein Modell ähnlich zu China oder ähnlich der westlichen Demokratien auf Dauer geeignet ist, um die Probleme der Menschheit als Ganzes zu lösen.....das halte ich noch für offen - auch wenn ich mir persönlich was ganz klar wünsche......aber ich bin nicht sicher, ob nicht doch China in den nächsten Jahrzehnten das Rennen machen wird......
 
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Richtig man bräuchte nur den Zins zu null bringen und schon ist man den Kapitalismus los.



Meine Fresse, Deutschland ist das Land mit den meisten Steuern, die Leistungsträger dieser Gesellschaft wandern längst ab und das nicht erst seit uns hier die Südseekönige überrennen.


Vergiss es!
Du müßtest eine Vermögenssteuer genauso exponentiell gestalten wie die Geldvermehrung durch den Zins und dann kannste den Zins auch per Gesetz abschaffen.
Das Problem ist nach wie vor das eine linear steigende Wirtschaftsleistung dauerhaft keine Geldvermögen exponentiell vervielfachen kann, fehlende Wirtschaftsleistung muß der Staat durch Subventionen ausgleichen und die zahlt der Steuerzahler.



Das stimmt, der Zins ist ein wichtiges Steuerungsinstrument um das Geld im Markt da hin zu bringen wo es gebraucht wird, allerdings muß man den Zins an die Wirtschaftsleistung binden, sprich der Zins muß auch negativ werden können wenn die Wirtschaftsleistung negativ wird und deshalb muß man das Geld als Ware verstehen, die kostet Geld, Zinsen eben.
Aaaaber! wie das in funktionierenden Märkten so ist, was reichlich vorhanden ist kriegt man fast nach geschmissen und Geld ist so reichlich vorhanden das die EZB die Zinsen für die Guthaben der Geschäftsbanken schon im Minus hat.



Ein unangepasster Zins ist von daher ein Fehler im System, als das er Knappheiten schafft, darüber hinaus nimmt er dem Geld seine Eigenschaften als Ware, denn der Geldbesitzer kann ja in aller Ruhe abwarten bis der Händler die Nerven verliert und die Preise senkt.
Der Volkswirtschaftliche Schaden der dadurch entsteht dürfte immens sein.
Das Geld muß in seinen Eigenschaften denen der Produkte die es eintauschen soll angepaßt werden, sprich es muß verstauben, verrosten, unmodern werden usw.
Das ist natürlich bildlich gesprochen, aber erreichen tut man das in dem man das Bargeld mit einer Umlaufgebühr beaufschlagt.

Freigeldanhänger?

Du solltest dir klar machen, dass die unterschiedlichen Geldsysteme nur wenig Einfluss auf die Wirtschaftssysteme haben - letzten Endes sind sie weitgehend austauschbar. Allerdings verlangt wirtschaftliche Geschwindigkeit nach Dynamiken, die mit einem Freigeldsystem nicht oder nur schwer zu organisieren sind. Die Folge wäre, dass sich entweder die wirtschaftliche Geschwindigkeit massiv verlangsamt, oder aber sich die Veränderungskräfte Ausweichmöglichkeiten suchen. Das könnten auch Schwarzmärkte sein, oder Parallelwährungen oder oder oder......

Heutige modernere Ansätze für das Geldsystem haben beispielsweise den Zins, weil dieser eine Antwort auf das Thema liefert, wie man die Chance auf einen Gewinn in der Zukunft bei seinen Bewertungen des Tauschgeschäftes mit berücksichtigen kann. Da die Dynamik immer größer wurde, waren die älteren Geldsysteme mit einer Goldbindung u.ä. zu starr für die Wirtschaft - und wurden abgelöst, bevor es zu Volksaufständen und Revolutionen im breiten Stil kam.

Innovative Ansätze für die Zukunft bringen beispielsweise Blockchain-Währungen, weil diese die heute bestehende Abhängigkeit zu Staaten oder Staatsorganisationen beim Handel auflösen - dass es Bitcoin und Co gibt (die ich allesamt noch nicht wirklich als Währungen bezeichnen würde) ist insofern auch schon eine Ausweichbewegung der Wirtschaft auf die Grenzen heutiger Währungsräume. Dies vergessen Menschen gerne, die sich ideologisch auf ein Thema einschwören, und danach recht religiös alles andere verteufeln.

Der Markt ist einfach nur da und wirtschaftet vor sich hin. Wenn die Begrenzungen des Marktes dessen Dynamik nicht mehr wirklich beherrschen können, brechen Märkte aus und überwinden dabei die Grenzen - mal durch Schattenwährungen, mal durch Revolutionen, mal durch andere Wirkmechanismen - und die Kreativität von Märkten ist dabei unendlich.....

Du hast festgestellt, dass der Zins nicht so ganz unwichtig ist.....und dabei viel wahres geschrieben - nur ziehst du teilweise Schlussfolgerungen, die ich nicht teile. So erschließt sich mir nicht, was du an der Zinspolitik der EZB so kritisch findest. Deren Politik ist die Antwort auf die Herausforderungen, die IHR Markt der EZB derzeit bietet. Faktisch gibt es bei der EZB auch schon mal negative Zinsen - die aber korrellieren durchaus mit den Bedürfnissen des Währungsraumes. Im Großen und Ganzen funktioniert der Euro nach gängigen Kriterien durchaus! Die Kaufkraft des Euros ist im Rahmen dessen, was vereinbart wird, als recht stabil zu bezeichnen. Die Inflation im Euroland ist im Rahmen des EZB-Ziels. 2% Inflationsziel ist ein durchaus moderner Wert für einen großen Wirtschaftsraum - wäre der Wert 0%, würde dies tendenziell Investitionen abwürgen.
Der Euro ist eine politische Währung - er existiert, weil die Politik den Euro will. Und die Politik hat einiges getan, damit die Rahmenbedingungen für diese Währung besser und besser werden - auch wenn ich sie selbst nach den jüngsten Reformen nicht als gut bezeichnen würde. Ich habe dennoch keinen Zweifel daran, dass es den Euro so lange geben wird, wie ihn die Politik will.

Wäre Freigeld besser.......ich glaube nicht. Ich denke eher, dass Freigeld für einen modernen Wirtschaftsraum wie den des Euroraumes viel zu starr wäre. Die Fliehkräfte wären unglaublich, weil Freigeld mit der Dynamik der Märkte nicht zurecht kommt (zumindest stelle ich mir das so vor). Bei einer politischen Währung wie dem Euro kann die Politik bei disruptiven Veränderungen in der Wirtschaft, wie wir sie im Rahmen der Digitalisierung erleben, permanent und leicht nachsteuern. Beim Freigeld geht das so einfach nicht - da sind die Spielregeln fest........und genau diese Begrenzung sprengt dann den Währungsraum, wenn wir ein Freigeldsystem einführen würden. Freigeld funktioniert nur mit deutlich langsameren Change-Prozessen. Bricht mal eben ein ganzes Wirtschaftssegment binnen weniger Tage zusammen......Freigeld kann da nicht wirklich helfen. Der Euro hingegen schon - der ist eine politische Währung, da kann man an allen möglichen Parametern drehen und wenden, und so Zusammenbrüche zeitlich strecken, oder Neue Wirtschaftsansätze kreativ fördern......diese Dynamik haben nur Währungen, die politisch beeinflussbar sind, die aber gleichzeitig ausreichend Beharrungskräfte gegen die Vereinnahmung durch die Politik haben. Da sind politische Währungen, wie der Euro, oder auch der Dollar, weitaus besser geeignet als zu starre Ansätze wie der des Freigelds.

AH funktioniert mit dem Euro, würde auch mit dem Freigeld funktionieren.......AH hat aber auch Grenzen in der Dynamik, und setzt meiner Überzeugung nach menschliche Haltungen voraus, die es in dieser Form nicht ausreichend weltweit im Konsens gibt.
 
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Mir geht es einfach um Grundsätzlichkeiten, man kann Begriffe auch solange umdefinieren bis keiner mehr durchblickt.
So sollte man schon dabei bleiben dass das Individuum im Kollektiv unter geht.

