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Das (de-)aktivierte Bargeld

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Pommes

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Du hast natürlich recht. Aber von gesättigter Marktlage spreche ich, wenn der Kapitalmarktzins sinkt und der Rückfluss des Geldes in die Märkte blockiert wird, weil alle „short“ gehen. Man sieht dann nach einiger Zeit rostige Autos und zunehmend vergammelte Infrastruktur, weil überall das Geld „fehlt“.

Das ist ja die Liquiditätsfalle, welche bei gesättigter Marktlage zuschnappt. Um die Investitionen, und damit den Geldfluss in gang zu bringen reicht es aber nicht aus, ein paar Autos zu verkaufen oder Straßen zu sanieren.

Dazu waren im letzten Jahrhundert zwei Weltkriege nötig, um aus solchen Marktlagen zu entkommen und genügend Investions-Potentiale zu schaffen, was den Geldfluss dann wieder in Gang gesetzt hat.

Es ist schon ein Unterschied, ob hunderte Mio, wie in den 60ern Investitionen suchen, oder hunderte, oder gat tausende von Mrd, wie heute.

Hier stellt sich aber doch jetzt die Frage warum der Kapitalmarktzins sinkt wenn der Markt Bedarf hat, (Straßen kaputt Autos rostig etc)
Ich sehe die Ursache ganz woanders nämlich in der Ungleichverteilung der Einkommen.
Die breite Masse hat immer weniger Geld in der Tasche und kann dementsprechend immer weniger Nachfrage stellen, gleichzeitig scheint es der Politik wichtiger zu sein gigantischen Handelsüberschüsse zu realisieren, nur hat der Normalverbraucher nichts davon.
Angesichts des schwindsüchtigen Binnenmarktes halten die Geldbesitzer ihre Vermögen dann zu allem Übel auch noch liquide.
 

Eisbär

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Hier stellt sich aber doch jetzt die Frage warum der Kapitalmarktzins sinkt wenn der Markt Bedarf hat, (Straßen kaputt Autos rostig etc)
Ich sehe die Ursache ganz woanders nämlich in der Ungleichverteilung der Einkommen.
Die breite Masse hat immer weniger Geld in der Tasche und kann dementsprechend immer weniger Nachfrage stellen, gleichzeitig scheint es der Politik wichtiger zu sein gigantischen Handelsüberschüsse zu realisieren, nur hat der Normalverbraucher nichts davon.
Angesichts des schwindsüchtigen Binnenmarktes halten die Geldbesitzer ihre Vermögen dann zu allem Übel auch noch liquide.

Der Markt hat IMMER Bedarf, einfach weil man jeden Tag Essen, Trinken, Waschen, Kochen, Fahren, Wohnen, Duschen, und was weis ich noch machen muss.

Alle geschaffenen Güter gehen irgendwann kaputt und werden ersetzt. Also hat jede Volkswirtschaft jeden Tag, einen riesigen, nie Enden wollenden Bedarf an Gütern, die jeden Tag nachproduziert, in die Regale gestellt und verkauft werden müssen.

Unser Problem liegt darin, das Kaufen/Verkaufen mit Geld funktioniert. Kaufen/Verkaufen geht ohne Geld nicht! Fehlt es an Geld, steht der Laden trotz eines riesigen, nie Enden wollenden Bedarfs still.

Unser heutiges Geld steht aber nur dann zur Verfügung, solange die leistungslosen Zinseinkommen gezahlt werden können, weil die Möglichkeit für Privatleute besteht, das von der Zentralbank zur Verfügung gestellte Tauschmittel über beliebige Zeiträume kostenlos dem Markt zu entziehen.

Das BIP muss z.B. durch Export ständig wachsen, damit die Nachfrage größer als das Angebot bleibt, um das Geld zu verzinsen, so das es in den Markt rückgeführt werden kann.

1970 hatten wir z.B. ein BIP über 215 Mrd US-Dollar. 2014 war das BIP wegen des ständigen Wachstums auf 3500 (!) Mrd US-Dollar angewachsen. https://www.google.de/publicdata/ex..._mktp_cd&idim=country:DEU:FRA:ITA&hl=de&dl=de

Dieses Wachstum, vor allem durch ausweiten des Export, wurde nicht benötigt um den realen, materiellen Bedarf der Bevölkerung in Deutschland an Gütern zu decken. Das hat schon in den 70er Jahren, mit einem weitaus geringeren BIP mehr als gut funktioniert.

