Sagt der Oberkorinthenkacker des Forums, dessen Lieblingsbeschäftigung es ist jeden Satz eines Posts zu kommentieren... :rolleyes2:
Naja, ich tu das im wesentlichen, weil Klärungsbedarf besteht. du hast deine Meinung, und du weisst, warum du sie hast, und ich hab meine nicht ohne Grund. Man kann sich nur annähern, wenn man die Widersprüche und Fragen aufzeigt, die zur eigenen Meinung geführt haben. Und tut mir leid, ich sehe diese in quasi jeden zweiten Satz von dir. Das ist keine Kritik. Es zeigt nur den Klärungsbedarf.
Keine Ahnung, ist mir aber auch zu blöd und zu sinnlos hier jetzt eine Liste aufzumachen wer sich wodurch mehr oder weniger von anderen unterscheidet.
Du meinst, dir sind diese Unterschiede egal? Bist du etwa ein verkappter Kosmopolit? Das wäre dann ja fast schon ein bisschen grün.
Ja schön für dich. Deshalb habe ich wahrscheinlich bei dir auch den Eindruck mit dem Harbock zu reden...
Hast du kein irgendwie übergeordnetes Selbstverständnis? Ich will dir ja hier nicht schon wieder was in den Mund legen, was gar nicht so ist.
Nö nicht ausschließlich. Ich habe ganz vereinzelt z.B. auch Türken, bzw. einen Schwarzen kennengelernt, die nicht allein in ihrer Community, sondern hauptsächlich in einem autochthon deutschen Umfeld aufgewachsen sind. Diese redeten genau so breit den einheimischen Dialekt wie jeder andere. Und denen nahm ich ihr "deutsch sein" auch ab.
Ich geb ja durchaus zu, dass es da auch Abstufungen gibt. Bliebe für mich die Frage, ab wann bei dir jemand nicht mehr deutsch ist.
IM SPIEGEL war mal so ein Bericht über einen Überlebenden vom WTC-Crash. Das war ein Italiener, der kein Wort Englisch konnte und sich auch geweigert hat, diese Sprache zu lernen. Aber er hat sich ein eigenes Fuhrunternehmen aufgebaut, mit Sitz in ebenjenem WTC. Für die Amis ist das trotz allem immer noch ein Amerikaner.
Vermutlich wegen der Conquistadoren?
Es war/ist eher abwertend für den spanischsprechenden Teil Amerikas gemeint. Weil Spanien halt eher katholisch ist.
Du fantasierst dir hier wieder was zusammen. Wieso kommst du eigentlich jetzt mit dem deutschen Bund um die Ecke? Das war das Ergebnis des Wiener Kongresses und ein von oben geschaffenes Konstrukt, bzw. der Ist-Zustand der Restauration. Wieso sollte ich das gut finden? Und wieso Traum-Europa? Das war der DEUTSCHE Bund und nicht der EUROPÄISCHE Bund. Diesbezüglich sind mir die Märzrevolutionäre viel näher als diese autoritäre Grütze.
Du lehnst doch die EU ab, dir schwebt doch ein Europa der Vaterländer vor, oder irr ich mich da? Was glaubst du, was letzteres ist? Es ist eher Deutscher Bund als Deutschland. Aber gut, das Deutschland von heute lehnst du ja auch ab. Also muss ich annehmen, dass dir der Deutsche Bund gefällt.
Märzrevolutionäre, OK, das erklärt natürlich ein bisschen deine Motivation, aber die Märzrevolution hat weder Deutschland geschaffen noch den Deutschen Bund verbessert. Das nimmt ihr nicht die Legitimation, aber ich frag mich schon, warum man etwas ablehnt, wenn man es auch verbessern kann.
Tja, das ist wohl leider die Realität, die man, bzw. ich resignierend zur Kenntnis nehmen muss. Gerade auch heutzutage. Der Unterschied zwischen uns ist nicht das Anerkennen/nicht Anerkennen dessen. Der Unterschied ist, dass du dich opportunerweise, auch mental anpasst, mitschwimmst und das auch noch verteidigst. Ich dagegen bin trotzdem mental in der Opposition.
Die mentale Opposition mach ich dir nicht zum Vorwurf, wenn sie für dich besser funktioniert. Ich hatte sie auch jahrelang, zu DDR-Zeiten war sie regelrecht Mode, nach der Wende war ich bezüglich der BRD damit eher Avantgarde. Aber irgendwann hat sie für mich nicht mehr
funktioniert, irgendwann hab ich gemerkt, dass die guten Dinge im Leben ziemlich leise sind und sich nur zeigen, wenn man die Augen und Ohren offen hält - und die Dinge nachfragt, und zwar ALLE Dinge. ALLES anzweifeln, bis es einer gewissen Logik folgt. Das ist MEINE Art des Realitäts-Checks. Nur weil ich hier oft widerspreche, heisst das nicht, dass ich den Leuten hier nie was glaube. Ich prüf alles nach.
