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Manche würden ihn als verbitterten alten weißen Mann bezeichnen.
https://www.spiegel.de/geschichte/h...-king-sexmuffel-und-horrorgott-a-1048475.html
Er verdient aber viel eher die Bezeichnung Literaturpapst, als jemand der so bezeichnet wurde.
Aber erst nach seinem Tod, erlangte er Weltruhm.
Seiner komplexbeladenen Fantasie entsprang ein ganzes Universum ungeheuerlicher Ideen - Wesen wie die "Großen Alten", für die die Menschheit nur Staub unter ihren, naja, Klauen oder Ähnlichem sind, mit Azathoth, dem Dämonensultan, Cthulhu, dem Tentakelekel oder auch dem geheimnisumwitterten Buch "Necronomicon". Dabei dreht sich bei Lovecrafts Spätwerk oft alles nur um das eine. "Sex und wenig mehr", so Stephen King.
Doch Lovecrafts Geschichten tragen auch rassistische Züge. Als Spross einer ehemals wohlhabenden angelsächsischen New-England-Familie verstand er sich als Elite. Sein Aufenthalt im Schmelztiegel New York erschütterte den bis dahin im provinziellen Providence isoliert lebenden Autor. Er verstieg sich zu hasserfüllten Beschreibungen, schrieb von der Stadt als "Jauchegrube", deren "organische Dinge trotz äußerster Anstrengung der Vorstellungskraft nicht als menschlich bezeichnet werden" könnten.
https://www.spiegel.de/geschichte/h...-king-sexmuffel-und-horrorgott-a-1048475.html
Fassungslos stellte Lovecraft fest, dass seine vornehme Herkunft und Bildung in den Armutsvierteln, in denen er lebte, wertlos waren. Er fand keinen Job? Die Einwanderer waren schuld! Diese schlichten Erklärungsmuster tauchen auch in seinen Texten wieder auf.
Oft werden im Lovecraft-Universum gebildete, angelsächsische Akademiker von Unholden dunkler und schwarzer Hautfarbe malträtiert. Wie die Anhänger des Tentakel-Monsters in "Cthulhus Ruf". "Sie umgab etwas besonders Verabscheuungswürdiges, das ihre Ausrottung fast wie eine Pflicht erscheinen ließ", heißt es im Text.
Tatsächlich war Lovecraft neidisch auf die von ihm wahrgenommene Durchsetzungsfähigkeit der Immigranten. "Sie haben völlig recht, wenn Sie sagen, dass die Schwachen die Starken anbeten. Das ist bei mir genau der Fall", gestand er Belknap Long.
Er verdient aber viel eher die Bezeichnung Literaturpapst, als jemand der so bezeichnet wurde.
Nach der Trennung fristete Lovecraft sein Leben in seiner kleinen Unterkunft in Providence, schrieb Geschichten und ernährte sich von Süßkram, Käse und kalten Bohnen, die er aus der Dose aß. Die paar Dollar, die er mit vor allem mit Textüberarbeitungen für andere Autoren verdiente, investierte er größtenteils in Briefpapier und Marken. Kontakt zur Außenwelt hielt er vor allem auf dem Postweg. Rund 100.000 Briefe soll er im Laufe seines Lebens an seine Freunde verschickt haben.
Seine literarische Ausbeute war viel geringer. Etwa 40 Kurzgeschichten und einige ausführlichere Erzählungen hinterließ Lovecraft bei seinem Tod, mit keiner hat er jemals nennenswert Geld verdient. 1937 starb er verarmt an Krebs. "Mein Leben ist so still, so ereignislos und so unauffällig verlaufen, dass es zu Papier gebracht, bestenfalls erbärmlich, glanzlos und fade erscheinen muss", schrieb er in seinen autobiografischen Aufzeichnungen. Ihr Titel? "Einige Anmerkungen zu einer Null".
Aber erst nach seinem Tod, erlangte er Weltruhm.
H. P. Lovecrafts Hass auf das Meer und seine anderen Komplexe haben bis heute Folgen. Stephen King, Neil Gaiman oder Wolfgang Hohlbein - kaum ein Horror- oder Fantastikautor, den Lovecrafts Geschöpfe wie Cthulhu nicht beeinflusst haben. Das Tentakelmonster hatte einen Gastauftritt bei den "Simpsons", die Heavy-Metal-Band Metallica widmete ihm einen Song, und mit Davy Jones tritt im Hollywoodspektakel "Fluch der Karibik" ein wirbelloser Cthulhu-Verschnitt als Bösewicht auf.
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