Dieses enorme Wachstum wurde benötigt um den Zinshunger der ebenfalls enorm angewachsenen Geldvermögen bedienen zu können! Stell dir vor wir hätten im Jahr 2016 ein BIP von „nur“ 1000 Mrd gehabt. Das wäre immer noch 5 mal mehr als 1970 und hätte den Bedarf an Gütern mehr als decken können, aber eben nicht den Zins-Bedarf der Geldvermögen.

Was tut man mit seinem Geld, wenn es nicht mehr ausreichend verzinst werden kann, weil Export und Wachstum das einfach nicht mehr hergeben? Wenn ein paar Autos oder Waschmaschinen in Deutschland nicht gekauft/verkauft werden, weil wegen unzureichenden Wachstumsraten überall das Geld fehlt, reicht das eben nicht aus, um den Zinshunger der auf viele 1000 Mrd angewachsenen Geldvermögen zu bedienen.

Du bekommst den Kessel Suppe nicht gekocht, wenn nur ein Teelicht darunter steht.
 

sportsgeist

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Der Markt hat IMMER Bedarf, einfach weil man jeden Tag Essen, Trinken, Waschen, Kochen, Fahren, Wohnen, Duschen, und was weis ich noch machen muss.

Alle geschaffenen Güter gehen irgendwann kaputt und werden ersetzt. Also hat jede Volkswirtschaft jeden Tag, einen riesigen, nie Enden wollenden Bedarf an Gütern, die jeden Tag nachproduziert, in die Regale gestellt und verkauft werden müssen.

Unser Problem liegt darin, das Kaufen/Verkaufen mit Geld funktioniert. Kaufen/Verkaufen geht ohne Geld nicht! Fehlt es an Geld, steht der Laden trotz eines riesigen, nie Enden wollenden Bedarfs still.

Unser heutiges Geld steht aber nur dann zur Verfügung, solange die leistungslosen Zinseinkommen gezahlt werden können, weil die Möglichkeit für Privatleute besteht, das von der Zentralbank zur Verfügung gestellte Tauschmittel über beliebige Zeiträume kostenlos dem Markt zu entziehen.

Das BIP muss z.B. durch Export ständig wachsen, damit die Nachfrage größer als das Angebot bleibt, um das Geld zu verzinsen, so das es in den Markt rückgeführt werden kann.

1970 hatten wir z.B. ein BIP über 215 Mrd US-Dollar. 2014 war das BIP wegen des ständigen Wachstums auf 3500 (!) Mrd US-Dollar angewachsen. https://www.google.de/publicdata/ex..._mktp_cd&idim=country:DEU:FRA:ITA&hl=de&dl=de

Dieses Wachstum, vor allem durch ausweiten des Export, wurde nicht benötigt um den realen, materiellen Bedarf der Bevölkerung in Deutschland an Gütern zu decken. Das hat schon in den 70er Jahren, mit einem weitaus geringeren BIP mehr als gut funktioniert.

Dieses enorme Wachstum wurde benötigt um den Zinshunger der ebenfalls enorm angewachsenen Geldvermögen bedienen zu können! Stell dir vor wir hätten im Jahr 2016 ein BIP von „nur“ 1000 Mrd gehabt. Das wäre immer noch 5 mal mehr als 1970 und hätte den Bedarf an Gütern mehr als decken können, aber eben nicht den Zins-Bedarf der Geldvermögen.

Was tut man mit seinem Geld, wenn es nicht mehr ausreichend verzinst werden kann, weil Export und Wachstum das einfach nicht mehr hergeben? Wenn ein paar Autos oder Waschmaschinen in Deutschland nicht gekauft/verkauft werden, weil wegen unzureichenden Wachstumsraten überall das Geld fehlt, reicht das eben nicht aus, um den Zinshunger der auf viele 1000 Mrd angewachsenen Geldvermögen zu bedienen.

Du bekommst den Kessel Suppe nicht gekocht, wenn nur ein Teelicht darunter steht.
... mit Zinsen hat das alles nur in vernachlässigbarer homöopathischer Größe zu tun
 

Wehrwolf

Mythbuster
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Viel wichtiger wäre es alle Banknoten im Laufe des Jahres zu entwerten, dann würde das Geld nämlich nicht mehr gehortet sondern der Wertschöpfung zugeführt.

Das nennt man Inflation.
 

