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"Der Provokateur" - gibt es Berufe, OHNE die eine Gesellschaft besser funktioniert
Macht einmal folgendes Gedankenexperiment: Ihr sollt eine Gesellschaft neu aufbauen und müsst dazu Menschen finden, die alle in ihr notwendigen Tätigkeiten ausüben. Die Gesellschaft ist im weitesten Sinne technisch und wissenschaftlich. "Technisch", weil beschwerliche, kraftraubende und monotone Arbeiten an Maschinen übertragen werden. "Wissenschaftlich", weil großer Wert darauf gelegt wird, Wissen zu bewahren, weiter zu geben und neues Wissen zu sammeln.
Im Rahmen dieser Voraussetzungen kann eure Gesellschaft sowohl ländlich-konservativ als auch urban-progressistisch zu sein. Es kann ein Land sein, wo nur 3 Leute auf den Quadratkilometer leben, die meisten Menschen in Dörfern mit 100 Einwohnern aufwachsen, die Hauptstadt 10 000 Einwohner hat und außer Traktoren und Mähdreschern sowie Computern für die Speicherung und Weitergabe von Wissen nicht viel Technik da ist.
Ebensogut kann die neue Gesellschaft aber auch ein technokratisches System frei nach "Perry Rhodan" mit Millionenstädten und Raumfahrt sein.
Nun müsst ihr Leute für die Gesellschaft finden, die ihr schaffen wollt. Da gibt es Menschen, die ihr gene nehmt, weil sie ähnlich denken, wie ihr und nützliche Fähigkeiten haben. Dann gibt es Menschen, die "nicht passen", weil sie andere Orientierungen haben oder der kulturelle Hintergrund zu verschieden ist.
Dann gibt es da noch eine ganz entscheidende dritte Gruppe, die ihr auf keinen Fall dabei haben wollt. Freunde von mir haben das Wirken dieser Gruppe so beschrieben:
1. Wenn da in der DDR versucht wurde, Dinge in Selbstverwaltung zu organisieren, dann war da immer einer, der auftrumpfte und alles an sich riss. Dadurch sind auch konstruktive und gut gemeinte Vorhaben gescheitert.
2. Eine gerechte Gesellschaft scheitert daran, dass es da immer Leute gibt, die auf die eine oder andere Art und Weise "sabotieren".
Ich selbst kenne solche Gestalten als "Provokateur". Da tritt einer auf, reißt das Maul auf, zieht alles an sich und nervt. Der Provokateur halt. Viele lehnen ihn ab oder sagen, er soll zumindest halblang machen und auch Anderen wichtige Aufgaben geben. Das tut der Provokateur aber nicht. Stattdessen schart er um sich Anhänger, die ihm alles nachplappern und seinem Diskurs folgen.
Vom Wirken "Minians" auf Politikforum.de bis zum Wirkern Gerhard Schröders seit der Verkündung der Agenda 2010 in 2003 habe ich mehrere Beispiele für solche Provokateure erlebt.
Klar, dass ihr DEN nicht bei eurem Projekt dabei haben wollt. Weil es dann bald SEIN Projekt ist und das Projekt nicht mehr "konservative Landgesellschaft" oder "technokratischer Größenwahn" sondern nur noch "Streit und Zank" lautet.
Nun werdet ihr bei der Auswahl von Teilnehmern an eurer Gesellschaft abgesehen von der Orientierung auch nach dem Berufen gehen. "Hausfrau und Mutter", "Mechaniker", "Computerbastler" klingt schon mal ganz gut. Vielleicht werden auch Administratoren für Diskussionsforen gesucht, weil selbst im Dorfkaff ein Forum eine gute Methode sein mag, Informationen weiter zu geben und Konflikte auszutragen. Die mit "Seelsorger" umschriebene Tätigkeit braucht eine Gesellschaft ebenso dringend, wie Bauern und Techniker. Aber ist ihre Anbindung an organisierte Religionen von Vorteil oder schädlich?
