Du hast aber was andere geschrieben: Meine ungläubige Frage hast du mit einem "Doch" beantwortet.
Ich habe unmissverständlich zitiert, dass ich nichts in dem Sinne geleugnet habe. Wenn dir das nicht passt, dein Problem.
Schwachsinn. Die ICD haben rein gernichts mit der Wettbewerbsfähigkeit auf dem Markt zu tun. Es geht um die Vereinheitlichung von Diagnosen - nicht um den Ausgleich von Benachteiligungen am Markt.
Der ICD haben sehr viel mit Wettbewerbsfähigkeit zu tun, da wir Krankheiten und deren Behandlungsbedürfnis auch mit der Betrachtung der gesellschaftlichen Funktionalität definieren. In einem System mit begrenzten medizinischen Ressourcen ist das auch notwendig. Gerade deswegen eignet sich diese internationale Übereinkunft so hervorragend, weil ihr auch der kulturelle Bias ein gutes Stück weit genommen ist.
Das hat nichts mir fair oder gerecht zu tun.
Etwas "sehr faires" ist per se nicht absolut fair sondern eben nur mehr oder weniger fair. Also unfair.
Ein Spiel mit 1000 Spielern und einem Betrüger ist nicht fair.
Monopoly ist nicht fair, wenn die Spieler mit unterschiedlich viel Geld beginnen.
Folglich kann man den Markt nicht als fair bezeichnen. Die Regeln des Marktes sind unfair und ungerecht - sie begünstigen die Leistungsstarken, Gesunden, (weißen goßen Männer aus gutem Hause).
So etwas wie absolut fair gibt es sowieso nicht, da Fairness ein philosophisch-künstliches Produkt ist.
Ich bin zum Beispiel der Meinung, dass die Bevorzugung der Leistungsstarken fair ist. Wer leistungsstark ist, sollte mehr Vermögen haben, in Führungspositionen sein und generell ein höheres gesellschaftliches Gewicht haben, weil die Person für die Gesellschaft einen höheren Mehrwert produziert.
Die Legende der bevorzugten, großen, weißen Männer ist einfach falsch. Denn betrachtet man auf der anderen Seite des sozialen Spektrums die Verteilung, finden sich dort genauso, große, weiße Männer.
Dass bevorzugt wird, wer aus gutem Hause kommt, ist ebenfalls fair, weil diese Menschen in all Regel leistungsstärker sind. Dass sie aus „gutem Hause“ kommen ist ja keine zufällige Verteilung sondern im Kapitalismus eine auf Leistung basierende.
Stimmt, aber wenn sich einige anpassen müssen, ist das nicht fair.
Arbeitsteilung ist kein Idikator für Gerechtigkeit oder faire Chancen.
Natürlich ist Anpassung fair. Die Gegenseite der Verweigerung der Anpassung ist nämlich, dass Dritte die negativen Konsequenzen einer verweigerten Anpassung durch ihre eigene Leistung schultern müssen. Fairness liegt für mich in der Übernahme der eigenen Last durch das Individuum. Darin liegt auch die Würde des Individuums.
Stimmt. Hat aber nichts mit fair zu tun.
Meine These lautet: Der Markt ist aufgrund der angeborenen Ungleichheit der Markteilnehmer erst einmal unfair. Das Unrecht versucht der Sozialstaat durch verschiedene Eingriffe zu reduzieren. Das fängt an mit einer Angleichung der Chancen (kostenlose Bildung, Rechte) bis hin zu einer stärken Steuerlast für die Leistungsstarken und einer solidarischen Sozialversicherungen.
Diese These ist falsch.
Der Markt ist fair, da er den Leistungswert einer Person bestimmt. Die Höhe dieses Wertes ist abhängig von persönlichen Entscheidungen. Wer zum Beispiel Sozialwissenschaften studiert hat, hat praktisch keinen Leistungswert, während ein Physiker oder Mediziner (Studiengänge, die ein hohes Maß an Arbeit und Disziplin erfordern) einen sehr hohen Wert hat, weil die Person einen wichtigen und gut vermarktbaren Skillset hat. Bei einem Sozialwissenschaftler ist hingegen praktisch kein Skillset vorhanden, entsprechend niedrig ist der Leistungswert.
Angleichung der Chancen durch kostenlose Bildung ist natürlich richtig, den Rest halte ich für falsch. Höhere Steuersätze sollte ausschließlich für Investitionen und nicht für Sozialversicherungen erhoben werden, da das Individuum für seine Absicherung selbst verantwortlich sein sollte in einem gerechten System. Deswegen bin ich im Kern auch möglichst für eine flat-tax System.