Aktuelles
  • Hallo Neuanmeldung und User mit 0 Beiträgen bisher (Frischling)
    Denk daran: Bevor du das PSW-Forum in vollen Umfang nutzen kannst, stell dich kurz im gleichnamigen Unterforum vor: »Stell dich kurz vor«. Zum Beispiel kannst du dort schreiben, wie dein Politikinteresse geweckt wurde, ob du dich anderweitig engagierst, oder ob du Pläne dafür hast. Poste bitte keine sensiblen Daten wie Namen, Adressen oder Ähnliches. Bis gleich!

ZWEI KANADIER ANGEKLAGT: Chinas „Geiseldiplomatie“

PSW - Foristen die dieses Thema gelesen haben: » 0 «  

Registriert
25 Jan 2020
Zuletzt online:
Beiträge
58
Punkte Reaktionen
4
Punkte
0
Geschlecht
ZWEI KANADIER ANGEKLAGT: Chinas „Geiseldiplomatie“

ZWEI KANADIER ANGEKLAGT: Chinas „Geiseldiplomatie“

Die chinesische Staatsanwaltschaft hat Anklage gegen zwei Kanadier wegen Spionage erhoben.
Beobachter sehen darin einen Vergeltungsakt für ein Gerichtsverfahren in Vancouver gegen die Finanzchefin des Huawei-Konzerns.

Mehr als 18 Monate ist es her, dass in China zwei Kanadier festgenommen wurden.
Erst jetzt hat die Staatsanwaltschaft formell Anklage gegen sie erhoben.
Der frühere Diplomat Michael Kovrig, ein Mitarbeiter der Denkfabrik International Crisis Group, wird der Spionage bezichtigt.
Dem Unternehmer Michael Spavor, der Reisen nach Nordkorea organisiert hat, wird Spionage und die Weitergabe von Staatsgeheimnissen an das Ausland angelastet.
Das teilten die Justizbehörden am Freitag mit.

Der Fall der „beiden Michaels“, wie er in Kanada genannt wird, hat nicht nur die Beziehungen zwischen Ottawa und Peking auf einen historischen Tiefpunkt sinken lassen.
Er wird auch von anderen Ländern als Indikator für den Kurs der chinesischen Außenpolitik genau beobachtet.
In Peking wird der Fall der beiden Kanadier allgemein unter dem Stichwort „Geiseldiplomatie“ diskutiert und als Versuch des chinesischen Sicherheitsapparats gewertet, die fast zeitgleich im Dezember 2018 in Kanada festgenommene Huawei-Finanzchefin Meng Wanzhou freizupressen.

Deren Festnahme erfolgte aufgrund eines Auslieferungsgesuchs der Vereinigten Staaten, die der Managerin Bankbetrug im Zusammenhang mit einem Verstoß gegen Iran-Sanktionen vorwerfen.
Meng bestreitet dies.
China betrachtet das Verfahren als politisch motiviert.
Da Meng die Tochter des einflussreichen Firmengründers von Huawei ist, einem der wichtigsten Unternehmen des Landes, hat ihre Freilassung in China hohe Priorität.


"Kein Zugang zu Anwälten,,
Die Anklage gegen die beiden Kanadier lässt die Aussicht, dass sie in nächster Zeit freikommen könnten, weiter sinken.
Laut einem Bericht der kanadischen Zeitung „Globe and Mail“ liegt das Strafmaß für die genannten Anklagepunkte zwischen fünf Jahren und lebenslänglich.
In den vergangenen fünf Monaten haben sich kanadische Diplomaten vergeblich bemüht, konsularischen Zugang zu Kovrig und Spavor zu bekommen.
Selbst eine Videoschaltung lehnten die chinesischen Behörden mit Verweis auf die Coronakrise ab, obwohl ein Abkommen zwischen beiden Ländern das Recht auf einen Besuch pro Monat festschreibt.

Die beiden Kanadier haben zudem keinen Zugang zu Anwälten und in der Regel auch nicht zu ihren Familien.
Kovrig wurde im Mai „aus humanitären Gründen“ ein Anruf bei seinem Vater zugestanden, dem es gesundheitlich nicht gut gehen soll. Briefe und Fotos ihrer Angehörigen dürfen die beiden Männer lediglich betrachten, aber nicht aufbewahren.
Diese Regel gilt offenbar für alle Häftlinge in ihrem Umfeld.
In ihren Zellen wird auch nachts das Licht nicht ausgeschaltet.