Was du nicht weisst, weil du die Wende eben nicht als Ossi miterlebt hast, ist, dass sich die Dinge nur dann ändern, wenn jene angelbichen "Anpasser" (was gut und gerne 80% der Menscheit sind) auch nicht mehr fähig sind, sich die Dinge schön zu reden oder den Staat zu verteidigen. Und tut mir leid, noch funktionieren für mich die Dinge heirzulande zu gut, um sie allumfassend infrage zu stellen. Alles folgt noch einer gewissen, menschlichen Logik.
Soll ich jetzt meine Logik infrage stellen?
Vielleicht bin ich gar nicht so Konservativ, wie du denkst. Aber cool, schonmal ein Fortschritt weg vom Nahzieh...
Wenn du mal genaiuer hinguckst: ich bezeichne nur gewisse Ansichten als "Nazi". Ob man wirklich Nazi ist, muss man schon selbst wissen.
Den Konservativen hast dagegen du ins Spiel gebracht. Wahrscheinlich weisst du besser als ich, was einen Konservativen ausmacht. Ich kan immer nur sagen, wie Konservative für mich rüberkommen.
Das ist halt wieder das schon im letzten Absatz angesprochene Verständnis des Obrigkeitsdenkens. Welches natürlich auch Bismarck hatte, weil er dieser Klientel angehörte. Kriegsgeil war Anfang des 20. Jahrhunderts vielleicht eben diese Obrigkeit in ganz Europa. Der Otto-Normal-Bürger aber sicherlich nicht.
Meinst du?
Es gibt vom Maler Otto Dix die Aussage "Wir hatten die Schnauze so gestrichen voll von dieser ganzen Dekadenz, wir haben diesen Krieg regelrecht herbeigesehnt !", auch Ernest Hemingway war zu Zeiten des Ersten Weltkriegs noch recht kriegsbegeistert. Die Gesellschaften waren doch militärisch hochgezüchtet, alle wollten zeigen, was sie draufhaben.
Das Umdenken fand erst danach statt.
Ja, das kann man vielleicht erstmal feststellen. Wenns tiefgründiger wird ist das aber halt auch das einzig Verbindende. Auch wenn ich mich auch gern an Tische setzte und stundenlang mit ihnen quatschte. Sagt ja niemand, dass man keinen Spaß mit ihnen haben kann. Vermutlich gibt es innerhalb deren Communities auch eine Spaltung seit der Erdolf-Kiste?
Die Spaltung war vorher eher noch stärker. Denn es gab die Pro-Europäer und die eher muslimisch geprägten. Der Begriff "Erdolf"
triffts ganz gut, so wie Hitler Monarchisten und Links-Sympathisanten relativ gut vereinen konnte, kann inzwischen Erdogan die Muslime zusammen mit den enttäuschten Gern-Europäern gegen die EU aufbringen. hinzu kommt, dass der die Macht des verhassten Militärs gebrochen hat. Allein das macht ihn schon für manche zum Gott.
Die heutigen Pro-Europäer sind leiser als damals. Und die Kopftuchträger haben MASSIV zugenommen. Einer der wenigen Punkte, die du wirklich der Merkel-Regierung ankreiden kannst. Wo ich dann aber wieder frage: was wäre die Alternative gewesen? Ein paar Augen zudrücken und Edolf reinlassen?
Tja, es gibt ja nicht wenige die sagen, dass die Trennlinie bzgl. Mentalität in Deutschland nicht Ost / West, sondern Nord / Süd ist. Da ist denke ich auch viel dran. Ich z.B. fühle mich einem Schweizer oder den Österreichern viel näher als Norddeutschen.
Es gibt schon eine Mentalitäts-Trennlinie zwischen Ost und West, selbst im zusammengewachsenen Berlin kann man sie bis heute ausmachen. Ansonsten gibst natürlich Länderunterschiede. Mir sind die Sachsen oft lieber als die Mecklemburger, das sag ich ganz offen.
Schweizer mag ich auch, ich hab eigentlich noch nie einen miesen Schweizer kennengelernt. Mit Österreichern ist das schon anders, aber vielleicht ist es auch einfach Pech bei mir.
Ich vermute es lag daran, dass er keinen Zugang zu Integrationsmaßnahmen hatte. Oder wie begründete solche Fälle Frau Peter von den Grünen damals?
Was nützen die besten Integrationsmassnahmen, wenn die Leute, selbst wenn du hier geboren wurdest und die Mundart hast, dich fragen "und woher komst du nun wirklich?"
Einen Badener als "Schwaben" zu betiteln ist ein Affront.
OK, Punkt für dich. Ich bin schon froh,so tolerant zu sein, dich nicht "Italiener" zu nennen
Wie sich ein Anhaltiner fühlt? Keine Ahnung. Ich kenne mich in nördlichen Gefilden nicht wirklich aus. Wieso fühlen sich Berliner als Berliner und nicht als Brandenburger?