Weil ich eben erkannt habe das die Freigeldlehre einzig und alleine Ziel führend ist.
Wir können hier strampeln wie die Weltmeister, solange uns die Eliten mit Zinsen in Abhängigkeit bringen, sind und bleiben wir die Sklaven.
Zinsen kann man nicht tilgen, sie erzwingen Wachstum und schaffen Abhängigkeit, genau jene Abhängigkeiten an denen elitäre Subjekte ihre Ansprüche auf Macht und Herrschaft festmachen.

a) Die Begriff "individueller Kollektivismus" und "kollektiver Individualismus" wurden bislang nur einmal definiert. Die jeweiligen Wörter gehören zusammen und bilden eine Einheit. Das Wort Revolution ist auch definiert. Im Kontext mit "digital" wird daraus die "digitale Revolution". Damit werden Teile des Begriffes Revolution massiv abgeändert und trotzdem existiert die Definition. Von daher bleibt deine Argumentation merkwürdig.

b) Es ist doch in Ordnung, dass du daran glaubst, aber dann entsteht eben der Eindruck, dass du einer Ideologie anhängst, von der du genau weißt, dass sie niemals umgesetzt werden kann und wird. Das ist einerseits gut für dich, da du nie mit realen Problemen dieser Idee konfrontiert wirst und du den - nicht böse gemeint - allwissenden Besswerwisser spielen kannst, aber auf der anderen Seite auch traurig, da du nie einen Beitrag zur Veränderung leisten kannst.
 
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Man kann den Kommentar zu diesem Modell in zwei Kategorien aufteilen, Inhalt und Seriosität/Qualität:

1) Seriosität/Qualität:
Eine 87 Seiten "dicke" Publikation als "intelligentestes Konzept seit Marx" zu bezeichnen, ist schon ein wenig schräg. Man mag von Marx und seinen Theorien halten was man will aber sein theoretisches Gesamtwerk (das Kapital, Gesamtausgabe in 3 Bänden) ist 2500 Seiten plus dick, analysiert mit Zahlen, Daten und Fakten die Situation seiner Zeit und hat einen respektabel hohen wissenschaftlichen Anspruch. Diese Qualitätskriterien fehlen hier gänzlich. Im Kern ist dieses "Buch" 3 mal das gleiche in Wiederholung mit gelegentlich 2 Sätzen Erklärung.
- Über den Autor ist keine vernünftige Biografie zu finden, anscheinend ist er Diplom-Betriebswirt (FH) aus Franken, wenn man den Buchrücken eines Angebots auf Amazon zu Rate zieht.
- Das Angebot auf Amazon selber ist skurril, denn die Publikationen gehen von Liebesromanen im 19. Jahrhundert über ungenau definierte Philosophien, hin zu einem Midlife-Crisis Buch über einen Mann, der mit einem Leguan redet.
- Der veröffentlichende Verlag wirkt unprofessionell, das Logo scheint in Microsoft-Paint von einem 10-jährigen gestaltet worden zu sein und sämtliche Internetauftritte sind uninformativ und sehr schlecht gemacht.
- Das "Buch" selbst hat nicht mal ein Register für Zitationen oder die philosophisch-wissenschaftlichen Grundlagen des Modelles
Einzeln genommen wären viele dieser Punkte nicht schlimm, kombiniert zeichnet sich das Bild eines unprofessionellen Autors, der wenig Zeit auf diese Theorie verwandt hat und sich der massiven Lücke zwischen behaupteten Effekten und Komplexität/Herausforderung von Theorie und Umsetzung, nicht bewusst ist.

2) Inhalt:
- Dem AH-Modell fehlt eine vernünftige (demokratische) Legitimation.
- Der Finanzierung liegt kein ersichtliches Rechenmodell zu Grunde. 2% des BIPs der Teilnehmerstaaten müsste begründet werden, mit einer Projektion der notwenigen Kosten.... Arbiträre Zahlen diskreditieren ein Modell.
- Für die eigentlich zentralen "Technologiezentren" gibt es weder konkrete Entwicklungsideen, noch wird auf die Herausforderungen in Personalgewinnung, Patenterwerb, Strukturaufbau und Zeitkomponenten aufeinander aufbauender Forschung... eingegangen. Es scheinen selbst Grundkenntnisse über Wissenschaftsbetriebe zu fehlen.
- Es fehlt geschichtliches Verständnis. A-priori Staaten in den ersten Phasen (aufgrund selbst gesetzter Kriterien) auszuschließen hätte eine Blockbildungswirkung, wie zum Beispiel im kalten Krieg. Generell fehlt eine Risikoanalyse komplett. Man kann sich schwer des Eindrucks erwehren, dass der Autor völlig blind für negative Folgen und Möglichkeiten ist, das Konzept ist einfach unausgegoren.
- Die grundlegenden philosophisch-ethischen Konzepte sind nicht ausgearbeitet. Ein komplexes Thema wie "Internationalismus vs. Nationalismus" wird mit 3 Sätzen abgetan (Das AH-Modell beeinflusst das Leben aller direkt oder indirekt und verbessert es langfristig. Gleichzeitig greift er jedoch nie in die kulturelle Identität ein. So ist für beide Seiten ein Kompromiss gefunden.) wie ersichtlich sind diese noch völlig aussagelos und geben keine Erklärung wie besagtes Ziel erreichbar ist. Bei praktisch allen anderen "Qualitätskriterien" nach denen sich die Vergabe von Technologie... richten soll, ist der Zustand ähnlich.
- Das ganze Modell ist letztlich diktatorisch-monopolistisch, der Einfluss auf die als erhaltungswürdig beschriebenen Marktmechanismen wird nicht ergründet.

Zusammengefasst bleibt eigentlich nur der Eindruck einer unausgearbeiteten Machtfantasie des Autors, der scheinbar die Faust'sche Frage, was die Welt im Inneren zusammenhält gelöst zu haben glaubt, während sowohl die Problemanalyse als auch die Lösungsvorschläge banal, blass und unoriginell sind.
Dass trotz fehlender Ausarbeitung auch nur eines dieser unglaublich ambitionierten Ziele, gleich ein Zeitplan mitgeliefert wird, bei dem ab 2060 in Phase 5 folgendes steht: "Autokratien und Diktaturen gibt es nicht mehr", zeigt den absurden Größenwahn, die völlige Problemblindheit und letztlich Unbrauchbarkeit dieses "Werks".

Ich halte deine Kritik für etwas überzogen, teile sie nicht, will aber teilweise darauf eingehen:

a) Seriösität/Quelle

- Der Teil ist für mich relativ irrelevant, da es mich nicht interessiert, wer genau der Verfasser ist und unter welchen Umständen das Modell der Alternativen Hegemonie entwickelt wurde

- Eine gute Idee macht man nicht an der Person des Autors fest, solange er kein bekannter Extremist oder Lobbyist ist, sonst hätte es in der Weltgeschichte nur wenige gute Ideen gegeben

- Ich gehe davon aus, dass die federführende Erich von Werner Gesellschaft im Jahr 2018 noch relativ klein ist und gerade erst mit ihrer Tätigkeit beginnt. Jeder fängt mal an und sich überhaupt solchen Fragestellungen zu widmen, nötigt schon Respekt ab. Da werden im Moment noch wenige Leute sehr viel selbst finanzieren und da sind Abstriche voll ok. Von daher für mich kein Kritikpunkt.

- Ein Quellenverzeichnis braucht es auch nicht, wenn man keine Quellen benutzt. Zumindest habe ich keine Bezüge gefunden, sondern das scheint mir eine eigene Idee zu sein. Auch so etwas soll es geben. Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass es sich um kein Plagiat handelt.

- Zudem bin ich in mehreren Wissenschaftsportalen aktiv und weiß, dass Uploads von der Redaktion geprüft werden. Das Modell findet sich überall dort, wo ich auch aktiv bin. Das heißt die Mängel, die du siehst, siehst du alleine


b) Inhaltlich

- Wenn dem AH-Modell eine demokratische Legitimation fehlt, fehlt es der UNO, Nato der EU und praktisch allen überstaatlichen Institutionen auch an Legitimation, denn wenn die Beschlüsse von Regierungen nicht genügen, kann es die niemals geben. Das AH-Modell ist damit genauso demokratisch legitimiert wie UNO & Co.

- Die 2%-Finanzierung würde ich nicht so hochhängen. Sie sind Verhandlungssache der Realität. Ich denke, die 2% orientieren sich an dem Vorschlag zum Nato-Beitrag oder ähnlichen Beiträgen. Für mich sind die 2% ein realistischer Platzhalter

- Deine Bemerkungen zum Forschungsablauf halte ich auch für viel zu kritisch. Hier wird ein Modell vorgestellt und ein Grundprinzip. Das muss heute nicht bis ins Detail ausgearbeitet sein, denn solche Details werden erfahrungsgemäß sowieso im Rahmen eines zähen Prozesses konkret verhandelt. Solche Details würden auch die Idee ersticken. Mir langen die ca. 90 Seiten voll und ganz um zu erkenne, ob eine Idee etwas taugt oder nicht. Nicht sicher bin ich mir, aber ob du sie gelesen hast, denn da steht doch auch, dass man die Marktmacht nutzen kann, um Know-How aufzukaufen.
Mich interessieren neue Ideen und nicht diese Detailverliebtheit. Auch andere Systeme waren nicht von Beginn an ausgearbeitet, sondern sie entwickelten sich in der Realität. Außerdem scheint das eine erste Schrift zu sein. Woher weißt du, woran noch gearbeitet wird?

