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"Vergangenheit, die nicht vergehen will" - wie lange beeinflusst Geschichte Gegenwart
Hier geht es um die Frage, weit vergangene Ereignisse und schon längst untergegangene Systeme und Gemeinwesen unser Leben in der Gegenwart prägen. Auf die Frage nach der Wirkkraft von Geschichte gibt es verschiedene Antworten:
1. Nach einer Generation ist alles vorbei!
Dieser Sichtweise zufolge zählen nur die letzten 20 bis 40 Jahre. Alles davor ist nicht mehr so wichtig und es gilt die Devise "neues Spiel, neues Glück" (oder Unglück). Schließlich machen die meisten Dinge und Menschen in einer Generation tief greifende Wandlungen durch.
2. Geschichte prägt, solange Menschen sie noch selbst erlebt haben
Alles ist wichtig, wovon heute lebende Menschen im Guten oder Schlechten geprägt worden. Also die Dinge, die in einem Menschenalter passiert sind. Bei heutiger Lebenserwartung wären demnach die letzten 60 bis 100 Jahre von großer Bedeutung.
3. Die Epoche, in der man lebt, bestimmt das Leben
Wir leben in der 1492 mit der Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus begonnen Neuzeit. Die Bewohner Amerikas fanden dieses Datum außerordentlich prägend. Allerdings gab es beim 500jährigen Jubiläum der Entdeckung Amerikas mehr Schelte als Jubel. Weil für viele "Entdeckte" Völkermord, Versklavung und Unterdrückung begannen. Von gescheiterten Versuchen in Lateinamerika, aus sich was zu machen, ganz zu schweigen.
Dieser Sichtweise zufolge prägt Geschichte über mehrere Jahrhunderte.
4. Die Zivilisation als Ganzes prägt
Dinge wie Schrift, Seßhaftigkeit, Ackerbau, Arbeitsteilung, Austausch von Gütern ("Handel") und komplexe soziale Organisation gibt es seit ca. fünftausend Jahren, mit Früh- und Vorformen seit 10 000 Jahren. Gegenüber der Jäger- und Sammlergesellschaft markieren sie eine tiefe Zäsur. Möglicherweise hat es im Übergang von der vortechnischen Zivilisation zur technischen Zivilisation ene ebenso tiefgreifende Zäsur gegeben. Selbst wenn viele "Prototypen" der technischen Zivilisation - von geistlosen Diskursen ganz zu schweigen - gequirlter Mist sind, so hat der Quirl nun einen Elektromotor und das Ganze zählt, nicht nur seine Anfänge. Nach 5000 Jahren vortechnischer Zivilisation hat die technische Zivilisation erst begonnen und sie mag ebenso lange oder noch länger dauern.
Dieser Sichtweise zufolge prägt Geschichte übr Jahrtausende.
Hier geht es um die Frage, weit vergangene Ereignisse und schon längst untergegangene Systeme und Gemeinwesen unser Leben in der Gegenwart prägen. Auf die Frage nach der Wirkkraft von Geschichte gibt es verschiedene Antworten:
1. Nach einer Generation ist alles vorbei!
Dieser Sichtweise zufolge zählen nur die letzten 20 bis 40 Jahre. Alles davor ist nicht mehr so wichtig und es gilt die Devise "neues Spiel, neues Glück" (oder Unglück). Schließlich machen die meisten Dinge und Menschen in einer Generation tief greifende Wandlungen durch.
2. Geschichte prägt, solange Menschen sie noch selbst erlebt haben
Alles ist wichtig, wovon heute lebende Menschen im Guten oder Schlechten geprägt worden. Also die Dinge, die in einem Menschenalter passiert sind. Bei heutiger Lebenserwartung wären demnach die letzten 60 bis 100 Jahre von großer Bedeutung.
3. Die Epoche, in der man lebt, bestimmt das Leben
Wir leben in der 1492 mit der Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus begonnen Neuzeit. Die Bewohner Amerikas fanden dieses Datum außerordentlich prägend. Allerdings gab es beim 500jährigen Jubiläum der Entdeckung Amerikas mehr Schelte als Jubel. Weil für viele "Entdeckte" Völkermord, Versklavung und Unterdrückung begannen. Von gescheiterten Versuchen in Lateinamerika, aus sich was zu machen, ganz zu schweigen.
Dieser Sichtweise zufolge prägt Geschichte über mehrere Jahrhunderte.
4. Die Zivilisation als Ganzes prägt
Dinge wie Schrift, Seßhaftigkeit, Ackerbau, Arbeitsteilung, Austausch von Gütern ("Handel") und komplexe soziale Organisation gibt es seit ca. fünftausend Jahren, mit Früh- und Vorformen seit 10 000 Jahren. Gegenüber der Jäger- und Sammlergesellschaft markieren sie eine tiefe Zäsur. Möglicherweise hat es im Übergang von der vortechnischen Zivilisation zur technischen Zivilisation ene ebenso tiefgreifende Zäsur gegeben. Selbst wenn viele "Prototypen" der technischen Zivilisation - von geistlosen Diskursen ganz zu schweigen - gequirlter Mist sind, so hat der Quirl nun einen Elektromotor und das Ganze zählt, nicht nur seine Anfänge. Nach 5000 Jahren vortechnischer Zivilisation hat die technische Zivilisation erst begonnen und sie mag ebenso lange oder noch länger dauern.
Dieser Sichtweise zufolge prägt Geschichte übr Jahrtausende.