Wehrwolf

Mythbuster
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Du hast natürlich recht. Aber von gesättigter Marktlage spreche ich, wenn der Kapitalmarktzins sinkt und der Rückfluss des Geldes in die Märkte blockiert wird, weil alle „short“ gehen. Man sieht dann nach einiger Zeit rostige Autos und zunehmend vergammelte Infrastruktur, weil überall das Geld „fehlt“.

Der Rückfluss des Geldes ist in keinster Weise blockert, es ist nur falsch verteilt. Wenn eine kleine Gruppe von Menschen mehr Geld besitzt als sie in ihrem ganzen Leben ausgeben könnten, selbst wenn sie sich anstrengen, und eine große Gruppe von Menschen gerne mehr konsumieren möchten aber zu wenig laufendes Einkommen haben liegt das Problem nicht darin das Geld fehlt.

Das ist ja die Liquiditätsfalle, welche bei gesättigter Marktlage zuschnappt. Um die Investitionen, und damit den Geldfluss in gang zu bringen reicht es aber nicht aus, ein paar Autos zu verkaufen oder Straßen zu sanieren.

Das hat mit einer Liquiditätsfalle nichts zu tun. Die Banken könnten sofort das zehnfache des aktuellen Kreditvolumens an Geld schöpfen wenn sich nur genug Nachfrager mit der entsprechenden Bonität finden würden.

Dazu waren im letzten Jahrhundert zwei Weltkriege nötig, um aus solchen Marktlagen zu entkommen und genügend Investions-Potentiale zu schaffen, was den Geldfluss dann wieder in Gang gesetzt hat.

Es würde schon reichen wenn man die Massenkaufkraft (Löhne, Renten, Transfereinkommen) zu erhöhen. Dann zieht die Nachfrage nach Konsumgütern und nachlaufend auch nach Investitionsgütern automatisch an. Außerdem wäre so gewährleistet das das Geld auch im Wirtschaftskreislauf bleibt und nicht über Dividende oder Aktienrückkäufe in den Finanzmarkt abfließt.
 

Wehrwolf

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Hier stellt sich aber doch jetzt die Frage warum der Kapitalmarktzins sinkt wenn der Markt Bedarf hat, (Straßen kaputt Autos rostig etc)
Ich sehe die Ursache ganz woanders nämlich in der Ungleichverteilung der Einkommen.

Die breite Masse hat immer weniger Geld in der Tasche und kann dementsprechend immer weniger Nachfrage stellen, gleichzeitig scheint es der Politik wichtiger zu sein gigantischen Handelsüberschüsse zu realisieren, nur hat der Normalverbraucher nichts davon.

Das ich Dir mal zustimme ist auch selten :).

Angesichts des schwindsüchtigen Binnenmarktes halten die Geldbesitzer ihre Vermögen dann zu allem Übel auch noch liquide.

Können sie gerne machen. Wenn mehr Geld gebraucht wird schöpfen die Geschäftsbanken über die Kreditvergabe einfach neues.
 

Wehrwolf

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Da steht das Creutz keine Ahnung hat.

Er nimmt das gesamte Vermögen einer Volkswirtschschaft und unterstellt das darauf 5,4% Zinsen gezahlt werden. Also auch auf längst abbezahlte Immobilien, Landbesitz, Wertgegenstände usw.. Auf so eine absurde Rechnung kann nur ein Zinsfanatiker kommen.
 

Eisbär

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Da steht das Creutz keine Ahnung hat.

Er nimmt das gesamte Vermögen einer Volkswirtschschaft und unterstellt das darauf 5,4% Zinsen gezahlt werden. Also auch auf längst abbezahlte Immobilien, Landbesitz, Wertgegenstände usw.. Auf so eine absurde Rechnung kann nur ein Zinsfanatiker kommen.


Die Zahlen stammen aus den Monatsberichten der Bundesbank. Creutz hat das Zahlenmaterial grafisch umgesetzt. Dabei ist herausgekommen, das die Zinssalden bei neun von zehn Privathaushalten negativ sind! Neun von zehn Privathaushalte müssen weitaus mehr Zinsen über Steuern und Preise zahlen, als sie durch Sparanlagen rein bekommen.

Nur sehr wenige Privathaushalte, mit entsprechend großen Anlagevermögen profitieren wirklich (auf Kosten der anderen) in einer Zinsgeldwirtschaft.
 

Wehrwolf

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Die Zahlen stammen aus den Monatsberichten der Bundesbank. Creutz hat das Zahlenmaterial grafisch umgesetzt.