- Den Kommentar zur geschichtlichen Wirkung verstehe ich nicht. Letztendlich ist die Sowjetunion nicht durch Liebe oder Waffen zerbrochen, sondern durch einen wirtschaftlichen Wettlauf. Genau diese Kräfte werden hier wieder bemüht. Was ist denn deine Alternative? Warten und beten, bis die Welt ganz toll wird? In der Realität sieht es doch so aus, als wenn der Westen durch die Asiaten abgelöst werden wird und die autoritären System gewinnen würden. Denk an China! Die Blöcke kommen doch sowieso wieder! Ist es nicht sinnvoll, wenn wir die Steuerung übernehmen und sie zum guten Wenden? Die Welt verändert sich doch gerade so massiv und du tust so, als gäbe es keinen Handlungsbedarf.

- Es handelt sich offensichtlich um die Grundzüge einer neuen Idee. Die grundsätzliche ethische Richtung ist auch deutlich. Aus dem Fahrplan geht meiner Meinung nach hervor, dass sich an der genauen Ausarbeitung in Zukunft viele beteiligen sollen. Es steht doch da, dass der Wertekatalog in den nächsten Jahren noch entwickelt werden soll und das in einem breiteren Rahmen, der durch die Veröffentlichung erst geschaffen werden kann? Oder was würde passieren, wenn ein relativ kleiner Personenkreis den präsentiert? Bei einem öffentlichen Interesse würde der sowieso wieder verändert und diskutiert werden. Daher ist die Idee, denn erst im größeren Rahmen zu schaffen 100% richtig und klug.

- Das AH-Modell verfügt über Kontrollmechanismen. Vorgeschlagen wird ein Modell wie bei einer Aktiengesellschaft. Hier lässt sich auch überlegen, ob man dieses Kontrollorgan nicht durch die demokratisch legitimierten Regierungen einsetzen lässt, sondern sie sogar durch die Völker wählen lässt. Wenn du das Modell als diktatorisch-monopolistisch ansiehst ist es jede internationale Organisation.


Auch deiner Zusammenfassung kann ich nicht folgen. Wir haben hier eine sehr interessante neue Idee, wie die Probleme der Welt gelöst werden können. Größenwahn sehe ich nicht. Wenn das Größenwahn sein soll, waren alle Ideen der Weltgeschichte vom Größenwahn geprägt. Alle, die Ideen haben oder etwas verändern wollen sind dann größenwahnsinnig.

Ich persönlich bin für jede neue Idee, die die Welt besser macht dankbar. Die hier ist sehr gut. Viele Detailfragen müssen noch gelöst werden. Das stimmt. Aber besser endlich anfangen, als gar nichts tun und nur herummäkeln. Würden wir auf solche Motzer hören, säßen wir heute noch in der Höhle und würden Felle tragen.
 
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Als Modell liest sich das gut - allerdings bin ich ob der Umsetzbarkeit skeptisch. Es müsste zunächst eine kritische Masse an Staaten geben, die dieses Modell unterstützen - die ist kaum erreichbar. Warum sollten wirtschaftlich starke Staaten sich zu einem solchen Modell entschließen?
Dass die Lenkungsfunktion auch nicht wirklich greift, wenn ein Staat nicht will, kann man beispielsweise an der EU lernen. Obwohl in der gesamten Vertragsserie der EU schon eine ganze Reihe an Punkten eingebaut sind, die in Richtung eines "Wohlverhaltens" wirken, sind die Kräfte, die die EU auseinandertreiben deshalb keineswegs geringer geworden. Und: Wenn man sich den Beitrittsprozess der Türkei anschaut lernt man auch, dass noch so starke finanzielle Kriterien nicht wirklich stark genug sind, um ein Land wie die Türkei auf einem vernünftigen Weg zu halten.
Weitere Fragestellungen sehe ich wie andere hier in der demokratischen Legitimation einer solchen Institution - sowie in einer effektiven Kontrolle seiner Organe. Je mächtiger AH wird, desto mehr wird sich AH der Kontrolle entziehen, und dann ggf. auch eigene Politik machen.
Auch halte ich es für hinterfragenswürdig, was genau man als Werthaltiges Verhalten, Fortschritt oder auch als Lösung der zentralen Probleme des Planeten definiert. Es ist ja keineswegs so, das wir hier in der Welt schon eine einheitliche Sichtweise darauf hätten......nehmen wir nur mal als Beispiel das Thema Bildungspolitik in Deutschland......dass diese Suboptimal ist, da besteht noch halbwegs Einigkeit. Dass Schulen marode sind, wird auch noch anerkannt - aber schon wenn es um die Frage geht, ob der Bund sich an der Finanzierung beteiligt, und dann ggf. auch Mitspracherecht haben will.....da wird politisch gerungen und gezofft. Was, wenn die Bildungspolitik durch AH definiert würde......gäbe es dann Waldorfschulen? Oder würde man bestimmte Erziehungsmodelle als "besser" oder "schlechter" klassifizieren?

Der Teufel des Modells steckt im Detail.....und ich bin auch eher ein Anhänger der Aufklärung und der Intrinsischen Motivation. Ob als Gesellschaftsmodell aber eher ein Modell ähnlich zu China oder ähnlich der westlichen Demokratien auf Dauer geeignet ist, um die Probleme der Menschheit als Ganzes zu lösen.....das halte ich noch für offen - auch wenn ich mir persönlich was ganz klar wünsche......aber ich bin nicht sicher, ob nicht doch China in den nächsten Jahrzehnten das Rennen machen wird......

Mit der Umsetzbarkeit hast du sicher Recht. Das Modell braucht eine Graswurzelbewegung, die entsprechend Druck auf die herrschenden Kräfte macht. Das steht aber auch im Zeitplan, wobei ich jetzt nicht sicher bist, ob du nur die grobe Zusammenfassung kennst oder das Büchlein.

Warum sich ein Staat dazu entschließen sollte? Dafür sehe ich zwei Gründe. Zum Einen der Druck der Graswurzeln. Zum Anderen aber auch der externe Druck. Der Westen wird immer instabiler. Das sehen wir nicht nur in der Politik oder Gesellschaft, sondern es droht ihm auch etwas, was bislang kaum thematisiert wird: Die asiatischen Staaten setzen technologisch und wirtschaftliche zum Überholen an. Auf China hast du ja selbst verwiesen. Das sehe ich auch so. Wollen wir die autoritären Staaten siegen lassen? Gleichzeitig haben wir zahlreiche weitere globale Probleme.

Die Erich von Werner Gesellschaft fasst das unter dem Begriff "Zeitenwandel" zusammen:

"Die Erich-von-Werner-Gesellschaft geht davon aus, dass die Welt vor einer Zeitenwende steht.

Diese Veränderungen werden durch 5 Elemente bedingt bzw. beschleunigt, welche in Kombination und in Wechselwirkung eine Zeitenwende auslösen werden:

1. Umgang mit dem technologischen Fortschritt (z.B. Digitalisierung, Biotechnologie, Optimierung des Menschen)

2. Den Aufstieg neuer Konkurrenten auf den Weltmärkten (z.B. asiatische Staaten)

3. Der Schwäche der westlichen Welt (z.B. durch Instabilität, schwindendes Vertrauen in bestehende Ordnungen, Verlust von Wettbewerbsfähigkeit oder den politischen Aufstieg Chinas)

4. Die Veränderung der Umweltbedingungen (z.B. durch Klimawandel, Ressourcenausbeutung oder Umweltzerstörung)

5. Überbevölkerung und fehlende Perspektiven (z.B. durch die demographische Entwicklung auf dem afrikanischen Kontinent


Ich sehe das auch so. Die Probleme sind da. Und das zwingt zu Lösungen und eine wäre das AH-Modell.

Beim Thema Wertekatalog sieht das Modell einen Zeitplan vor, dieser soll in der öffentlichen Diskussion entstehen und dafür sind - leider - einige Jahre vorgesehen.
 
