Von 2002 bis 2017 haben fast 36.000 Tschetschenen Asyl in Deutschland beantragt. 2013 stammten über 90 Prozent der 15.500 Asylanträge russischer Staatsbürger in Deutschland von Tschetschenen, nämlich mehr als 13.600. 2016 waren unter den 12.200 Menschen aus Russland, die einen Asylantrag in Deutschland stellten, 9850 Tschetschenen, mehr als 80 Prozent. Als asylberechtigt oder als Flüchtlinge anerkannt wurden 2016 in Deutschland nur 4,3 Prozent der Tschetschenen. Da die Tschetschenen über Polen einreisten, müssten diese nach dem Dublin-Abkommen eigentlich nach Polen zurückgebracht werden. 2016 wurden von Januar bis Oktober aus verschiedenen Gründen nur 560 Personen nach Polen und 110 Tschetschenen nach Russland zurückgeschoben. In Erstaufnahmeeinrichtungen gelten die tschetschenischen Männer wegen ihrer Kriegermentalität und ihrem Ehrenkodex als besonders gewaltbereit. Da Clan-Strukturen auch in Deutschland fortbestehen, gab es Fälle, in denen Tschetschenen von außerhalb zu den Asylunterkünften kamen, um Rache an jenen zu nehmen, die ihre Landsleute beleidigt oder angegriffen haben sollen. Ferner kam es zu Fällen, bei denen tschetschenische Männer ihre Frauen oder Kinder verprügelten. In der organisierten Kriminalität in Deutschland machen Tschetschenen, teils im Auftrag anderer ethnischer Clans, seit Jahren bei Schutzgelderpressung, Raub und der Verteidigung von Geschäftsbezirken gegen andere kriminelle Banden mit. Auch ein 2019 angefertigter BKA-Bericht stellte, so Der Spiegel, eine „überdurchschnittlich hohe Eskalations- und Gewaltbereitschaft“ unter tschetschenischen Kriminellen fest.