Creutz hat sich Zahlen der Bundesbank genommen und sie fehlinterpretiert.

Dabei ist herausgekommen, das die Zinssalden bei neun von zehn Privathaushalten negativ sind! Neun von zehn Privathaushalte müssen weitaus mehr Zinsen über Steuern und Preise zahlen, als sie durch Sparanlagen rein bekommen.

Kein Wunder wenn man seine Berechnungsmethode so wählt das am Ende das gewünschte Ergebnis herauskommt.

Nur sehr wenige Privathaushalte, mit entsprechend großen Anlagevermögen profitieren wirklich (auf Kosten der anderen) in einer Zinsgeldwirtschaft.

Den sehr wenigen Privathaushalten mit entsprechend großen Anlagevermögen ist der Zins als Renditequelle komplett wurscht. Wäre es anders dann würden sie ihre Geldanlagen verkaufen und das Geld auf Festgeldkonten anlegen. Die Rendite die sie mit dieser Anlagestrategie erzielen könnten wären allerdings lächerlich gering im Vergleich zu den Renditen aus unternehmerischer Tätigkeit.
 

Eisbär

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Creutz hat sich Zahlen der Bundesbank genommen und sie fehlinterpretiert.

In Grafik wird das Zahlenmaterial aus der Bundesbank nicht interpretiert, sondern grafisch dargestellt.

 

sportsgeist

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In Grafik wird das Zahlenmaterial aus der Bundesbank nicht interpretiert, sondern grafisch dargestellt.
aus dem Bezugsjahr 2000 ...
... warum haste eigentlich nicht die Zahlen von 1923 genommen ??!

die würden deinen Müll noch besser unterstreichen
 

Wehrwolf

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In Grafik wird das Zahlenmaterial aus der Bundesbank nicht interpretiert, sondern grafisch dargestellt.

Na dann hast Du ja sicher eine Quellenangabe wo er diese Daten bezogen hat. Insbesondere die Datenquelle für die Zinslasten von 500 Milliarden Euro würde ich gerne mal sehen. Ich gehe nach wie vor davon aus das er aus dem Gesamtvermögen der Deutschen einfach 5,4% errechnet hat und behauptet das wäre die Zinsbelastung. Das auf den weitaus größten Teil dieses Vermögens keine Zinsen fällig werden stört ihn dabei offensichtlich nicht. Hauptsache die Zahl ist möglichst groß, das sie falsch ist wird schon keiner überprüfen.
 

Eisbär

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Die Monatsberichte der Bundesbank/EZB sind seit 1950 öffentlich einsehbar. Creutz hat sich die Mühe einer grafischen Darstellung gemacht. Es sind heute alle im Internet verfügbar, hier mal einer vom April 2000.

https://www.bundesbank.de/de/publikationen/berichte/monatsberichte/monatsbericht-april-2000-691752

Ich weis natürlich, das die Zahlen für einen berufstätigen Steuerzahler wie ein Schlag in die Fresse ist.

In einer Zinsgeldwirtschaft kann die Vermögensverteilung ,und vor allem die Zins bedingte Umverteilung von „fleißig nach reich“ nicht anders sein. Die Zahlen sind in allen Ländern der Welt ähnlich, eben überall dort, wo man Bargeld und Liquidität kostenlos horten und aufbewahren kann.
 

Wehrwolf

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Die Monatsberichte der Bundesbank/EZB sind seit 1950 öffentlich einsehbar. Creutz hat sich die Mühe einer grafischen Darstellung gemacht. Es sind heute alle im Internet verfügbar, hier mal einer vom April 2000.

https://www.bundesbank.de/de/publikationen/berichte/monatsberichte/monatsbericht-april-2000-691752

Ich weis natürlich, das die Zahlen für einen berufstätigen Steuerzahler wie ein Schlag in die Fresse ist.

Eigentlich ist es eher ein Schlag in die Fresse für Creutz und seine Anhänger.

Ich habe den Link mal grob überflogen und es gibt nirgens einen Hinweis auf eine "Gesamtzinslast", schon gar nicht in der Größenordnung die Creutz unterstellt. Es gibt allerdings auf Seite 8 des Statistikteils eine Übersicht über die Kreditvolumina an Unternehmen, Privatpersonen und öffentliche Haushalte.