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Ich halte deine Kritik für etwas überzogen, teile sie nicht, will aber teilweise darauf eingehen:

a) Seriösität/Quelle

- Der Teil ist für mich relativ irrelevant, da es mich nicht interessiert, wer genau der Verfasser ist und unter welchen Umständen das Modell der Alternativen Hegemonie entwickelt wurde
- Eine gute Idee macht man nicht an der Person des Autors fest, solange er kein bekannter Extremist oder Lobbyist ist, sonst hätte es in der Weltgeschichte nur wenige gute Ideen gegeben
- Ich gehe davon aus, dass die federführende Erich von Werner Gesellschaft im Jahr 2018 noch relativ klein ist und gerade erst mit ihrer Tätigkeit beginnt. Jeder fängt mal an und sich überhaupt solchen Fragestellungen zu widmen, nötigt schon Respekt ab. Da werden im Moment noch wenige Leute sehr viel selbst finanzieren und da sind Abstriche voll ok. Von daher für mich kein Kritikpunkt.
- Ein Quellenverzeichnis braucht es auch nicht, wenn man keine Quellen benutzt. Zumindest habe ich keine Bezüge gefunden, sondern das scheint mir eine eigene Idee zu sein. Auch so etwas soll es geben. Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass es sich um kein Plagiat handelt.
- Zudem bin ich in mehreren Wissenschaftsportalen aktiv und weiß, dass Uploads von der Redaktion geprüft werden. Das Modell findet sich überall dort, wo ich auch aktiv bin. Das heißt die Mängel, die du siehst, siehst du alleine
Man kann Größe, Professionalität und Hintergrund des Autors/Verlegers vielleicht dann ignorieren, wenn das vorgelegte Werk inhaltlich entsprechend ausgearbeitet und belegt ist. Da dies aber nicht der Fall ist, werden diese sekundären Charakteristika wichtig.
Außerdem sollte man nicht außer Acht lassen, dass die Umsetzbarkeit einer Idee direkt abhängt von der Glaubwürdigkeit, Expertise und Fähigkeiten ihrer Proponenten. Die Betrachtung des Hintergrunds ist also durchaus nicht zu vernachlässigen. Die meisten historischen Ideen sind direkt mit ihren Autoren verbunden, in deinem Beitrag hast du selbst eine Figur der Geschichte als Vergleichspunkt aufgezeigt, Karl Marx.
Ein Quellverzeichnis ist unverzichtbar. Die angesprochenen Werte, die die Teilnahme definieren… sind nicht eineinheitlich definiert, es müsste also der theoretische Hintergrund beleuchtet werden, aber auch bei den wenigen genannten Zahlen muss eine Quelle vorgelegt werden (Summe der BIP Einzahlungen z.B.). Es ist schlicht ein miserabler Stil.
Academia.edu hat keinen echten Peer-Review Prozess und keine wissenschaftlichen Mindeststandards wie echte akademische Netzwerke und Publikationen. Das ist ein kommerziell geführter Dokumentenserver, der so tut als hätte er akademischen Anspruch. Bei etwa 80.000.000 Nutzern der Seite wäre eine redaktionelle Prüfung auch garnicht möglich.

b) Inhaltlich
- Wenn dem AH-Modell eine demokratische Legitimation fehlt, fehlt es der UNO, Nato der EU und praktisch allen überstaatlichen Institutionen auch an Legitimation, denn wenn die Beschlüsse von Regierungen nicht genügen, kann es die niemals geben. Das AH-Modell ist damit genauso demokratisch legitimiert wie UNO & Co.
- Die 2%-Finanzierung würde ich nicht so hochhängen. Sie sind Verhandlungssache der Realität. Ich denke, die 2% orientieren sich an dem Vorschlag zum Nato-Beitrag oder ähnlichen Beiträgen. Für mich sind die 2% ein realistischer Platzhalter
UNO und EU haben durchaus demokratische Legitimationsprobleme, die NATO ist ein strategisches Militärbündnis, das ist eine andere Organisationsform, die in dem Sinne keine Legitimation braucht.
Sollte sich das tatsächlich an den NATO Aufwendungen orientieren, wäre das noch viel schlimmer, weil deutlich wird, dass der Autor Zahlen willkürlich herausgreift, anstelle sich an bestehenden Strukturen wie Bildungs- und Forschungsaufgaben zu orientieren, die Zeit- und Kostenrahmen solcher Projekte zumindest fundieren könnten. Das wäre nur ein weiteres Zeichen für die schlechte und ungenaue Arbeit des Autors.
- Deine Bemerkungen zum Forschungsablauf halte ich auch für viel zu kritisch. Hier wird ein Modell vorgestellt und ein Grundprinzip. Das muss heute nicht bis ins Detail ausgearbeitet sein, denn solche Details werden erfahrungsgemäß sowieso im Rahmen eines zähen Prozesses konkret verhandelt. Solche Details würden auch die Idee ersticken. Mir langen die ca. 90 Seiten voll und ganz um zu erkenne, ob eine Idee etwas taugt oder nicht. Nicht sicher bin ich mir, aber ob du sie gelesen hast, denn da steht doch auch, dass man die Marktmacht nutzen kann, um Know-How aufzukaufen.
Mich interessieren neue Ideen und nicht diese Detailverliebtheit. Auch andere Systeme waren nicht von Beginn an ausgearbeitet, sondern sie entwickelten sich in der Realität. Außerdem scheint das eine erste Schrift zu sein. Woher weißt du, woran noch gearbeitet wird?
Wenn es ein Grundmodell ist, so ist der Ansatz eines Zeitplans, geradezu absurd. Der ist aber sehr konkret vorhanden. Wissenschaft und der Aufbau von Forschungseinrichtungen ist extrem komplex, nicht nur wegen der benötigten Ressourcen im technischen und materiellen Sinne, sondern besonders auch wegen des notwendigen Personals. Hier nicht mal den Ansatz einer Strategie aufzuzeigen ist naiv bis über beide Ohren.
Marktmacht haben vor allem die Eigentümer von Patenten und Knowhow, man kann das nicht einfach kaufen.
Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass an dieser Idee wirklich gearbeitet wird, die Auftritte des Autors sind stümperhaft und er schreibt offensichtlich vollkommen willkürlich in verschiedenen Genres, hat keine wissenschaftliche Glaubwürdigkeit….
Detailverliebtheit ist deshalb von hoher Bedeutung, weil wir uns in einer komplexen Welt mit einem vergleichsweise hohen Lebensstandard befinden. Die Wahrscheinlichkeit, das fundamental zu verbessern ist sehr gering, es zu zerstören ist vergleichsweise einfach. Deswegen würde ich auch nie einem dahergelaufenen Autor von knappen 90 Seiten vertrauen, der behauptet bis 2060 Diktaturen auslöschen zu können.
Den Kommentar zur geschichtlichen Wirkung verstehe ich nicht. Letztendlich ist die Sowjetunion nicht durch Liebe oder Waffen zerbrochen, sondern durch einen wirtschaftlichen Wettlauf. Genau diese Kräfte werden hier wieder bemüht. Was ist denn deine Alternative? Warten und beten, bis die Welt ganz toll wird? In der Realität sieht es doch so aus, als wenn der Westen durch die Asiaten abgelöst werden wird und die autoritären System gewinnen würden. Denk an China! Die Blöcke kommen doch sowieso wieder! Ist es nicht sinnvoll, wenn wir die Steuerung übernehmen und sie zum guten Wenden? Die Welt verändert sich doch gerade so massiv und du tust so, als gäbe es keinen Handlungsbedarf.
Es gibt nicht den kleinsten Hinweis, dass diese „unsichtbare Hand“ positiv wäre. Sich hinzustellen und zu behaupten, man wolle das Beste ist bedeutungslos, es muss bewiesen werden. Und der gesamte Stil dieses „Buchs“ trieft geradezu vor autoritärem-diktatorischen Denken, die Wortwahl „unsichtbare Hand“ allein ist schon Grund genug.
Die Blockbildung mit dieser starken Wertbindung würde unzweifelhaft zu einem massiven neuen kalten Krieg führen, wobei die autoritäre Führungssystematik dieses Systems vermutlich zu einem alles blockierenden inneren Konflikt führen würde.
- Es handelt sich offensichtlich um die Grundzüge einer neuen Idee. Die grundsätzliche ethische Richtung ist auch deutlich. Aus dem Fahrplan geht meiner Meinung nach hervor, dass sich an der genauen Ausarbeitung in Zukunft viele beteiligen sollen. Es steht doch da, dass der Wertekatalog in den nächsten Jahren noch entwickelt werden soll und das in einem breiteren Rahmen, der durch die Veröffentlichung erst geschaffen werden kann? Oder was würde passieren, wenn ein relativ kleiner Personenkreis den präsentiert? Bei einem öffentlichen Interesse würde der sowieso wieder verändert und diskutiert werden. Daher ist die Idee, denn erst im größeren Rahmen zu schaffen 100% richtig und klug.
Das ist in sich bereits ein Zeichen der absurden Naivität und Unüberlegtheit des Autors. Einen Zeitplan zu konterkarieren mit der, nennen wir es mal Strategie „finden wir dann schon noch raus“, muss scheitern. Es ist bei allem Grassroots Movements der letzten Jahrzehnte gescheitert, egal ob die Occupy Bewegung, die Piraten oder aus der Sicht ihrer Gründer die AfD.
Schau doch mal die großen Theoretiker der Vergangenheit an. Die haben Jahrzehnte damit verbracht ihre Modelle, Weltbilder und Ethiken zu entwickeln und dann in monumentalen Werken niedergeschrieben, eben weil ihnen klar war, dass das Durchdenken eben auch bedeutet, sie kritikfest zu machen, auszuarbeiten…. Leute wie Scheidel, Diner, Nietzsche, Marx, Bigley, Fromm, Freud, Jung, Dostojewski, Solschenizyn, Böll… sind die Maßeinheiten, an denen sich Autoren messen lassen müssen, die behaupten eine so herausragend die Welt verändernde Idee zu haben.
Und dabei ist die Idee hier ja noch nicht mal originell. Wie du ganz richtig erkannt hast, ist das einfach nur eine leichte Abwandlung der Rüstungsspirale die die Amerikaner in den 80ern benutzt haben um die Sowjets in den Abgrund zu treiben.
- Das AH-Modell verfügt über Kontrollmechanismen. Vorgeschlagen wird ein Modell wie bei einer Aktiengesellschaft. Hier lässt sich auch überlegen, ob man dieses Kontrollorgan nicht durch die demokratisch legitimierten Regierungen einsetzen lässt, sondern sie sogar durch die Völker wählen lässt. Wenn du das Modell als diktatorisch-monopolistisch ansiehst ist es jede internationale Organisation.
Die Kontrollorgane einer Aktiengesellschaft haben sehr begrenzte Einsicht in die tatsächlichen Vorgänge und wären sowieso die Staaten, wenn man Eigentümerkontrolle im Sinne der Aktionärsversammlung berücksichtigt. Der tägliche Ablauf und zum Beispiel Sanktionsentscheidungen wären entweder Aufgabe der Exekutive, also des Managements oder eines Kontrollgremiums. Wäre es ersteres, ist das diktatorische Element klar, Zweiteres und wir haben im Endeffekt die EU/UNO mit einem höheren Forschungsbudget. Und dann hätte man wieder das uralte Hegemonialproblem, dass Supermächte wie die USA und auf absehbare Zeit vermutlich China eine vollkommene Übermacht hätten.
Dass solche Mechanismen nicht ausgereift sind, ist aber eben genau das Kernproblem. Wir wissen bereits wie sich solche Organisationen dann entwickeln, diese AH-Modell ist also keine Alternative sondern ein unausgereiftes Luftschloss.
Auch deiner Zusammenfassung kann ich nicht folgen. Wir haben hier eine sehr interessante neue Idee, wie die Probleme der Welt gelöst werden können. Größenwahn sehe ich nicht. Wenn das Größenwahn sein soll, waren alle Ideen der Weltgeschichte vom Größenwahn geprägt. Alle, die Ideen haben oder etwas verändern wollen sind dann größenwahnsinnig. [/QUOTE]
Nein, die meisten positiven Ideen waren schlicht ausgearbeiteter und haben ihre Probleme und Gefahren im Vorfeld klar gemacht und auch Lösungen dafür angeboten. Lies mal „Das Kapital“ oder Jefferson und die anderen amerikanischen Gründungsväter, dann siehst du was ich meine. Diese Idee klingt nur deswegen so toll, weil sie ihre tausenden Probleme einfach ignoriert und nicht mehr ist als eine Sammlung von Absichtserklärungen. Und genau das ist Größenwahn, denn der Autor sagt nichts anderes als „Das hier werde ich alles erreichen“.
Ich persönlich bin für jede neue Idee, die die Welt besser macht dankbar. Die hier ist sehr gut. Viele Detailfragen müssen noch gelöst werden. Das stimmt. Aber besser endlich anfangen, als gar nichts tun und nur herummäkeln. Würden wir auf solche Motzer hören, säßen wir heute noch in der Höhle und würden Felle tragen.
Der Punkt ist, dass man aus diesem Geschreibsel nicht erkennen kann, dass die Welt besser würde. Behauptungen sind bedeutungslos.
Du kannst mich gerne als Motzer betrachten, der Unterschied ist, ich will etwas erreichen durch Ausarbeitung, harte Arbeit und möglichst wenig Katastrophen unterwegs. Deine eigene Aussage, dass noch alle möglichen Fragen zu klären sind, ist der Punkt, warum dieser Autor und sein Buch ein Witz sind. Damit kann man nicht Führen und die Welt besser machen. Schlechter aber wäre sicher kein Problem
 
