BESTER KOMMENTAR:
Ich war vor ein paar Jahren als absoluter Quereinsteiger in meiner örtlichen Agentur für Arbeit (SGB III, also für das Arbeitslosengeld I zuständig, Qualifizierungen, Deutschkurse für sich noch im Asylverfahren befindliche Migranten). Man brauchte ab dem Herbst 2015 ganz schnell Leute, die fließend Englisch sprachen. Wohl konnte ich mit einem mehrjährigem Auslandsaufenthalt in Sachen „interkulturelle Kompetenz“ oder etwas Ähnlichem punkten…
Mithin, ich kam als Außenseiter in jeglicher Hinsicht, auch was die Gepflogenheiten in einer deutschen Behörde anging, ging manche Sachen also recht unorthodox an. Dankenswerterweise hatte ich die Unterstützung meiner neuen und langgedienten Kollegen (m/w), des Geschäftsstellenleiters und der Teamleiterin für das mit dieser speziellen Klientel befaßten Teams.
Ich könnte hier zehntausend Worte schreiben, versuche mich aber kürzestmöglich zu fassen.
1) Englisch hilft nicht viel bei Bauern aus dem Pamir. Die können max. ihre eigene (Lokal-)Sprache sprechen, aber oft genug nicht schreiben. Und für die Herren (90%) aus z. B. Nigeria war es oft genug eine Überraschung, daß es hier, entgegen ihrer mitgebrachten bzw. induzierten Vorstellungen von Deutschland, keine englischsprachigen Jobs gab. Maximal Amazon, aber selbst da war irgendwann (a) der Bedarf gedeckt und (b) doch ein Mindestmaß an Anforderungen da.
2) Am Anfang war gerade bei Jüngeren durchaus eine Motivation zu sehen. Die ließ im Laufe der zwei Jahre immer weiter nach, als auch dem letzten klar wurde, daß er für den Bezug von Geld etc. eigentlich nicht wirklich was machen muß.
3) Erfolg in Deutschkursen war eher der „klassischen“ EU-Migrantenklientel beschieden. Die Pamirbergbauern waren dafür schlicht zu dumm, und die Nigerianer zu faul. Ich bin kein Freund von Pauschalurteilen, hier trifft es aber zu.
4) Ganz unangenehm fielen Pakistanis auf. Ein serviles Geschleime ohne Ende, das aber sofort aufhörte, wenn sie merkten, daß es nicht weiterging. Forderungen nach einem freien Freitag für’s Allah-Anbeten von jemanden, der illegal seit einem halben Jahr in meinem Land ist? Ne, Freundchen, da bekommst Du von mir nicht das zu hören, was Du hören willst. In mancherlei Hinsicht war ich tatsächlich das erste „Fels“, an dem sich diese Welle brach. Viele verstanden mich nicht, ich hätte ihnen doch zu helfen, Merkel habe doch gesagt…
5) Die aus dem Boden gestampften Maßnahmen waren alle gut gemeint und zumindest bei den Trägern (Caritas, BFZ), mit denen ich zu tun hatte, von sehr fleißigen Leute VOR ORT betreut. Die oft selber nicht aus noch ein wußten, ob des ganzen Bürokratiegedöns. Aber weiter oben wurden halt Erfolge und schöne Zahlen gebraucht, da spielt halt die Stolperei am Boden keine größere Rolle.
6) Hin und da bekamen manche Leute (und ihre Familien) die Anerkennung durch das BAMF, d. h. sie fielen aus dem Bereich des SGB III heraus und kamen in den des Jobcenters (SGB II, bekannt als Hartz IV). Ich habe Bescheide gesehen, für eine sechsköpfige Familie, mit über 2.500 EUR im Monat. UND DAS IST ZUSÄTZLICH zum Wohngeld und der Krankenversicherung, was ja auch vom Jobcenter bezahlt wird. Ich bin mal bei einer Besprechung dabeigewesen, wo der Geschäftsstellenleiters eines benachbarten Jobcenters das alles wunderschön rationalisierte, warum er jedem Migranten, der es „glaubhaft“ beantrage, den Führerschein finanzieren würde. Mein ungläubiges Geschnaube wurde wohl vernommen, aber ignoriert.
(NB: Ob das heute, zwei Jahre nach meinem Ausscheiden, immer noch so ist, kann ich nicht sagen, vermute es aber.)
7) Ich würde, grob gepeilt, bei 10 bis max. 15% der Personen, mit denen ich zu tun hatte, sagen, daß sie beruflich mittelfristig auf eigenen Beinen stehen können. Mehr nicht, und je mehr Neue dazukommen, die vom Schlaraffenland Germoney wissen, und daß man hier nichts tun muß oder zu befürchten hat, desto mehr wird diese Quote weiter sinken.
8) Ideen von oben für immer neue Maßnahmen mit immer tolleren Namen (und damit immer tolleren Abkürzungen) gibt es zuhauf. Die Umsetzbarkeit bzw. was am Ende dabei herauskommen soll? Bleibt uns Mitarbeitern am Boden vorbehalten. ABER DAS JA DIE ZAHLEN STIMMEN, GELL?
9) Bedenken über, sagen wir mal, getürkte Urkunden, wenn einer drei Handys und drei Scheckkarten hervorzog, habe ich mal meinem Vorgesetzten gemeldet, mal gleich an die Ausländerbehörde gefunkt. Rückmeldung, ob und welche Konsequenzen diese Beobachtungen hatten, habe ich nie erhalten. Im „schlimmsten“ Falle hat man nach Wochen, wenn keine Antwort auf meine wunderbaren Behördenschreiben (natürlich in Amtsdeutsch, das ja jeder problemlos versteht!) kam oder Termine nicht eingehalten wurden, auf Nachfrage mitbekommen, Herr X habe sich nach Italien abgesetzt oder Herr Z sei wg. Drogenhandels im Gefängnis.
Hiermit belasse ich es. Ich will ausdrücklich festhalten, daß ich nie in eine brenzlige Situation mit einem von diesen Herren gekommen bin, weiß aber um manches, das andernorts passierte. Daß viele Kollegen ob des oben beschriebenen „Kostümverleihs“ am Rad drehen, kann ich verstehen…gerade beim Jobcenter dürfte die Anspruchshaltung dieser Illegalen, DIE BISHER JA VON NIEMANDEN WIRKLICH IN DIE SCHRANKEN GEWIESEN WORDEN SIND, inzwischen ganz schnell in Drohungen übergehen. Dieses Muster zu durchbrechen, sollte jemand dereinst wirklich einmal den Mumm dazu haben, wird äußerst häßlich werden. Tätliche Übergriffe dürften dann rasant zunehmen.
Soviel für den Moment. Jetzt wieder zurück an die riesige Exceltabelle… ��
… oder kurz gesagt, wer in der brd als autochtoner Deutscher arbeitet ist der dumme und voll angeschmiert , manchmal auch dumm, wenn er mehr als Dienst nach Vorschrift tut.