Auf die eine oder andere Art werdet ihr zu Berufen kommen, OHNE die euer Projekt besser läuft. Mögliche Ausschlusskandidaten:
Berufssoldaten - weil das Töten keine sinnvolle, sondern eine gefährliche Beschäftigung ist
Anwälte und Juristen - weil sich bei ihnen das Durchsetzen von notwendigen Regeln zu einem perfiden "Spiel" verselbstständigt hat, das sie ihren Mitmenschen aufzwingen
Verwaltungsangestellte aller Art - weil sich bei ihnen "Organisation" verselbstständigt hat, Bürokratie längst Repressionsinstrument geworden ist und einsichtige Sachbearbeiter in einer gerechten Gesellschaft lieber in der Volksküche Brote backen würden als ihren drögen Job weiter zu machen
Wirtschaftswissenschaftler - weil sie obskurantistischen Unfug verbreiten und mit ihren Ideen vom "Wettbewerb" und "Marktordnung" euer Projekt stracks gegen die Wand fahren. Auch wenn es da Märkte gibt, wo die Anbieter um die Gunst der Käufer bühlen.
Inhaber "gesellschaftlicher Ämter" in Parteien und Verbänden, Aufsichtsräte und Vorstände - weil gar nicht ersichtlich ist, welche Leistungen die erbringen (außer schlechter Selbstdarstellung)
Journalisten - selbst wenn ihr freie Medien wollt, bitte nicht mit Lohnschreibern, die nur die herrschenden Diskurse nachplappern
Hohe Beamte, Inhaber hoher Staatsämter - was sagen die seit 20 Jahren den Menschen angesichts drängender Probleme außer "wir können nichts machen außer Karriere".
Solche Erwägungen führe zu zwei Fragen:
1. Tummeln sich in solche Berufen die "Provokateure", die "sabotieren", an sich funktionierende Gemeinwesen zerstören und allen ein Leben nach ihren Regeln aufzwingen?
2. Lässt das Gedankenexperiment mit einer fiktiven Gesellschaft Rückschlüsse auf die bestehenden Gesellschaften zu? Würden die OHNE "Provokateure" und "Saboteure" vielleicht so passabel funktionieren, dass man sich nicht in Wunschfantasien fiktiver Welten flüchten muss?
Macht einmal folgendes Gedankenexperiment: Ihr sollt eine Gesellschaft neu aufbauen und müsst dazu Menschen finden, die alle in ihr notwendigen Tätigkeiten ausüben. Die Gesellschaft ist im weitesten Sinne technisch und wissenschaftlich. "Technisch", weil beschwerliche, kraftraubende und monotone Arbeiten an Maschinen übertragen werden. "Wissenschaftlich", weil großer Wert darauf gelegt wird, Wissen zu bewahren, weiter zu geben und neues Wissen zu sammeln.
Im Rahmen dieser Voraussetzungen kann eure Gesellschaft sowohl ländlich-konservativ als auch urban-progressistisch zu sein. Es kann ein Land sein, wo nur 3 Leute auf den Quadratkilometer leben, die meisten Menschen in Dörfern mit 100 Einwohnern aufwachsen, die Hauptstadt 10 000 Einwohner hat und außer Traktoren und Mähdreschern sowie Computern für die Speicherung und Weitergabe von Wissen nicht viel Technik da ist.
Ebensogut kann die neue Gesellschaft aber auch ein technokratisches System frei nach "Perry Rhodan" mit Millionenstädten und Raumfahrt sein.
Nun müsst ihr Leute für die Gesellschaft finden, die ihr schaffen wollt. Da gibt es Menschen, die ihr gene nehmt, weil sie ähnlich denken, wie ihr und nützliche Fähigkeiten haben. Dann gibt es Menschen, die "nicht passen", weil sie andere Orientierungen haben oder der kulturelle Hintergrund zu verschieden ist.
Dann gibt es da noch eine ganz entscheidende dritte Gruppe, die ihr auf keinen Fall dabei haben wollt. Freunde von mir haben das Wirken dieser Gruppe so beschrieben:
1. Wenn da in der DDR versucht wurde, Dinge in Selbstverwaltung zu organisieren, dann war da immer einer, der auftrumpfte und alles an sich riss. Dadurch sind auch konstruktive und gut gemeinte Vorhaben gescheitert.