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Pommes

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Freigeldanhänger?
Riiichtig!

Du solltest dir klar machen, dass die unterschiedlichen Geldsysteme nur wenig Einfluss auf die Wirtschaftssysteme haben - letzten Endes sind sie weitgehend austauschbar. Allerdings verlangt wirtschaftliche Geschwindigkeit nach Dynamiken, die mit einem Freigeldsystem nicht oder nur schwer zu organisieren sind. Die Folge wäre, dass sich entweder die wirtschaftliche Geschwindigkeit massiv verlangsamt, oder aber sich die Veränderungskräfte Ausweichmöglichkeiten suchen. Das könnten auch Schwarzmärkte sein, oder Parallelwährungen oder oder oder......

Was haben wir denn für Geldsysteme?

Bargeld, Barter, Komplementärwährungen und Freigeld.
Was haben wir denn für Wirtschaftssysteme?
Den freien Markt (Freie Marktwirtschaft) und den geplanten Markt (Planwirtschaft) letztere ist so fürchterlich in die Wäsche gegangen, das Menschen ihr Leben riskiert haben um aus der Nummer raus zu kommen, also völlig indiskutabel.
Da ist also nichts austauschbar der muß frei sein, ohne wenn und aber, freie Menschen brauchen freie Märkte.
Damit haben wir uns also schon mal festgelegt, war ja auch nicht schwer, gell?
Weiter im Text:
Wirtschaftliche Geschwindigkeiten/Dynamiken, mit Freigeld überhaupt kein Problem, Angebot und Nachfrage bestimmen den Markt, das ist so seit Menschen arbeitsteilig wirtschaften und das wird sich auch nie ändern.

Das Freigeld erleichtert den Prozeß des Warentausch ungemein, einfach weil es dieselben Eigenschaften hat wie die Waren, es verliert mit der Zeit seinen Wert und deshalb wird jedermann bestrebt sein seinen Konsum zeitnah zu tätigen und seine Überschüsse der Bank anvertrauen.
Wer das Geld hat, zahlt die Umlaufgebühr, die Banken werden also das Geld in den Markt drücken wie blöde, zinslos versteht sich, die müssen das Geld ja los werden, welche Bank reicht ihren Kunden schon gerne die Umlaufgebühr durch.
Wir leben also mit nahezu Kapitalkosten freien Krediten, dementsprechend sind unsere Warenpreise konkurrenzlos günstig, so günstig das wir kapitalistische Märkte damit planieren.
Die Investoren werden uns die Bude einrennen.
Das Geld emittiert der Staat über die öffentlichen Hände, er bezahlt also zunächst seine Aufgaben damit, daß Freigeld kommt also schuldenfrei auf die Welt, bzw. in den Markt und weil das so ist zahlt der Verbraucher auch weniger Steuern.
Ebenso tragen automatisch die Leistungsstärksten den größten Teil zur Solidarität bei, den wer am meisten Geld hat, verliert auch viel durch die Umlaufgebühr.

Nächster Punkt Schwarzmarkt und Parallelwährungen. (grins)
Mann oh Mann, was glaubst du wer in andere Währungen geht wenn er den Freigeldkredit zinslos bekommt, hey was glaubst du?
Was glaubst du welches Auto du kaufst, das mit Kapitalkosten freiem Freigeld bezahlte oder das andere dessen Preis fast 50% Zinsanteile eingepreist hat.
Keine Frage gell?

Heutige modernere Ansätze für das Geldsystem haben beispielsweise den Zins, weil dieser eine Antwort auf das Thema liefert, wie man die Chance auf einen Gewinn in der Zukunft bei seinen Bewertungen des Tauschgeschäftes mit berücksichtigen kann. Da die Dynamik immer größer wurde, waren die älteren Geldsysteme mit einer Goldbindung u.ä. zu starr für die Wirtschaft - und wurden abgelöst, bevor es zu Volksaufständen und Revolutionen im breiten Stil kam.