Daraus ergibt sich für 1999 (für 2000 gibt es in Deinem Link nur Zahlen von Januar und Februar) ein durchschnittliches Kreditvolumen von 17,81 Milliarden Euro. Wenn wir den von Creutz angesetzten Zinssatz von 5,4% verwenden ergibt sich daraus für das Jahr 1999 eine Gesamtzinsbelastung von 962 Millionen Euro. Das hat absolut nichts mit der von Creutz unterstellten Zahl von 500 Milliarden Euro (für 2000) zu tun.

Wenn Du Dir die Quellenangabe in der Grafik anschaust dann steht da ja auch explizit:

Creutz schrieb:
Quelle: Bundesbank, EVS u.a - Eigene Berechnungen


Es ist also nicht wie Du behauptest das er nur Zahlen der Bundesbank grafisch aufbereitet hat sondern er hat offizielle Zahlen mit seinen eigenen Berechnungen gemixt und gehofft das der Schwindel nicht auffliegt. Das hat bei Dir ja auch prima funktioniert.

Creutz ist (war) ein Schwachkopf und wer ohne nachzudenken einfach glaubt was er verbreitet setzt sich der Gefahr aus selber als Schwachkopf dazustehen.
 
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Eigentlich ist es eher ein Schlag in die Fresse für Creutz und seine Anhänger.

Ich habe den Link mal grob überflogen und es gibt nirgens einen Hinweis auf eine "Gesamtzinslast", schon gar nicht in der Größenordnung die Creutz unterstellt. Es gibt allerdings auf Seite 8 des Statistikteils eine Übersicht über die Kreditvolumina an Unternehmen, Privatpersonen und öffentliche Haushalte.

Daraus ergibt sich für 1999 (für 2000 gibt es in Deinem Link nur Zahlen von Januar und Februar) ein durchschnittliches Kreditvolumen von 17,81 Milliarden Euro.
Durchschnittliches Kreditvolumen von was? Einem mittelgroßem DAX-Konzern?

Gibt es eigentlich immer noch das Problem, dass die Freigeldler den Zins anders definieren als der Rest der Welt? Für Erste ist ja jeder Unternehmensgewinn ein Zins, wenn ich mich recht entsinne.
 

Eisbär

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Eigentlich ist es eher ein Schlag in die Fresse für Creutz und seine Anhänger.

Ich habe den Link mal grob überflogen und es gibt nirgens einen Hinweis auf eine "Gesamtzinslast", schon gar nicht in der Größenordnung die Creutz unterstellt. Es gibt allerdings auf Seite 8 des Statistikteils eine Übersicht über die Kreditvolumina an Unternehmen, Privatpersonen und öffentliche Haushalte.

Daraus ergibt sich für 1999 (für 2000 gibt es in Deinem Link nur Zahlen von Januar und Februar) ein durchschnittliches Kreditvolumen von 17,81 Milliarden Euro. Wenn wir den von Creutz angesetzten Zinssatz von 5,4% verwenden ergibt sich daraus für das Jahr 1999 eine Gesamtzinsbelastung von 962 Millionen Euro. Das hat absolut nichts mit der von Creutz unterstellten Zahl von 500 Milliarden Euro (für 2000) zu tun.

Wenn Du Dir die Quellenangabe in der Grafik anschaust dann steht da ja auch explizit:



Es ist also nicht wie Du behauptest das er nur Zahlen der Bundesbank grafisch aufbereitet hat sondern er hat offizielle Zahlen mit seinen eigenen Berechnungen gemixt und gehofft das der Schwindel nicht auffliegt. Das hat bei Dir ja auch prima funktioniert.

Creutz ist (war) ein Schwachkopf und wer ohne nachzudenken einfach glaubt was er verbreitet setzt sich der Gefahr aus selber als Schwachkopf dazustehen.



Doch, die Zahlen kommen aus der Bundesbank. Sie wurden nur für die Grafik, in den jeweiligen Haushaltsgruppen mit entsprechenden Ausgaben / Zinserträgen und Zinslasten umgerechnet.

So hat z.B. Die siebte Haushaltsgruppe, mit jährlichen Ausgaben über 32 Tausend Euro und Zinseinkommen über 4,1 Tausend Euro, mit einem Zins-Verlust über 13,4 Tausend Euro die größte Zinslast!

Mit einem Zinsverlust unterm Strich von 9,3 Tausend Euro, ist diese Haushaltsgruppe der größte Verlierer, obwohl die doch ein Zinseinkommen über 4,1 Tausend Euro im Jahr 2000 gehabt haben.