2. Eine gerechte Gesellschaft scheitert daran, dass es da immer Leute gibt, die auf die eine oder andere Art und Weise "sabotieren".
Ich selbst kenne solche Gestalten als "Provokateur". Da tritt einer auf, reißt das Maul auf, zieht alles an sich und nervt. Der Provokateur halt. Viele lehnen ihn ab oder sagen, er soll zumindest halblang machen und auch Anderen wichtige Aufgaben geben. Das tut der Provokateur aber nicht. Stattdessen schart er um sich Anhänger, die ihm alles nachplappern und seinem Diskurs folgen.
Vom Wirken "Minians" auf Politikforum.de bis zum Wirkern Gerhard Schröders seit der Verkündung der Agenda 2010 in 2003 habe ich mehrere Beispiele für solche Provokateure erlebt.
Klar, dass ihr DEN nicht bei eurem Projekt dabei haben wollt. Weil es dann bald SEIN Projekt ist und das Projekt nicht mehr "konservative Landgesellschaft" oder "technokratischer Größenwahn" sondern nur noch "Streit und Zank" lautet.
Nun werdet ihr bei der Auswahl von Teilnehmern an eurer Gesellschaft abgesehen von der Orientierung auch nach dem Berufen gehen. "Hausfrau und Mutter", "Mechaniker", "Computerbastler" klingt schon mal ganz gut. Vielleicht werden auch Administratoren für Diskussionsforen gesucht, weil selbst im Dorfkaff ein Forum eine gute Methode sein mag, Informationen weiter zu geben und Konflikte auszutragen. Die mit "Seelsorger" umschriebene Tätigkeit braucht eine Gesellschaft ebenso dringend, wie Bauern und Techniker. Aber ist ihre Anbindung an organisierte Religionen von Vorteil oder schädlich?
Auf die eine oder andere Art werdet ihr zu Berufen kommen, OHNE die euer Projekt besser läuft. Mögliche Ausschlusskandidaten:
Berufssoldaten - weil das Töten keine sinnvolle, sondern eine gefährliche Beschäftigung ist
Anwälte und Juristen - weil sich bei ihnen das Durchsetzen von notwendigen Regeln zu einem perfiden "Spiel" verselbstständigt hat, das sie ihren Mitmenschen aufzwingen
Verwaltungsangestellte aller Art - weil sich bei ihnen "Organisation" verselbstständigt hat, Bürokratie längst Repressionsinstrument geworden ist und einsichtige Sachbearbeiter in einer gerechten Gesellschaft lieber in der Volksküche Brote backen würden als ihren drögen Job weiter zu machen
Wirtschaftswissenschaftler - weil sie obskurantistischen Unfug verbreiten und mit ihren Ideen vom "Wettbewerb" und "Marktordnung" euer Projekt stracks gegen die Wand fahren. Auch wenn es da Märkte gibt, wo die Anbieter um die Gunst der Käufer bühlen.
Inhaber "gesellschaftlicher Ämter" in Parteien und Verbänden, Aufsichtsräte und Vorstände - weil gar nicht ersichtlich ist, welche Leistungen die erbringen (außer schlechter Selbstdarstellung)
Journalisten - selbst wenn ihr freie Medien wollt, bitte nicht mit Lohnschreibern, die nur die herrschenden Diskurse nachplappern
Hohe Beamte, Inhaber hoher Staatsämter - was sagen die seit 20 Jahren den Menschen angesichts drängender Probleme außer "wir können nichts machen außer Karriere".
Solche Erwägungen führe zu zwei Fragen:
1. Tummeln sich in solche Berufen die "Provokateure", die "sabotieren", an sich funktionierende Gemeinwesen zerstören und allen ein Leben nach ihren Regeln aufzwingen?
2. Lässt das Gedankenexperiment mit einer fiktiven Gesellschaft Rückschlüsse auf die bestehenden Gesellschaften zu? Würden die OHNE "Provokateure" und "Saboteure" vielleicht so passabel funktionieren, dass man sich nicht in Wunschfantasien fiktiver Welten flüchten muss?