Mit Verlaub du verarscht dich doch selbst, der Zins ist inzwischen negativ, der hängt am Tropf des Steuerzahlers.
Alle Zinsgeldsystem sind bis jetzt periodisch abgekackt, wir Freiwirtschaftler habe da die Frage wie groß wohl das Vermögen sei wenn Joseph zu Christi Geburt einen einzigen Eurocent zu 5% angelegt hätte.
Die Antwort:
Im Jahr 2000 war das Vermögen des Herrn 117 Milliarden Erdkugeln aus purem Gold wert.
Die Frage was dieses Gold hätte kaufen können kann man sich leicht beantworten.

Den Wert des Geldes bestimmt einzig und alleine die Wirtschaftsleistung die dahinter steht, alles andere ist Blödsinn, womit wir Bitcoin und andere versuche den Bürger zu betuppen also auch zu den Akten legen können.

Du hast festgestellt, dass der Zins nicht so ganz unwichtig ist.....und dabei viel wahres geschrieben - nur ziehst du teilweise Schlussfolgerungen, die ich nicht teile. So erschließt sich mir nicht, was du an der Zinspolitik der EZB so kritisch findest.

Der Zins ist und bleibt ein wichtiges Instrument um das Geld im Markt da abzusetzen wo es am dringlichsten gebraucht wird, auch in einer Freiwirtschaft.
Beispiel:
Verschiedene Branchen erfahren plötzlich hohe Wachstumsraten, die brauchen kurzzeitig viel Geld, (wir sprechen von der Freiwirtschaft), in dem Fall gehen die Banken her und holen das Geld gegen Zinsen aus den Teilen des Marktes wo der Verbraucher eher bereit wäre seinen Konsum gegen Zinsen aufzuschieben.
Die Wachstumsmärkte zahlen die Zinsen, können sie auch, schließlich brummt es ja.
In einer eingespielten Freiwirtschaft wird der Zins regelmäßig um null pendeln.

Wäre Freigeld besser.......ich glaube nicht. Ich denke eher, dass Freigeld für einen modernen Wirtschaftsraum wie den des Euroraumes viel zu starr wäre. Die Fliehkräfte wären unglaublich, weil Freigeld mit der Dynamik der Märkte nicht zurecht kommt (zumindest stelle ich mir das so vor). Bei einer politischen Währung wie dem Euro kann die Politik bei disruptiven Veränderungen in der Wirtschaft, wie.....bla bla bla

Fliehkräfte, politische Währung, haste nicht noch 'n Drehmoment?
Mit Verlaub, alles Käse, die Banausen aus dem Casino in Frankfurt werden eh arbeitslos, aber das sind auch die einzigen.
 

Pommes

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a) Die Begriff "individueller Kollektivismus" und "kollektiver Individualismus" wurden bislang nur einmal definiert. Die jeweiligen Wörter gehören zusammen und bilden eine Einheit. Das Wort Revolution ist auch definiert. Im Kontext mit "digital" wird daraus die "digitale Revolution". Damit werden Teile des Begriffes Revolution massiv abgeändert und trotzdem existiert die Definition. Von daher bleibt deine Argumentation merkwürdig.

b) Es ist doch in Ordnung, dass du daran glaubst, aber dann entsteht eben der Eindruck, dass du einer Ideologie anhängst, von der du genau weißt, dass sie niemals umgesetzt werden kann und wird. Das ist einerseits gut für dich, da du nie mit realen Problemen dieser Idee konfrontiert wirst und du den - nicht böse gemeint - allwissenden Besswerwisser spielen kannst, aber auf der anderen Seite auch traurig, da du nie einen Beitrag zur Veränderung leisten kannst.

Ich weiß nicht ob wir da nicht möglicherweise aneinander vorbei reden, natürlich hänge ich einer Ideologie an, ich bin leidenschaftlicher Anarchist und ich bin sicher das die Gesellschaft eines Tages reif sein wird für diese höchste Form Gesellschaftliches zusammenleben zu organisieren.
 
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Metadatas schrieb:
sZitat Zitat von WELTVERBESSERERNUMMER1 Beitrag anzeigen
Ich halte deine Kritik für etwas überzogen, teile sie nicht, will aber teilweise darauf eingehen:

a) Seriösität/Quelle

- Der Teil ist für mich relativ irrelevant, da es mich nicht interessiert, wer genau der Verfasser ist und unter welchen Umständen das Modell der Alternativen Hegemonie entwickelt wurde
- Eine gute Idee macht man nicht an der Person des Autors fest, solange er kein bekannter Extremist oder Lobbyist ist, sonst hätte es in der Weltgeschichte nur wenige gute Ideen gegeben
- Ich gehe davon aus, dass die federführende Erich von Werner Gesellschaft im Jahr 2018 noch relativ klein ist und gerade erst mit ihrer Tätigkeit beginnt. Jeder fängt mal an und sich überhaupt solchen Fragestellungen zu widmen, nötigt schon Respekt ab. Da werden im Moment noch wenige Leute sehr viel selbst finanzieren und da sind Abstriche voll ok. Von daher für mich kein Kritikpunkt.
- Ein Quellenverzeichnis braucht es auch nicht, wenn man keine Quellen benutzt. Zumindest habe ich keine Bezüge gefunden, sondern das scheint mir eine eigene Idee zu sein. Auch so etwas soll es geben. Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass es sich um kein Plagiat handelt.
- Zudem bin ich in mehreren Wissenschaftsportalen aktiv und weiß, dass Uploads von der Redaktion geprüft werden. Das Modell findet sich überall dort, wo ich auch aktiv bin. Das heißt die Mängel, die du siehst, siehst du alleine
Man kann Größe, Professionalität und Hintergrund des Autors/Verlegers vielleicht dann ignorieren, wenn das vorgelegte Werk inhaltlich entsprechend ausgearbeitet und belegt ist. Da dies aber nicht der Fall ist, werden diese sekundären Charakteristika wichtig.
Außerdem sollte man nicht außer Acht lassen, dass die Umsetzbarkeit einer Idee direkt abhängt von der Glaubwürdigkeit, Expertise und Fähigkeiten ihrer Proponenten. Die Betrachtung des Hintergrunds ist also durchaus nicht zu vernachlässigen. Die meisten historischen Ideen sind direkt mit ihren Autoren verbunden, in deinem Beitrag hast du selbst eine Figur der Geschichte als Vergleichspunkt aufgezeigt, Karl Marx.
Ein Quellverzeichnis ist unverzichtbar. Die angesprochenen Werte, die die Teilnahme definieren… sind nicht eineinheitlich definiert, es müsste also der theoretische Hintergrund beleuchtet werden, aber auch bei den wenigen genannten Zahlen muss eine Quelle vorgelegt werden (Summe der BIP Einzahlungen z.B.). Es ist schlicht ein miserabler Stil.
Academia.edu hat keinen echten Peer-Review Prozess und keine wissenschaftlichen Mindeststandards wie echte akademische Netzwerke und Publikationen. Das ist ein kommerziell geführter Dokumentenserver, der so tut als hätte er akademischen Anspruch. Bei etwa 80.000.000 Nutzern der Seite wäre eine redaktionelle Prüfung auch garnicht möglich.