Hier mal die gleiche Grafik mit aktualisierten Zahlen aus dem Jahr 2007, also 7 Jahre später als PDF: https://www.helmut-creutz.de/pdf/grafiken/e/creutz_059.pdf


Man kann sehen, das sich das Zinssaldo der siebten Gruppe, zusammen mit den anderen 8 Gruppen weiter ins minus verschoben hat. Der Zins-Verlust ist also noch größer geworden!

Die Ausgaben belaufen sich hier auf 38,3 Tausend Euro, die Zinseinkommen auf 3,3 Tausend Euro. Die Zinslasten auf 13,2 Tausend Euro. Das Zinssaldo der siebten Gruppe hat sich 7 Jahre später mit einem Verlust über 9,9 Tausend Euro weiter verschlechtert.

Der größte Verlierer ist 2007 mit 10,6 Tausend Euro Verlust allerdings die sechste Gruppe! Die mussten im Verhältnis zu ihrem Einkommen, am meisten an die vermögenden Privathaushalte abgeben.

Selbstverständlich ohne irgendeine Gegenleistung...

Aber vergleichen wir doch mal das Zinssaldo der reichen Privathaushalte! Die Zinsgewinne sind von 36,5 Tausend Euro im Jahr 2000, auf 61 Tausend Euro im Jahr 2007 geklettert. Das bedeutet, das sich in den sieben Jahre die Zinslasten der anderen Haushalte um 24,5 Tausend Euro vergrößert haben.

Und da wundern sich alle, das trotz Arbeit die Kohle vorne und hinten nicht mehr reicht, denn das Jahr 2007 ist 13 Jahre her…

Wenn das so weiter geht, kann man das Fresse schlagen getrost durch Kopfschüsse ersetzten.
Wir sehen also wie wichtig es ist, das die EZB an ihrer Geldpolitik festhält, das Bargeld belastet und die Liquiditätskosten in den Prozentbereich anhebt.
 
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Doch, die Zahlen kommen aus der Bundesbank. Sie wurden nur für die Grafik, in den jeweiligen Haushaltsgruppen mit entsprechenden Ausgaben / Zinserträgen und Zinslasten umgerechnet.

So hat z.B. Die siebte Haushaltsgruppe, mit jährlichen Ausgaben über 32 Tausend Euro und Zinseinkommen über 4,1 Tausend Euro, mit einem Zins-Verlust über 13,4 Tausend Euro die größte Zinslast!

Mit einem Zinsverlust unterm Strich von 9,3 Tausend Euro, ist diese Haushaltsgruppe der größte Verlierer, obwohl die doch ein Zinseinkommen über 4,1 Tausend Euro im Jahr 2000 gehabt haben.
Also wie ist das gleich wieder? Ich kaufe bald ein Haus, so dass ich einen Kredit von etwa dem 10fachem Jahreseinkommen hab. Bei 1% Zinssatz, macht die Zinszahlung etwa 10% vom Jahreseinkommen aus. Zinserträge 0.

Sofern ich Arbeitnehmer wäre. Sollte ich mein Einkommen aber als Selbstständiger oder Unternehmensgewinn erwirtschaften, würde mein Zinsertrag 100% des Einkommenssein und Zinsausgaben 10% davon, oder?
 

Wehrwolf

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Durchschnittliches Kreditvolumen von was? Einem mittelgroßem DAX-Konzern?

Der Durchschnitt des deutschen beitrags zum Gesamtvolumen der Kredite an Nichtbanken (Nicht MFI´s) im Euro-Währungsgebiet von Januar
bis Dezember 1999. Aus dem Monatsbericht April 2000 der deutschen Bundesbank Statistikteil Seite 8. Den Link gibts oben beim Eisbären.

Gibt es eigentlich immer noch das Problem, dass die Freigeldler den Zins anders definieren als der Rest der Welt? Für Erste ist ja jeder Unternehmensgewinn ein Zins, wenn ich mich recht entsinne.

Eigentlich ist alles Zins. In dem Diagramm vom Eisbär hat Creutz das Gesamtvermögen der Deutschen (Geld, Sachwerte etc) genommen und darauf einen Zinssatz von 5,4% angewendet. Dabei ist rausgekommen das die Deutschen im Jahr 2000 angeblich 500 Milliarden Euro Zinsen gezahlt haben.
 

Wer ist gerade im Thread? PSW - Foristen » 0 «, Gäste » 1 « (insges. 1)

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