Du musst die Frage umgehdreht stellen: warum fühlen sich Brandenburger nicht als Berliner? Wenns nach uns ginge, hätten wir die Brandenburger schon längst geschluckt. Netterweise hatten die damals bei der Fusion auch ein Wörtchen mitzureden.
Brandenburger sind viel relaxter als Berliner. Das merkst du schon beim Fahrradfahren. Selbst in den abgelegenen Aussenbezirken wie Frohnau fahren die wie die Möchtegern-Tourdefrancer. Aber schon in Potsdam sind sie ganz chillig, und wenn du sie grüsst, grüssen sie zurück (machen sie in Mecklemburg schon nicht mehr....)
Als was sieht sich der Anhaltiner dann, regional gesehen?
Ich hab das öfters mal gefragt. "Deutscher" war tatsächlich die häufigste Antwort. eventuell gibt es noch einen grossen Unterschied zwischen einem Hallenser und einen Magdeburger. Die haben eine ähnliche Feindschaft wie die Hannoveraner mit den Braunschweigern. Übrigends aus denselben Grund.
Ich meine das Preussendasein ist ja auch leicht zu überspringen, weil das Land Preussen ja nicht mehr existiert.
Ja und? Katalonien, Kurdistan usw existiueren auch nicht als Staat, und trotzdem haben die Leute dazu einen Bezug. Ich könnt auch sagen, strenggenommen sind die Kosovo-Albaner eigentlich Serben. Das werden die aber immer abstreiten.
Das Land Deutschland, bzw. die Bundesrepublik Deutschland als Nation ist aber eben mal ein Faktum, welches auch im Grundgesetz so festgeschrieben ist. Und auf dieses beziehen sich die Grünen ja sehr gern, wenns dann in den Kram passt...
Die Grünen haben grösstenteils nur einen lokalen Bezug zu Deutschland. Politisch sind sie eher europäisch ausgerichtet.
Ich kann der AfD nicht übelnehmen, genau andersrum ausgerichtet zu sein. Mich regt ja auch eigentlich eher deren Art der Politik auf.
Wieso kommst du jetzt mit den Amis? Und wo machen die das? Bei den Latinos, die illegal einreisen? Sorry da komm ich grad nicht mit.
Die Geschichte Amerikas ist vor allem eine Geschichte der Einwanderung, wo bei es völlig egal war, wie potentiell kriminell angeblich einige Volksgruppen waren, wie z.B. die Italiener, oder die Iren. Hat das Amerika zerstört? Seh ich nicht so.
Ich finde es aber grundsätzlich bescheuert Leute als Flüchtlinge zu bezeichnen, eigentlich nur wirtschaftliche Interessen, gepaart mit Perspektivlosigkeit in ihren Ländern zum Grund haben. Das verfälscht die wirklichen Gründe und will Akzeptanz schaffen dafür zum Shithole gemacht zu werden. Und das ist widerlich.
Wenn ich deiner Logik folge, dann war jeder Flüchtling, der vor Hitler vor dem Krieg geflohen ist, ein Scheinflüchtling.
Und dieser Logik will ich nicht folgen.
Nein das meine ich nicht. Du sagtest aber am Ende (von WK2) hätten Deutsche gegen Deutsche gekämpft. Das hörte sich an, als wären deutsche Truppen übergelaufen und hätten die eigene Leute bekämpft.
Naja, das Blaue Wunder retteten Deutsche nicht vor den Russen, sondern vor den Deutschen. Mag sein, dass nicht ganze Truppen übergelaufen sind. Aber es war zum Schluss schon ein Kampf, wo Deutsche mit gegen Deutsche kämpften. Und wenn uns "Schindlers Liste" eins erzählen will, dann dass die Opfer des Regimes das nicht vergessen haben.
Oh mann, da kommt wieder deine Begabung durch Themensprünge total komische Schlüsse zu ziehen. Und das war sicher der Rekord im "Themenweitsprung". :rolleyes2:
Naja, man könnte manchmal gkauben, du denkst, da seien aus dem All ein paar Echsenmenschen gekommen und hätten den Leuten den Staat und die Politik gebracht, und seitdem sei die Menschheit im Verfall.
Ich denke immer noch, dass wir Menschen uns das selbst ausgedacht haben. Und das nicht ohne Grund.
Hab ich ja gar nicht gesagt, dass so jemand -ansonsten- nicht denkt. Ich sagte nur, dass jemand der sie ablehnt sich offensichtlich Gedanken gemacht hat warum, sie also hinterfragt hat. Und wenn man sie hinterfragt, also hinter die Kulissen blickt, kann man meiner Meinung nach nur zu einer ablehnenden Haltung kommen. Eben weil sie kein Kostrukt für den Bürger ist, sondern ein Konstrukt für die Obrigkeit. Das ist ähnlich wie das geschichtliche Gedöns weiter oben.
Die Obrigkeit ist auch nicht mehr das, was sie zu Feudalzeiten mal war. Das jedenfalls ist meine Ansicht.
-----Teil 2 kommt später------