Aktuelles
  • Hallo Neuanmeldung und User mit 0 Beiträgen bisher (Frischling)
    Denk daran: Bevor du das PSW-Forum in vollen Umfang nutzen kannst, stell dich kurz im gleichnamigen Unterforum vor: »Stell dich kurz vor«. Zum Beispiel kannst du dort schreiben, wie dein Politikinteresse geweckt wurde, ob du dich anderweitig engagierst, oder ob du Pläne dafür hast. Poste bitte keine sensiblen Daten wie Namen, Adressen oder Ähnliches. Bis gleich!

Das Massengrab von Herxheim

PSW - Foristen die dieses Thema gelesen haben: » 0 «  

Leseratte

Gott über alles
Registriert
18 Jun 2019
Zuletzt online:
Beiträge
2.604
Punkte Reaktionen
12
Punkte
0
Geschlecht
In den Gruben, die dem jüngsten Abschnitt zuzuordnen sind, lag eine Vielzahl menschlicher Knochen, vielfach zerschlagen, fast immer aus dem anatomischen Verband gelöst. Die Zahl von mindestens 450 Schädeln (bei noch nicht abgeschlossener Ausgrabung der Grubenanlage) belegt, dass in Herxheim sehr viel mehr Menschen bestattet wurden, als dort innerhalb der jüngsten Phase der Bandkeramik gewohnt haben können. In den Gruben fanden sich außerdem zahlreiche andere Funde, wie Töpferware, Silex oder Mahlsteine, die vielfach ebenfalls bewusst zerstört worden sind.[3]

Die bei Herxheim gefundenen Knochen zeigen Spuren gezielter Schnitte. Flache, schmale Schnitte auf Schädelkalotten weisen auf Skalpierung der betroffenen Individuen hin, Spuren an anderen menschlichen Knochen auf Enthäuten, Durchtrennung von Sehnen wie bei Amputationen sowie auf Dekarnation (Entfleischung). Die Spuren erscheinen solchen an den Knochen geschlachteter Tiere vergleichbar. Häufig sind die Knochen zerkleinert, das Muskelfleisch abgeschabt. Nach einer Untersuchung der von Kalksinter gereinigten Knochen und der daran befindlichen Schnittspuren deute Bruno Boulestin, ein Anthropologe der Universität Bordeaux, die gefundenen Knochen als Reste kannibalischer Mahlzeiten.[4] Ebenso deuten Analysen des in den Knochen enthaltenen Kollagens eindeutig darauf hin, dass dieses durch Kochen erhitzt und dabei teilweise zerstört wurde. Desgleichen werden Brandspuren an einigen Schädeln dahingehend gedeutet, dass diese Schädel durch kurzzeitig einwirkende Feuerhitze geschädigt wurden. Brandtypische Verfärbungen ließen sich nur an den Vorderzähnen finden, nicht aber an den Backenzähnen. Die an der Untersuchung beteiligten Wissenschaftler wiesen darauf hin, dass derartige Spuren stets entstehen, wenn sich die Lippen eines Menschen durch das Verbrennen aufrollen und die Vorderzähne freilegen, während die Backenzähne meistens durch das dickere Muskelfleisch der Wangen besser vor der Feuereinwirkung geschützt seien.

https://de.wikipedia.org/wiki/Grubenanlage_von_Herxheim

Es ist aber nicht das einzige seiner Art.

Die Archäologen rekonstruierten, dass man die Verstorbenen nur etwa 50 Jahre lang auf diese Weise bestattete. Zeitlich lassen sich die Vorgänge auf das Ende der Epoche der Bandkeramiker, also zwischen etwa 5000 und 4950 v. Chr. datieren – in jene Zeit also, in der es auch zum Massaker von Schletz (Niederösterreich), zum Massaker von Talheim (Baden-Württemberg) und zum Massaker von Kilianstädten (Hessen) kam.

Die Funde weckten das Interesse internationaler Medien.

Bei den ersten Grabungen zwischen 1996 und 1999 stieß man auf Siedlungsreste einer jungsteinzeitlichen Siedlung von Linienbandkeramikern; die Bodenerosion der vergangenen Jahrtausende hatte von der Siedlung jedoch nur noch rudimentäre Reste übriggelassen. Umso spektakulärer war dagegen die Freilegung von Gräben, in denen man zerstückelte Reste hunderter Menschen, vermischt mit ebenfalls zerschlagenen Artefakten wie Keramik und Steingeräten barg. (Abb. 1)

Die weiteren Entdeckungen der Ausgrabungen, die bis 2011 andauerten, waren derart sensationell, dass National Geographic im Jahre 2010 einen dokumentarischen Film darüber drehte, der unter dem Titel „The Lost Cannibals of Europe“ veröffentlicht wurde.

https://atlantisforschung.de/index.php?title=Jungsteinzeitliche_Tötungsrituale_in_Herxheim?

Es würde sich hier um Ritualmorde handeln.

Die Ausgrabungen von Herxheim, die unter der Leitung von Frau Dr. Zeeb-Lanz von der Landesarchäologie Rheinland-Pfalz standen, gaben Hinweise, dass Kannibalismus nicht auszuschließen ist. Allerdings wäre von einem Kannibalismus auszugehen, der im Rahmen ritueller Handlungen zu betrachten ist. Der rituelle Charakter wird aus der Zerstörung menschlicher Körper, Zerschlagung hochwertiger Keramik und Steingeräten deutlich. Wenn es kannibalische Riten gab, so waren sie Bestandteil einer übergeordneten Zeremonie, bei der die Zerstörung der Leitfaden des Handelns war.