Im Mai war die Finanzchefin von Huawei vor dem Obersten Gericht der Provinz British Columbia mit einem Antrag auf Einstellung des Auslieferungsverfahrens gescheitert.
Dabei ging es um die Frage, ob die Anklagepunkte, die ihr in den Vereinigten Staaten zur Last gelegt werden, auch in Kanada strafbar seien.
Das Gericht bestätigte dies. Offenbar hatte Meng Wanzhou einen Erfolg erwartet, denn ihre Mitarbeiter verbreiteten vorab ein Foto, dass sie mit erhobenem Daumen vor dem Gerichtsgebäude zeigte.
Die Managerin steht seit 18 Monaten unter Hausarrest und darf sich in Vancouver in den beiden Häusern aufhalten, die sie besitzt.
Eine Entscheidung über eine Auslieferung wird frühestens für 2021 erwartet.

"Belastung für die Beziehung der Länder,,
Das Schicksal eines weiteren in China inhaftierten Kanadiers wird ebenfalls mit ihrem Fall in Verbindung gebracht.
Robert Schellenberg wurde wegen eines Drogendelikts zum Tode verurteilt.
Ungewöhnlich an dem Urteil war, dass es in einem Berufungsverfahren gefällt wurde, das Schellenberg selbst angestrengt hatte, in der Hoffnung auf eine geringere Haftstrafe.

Die vier Gerichtsverfahren belasten inzwischen alle Aspekte der chinesisch-kanadischen Beziehungen.
Chinesische Strafmaßnahmen gegen kanadische Rapsexporteure und zuletzt gegen Holzhändler werden ebenfalls in diesen Zusammenhang gestellt.
Kanada hat den früheren Manager des Beratungsunternehmens McKinsey, Dominic Barton, als Botschafter nach Peking entsandt, um Gesprächskanäle zu öffnen.
Trotz seiner guten Verbindungen in die chinesische Geschäftswelt hat er bislang keine Verbesserung in den Beziehungen erreichen können.
Die öffentliche Meinung in Kanada hat gegenüber China einen historischen Tiefpunkt erreicht.
In der jüngsten Befragung bezeichneten nur noch 14 Prozent ihre Sicht auf China als positiv.

Im Prinzip war es Zufall, dass Kanada in den Fall Meng Wanzhou und damit die Auseinandersetzung zwischen Washington und Peking über Huawei hineingezogen wurde.
Die Erfahrungen mit dem chinesischen Vorgehen gegen Kovrig und Spavor haben auch in anderen Ländern und bei vielen in China operierenden Unternehmen zu einer neuen Risikobewertung geführt.
„Dies ist ein Instrument in Chinas Instrumentenkasten“, sagt eine Diplomatin in Peking.
„Es kann gegen Bürger jedes Landes eingesetzt werden.“


Source: www.faz.net/aktuell/politik/ausland/china-klagt-zwei-kanadier-wegen-spionage-an-16822648.html


Das find eich auch mehr als extrem von den Chinesen das die 18 Monate brauchen um Anklage gegen die zwei Amerikaner zu erheben !!
Das China einfach zwei Amerikaner festnimmt ohne irgendwelche Behauptungen in den Raum stellt ohne große Beweiße zu haben finde ich mehr als traurig und zeigt das China ein Land ist welches nicht wirklich Demokratisch ist und auch nicht so handelt.

Das finde ich auch mehr als erschränkend das die Kanadier keinen Zugriff auf Anwälte haben und denen keine "Normale,, Gerichtsverhandlung zusteht !
Das die Amerikanische Regierung da auch nicht viel machen kann ist mehr als erschrecken, da fällen einem die Worte !
Ich Persönlich finde sowieso das China kein ganz Normales Land ist und das die Chinesen mehr oder weniger in ihrer eigenen Welt leben, aber so ein verhalten Ausländischen Mitmenschen gegenüber ist wirklich mehr als traurig :mad:

Und da wundert man sich warum die Welt so eine schlechte Meinung von China hat !!!
 

Wer ist gerade im Thread? PSW - Foristen » 0 «, Gäste » 1 « (insges. 1)

Ähnliche Themen
Autor Titel Forum Antworten Datum
P Die spinnen, die Kanadier! Amerika 7

Ähnliche Themen

Neueste Beiträge

Bald nur noch E-Autos
Ich will kein VIP sein, also hab' ich das nicht nötig. Soooooooooo isses! Statt...
Warum wählt man die AFD?
Mit anderen Worten: wir begrenzen sie schon künstlich, damit das nicht geschieht ? Da...
Die Umwelt-Lügner
Oben