Zitat Zitat von WELTVERBESSERERNUMMER1 Beitrag anzeigen
b) Inhaltlich
- Wenn dem AH-Modell eine demokratische Legitimation fehlt, fehlt es der UNO, Nato der EU und praktisch allen überstaatlichen Institutionen auch an Legitimation, denn wenn die Beschlüsse von Regierungen nicht genügen, kann es die niemals geben. Das AH-Modell ist damit genauso demokratisch legitimiert wie UNO & Co.
- Die 2%-Finanzierung würde ich nicht so hochhängen. Sie sind Verhandlungssache der Realität. Ich denke, die 2% orientieren sich an dem Vorschlag zum Nato-Beitrag oder ähnlichen Beiträgen. Für mich sind die 2% ein realistischer Platzhalter
UNO und EU haben durchaus demokratische Legitimationsprobleme, die NATO ist ein strategisches Militärbündnis, das ist eine andere Organisationsform, die in dem Sinne keine Legitimation braucht.
Sollte sich das tatsächlich an den NATO Aufwendungen orientieren, wäre das noch viel schlimmer, weil deutlich wird, dass der Autor Zahlen willkürlich herausgreift, anstelle sich an bestehenden Strukturen wie Bildungs- und Forschungsaufgaben zu orientieren, die Zeit- und Kostenrahmen solcher Projekte zumindest fundieren könnten. Das wäre nur ein weiteres Zeichen für die schlechte und ungenaue Arbeit des Autors.
Zitat Zitat von WELTVERBESSERERNUMMER1 Beitrag anzeigen
- Deine Bemerkungen zum Forschungsablauf halte ich auch für viel zu kritisch. Hier wird ein Modell vorgestellt und ein Grundprinzip. Das muss heute nicht bis ins Detail ausgearbeitet sein, denn solche Details werden erfahrungsgemäß sowieso im Rahmen eines zähen Prozesses konkret verhandelt. Solche Details würden auch die Idee ersticken. Mir langen die ca. 90 Seiten voll und ganz um zu erkenne, ob eine Idee etwas taugt oder nicht. Nicht sicher bin ich mir, aber ob du sie gelesen hast, denn da steht doch auch, dass man die Marktmacht nutzen kann, um Know-How aufzukaufen.
Mich interessieren neue Ideen und nicht diese Detailverliebtheit. Auch andere Systeme waren nicht von Beginn an ausgearbeitet, sondern sie entwickelten sich in der Realität. Außerdem scheint das eine erste Schrift zu sein. Woher weißt du, woran noch gearbeitet wird?
Wenn es ein Grundmodell ist, so ist der Ansatz eines Zeitplans, geradezu absurd. Der ist aber sehr konkret vorhanden. Wissenschaft und der Aufbau von Forschungseinrichtungen ist extrem komplex, nicht nur wegen der benötigten Ressourcen im technischen und materiellen Sinne, sondern besonders auch wegen des notwendigen Personals. Hier nicht mal den Ansatz einer Strategie aufzuzeigen ist naiv bis über beide Ohren.
Marktmacht haben vor allem die Eigentümer von Patenten und Knowhow, man kann das nicht einfach kaufen.
Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass an dieser Idee wirklich gearbeitet wird, die Auftritte des Autors sind stümperhaft und er schreibt offensichtlich vollkommen willkürlich in verschiedenen Genres, hat keine wissenschaftliche Glaubwürdigkeit….
Detailverliebtheit ist deshalb von hoher Bedeutung, weil wir uns in einer komplexen Welt mit einem vergleichsweise hohen Lebensstandard befinden. Die Wahrscheinlichkeit, das fundamental zu verbessern ist sehr gering, es zu zerstören ist vergleichsweise einfach. Deswegen würde ich auch nie einem dahergelaufenen Autor von knappen 90 Seiten vertrauen, der behauptet bis 2060 Diktaturen auslöschen zu können.
Zitat Zitat von WELTVERBESSERERNUMMER1 Beitrag anzeigen
Den Kommentar zur geschichtlichen Wirkung verstehe ich nicht. Letztendlich ist die Sowjetunion nicht durch Liebe oder Waffen zerbrochen, sondern durch einen wirtschaftlichen Wettlauf. Genau diese Kräfte werden hier wieder bemüht. Was ist denn deine Alternative? Warten und beten, bis die Welt ganz toll wird? In der Realität sieht es doch so aus, als wenn der Westen durch die Asiaten abgelöst werden wird und die autoritären System gewinnen würden. Denk an China! Die Blöcke kommen doch sowieso wieder! Ist es nicht sinnvoll, wenn wir die Steuerung übernehmen und sie zum guten Wenden? Die Welt verändert sich doch gerade so massiv und du tust so, als gäbe es keinen Handlungsbedarf.
Es gibt nicht den kleinsten Hinweis, dass diese „unsichtbare Hand“ positiv wäre. Sich hinzustellen und zu behaupten, man wolle das Beste ist bedeutungslos, es muss bewiesen werden. Und der gesamte Stil dieses „Buchs“ trieft geradezu vor autoritärem-diktatorischen Denken, die Wortwahl „unsichtbare Hand“ allein ist schon Grund genug.
Die Blockbildung mit dieser starken Wertbindung würde unzweifelhaft zu einem massiven neuen kalten Krieg führen, wobei die autoritäre Führungssystematik dieses Systems vermutlich zu einem alles blockierenden inneren Konflikt führen würde.
Zitat Zitat von WELTVERBESSERERNUMMER1 Beitrag anzeigen
- Es handelt sich offensichtlich um die Grundzüge einer neuen Idee. Die grundsätzliche ethische Richtung ist auch deutlich. Aus dem Fahrplan geht meiner Meinung nach hervor, dass sich an der genauen Ausarbeitung in Zukunft viele beteiligen sollen. Es steht doch da, dass der Wertekatalog in den nächsten Jahren noch entwickelt werden soll und das in einem breiteren Rahmen, der durch die Veröffentlichung erst geschaffen werden kann? Oder was würde passieren, wenn ein relativ kleiner Personenkreis den präsentiert? Bei einem öffentlichen Interesse würde der sowieso wieder verändert und diskutiert werden. Daher ist die Idee, denn erst im größeren Rahmen zu schaffen 100% richtig und klug.
Das ist in sich bereits ein Zeichen der absurden Naivität und Unüberlegtheit des Autors. Einen Zeitplan zu konterkarieren mit der, nennen wir es mal Strategie „finden wir dann schon noch raus“, muss scheitern. Es ist bei allem Grassroots Movements der letzten Jahrzehnte gescheitert, egal ob die Occupy Bewegung, die Piraten oder aus der Sicht ihrer Gründer die AfD.
Schau doch mal die großen Theoretiker der Vergangenheit an. Die haben Jahrzehnte damit verbracht ihre Modelle, Weltbilder und Ethiken zu entwickeln und dann in monumentalen Werken niedergeschrieben, eben weil ihnen klar war, dass das Durchdenken eben auch bedeutet, sie kritikfest zu machen, auszuarbeiten…. Leute wie Scheidel, Diner, Nietzsche, Marx, Bigley, Fromm, Freud, Jung, Dostojewski, Solschenizyn, Böll… sind die Maßeinheiten, an denen sich Autoren messen lassen müssen, die behaupten eine so herausragend die Welt verändernde Idee zu haben.
Und dabei ist die Idee hier ja noch nicht mal originell. Wie du ganz richtig erkannt hast, ist das einfach nur eine leichte Abwandlung der Rüstungsspirale die die Amerikaner in den 80ern benutzt haben um die Sowjets in den Abgrund zu treiben.
Zitat Zitat von WELTVERBESSERERNUMMER1 Beitrag anzeigen
- Das AH-Modell verfügt über Kontrollmechanismen. Vorgeschlagen wird ein Modell wie bei einer Aktiengesellschaft. Hier lässt sich auch überlegen, ob man dieses Kontrollorgan nicht durch die demokratisch legitimierten Regierungen einsetzen lässt, sondern sie sogar durch die Völker wählen lässt. Wenn du das Modell als diktatorisch-monopolistisch ansiehst ist es jede internationale Organisation.
Die Kontrollorgane einer Aktiengesellschaft haben sehr begrenzte Einsicht in die tatsächlichen Vorgänge und wären sowieso die Staaten, wenn man Eigentümerkontrolle im Sinne der Aktionärsversammlung berücksichtigt. Der tägliche Ablauf und zum Beispiel Sanktionsentscheidungen wären entweder Aufgabe der Exekutive, also des Managements oder eines Kontrollgremiums. Wäre es ersteres, ist das diktatorische Element klar, Zweiteres und wir haben im Endeffekt die EU/UNO mit einem höheren Forschungsbudget. Und dann hätte man wieder das uralte Hegemonialproblem, dass Supermächte wie die USA und auf absehbare Zeit vermutlich China eine vollkommene Übermacht hätten.
Dass solche Mechanismen nicht ausgereift sind, ist aber eben genau das Kernproblem. Wir wissen bereits wie sich solche Organisationen dann entwickeln, diese AH-Modell ist also keine Alternative sondern ein unausgereiftes Luftschloss.
Auch deiner Zusammenfassung kann ich nicht folgen. Wir haben hier eine sehr interessante neue Idee, wie die Probleme der Welt gelöst werden können. Größenwahn sehe ich nicht. Wenn das Größenwahn sein soll, waren alle Ideen der Weltgeschichte vom Größenwahn geprägt. Alle, die Ideen haben oder etwas verändern wollen sind dann größenwahnsinnig.
Nein, die meisten positiven Ideen waren schlicht ausgearbeiteter und haben ihre Probleme und Gefahren im Vorfeld klar gemacht und auch Lösungen dafür angeboten. Lies mal „Das Kapital“ oder Jefferson und die anderen amerikanischen Gründungsväter, dann siehst du was ich meine. Diese Idee klingt nur deswegen so toll, weil sie ihre tausenden Probleme einfach ignoriert und nicht mehr ist als eine Sammlung von Absichtserklärungen. Und genau das ist Größenwahn, denn der Autor sagt nichts anderes als „Das hier werde ich alles erreichen“.
Zitat Zitat von WELTVERBESSERERNUMMER1 Beitrag anzeigen
Ich persönlich bin für jede neue Idee, die die Welt besser macht dankbar. Die hier ist sehr gut. Viele Detailfragen müssen noch gelöst werden. Das stimmt. Aber besser endlich anfangen, als gar nichts tun und nur herummäkeln. Würden wir auf solche Motzer hören, säßen wir heute noch in der Höhle und würden Felle tragen.
Der Punkt ist, dass man aus diesem Geschreibsel nicht erkennen kann, dass die Welt besser würde. Behauptungen sind bedeutungslos.
Du kannst mich gerne als Motzer betrachten, der Unterschied ist, ich will etwas erreichen durch Ausarbeitung, harte Arbeit und möglichst wenig Katastrophen unterwegs. Deine eigene Aussage, dass noch alle möglichen Fragen zu klären sind, ist der Punkt, warum dieser Autor und sein Buch ein Witz sind. Damit kann man nicht Führen und die Welt besser machen. Schlechter aber wäre sicher kein Problem!