Ritueller Massenmord

Die ersten Ideen zu der Anlage, die in Richtung von bestatteten Kriegsopfern oder einer besonderen Art eines Friedhofs zielten, sind damit widerlegt. Die Bezeichnung eines „rituellen Massenmords“ trifft es da schon eher. Denn die Größenordnung, in der bei Herxheim zerschlagene menschliche Skelette mit zu Schalen zugerichteten Schädeln gefunden wurden, gibt es in der gesamten Frühgeschichte Europas nicht noch einmal.

Und dabei ist noch nicht einmal die ganze Siedlung freigelegt worden, etwa ein Drittel liegt noch in der Erde des Geländes, das mittlerweile zum Gewerbegebiet geworden ist – eine Aufgabe für spätere Historiker-Generationen.

https://bnn.de/lokales/landkreis-karlsruhe/ritueller-massenmord

Kannibalismus steht noch im Raum.

Kannibalismus ist als These noch nicht widerlegt
Eine der vielen unklaren Fragen ist die nach dem Kannibalismus: Einiges spreche dafür, anderes gegen die These, dass das Fleisch der Getöteten auch verspeist wurde.
 
Zuletzt bearbeitet:

Wolfgang Langer

Europarat-Bediensteter
Registriert
20 Aug 2019
Zuletzt online:
Beiträge
65.069
Punkte Reaktionen
54.609
Punkte
134.042
Geschlecht
Danke fürs Einstellen,
ich war dort mal, kleines Museum, mit einem Grab, mit Glasscheibe wo du drauf laufen kannst......

Dank dir werde ich da noch mal elektrisch hindüsen unter Klima-Aspekten:

Temperatur-Trend der letzten 8000 Jahre mit großem Pfeil verdeutlicht:

Wie man unschwer erkennen kann ist es eine langsame Abkühlung und die aktuelle dramatisierte Erwärmung ist nur eine kleine Erholung von der letzten KleinenEiszeit.


Bandkeramik, etwa 5300–5150 v. Chr.
also kurz nach dem Holozän-OPTIMUM,

Damals war es DEUTLICH wärmer als heute,
Warm war und ist gut,
gute Ernten kein Hunger,
Zeit für Kunst, Zeit übrig, die Gefäße mit Bändern zu verzieren!

IN Kaltzeiten hatte man dafür keine Muße,
da gings ums nackte Überleben bei Missernten, Hungersnöten etc.....
 
Zuletzt bearbeitet:
OP
L

Leseratte

Gott über alles
Registriert
18 Jun 2019
Zuletzt online:
Beiträge
2.604
Punkte Reaktionen
12
Punkte
0
Geschlecht
In Halberstadt wurde inzwischen auch ein Massengrab entdeckt.

Der Anthropologe und Archäologe Christian Meyer, Erstautor der Studie und aktuell bei OsteoARC – OsteoArchaeological Research Centre in Goslar tätig, konnte zusammen mit weiteren Kollegen dokumentieren, dass sich die Verteilung der Schädelverletzungen an den Skeletten aus Halberstadt deutlich von derjenigen anderer Fundorte unterscheidet: Die tödlichen Schläge zielten nahezu ausschließlich auf einen bestimmten Bereich des Hinterkopfes der Opfer. Diese waren - mit nur einer Ausnahme - jüngere Männer, die außer den schwerwiegenden Verletzungen, die rund um ihren Todeszeitpunkt entstanden, kaum andere Gebrechen aufwiesen. Kinder fehlen im Massengrab aus Halberstadt völlig. Diese sind jedoch andernorts häufig unter den Opfern von kollektiver steinzeitlicher Gewalt, so z. B. auch in den einige Jahrtausende jüngeren Familiengräbern von Eulau, die Teil der Dauerausstellung im Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle (Saale) sind. Isotopenanalysen an Proben von Knochen und Zahnschmelz konnten zudem belegen, dass die getöteten Personen aus dem Massengrab nicht aus der gleichzeitig bestehenden, jungsteinzeitlichen Siedlung in Halberstadt stammten.

https://www.evolution-mensch.de/New..._neue_Facette_jungsteinzeitlicher_Gewalt.html
 

HaddschiUmar

Deutscher Bundeskanzler
Registriert
5 Nov 2016
Zuletzt online:
Beiträge
4.472
Punkte Reaktionen
1.282
Punkte
43.720
Geschlecht
--
Das war bestimmt die Tat von Migranten-Horden, die die ortsansässige Bevölkerung massakriert haben!
 
OP
L

Leseratte

Gott über alles
Registriert
18 Jun 2019
Zuletzt online:
Beiträge
2.604
Punkte Reaktionen
12
Punkte
0
Geschlecht

Wer ist gerade im Thread? PSW - Foristen » 0 «, Gäste » 1 « (insges. 1)

Ähnliche Themen

Neueste Beiträge

Am 11.4.24: TV Duell Höcke...
Herrlichkeit kommt von Herr so wie Fraulichkeit von Frau kommt, Männlichkeit von Mann...
Ist Glück das Ideal?
Darum ist mir jeder willkommen welcher die Welt verbessern will. Für was sonst lebt...
Die totgesagte Welt
Der herrschende Materialismus betrachtet den Menschen und die Welt als sinn- und leblose Apparaturen.
Sektor für Sektor
Oben