Es ist kein Geheimnis, das viele ausländische Historiker, und auch Politiker, den Vertrag so nicht noch einmal aufsetzen würden. Das ist auch unabhängig von dem erfolgten Nationalsozialismus in Deutschland, der auf der anderen Seite natürlich nicht als Rechtfertigung, als Reaktion auf sämtliche Klauseln im Vertrag hergenommen werden darf, aber natürlich spielte es eine nicht zu unterschätzende Rolle, was an Folgen daraus resultierte.
Man sieht an dem Vertrag, wessen Handschrift er hauptsächlich trägt, und was der Hintergrund dafür gewesen sein kann. Es liegt ja eigentlich auf der Hand, wenn man sich die Entwicklung und Infrastruktur von 1871 - 1914 in Frankreich betrachtet, sowie die außenpolitischen und diplomatischen Handlungen Frankreichs. Vor allem die Vernetzung der Eisenbahnlinie war damals mit der höchsten Priorität versehen, damit Frankreich seine Truppen schnell durch das Land transportieren kann.
Wie auch immer, Stand war 1918/1919, dass unter anderem Frankreich gewonnen hatte. Das Elsaß-Lothringen zurückfiel an Frankreich war ja auch noch halbwegs nachvollziehbar, Reperationszahlungen waren normal, aber danach wurde es unverschämt und für den neutralen Beobachter nahezu unerträglich, was noch alles an Klauseln gegen das Deutsche Reich erfolgte, wo man sich in keinster Weise wundern darf, dass auch viele Verschwörungstheorien daraus erfolgten. Die Abtretungen der Ostgebiete, sowie künstliche Schaffungen von Nationalstaaten, nur um Gebiete dem Deutschen Reich zu entreissen hatten weder einen historischen Sinn, noch plausibel begründbar. Die Polen werden es wie gewohnt anders sehen, nur sind die Gebiete damals in den vergangenen 800 Jahren legal, mit Goldstücken, durch deutsche Königshäuser oder Herzogtümer, erworben worden, einzig und allein, was historisch Sinn gemacht hätte, wäre die Abtretung der heutigen Oblast Kaliningrad gewesen, weil das Gebiet durch einen Eroberungskrieg der Deutschritter genommen wurde.
Und das die Polen selber nicht so richtig hinter ihrer Einstellung standen, dass die Gebiete ihre wären, habe ich selber, kurz nach dem Mauerfall sehen können, als ich mit den Großeltern da war, die Gebiete sahen aus, als ob der Krieg gestern erst vorrüber war, weil wozu sanieren, wenn die Deutschen das irgendwann eh zurückbekommen, das war erst mit dem 2+4 Vertrag klar,, aber vorher war das eine reine Selbstlüge der Polen, wenn sie behaupten, dass das eh immer ihre Gebiete waren, bzw. sie das auch immer so gesehen haben. Von daher sehe ich auch die aktuellen Forderungen von Polen mehr als lächerlich an, die haben so viele Gebiete von uns bekommen, die Schulden sind beglichen, aber das ist ein anderes Thema.
Zurück zum Versailler Vertrag, die Reduzierung der Armee auf 100.000 Mann war auch nahezu eine Beleidigung, und hatte auch kurz vor erneutem Kriegsbeginn, bzw. ab 1933, einen merkwürdigen Durchsetzungswillen der Sieger von 1918, wie fast alle Punkte, die von den Nazis als nichtig angesehen wurden. Nicht wenige gescheite Politiker wussten 1919, dass solch ein Vertrag einen neuen Krieg hervorbringen würde, weil das ein reiner Knechtvertrag war, und vor allem mit der Mentalität der Deutschen wussten Viele, dass unsere Generation damals, sich das nicht so einfach bieten lassen würde. Von daher hatte Hitler zuerst auch rein historisch, und militärisch alles nachvollziehbar so gemacht, das es wie eine Revanche bzw. Revision aussah, anfangs mit den Rückannektierungen der deutschen Gebiete, usw., und auch so viel Zuspruch erfahren.
Ein fairer Vertrag wäre gewesen, im Anbetracht der Niederlage:
- Reperationszahlungen in realistischer Höhe
- Rückgabe von Elsaß-Lothringen an Frankreich
- Abtretungen der Kolonien
- Wahlentscheidung der deutschen Bevölkerung: Republik oder weiterhin Monarchie
letzter Punkt hätte natürlich keine erzwungene Absetzung von Wilhelm II. vorrausgesetzt.