a) Wir führen letztendlich einen alten Streit und zwar einen der Form. Ein Quellenverzeichnis ist für eine Grundidee irrelevant. Was soll da stehen? Was ein BIP ist? Aufgeblasene Werke, die den Anschein waren und keinen einzigen neuen Gedanken, gibt es genug. Das Modell ist dir zu wenig detailliert. Mir genügt die Idee. Das gefällt dir nicht, aber auf die Form kommt es nicht an. Menschen folgen aber Ideen und keinen Details. Sie sind nicht wissenschaftlich und müssen es auch nicht sein.


b) Eine Pflicht zur Ausformulierung gibt es nicht. Die ist eine reine Erfindung deiner Person. Im Gegenteil werden Grundideen in der Politik oft einfach so rausgeworfen. Jüngst z.B. das Rentenkonzept von Friedrich Merz. Einen Plan hat er nicht. Nur eine Idee. Trotzdem inspiriert das die Menschen und schafft Diskussion. Damit ist viel mehr erreicht, als mit einem ganz tollen Quellenverzeichnis.


c) Historisch sind deine Bemerkungen übrigens größtenteils falsch.

- Du nennst das Beispiel Karl Marx, aber die sozialistischen Bewegungen begannen lange, bevor Marx sein Werk ausformuliert hatte. Hätte man da gewartet, wäre nichts passiert

- Du nennst das Beispiel EU, aber eigentlich gibt es nur eine Grundidee eines vereinten Europas. Die praktische Umsetzung ist ein dauerhaftes Experiment. Eine wissenschaftliche Grundlage gibt es nicht.

So könnte man die Liste beliebig fortsetzen, aber das will ich nicht.


Wir merken: Die Idee war immer zuerst da. Die genaue Ausarbeitung gab es in der Regel erst später.


d) Ob die EU Probleme bei der demokratischen Legitimation hat, ist irrelevant, da die EU existiert. Beim AH-Fonds wurde zudem vorgeschlagen, die Aufsichtsräte wählen zu lassen, was man auch bei den Kommissaren machen könnte.

e) Bei deiner Bemerkung zum Zeitplan merkt man deutlich, dass du den Sprung vom reinen Theoretiker im Elfenbeinturm zum Praktiker nicht geschafft hast. Eine Idee braucht etwas Konkretes. Das hat einfach etwas mit Vermarktung und Verbreitung zu tun, was aber scheinbar gar nicht dein Metier ist. Ich erinnere da noch einmal an die Realität. Wann war eine Idee denn bitte jemals fertig ausgedacht? In der heutigen Politik?

Ich betrachte dich übrigens nicht als "Motzer", sondern nehme deine Einlassungen ernst, halte sie aber nicht für wirklich relevant. Ich verstehe schon, worum es dir geht, aber das ist für eine Idee an sich nicht relevant. Das war es in der Geschichte nie.
 
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In einem anderen Forum habe ich folgende Ausführungen zum AH-Modell gefunden. Ich denke sie sind ganz gut, um gängige Fragen zu beantworten:


1. Es geht um die Auflage eines Fonds, der demokratisch legitimiert ist, weil er von demokratisch legitimierten Regierungen finanziert und indirekt kontrolliert wird. Solche internationalen Einrichtungen sind keine Seltenheit und existieren. Beispiel sind die EU und die UNO. Wer behauptet, das hier eine Diktatur entsteht, muss daher zwangsläufig auch der Meinung sein, dass EU und UNO eine Diktatur sind. Der Fonds wird von einem Aufsichtsratmodell kontrolliert. Gegebenfalls kann man die Aufsichtsräte auch wählen lassen, wenn die indirekte Legitimation durch die Regierungen nicht demokratisch genug ist.

2. An dem Fonds sind nur Nationen beteiligt, die Mindeststandards erfüllen. Zu denen gehören u.a. Menschenrechte, Demokratie usw.. dafür gibt es bereits heute verlässliche Indizies, die auch angewandt werden. Gewisse Länder bleiben damit bewusst ausgeschlossen. Dass sich Bündnisse in Institutionen bündeln ist auch keine neue Erfindung. Oder gibt es die Nato nicht? Oder die EU?

3. Der Fonds erhält Kapital und einen klaren Auftrag: Die Förderung von nachhaltigen Technologien mit dem Schwerpunkt Forschung und Entwicklung. Dafür braucht der Fonds Personal und Know-How. Die nimmt er sich nicht mit Gewalt. Wieder falsch. Er nutzt sein Kapital und seine Marktmacht, um das zu erwerben. Er kann auch Aktienmehrheiten aufkaufen und so Unternehmen teilweise oder ganz übernehmen. Er kann Personal abwerben oder Patente lizensieren. Die Möglichkeiten sind vielfältig und auch daran ist nichts nebulös.

4. Mit seinen Möglichkeiten leistet er Arbeit in Forschung und Entwicklung. Bei der Produktentwicklung und dem Vetrieb kooperiert er im Idealfall mit Unternehmen. Allerdings nur mit solchen, die ebenfalls Mindeststandards nachweisen (z.B. gute Arbeitsbedingungen, Löhne, Rechte). Auch wieder Dinge, die quanititativ messbar sind. Nichts nebulös. Diese Lizenzieren und Endentwickeln dann und zahlen dafür entsprechende Lizenzgebühren. Nichts daran ist nebulös.

5. Die Unternehmen werden daher für eine werthaltige Struktur belohnt und profitieren. Dementsprechend werden sich Unternehmen auch so verhalten, dass sie Kooperationspartner werden können. Sie müssen das aber nicht tun, stehen aber dann im Wettbewerb. Das ist etwas, was ein Gewinnmaximiertes Unternehmen eher nicht tun wird, oder? Es gibt keinen Zwang, aber reiner Egoismus wird sie zur Kooperation treiben.

6. An diesem Punkt kann man überlegen, wie weite die Kooperation gehen soll. Möchte man auch Forschung und Entwicklung zusammenlegen? Solche Bündnisse gibt es in der Wirtschaft und auch auf Länderebene. Airbus wäre so ein Beispiel zwischen Deutschland und Frankreich. Oder möchte man das als Unternehmen nicht? Die Möglichkeiten sind groß.

7. Die Einnahmen des Fonds können schließlich an die beteiligten Staaten ausgeschüttet werden und werden irgendwann die Einzahlungen übersteigen. Damit können dringende Probleme im Bereich Entwicklung, Rente oder Pflege angegangen werden. Das Geschäft lohnt sich daher am Ende für die beteiligten Staaten. Im Vergleich dazu sind Uno oder EU für viele tendenziell eher ein krasses Verlustgeschäft.

8. Was ist denn jetzt mit Ländern, die nicht mitspielen dürfen? Die müssen sich verändern, um zu partizipieren oder sich dem Wettbewerb stellen. Den werden sie wahrscheinlich gegen so eine Übermacht verlieren, aber auch heute verliert Nordkorea immer. Die Hoffnung ist, dass eine solche Situation zu Reformen in diesen Ländern führt, denn sie haben eine klare Perspektive, wie sie die Situation verbessern können und das macht Druck. Was ist daran schlimm? Machen wir das nicht immer schon so? Nur, ist der Druck ein zahnloser Tiger, denn man hat nichts zu geben. Das AH-Modell aber schon und zwar in konkreter Münze. Das ist die unsichtbare Hand der Erziehung, die zum Gute führt.

9. Wird irgendeinem Land die Autonomie genommen? Nein, denn der Fonds greift in nationale Belange überhaupt nicht ein, wenn man von den Mindestkriterien mal absieht, die hoffentlich in der westlichen Welt immer gelten. Der Nationalstaat kann bestehen bleiben, ebenso die EU.

Es ist ein gut durchdachtes Modell und vollendet* letztendlich den Kapitalismus.



*Das Wort "vollendet" gefällt mir hier aber nicht. Da bin ich ehrlich.
 

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